Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
Die Vernunft
meine Kommentare
Al Dente
[Re]: Dann machen Sie doch mal einen Vorschlagt, wie man in einer Demokratie damit umgehen soll. Oder sollen/müssen wir zuerst die Demokratie abschaffen?
Es mag ja sein, dass Minderheiten manchmal recht haben. Aber wer kann/darf das objektiv bzw. demokratisch entscheiden?
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Aber vielleicht verstehe ich da nur etwas nicht ..."
Die meisten Menschen hierzulande (und vielleicht noch ein paar aus Frankreich) interessieren sich (wenn überhaupt) nur für den "Sturm im Wasserglas". Und ich vermute, dass sich in Brasilien, Afghanistan und Ostafrika auch wenige für die Situation in den jeweiligen anderen Regionen interessiert.
Man kann zwar davon ausgehen, das kaum jemand etwas dagegen hat, wenn es gelingt, die ganze Welt vor einer Klimakatastrophe zu bewahren, aber das ist nirgendwo das primäre Bedürfnis.
Die meisten Menschen werden zwar mittlerweile wissen, dass es außer ihnen selbst noch gut acht Milliarden andere gibt, aber sie "ticken" nicht als Mitglieder einer derart gigantischen "Herde", sondern als Mitglieder deutlich überschaubarerer Gruppen. Und sie gestehen es, genau so zu "ticken", in der Regel auch den Menschen zu, die in anderen (weit entfernten) Gruppen sozialisiert sind.
Insofern sind alle Menschen gleichberechtigt, aber eben nicht verpflichtet, sich (individuell) für die ganze Welt/Menschheit verantwortlich zu fühlen. Damit wären sie auch völlig überfordert.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wenn das (Wahl-)Volk (mehrheitlich) nicht will, was die politisch Verantwortlichen tun, dann wird von diesen seit Jahren gebetsmühlenartig kommuniziert, man habe das politische Handeln leider (nur) nicht richtig oder verständlich genug kommuniziert. Dass das Volk dieses Handeln durchaus verstanden hat und es genau darum nicht will, darf einfach nicht wahr sein oder zumindest nicht benannt/eingestanden werden. Mit dieser Art von Kommunikation kommen wir nicht mehr weiter.
zum BeitragAl Dente
[Re]: In einer demokratischen Gemeinschaft muss man letztlich das Votum der Mehrheit der Wahlberechtigten akzeptieren. Egal wie es ausfällt - es wird immer Mitglieder geben, die es für falsch halten und glauben, es besser zu wissen. Aber daraus können sie für sich keinesfalls den Status einer objektiven (und damit quasi über der Demokratie stehenden) Instanz ableiten.
Aufgabe der Regierung ist es, den (jeweils temporären) Wählerwillen umzusetzen. In Bezug auf die Umwelt oder das Klima bedeutet es, das zu tun, was diesbezüglich im Wählerwillen enthalten ist. Wem das nicht reicht, der kann versuchen, Menschen von seinen Vorstellungen zu überzeugen, aber er kann sich letzlich nicht über den Wählerwillen hinwegsetzen.
Es ist ein Dilemma. Wenn ich das Votum derer, die ich für zu dumm halte, ignoriere, dann verabschiede ich mich, sofern es sich bei ihnen um die gesellschaftliche Mehrheit handelt, gleichzeitig von der Demokratie.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Da ich mir absolut nicht vorstellen kann, dass Sie sich ein autoritäres System herbeisehnen, frage ich mich, wie das Zusammenleben von Menschen funktionieren soll, wenn sie es nicht (mehr) in einem "demokratischen Prozess und Diskurs" aushandeln dürfen.
zum BeitragAl Dente
Wieder mal ein Kommentar von Jan Feddersen, dem ich nahezu uneingeschränkt zustimmen kann. Das Gefühl, dass praktisch, handwerklich, technisch, naturwissenschaftlich orientierte Menschen sehr viel pragmatischer (und ideologiefreier) ticken, als jene, die sich im geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich heimisch fühlen, habe ich schon lange.
Aber dieser Satz hätte nicht sein müssen:
"Mit Unrecht ist Israels Krieg gegen die Terrororganisation Hamas gemeint"
Würde man den Krieg, in den die Ukraine verwickelt ist, als Krieg der Ukraine gegen Russland bezeichnen? Eher nicht. Die Ukraine verteidigt sich in einem Krieg, den Russland gegen sie führt. Und genau so verteidigt sich Israel in einem Krieg, den die Terrororganisation Hamas gegen Israel führt. Die Hamas hat Israel angegriffen und die Waffen bislang nicht niedergelegt. Der Unterschied zwischen beiden Kriegen ist lediglich, dass Israel der Hamas militärisch überlegen ist und sich darum hauptsächlich auf dem Territorium der Angreifer verteidigen kann. Das Vorgehen Israels in dieser Situation kann man kritisieren. Aber man sollte vermeiden, Israel dabei zum Angreifer zu machen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Vom Artikel 2, Absatz 1 des GG wird gern immer nur der erste Halbsatz zitiert:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,"
und nicht selten so verstanden, als würde der Satz statt mit "Jeder hat" mit "Ich habe" beginnen. Der Satz geht zudem noch weiter:
"soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."
Mit anderen Worten: Die eigene Freiheit hört da auf, wo die anderer anfängt. Je mehr Menschen zusammen leben, desto weniger freie Entfaltung ist möglich.
Und dem nachfolgenden Artikel 3, Absatz 2 des GG kann man entnehmen:
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Wenn also in der Bibel (NT / Paulus / Brief an die Epheser, Kapitel 5) steht:
"Das Weib sei dem Manne untertan"
dann hat der Artikel 3, Absatz 2 Vorrang vor dieser Aussage der Bibel. Und das gilt für Gebote und Verbote anderer Religionen gleichermaßen. Sie sind hinfällig, wenn sie mit grundlegenden Werteentscheidungen der demokratischen Gemeinschaft kollidieren.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Sofern ein Gewerbe nur funktioniert, wenn man den Beschäftigten Löhne zahlen darf, die selbst nach 40 Jahren Beschäftigung keine Rente oberhalb der Grundsicherung einbringen, weil die Kunden offensichtlich auch auf das "Angebot" verzichten können und darum höhere Preise nicht akzeptieren, dann sollte man es einstellen. Es wird nicht wirklich benötigt. Bestes aktuelles Beispiel sind die (Fahrrad-)Lieferdienste. Das dient/diente (nicht für alle, aber für viele) lediglich der eigenen Bequemlichkeit auf Kosten anderer, solange man es sich leisten kann/konnte. Für das, was die Menschen wirklich benötigen, kann man auch angemessene(!) Preise fordern und das Personal angemessen bezahlen. Es geht nicht um "willkührlich angehobene Mindestlöhne".
zum BeitragAl Dente
Wer nachweislich schutzbedürtig im Sinne des internationalen Asyl- und Flüchtlingsrechts ist (und davon gehe ich in diesem Fall aus), der muss diesen Schutz auch bekommen. Ob es für Asyl reicht oder "nur" für einen (vorübergehenden) subsidiären Schutz, ist zunächst unerheblich. Aber es besteht kein Anspruch darauf, sich aussuchen zu können, von wem man sich schützen lassen möchte. Bei einer Flucht ist der erste erreichte Staat zuständig, der den Schutz gewähren kann, und im vorliegenden Fall (es gab da ja definitiv keine Flucht) jener Staat, mit dessen Visum die Betroffenen in die EU eingereist sind, also Spanien. Leider geht aus dem Beitrag nicht hervor, um welche Art Visum es sich handelt und welchen Bezug die Betroffenen evtl. zu Spanien haben.
Da offensichtlich nie die Gefahr bestand, dass die Betroffenen nach Russland abgeschoben werden (oder in ein Land, das ihnen nicht genau so gut wie wir Schutz gewähren kann), halte ich die Gewährung von Kirchenasyl für "zwiespältig". Auch wenn man sich das in Kirchenkreisen (und nicht nur dort) wünscht - es gibt kein Recht darauf, von einem Land der eigenen Wahl aufgenommen zu werden.
zum BeitragAl Dente
Guter Kommentar! Welche umweltfreundliche(!) Technologie sich zu welchem Nutzungszweck durchsetzt, sollte sich anhand von Funktionalität, Kosten und Nutzen entscheiden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Verbrenner waren keine staatliche Vorgabe. Es wurden ja sogar E-Autos gebaut. Sie konnten sich aufgrund mangelnder Funktionalität allerdings nicht durchsetzen, nicht mal als Zweitwagen für den Nahbereich (Strom für 100km Reichweite hätte man in 5 Stunden auch an Haushaltssteckdosen laden können).
Anders als Sie halte ich Gewicht und (mangelndes) Volumen sehr wohl für limitierende Faktoren. Wie wäre es, wenn z. B. Müllwagen nur noch die Hälfte des Mülls aufnehmen können? Was wäre es, wenn Mähdrescher nach einer Betriebsstunde erstmal zwei an die Steckdose müssten oder wegen Übergewichts dauernd im Acker versinken? Wie weit kommt man mit elektrischen Zugmaschinen, die Windräder hinter sich her ziehen, mit Schwerlastkränen, größeren Abschleppwagen (für Busse/LKW)? Und auch wenn es nicht so schwer wird - Volumen ist auf jeden Fall gefragt.
zum BeitragAl Dente
"Es ist besser, nicht zu regieren, als mit dieser FDP zu regieren."
Wer würde dann regieren? Und wie? Und würde(n) der/die die FDP dann ausschließen?
Solange Minderheitenvertretungen (und daraus setzen sich unsere Parlamente längst nur noch zusammen) in erster Linie für das eintreten, was ihre jeweilige Klientel von anderen unterscheidet, statt sich auf das zu konzentrieren, was gesellschaftliche Mehrheiten noch verbindet, wird jede Regierung scheitern.
zum BeitragAl Dente
Man sollte die Diskussion über mögliche Interessenkonflikte und reale inhaltliche Konflikte voneinander trennen.
Natürlich würde Siemens von einem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft profitieren. Es ist darum nur schwer vorstellbar, dass Frau Grimm ihre Doppelrolle wirklich unbefangen ausfüllen kann.
Inhaltlich halte ich den Tunnelblick auf die E-Mobilität allerdings für fatal. Man sollte nie Alles auf eine Karte setzen, wenn es nicht wirklich und unmittelbar um "Alles oder Nichts" geht.
Nutzfahrzeuge z. B. müssen auch in Zukunft einen Nutzen erbringen, der mit ihrem heutigen mindestens vergleichbar ist. Beim Gewicht aktuell verfügbarer Batterien (das die mögliche Nutzlast entsprechend reduziert) würden wir erheblich mehr Nutzfahrzeuge benötigen, um das Transportvolumen überhaupt bewältigen zu können. Und die zusätzlichen Fahrzeuge wären dann natürlich auch auf unseren Straßen unterwegs.
Wasserstoff kann man grundsätzlich auch asynchron produzieren, also (immer nur) dann, wenn wir zu viel Strom von Solar- und Windkraftanlagen bekommen und diese dann teilweise abschalten. Die Wasserstoffproduktion ist eine Möglichkeit, den Stromüberschuss dann zu nutzen und zu speichern.
zum BeitragAl Dente
Mehr war erst einmal nicht drin. Und so schlecht ist das Urteil auch gar nicht. Sollte es rechtskräftig werden, dann gilt Höcke als vorbestraft (mehr als 90 Tagessätze), und das kann dann in weiteren Prozessen "berücksichtigt" werden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Der Individualverkehr (egal ob zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Paddelboot oder dem Auto) ist die natürlichste Art der Fortbewegung. Ich kenne kein Lebewesen (außer dem Menschen), dass sich irgendwo für einen Sammeltransport anstellt. Der Sammeltransport ist eine (durchaus geniale) menschliche Lösung für all jene Menschen und/oder Wege, für die eine individuelle Fortbewegung (bislang) nicht realisierbar ist.
Der (darüber hinaus) motorisierte Individualverkehr ist zweifelsohne auch bequem. Aber er beruht in den meisten Fällen nicht auf Bequemlichkeit, sondern darauf, alle im Alltag (lebens-)notwendigen Ziele/Ressourcen mit einem (noch) zumutbaren Zeitaufwand erreichen zu können. Und genau das muss auch in Zukunft möglich sein.
Die Erderwärmung basiert auf Treibhausgasemissionen. Diese müssen wir reduzieren, auch jene des motorisierten Individualverkehrs. Aber das ist eben nicht gleichbedeutend mit dem Bestreben, den motorisierten Individualverkehr abzuschaffen.
Erforderlich sind pragmatische Lösungen, keine ideologischen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Die israelische Siedlungspolitik und die 'de facto Annektierungen' sind nach internationalem Recht illegal."
Das ist richtig! Richtig ist aber auch, dass Israel nicht "losgezogen" ist, um sich diese Gebiete zu "holen". Die Besetzung dieser Gebiete erfolgte immer als Reaktion auf Angriffe (bzw. in einem Fall auf einen nachweislich bevorstehenden Angriff) arabischer Nachbarstaaten. Dass Israel dann z. B. die Golan-Höhen zur eigenen Absicherung vorerst behalten hat, ist zumindest nachvollziehbar. Der ebenfalls eroberte Sinai wurde hingegen an Ägypten zurückgegeben. Aber mit den Ägyptern gab es ja auch einen Friedensvertrag.
Hätten die arabischen Nachbarn Israels die von dee UNO abgesegnete Staatsgründung Israels 1948 akzeptiert, dann gäbe es die ganzen Probleme nicht.
zum BeitragAl Dente
Bax:
"Dafür werden umstrittene Parolen sehr einseitig interpretiert, zu Straftaten erklärt (...)"
Mertens:
"Proteste können nicht unabhängig von ihren Inhalten beurteilt werden."
Ego:
Von "umstrittenen" Parolen zu reden, ist eine Verharmlosung ihrer Inhalte. Bei "From the river ..." geht es eindeutig darum, Israel das (schon lange völkerrechtlich garantierte) Existenzrecht als souveräner Staat abzusprechen. Das ist inhaltlich Geschichtsrevisionismus und faktisch ein maximaler Verstoß gegen das geltende Völkerrecht. Ich verstehe darum auch nicht, was die Berufung auf (mehrheitlich!) beschlossenes, geltendes Recht mit einer "einseitigen Interpretation" zu tun hat.
Bax:
"Menschen, die gegen einen Krieg demonstrieren, sind aber nicht mit Menschen vergleichbar, die andere deportieren wollen."
Mertens:
"Die Protestierenden an der Berliner FU fordern nicht einfach ein Ende des Gazakriegs. Sie verlangen, Israel/Palästina zu 'dekolonialisieren' und Palästina 'from the river to the sea' (vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer) zu 'befreien'. Harmlos ist das nicht, denn es bedeutet, Israel das Existenzrecht abzusprechen, es wortwörtlich abzuschaffen. Ja, stimmt, solche Auslöschungsfantasien klingen nicht unbekannt."
Ego:
Menschen, die gegen einen Krieg demonstrieren, demonstrieren in der Regel in erster Linie gegen die Angreifer und für die Angegriffenen. Bei den Demonstrationen, um die es hier geht, ist es genau umgekehrt. Zudem werden dabei die "Auslöschungsfantasien" der Angreifer geteilt. Ist das wirklich weniger schlimm, als "Deportationsfantasien" zu haben?
Wer Palästina befreien will, der muss es von der Hamas und anderen Terroristen befreien wollen und zudem realisieren und akzeptieren, dass es (überhaupt) nur ein Palästina neben(!) Israel geben kann. Unter diesen Voraussetzungen darf er dann selbstverständlich auch das Vorgehen Israels (bei dessen Verteidigung) kritisieren.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Für eine erträgliche Zukunft wird kaum jemand massive Einschränkungen, Kosten, zusätzliche Belastungen in der Gegenwart in Kauf nehmen. Das wissen auch die Politiker. Letztlich geht es ja nicht darum, was die Parteien wollen, sondern was die Gesellschaft (mehrheitlich) will.
zum BeitragAl Dente
Wie hoch ist eigentlich der Anteil der Menschen, die (noch) ernsthaft glauben, dass das, was da gefordert wird, überhaupt umgesetzt werden kann?
Die Schienen, auf die der Verkehr verlagert werden soll, müssen erst einmal verlegt werden. Das dauert selbst dann etliche Jahre/Jahrzehnte, wenn es dabei keine Be- oder Verhinderungen durch solche Umweltschützer gibt, die grundsätzlich keinen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur wollen.
Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel werden bei der gegebenen Struktur des Raumes niemals in der Lage sein, den MIV zumutbar zu ersetzen. Und die notwendige (wenn überhaupt mögliche) Veränderung der Raumstruktur ist noch utopischer, als das Verlegen von Schienen.
Zudem werden die Menschen nicht bereit sein, immer mehr für Mobilität (und Energie insgesamt) zu zahlen, ganz einfach, weil (zu) viele von Ihnen es nicht können.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich nehme bezüglich der Förderung "alternativer" Antriebe eher einen falschen Umgang mit der Hybrid-Technologie wahr.
Es macht sicher wenig Sinn, Hybrid-Systeme zu fördern, die weiterhin auf einem Verbrenner-Antrieb (mit Getriebe) basieren und E-Motoren nur unterstützend verwenden. Aber es hätte sehr viel Sinn gemacht, rein elektrisch angetriebene Autos zu fördern, die einen Verbrenner nebst Generator als Range-Extender mitführen. Die meisten Menschen könnten damit einen Großteil ihrer Wege rein elektrisch zurücklegen. Die Fahrzeuge sind deutlich leichter, als reine E-Autos, und für die kleineren Batterien werden weniger Ressourcen verbraucht. Diese "Zwischenlösung" halte ich nach wie vor für sinnvoll, nicht zuletzt auch, weil die Menschen dabei (relativ "risikolos") Erfahrungen sammeln könnten, wie viel (elektrische) Reichweite sie denn wirklich benötigen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Und Bündnisse wie Ende Gelände verstehen nicht (oder wollen nicht einsehen), dass die überwiegende Mehrheit unserer demokratischen Gesellschaft sich nicht als Kollektiv versteht und eine "radikale Verkehrswende, weg vom Autoverkehr" überhaupt nicht will.
zum BeitragAl Dente
Das musste (endlich!) mal wieder (deutlich!) gesagt werden (Gut so! Danke!) und wird doch (leider) wenig bewirken.
zum BeitragAl Dente
Am Trinity College sind um die 17.000 Studierende eingeschrieben. Offenichtlich haben sich nicht einmal 1% von ihnen aktiv am pro-palästinensischen Protest beteiligt. Natürlich bleibt offen, wie viele Mitglieder der gesamten Studierendenschaft sich mit diesem Protest ernsthaft solidarisieren/identifizieren, aber es gibt keinerlei Indizien dafür, dass sie zusammen auch nur in die Nähe einer Mehrheit kommen. Zudem verfolgen die Aktivisten, selbst wenn einige ihrer Vorwürfe gegen Israel berechtigt sein mögen, eindeutig völkerrechtswidrige Ziele und delegitimieren sich damit selbst.
Warum lassen sich demokratische Institutionen von derartigen, demokratisch äußerst zweifelhaften und zahlenmäßig eigentlich bedeutungslosen, Minderheiten erpressen? Sollte es, wie es im Beitrag anklingt, im Fall des Trinity College dabei wirklich (primär) ums Geld gehen? Kaum vorstellbar.
Ich habe schon lange den Eindruck, dass es (zumindest) den nicht-palästinensischen, nicht-arabischen, nicht-muslimischen Beteiligten an den Protesten überhaupt nicht um das Schicksal der Palästinenser geht und die Proteste sich auch nur vordergründig gegen Israel richten, sondern gegen den gesamten demokratischen Westen. Und für diesen "Kulturkampf" findet sich (leider) auch Unterstützung in akademischen Kreisen, deren Angehörige (weniger Erkenntnis als vielmehr) Orientierung in sogenannten postmodernen/poststrukturellen Theorien suchen. Aus meiner Sicht ist das eine verhängnisvolle (postrationale!) Entwicklung. Das Zusammenleben kann ohne Strukturen (die letztlich auch nie statisch, aber längerfristig relativ stabil sind) überhaupt nicht funktionieren. Kein Mensch ist in der Lage, neben der Bewältigung seines Alltags, das Zusammenleben mit anderen Menschen immer wieder neu auszuhandeln.
zum BeitragAl Dente
Es gibt an den Unis propalästinensische Aktivisten, deren Sympathisanten und die Gesamtheit der Studierenden. Interessant wären valide Zahlen zu den Größenverhältnissen dieser Gruppen.
Völlig verpeilte Aktivisten sind meist um ein Vielfaches lauter, als es ihrem Anteil an der Gesamtheit entspricht. Man kann das (erschreckende/traurige) Geschehen zwar nicht ignorieren, aber man sollte mit der Berichterstattung darüber keinen Beitrag dazu leisten, es größer zu machen, als es ist.
Zumindest bei den bislang aus dem Umfeld deutscher Hochschulen bekannt gewordenen propalästinensischen (und israelfeindlichen) Aktionen bleibt die Zahl (bzw. der Anteil) der Aktivisten offensichtlich in sehr überschaubaren Größenordnungen. Und das sollte man dann auch (immer!) entsprechend kommunizieren.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich glaube auch nicht, das irgendwer in der FDP ernsthaft von Schwarz-Gelb "träumt", aber ganz sicher immer noch von Schwarz-Rot-Gelb, also einer Verhinderung von Schwarz-Grün.
zum BeitragAl Dente
Der Beitrag beschreibt zwar recht gut das aktuelle politische/gesellschaftliche Klima im Land und was zu dessen Entwicklung beigetragen hat, lässt aber die Frage nach dem "Warum" weitgehend unbeantwortet.
Auch wenn dabei der "Terror von rechts lang ignoriert wurde" (zumindest unterschätzt!) - richtig ist eben auch:
"Verbale Entgleisungen kamen und kommen nicht nur aus dem Milieu der AfD. Politische Gegner:innen werden als politische Feinde markiert (...)".
Schaut man genauer hin, dann stellt man fest, dass die Kompromisslosigkeit (und zunehmend leider auch Härte), mit der die jeweils eigenen Positionen vertreten werden, zunimmt, je weiter sich diese Positionen von denen der gesellschaftlichen Mitte entfernen, auch wenn es dabei, je nach Richtung, (noch) erkennbar Unterschiede in der qualitativen und quantitativen Ausprägung gibt. Da ein Großteil der Anfeindungen eher vom "Gegenüber" kommt, erklärt das vielleicht, warum die Regierungspartei FDP in geringerem Umfang betroffen ist.
Offen bleiben allerdings die Ursachen für die zunehmende Kompromisslosigkeit, die ja genau darum zum Problem wird, weil mehr oder weniger große Minderheiten die Deutungshoheit für sich beanspruchen und ihr jeweiliges "Weltbild" durchsetzen/verwirklichen wollen. Sie gestehen nicht nur ihren "Feinden", sondern auch der demokratischen Mehrheit, die meistens Zwischen-/Kompromisspositionen vertritt, die Deutungshoheit nicht mehr zu. Das war mal anders.
zum BeitragAl Dente
Die (konservative) FAZ hat heute sehr sachlich analysiert, wie Hoecke in Thüringen (auch ohne parlamentarische Mehrheit) Ministerpräsident werden könnte, wenn den anderen Parteien keine Zusammenarbeit gelingt. Ich verweise hier nicht auf den Beitrag, weil er mittlerweile hinter der Bezahlschranke liegt.
In Thüringen genügt im dritten Wahlgang eine einfache Mehrheit, um das Amt zu erringen. Die Wahl gewinnt, wer die meisten JA-Stimmen bekommt. Im Extremfall reicht da eine. Verfassungsrechtlich ist bislang völlig ungeklärt, wie NEIN-Stimmen zu bewerten sind, wenn nur (noch) eine Person zur Wahl antritt.
Abgesehen davon - Selbst wenn viele Abgeordnete der Linkspartei, des BSW und der SPD und den Grünen (sofern diese überhaupt noch in den Landtag gewählt werden) über ihren Schatten springen und einen CDU-Kandidaten unterstützen, kann die AfD genau das auch tun. Vermutlich wird sich dann kaum klären lassen, wer dem CDU-Kandidaten letzlich eine Mehrheit beschafft hat.
Ist das dann eine (inakzeptable) Zusammenarbeit mit der AfD? Die möglichen (und mit Sicherheit selten "uneigennützigen") Antworten auf diese Frage, könnten die Union und ihren Bundeskanzlerkandidaten durchaus in Bedrängnis bringen.
zum BeitragAl Dente
Was soll die "arme" FDP denn machen?
Gibt sie zu viele ihrer Kernpositionen auf, dann muss sie befürchten, dass ihr selbst die treuesten Anhänger den Rücken kehren und sie bei der nächsten regulären Wahl aus dem Parlament fliegt.
Lässt sie die Koalition platzen, dann muss sie, bei ihrer derzeitigen "Aussenwirkung", befürchten, schon bei einer vorgezogenen Neuwahl aus dem Parlament zu fliegen.
Also versucht sie, durchzuhalten und dabei zumindest "irgendwie" auf ihre eigenständigen Positionen aufmerksam zu machen (wir würden das machen, wenn wir könnten).
Mit anderen Worten: Die FDP beschäftigt sich mehr mit ihrer Zukunft als mit den Problemen, die hier und jetzt zu lösen sind. Das ist nicht gut, schon gar nicht in einer gesellschaftlich verantwortlichen Rolle. Allerdings steht die FDP damit keineswegs allein da. Auch etliche andere Akteure beschäftigen sich (wenn auch vielleicht weniger eigennützig) mehr mit der "Gestaltung" der Zukunft als damit, was für die Gesellschaft aktuell notwendig und mit (realistischem) Blick in die Zukunft überhaupt möglich ist.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "The Times of Israel"
de.wikipedia.org/w...he_Times_of_Israel
hat einen sehr interessanten Erlärungsansatz veröffentlicht:
blogs.timesofisrae...-the-jewish-story/
zum BeitragAl Dente
In meiner Geburtsstadt läuft es ähnlich. Die Bürgerbeteiligung bei derartigen Verkehrsprojekten ist (gelinde gesagt) ein Witz. Valide Umfragen bezüglich Zustimmung/Ablehnung gibt es nicht (Abstimmungen darüber schon gar nicht). Beteiligt werden allenfalls Initiativen wie "Radentscheid", die (dem hochtrabenden Namen zum Trotz) formal überhaupt nichts zu entscheiden haben. Den Betroffenen wird dann das, was längst beschlossen ist, auf ein paar Infoveranstaltungen vorgestellt und danach durchgezogen, sofern niemand klagt und Gerichte es nicht stoppen (was auch immer wieder mal vorkommt).
Das final Absurde dabei ist allerdings, dass viele dieser Maßnahmen Vorrang haben vor z. B. der Sanierung und/oder dem "Ertüchtigen" bestehender (und gut genutzter) Rad- und Fußwege. Warum? Weil es primär darum geht, den Raum des MIV (Fahrspuren, Parkplätze) weiter einzuschränken. Und wenn dann nach Fertigstellung einer solchen Maßnahme immer noch nur sechs statt zuvor drei Radfahrende pro Stunde die neue Strecke nutzen (weil es an dieser Strecke viel zu wenige Nahziele gibt, zu denen Menschen mit dem Rad fahren würden), dann wird das trotzdem stolz als hundertprozentige Steigerung verkauft.
Ohne echte(!) Bürgerbeteiligung tragen solche Maßnahmen nur zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Es kommt sicher vor, dass Menschen, die Autos besitzen, sich selten oder gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Aber zu Fuß gehen auch sie immer wieder. Und viele von ihnen legen sogar regelmäßig Wege auf Fahrrädern zurück. Sie kennen somit keineswegs nur eine Seite der Realität. Sie beschränken sich allerdings auf individuelle Fortbewegung.
zum BeitragAl Dente
Für die Straftat "Gefährliche Körperverletzung" beträgt das Strafmaß derzeit 6 Monate bis 10 Jahre (in minder schweren Fällen 3 Monate bis 5 Jahre). Das ist völlig ausreichend. Problematisch ist, dass die Gerichte immer wieder zu viel Rücksicht auf die Täter nehmen. Gerade Gewalt gegen Menschen (nicht beschränkt auf Politiker), sollte viel schneller Freiheitsstrafen zur Folge haben, die dann (zumindest zum Teil) wirklich abgesessen werden müssen (von Jugendlichen evtl. im Arrest). Eine Bewährungsstrafe nach der anderen - das hat sicher kaum eine anschreckende Wirkung.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Freiwildkultur?!"
Den bisherigen Höchststand an Gewaltdelikten insgesamt hatten wir 2007 (mehr als doppelt so viele, wie 1987). Bis 2021 hat sich diese Zahl (mit einem "Zwischenhoch" in 2017) um rund ein Viertel reduziert, um dann, in nur zwei bis drei Jahren, wieder nahezu den Höchststand von 2007 zu erreichen.
Quelle:
zum Beitragde.statista.com/st...waltkriminalitaet/
Al Dente
Sehr rationaler Beitrag!
Trotzdem ein paar Anmerkungen:
"Und Ausländer, die hierzulande leben, sollen sich gefälligst zu einer deutschen Leitkultur bekennen, von der niemand sagen kann, um was es sich dabei genau handelt."
Eingeführt wurde der Begriff der "Leitkultur" bereits 1996 von dem Sozialwissenschaftler Bassam Tibi. Ihm ging es dabei allerdings eher um eine "europäische Leitkultur", und er verstand darunter eine Art "Hausordnung für Menschen aus verschiedenen Kulturen in einem werteorientierten Gemeinwesen". Das ist eine durchaus verständliche/nachvollziehbare Erklärung. Vielleicht sollte sich die CDU auch mal um eine Erklärung bemühen. Dann hätte man eine Diskussionsgrundlage.
"Dieser Retrosound entspricht der Sehnsucht der Veränderungsmüden, für die Fortschritt wie eine Drohung klingt."
Veränderungen (insbesondere gesellschaftliche) erfordern Neuorientierungen. Gibt es in zu kurzer Zeit zu viele Veränderungen, dann sind die erforderlichen Neuorientierungen neben der Bewältigung des Alltags für viele Menschen nicht mehr zu leisten. Sie erleben einen Kontrollverlust, weil sie einen Teil dessen verlieren, was man "Gewissheit" nennt. Und Fortschritt kann man nicht mit Veränderungen gleichsetzen. Er ist eher so etwas wie "Verbesserung durch Veränderungen". Aber nicht jede Veränderung führt zu einer wahrgenommenen Verbesserung.
"Eine Zukunft haben die Volksparteien nur, wenn sie wieder klare Alternativen bilden – moderat rechts und moderat links."
Das sehe ich auch so. Und ich halte es für sehr wichtig, dass die Volksparteien noch eine Zukunft haben, denn wer so ein "Sammelbecken" wählt (wählen kann), der ist noch "irgendwie" kompromissfähig. Immer mehr und immer kleinere Minderheitenvertretungen in den Parlamenten, denen es weniger um die Gesellschaft, sondern primär um ihre spezifischen Interessen geht, machen die Demokratie immer handlungsunfähiger.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Dazu musste zunächst die Zustimmung des Europäischen Parlaments eingeholt werden.
zum BeitragAl Dente
Demokratie ist ein Aushandlungsprozess für das Zusammenleben einer Gemeinschaft, der einen (praktisch kontinuierlichen, formal periodischen) Wandel ermöglicht. Demokratiefeindlich sind alle Bestrebungen, die diesen Wandel kontrollieren oder gar verhindern wollen. Demokratie fördern bedeutet, die Mitglieder der Gemeinschaft zu befähigen, Gefahren für die Wandlungsmöglichkeit zu erkennen und abzuwehren, egal, woher sie kommen.
zum BeitragAl Dente
Außer der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), die in der Tat bezüglich der Geräuschemissionen wenig regelt
www.gesetze-im-int...tvo_2013/__30.html
gibt es auch noch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Danach müssen zulassungsfähige Kfz durchaus bestimmte Lärmgrenzwerte einhalten. Nur handelt es sich dabei (leider!) nicht um Maximalwerte, sondern um situationsbezogene Werte. Wer es genauer wissen will - hier wird das ganz gut erklärt:
www.daserste.de/in...rmmessung-100.html
Das Problem ist (wie auch beim Verbrauch und anderen Emissionen) die Annahme eines nicht der Realität entsprechenden Nutzungsverhaltens.
zum BeitragAl Dente
Vom Historiker Peter Longerich
de.wikipedia.org/wiki/Peter_Longerich
stammt die Aussage:
"Zu den Lehren aus Weimar gehört auch, dass die im Parlament vertretenen Parteien sich in erster Linie als die Sachwalter ihrer jeweiligen Klientel verstanden und nicht primär daran gingen, durch die Arbeit an politischen Kompromissen Mehrheitsentscheidungen zustande zu bringen und so Regierungshandeln abzustützen."
Und hier sehe ich durchaus Parallelen zur heutigen Zeit. Echte (inhaltliche) Kompromisse sind selten geworden. Statt sich bei abweichenden Positionen bezüglich bestimmter Inhalte einander anzunähern, handeln die an der Regierung beteiligten Parteien eher untereinander aus, welche Inhalte sie für ihre jeweils eigene (Minderheiten-)Klientel durchsetzen können/dürfen, unabhängig davon, wie die gesellschaftliche Mehrheit dazu steht. Dadurch bekommt dann zwar jede Minderheit ein paar "Kleinigkeiten" exklusiv für sich, kann den (meist größeren) "Rest" jedoch kaum noch beeinflussen, also z. B. im eigenen Interesse etwas "abschwächen". Was folgt ist der Eindruck, die Politik orientiere sich in erster Linie an Anderen (vorzugsweise Minderheiten). Das führt zu Unzufriedenheit/Frust und leider auch dazu, die jeweils eigenen Positionen (noch) kompromissloser zu vertreten.
zum BeitragAl Dente
"Denn die Angriffe von rechts gehen alle an – auch das Heraushalten ist eine politische Handlung. Um dagegen Stellung zu beziehen, muss man keine Plakate kleben. Es reicht, seine Meinung zu sagen und für seine politische Haltung einzustehen (...)"
Ja - es ist richtig, "Stellung zu beziehen" und "für seine politische Haltung einzustehen". "Das Heraushalten" wäre quasi eine unterlassene Hilfeleistung. Aber es reicht eben nicht "[nur] seine Meinung zu sagen". Genau das tun die Rechtsextremisten doch auch.
Es geht darum, (so gut wie möglich) zu verstehen, was da gerade (warum?) passiert, und das (so verständlich/nachvollziehbar wie möglich) zu kommunizieren.
Die AfD ist ziemlich sicher eine Art "Brandbeschleuniger" des gegenwärtigen (Gewalt-)Geschehens, aber allein durch ihr "Auftreten" ist dieses Geschehen nicht erklärbar. Den Höchststand an Gewaltdelikten insgesamt hatten wir bislang 2007 (mehr als doppelt so viele, wie 1987). Bis 2021 hat sich dieser Höchststand (mit einem "Zwischenhoch" in 2017) um rund ein Viertel reduziert, um dann, in nur zwei bis drei Jahren, wieder nahezu den Höchststand von 2007 zu erreichen. Offensichtlich betrachten zunehmend mehr Menschen Gewalt als probates Mittel zur Durchsetzung ihrer individuellen Interessen. Diese Entwicklung kann man "unterdrücken" (und das ist auch gerechtfertigt!), aber man kann sie nur beenden, wenn man ihre Ursachen versteht.
zum BeitragAl Dente
"'Es gibt Angriffe auf die AfD, unbestritten' sagt Hübler. 'Trotzdem hat das einen qualitativen Unterschied.' Das eine seien ein Angriff auf alle demokratischen Parteien, das andere einer 'auf eine Partei, die die Demokratie zerstören will, mit Remigration, Nationalismus, Rassismus und Faschismus.'"
Inhaltlich stimmt die Beschreibung der AfD zwar, aber das rechtfertigt keine Gewalt. Gewalt wäre als Notwehr/Widerstand erst dann zulässig, wenn die AfD das, was sie fordert, umsetzen könnte und würde. Aber bislang leben wir noch in einer Demokratie.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wenn man "in" durch "ich" ersetzt, wird zumindest eine sinnvolle Frage daraus.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "CDU, FDP, SPD, Grüne und AfD arbeiten daran, dass der Zeitgeist wieder nach rechts rückt"
Der Zeitgeist ist wandlungsfähig, aber was die Grünen, Teile des SPD und andere Linke als Zeitgeist wahrgenommen haben und (offensichtlich) immer noch wahrnehmen (wollen) war/ist eine Fata Morgana.
Die Gesellschaft tickt pragmatisch. Für einige grüne und linke Ideen war/ist sie darum (mehrheitlich) durchaus offen, für einen grundlegenden sozial-ökologischen Wandel hingegen nicht.
Es mag Menschen geben, die sich an Parteien orientieren. Die meisten Menschen wählen allerdings Parteien, die sich an ihnen orientieren, also ihre Bedürfnisse/Wünsche aufgreifen.
zum BeitragAl Dente
Kurz und gut!
zum BeitragAl Dente
Ich konnte mit dem Begriff "Leitkultur" noch nie etwas anfangen, nicht zuletzt, weil er (bei der einfachsten möglichen Interpretation) zum Missbrauch einlädt. Er ist allerdings keine "Erfindung" der Union. Geprägt hat ihn (bereits 1996) der Sozialwissenschaftler Bassam Tibi, allerdings als "europäische Leitkultur". Tibi verstand darunter eine "Hausordnung für Menschen aus verschiedenen Kulturen in einem werteorientierten Gemeinwesen". 1998 hat Jörg Schönbohm von der CDU den Begriff "eingedeutscht". Und 2000 wurde dieser dann auch von Friedrich Merz erstmals öffentlich verwendet.
Quelle:
de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur
Auch wenn "Leitkultur", heute und nachvollziehbar ("wie Kritiker sagen"!), nach AfD klingt - die AfD gab es seinerzeit noch nicht, und sie war auch überhaupt nicht in Sicht!
Mit einer, von allen Menschen, die bereits im Haus Europa (oder auf der Etage Deutschland) leben, mit demokratischen Mehrheiten verabschiedeten "Hausordnung", die dann auch alle "Neuankömmlinge" zu akzeptieren haben, sofern sie dort (dauerhaft) einziehen/leben wollen, habe ich keine Probleme.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Natürlich ist der Klimawandel nicht Quatsch, sondern Teil der Realität. Die Realität setzt sich allerdings aus vielen Komponenten zusammen, von denen die Grünen ab und an einige nicht wahrnehmen wollen (oder können?).
Es ist gut und wichtig, eine begründete Vorstellung davon zu haben, was nötig ist. Davon umsetzen kann man allerdings immer nur das, was möglich ist. Wenn das nicht reicht, dann hilft auch "Schönreden" nicht weiter. Wer darauf (direkt oder indirekt) hinweist, macht nichts "madig".
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Gibt es dafür Nachweise?"
Zwei Quellen:
www.mdr.de/nachric...os-teurer-102.html
www.spiegel.de/aut...-9ac8-4ded8b406404
Wenn Sie es googeln finden sie sehr viel mehr.
Nicht nur die Wertverluste sondern auch die hohen Reparaturkosten zählen zu den Gründen, warum Vermierter wie Sixt und Hertz E-Autos in großer Zahl wieder aus ihren Flotten verbannen.
zum BeitragAl Dente
Es gibt altersbedingte Defekte und nutzungsbedingte Defekte. Bei drei Jahre alten Autos spielen altersbedingte Defekte kaum eine Rolle. Also sollte man die Nutzung von Verbrennern und E-Autos miteinander vergleichen. Und dazu sagt auch der ADAC, dass die durchschnittliche Laufleistung der E-Autos deutlich geringer ist, als die der Verbrenner.
Zudem gibt es Verschleiß, der nicht sofort zur Panne führt. Die Prüfdienste (TÜV, etc.) melden signifikant häufigere Schäden an den Fahrwerken von E-Autos aufgrund des hohen Fahrzeuggewichts.
Und es zeichnet sich mittlerweile ab, dass auch die durchschnittlichen Reparaturkosten von E-Autos deutlich höher sind als erwartet und deutlich höher, als bei Verbrennern.
Wie lange die Batterien wirklich halten, weiß zudem noch niemand. Klar ist allerdings, dass die Reichweite der E-Autos mit der Zeit merklich abnimmt.
Dazu kommt ein sehr hoher Anschaffungspreis und (zumindest in den nächsten Jahren noch) ein sehr hoher Wertverlust.
Die Zurückhaltung der Menschen ist nachvollziehbar.
zum BeitragAl Dente
Der Titel des Beitrags ist OK - auch wenn ich am Ende lieber noch das Attribut "gefährlich" anfügen würde.
Der Beitrag selbst ist auch OK - bis auf die beiden letzten Absätze. Aus meiner Sicht "verharmlosen" sie (ziemlich sicher völlig unbeabsichtigt!) unsere Probleme mit den Faschos.
Wenn die rechtsradikale Szene hauptsächlich aus Wirrköpfen, wie dieser (teilweise "esoterisch") verpeilten "Prinzengarde" namens Reichsbürger bestehen würde, dann könnten wir uns (fast schon) beruhigt zurücklehnen. Ja - die sind trotzdem noch gefährlich (weil irgendwie unberechenbar), aber andererseits auch erbärmlich dumm. Ich gehe davon aus, dass selbst ein Faschist wie Höcke sie nur für (in seinem Sinne allerdings nützliche) Idioten hält.
Die meisten Rechtsradikalen haben ein erheblich größeres Gefährdungspotential, als die Reichsbürger. Und das gilt gleichermaßen für die meisten Islamisten.
zum BeitragAl Dente
Das "bessere" Abschneiden 3 Jahre alter E-Autos gegenüber gleichaltrigen Verbrennern liegt zum Teil wohl auch an der im Durchschitt deutlich geringeren Laufleistung (Nutzung) der E-Autos. Letzteres hat der ADAC nämlich auch herausgefunden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die FDP versucht gerade, sich so zu positionieren, dass sie nach der nächsten Wahl noch über die 5%-Hürde springen kann, um dann - sollte es für eine - GroKo nicht reichen - in eine schwarz-rot-gelbe Koalition einsteigen zu können.
Auch ich glaube selbstverständlich nicht, dass es unter der Führung eines "Tieffliegers" aus dem Sauerland oder (unwahrscheinlicher) eines "Hochstaplers" aus Bavaria besser wird in Sachen Umwelt. Ich zweifle sogar daran, dass es überhaupt besser wird.
Aber unser primäres Problem ist es auch nicht, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, sondern die fortschreitende gesellschaftliche Spaltung zu stoppen. Sonst haben auch Umwelt und Klima keine Chance.
Dazu ist nur eine Regierung geeignet, die mit ihrer Mehrheit auch die gesellschaftliche Mitte repräsentiert. Mit den Führungsgestalten, die derzeit dafür angeboten werden, wird das aber wohl nicht gelingen.
zum BeitragAl Dente
"Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor."
Angeblich können/wollen die Leute vom Cicero noch "nachlegen". Warten wir's ab.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich halte "Angst" (bislang) für eine Fehldiagnose. Die meisten von uns haben (noch) keine Angst vor der Zukunft, sondern machen sich (mehr oder weniger große) Sorgen um die Zukunft. Das ist ein bedeusamer Unterschied.
Wer sich "nur" Sorgen macht, hat die Hoffnung auf und das Interesse an einer Problemlösung (noch) nicht aufgegeben.
Angst hingegen ist diffus, lähmt und steht dadurch selbst Teillösungen im Wege.
zum BeitragAl Dente
Das Thema Genozide (nicht allein beschränkt auf den Holocaust) sollte auf jeden Fall einen festen Platz in den Lehrplänen (Geschichte/Geografie) der Länder haben. Aber ist es angesichts der Tatsache, dass Unterrichtsstoff nicht beliebig ausgeweitet werden kann, nicht sinnvoller, dabei primär zeitlich näherliegende Ereignisse aufzugreifen (Ruanda, Bosnien/Srebrenica z. B.), die deutlich machen, wie aktuell das Problem immer noch ist? Zudem sind die Bezüge zwischen den Ereignissen in Srebrenica und z. B. Russlands Krieg in der Ukraine auch sehr viel direkter und somit einfacher zu erkennen/verstehen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Reichen für den Föderalismus nicht die Landesregierungen und der Bundesrat?
zum BeitragAl Dente
[Re]: Da wir alternativ gewonnenen Strom vermutlich noch lange nicht zuverlässig und in ausreichenden Mengen speichern können, habe wir immer wieder Zeiten mit Stromüberschüssen, die dann z. B. zur Abschaltung von Windrädern führen. Zumindest diese Stromüberschüsse kann man für derartige Verfahren gewinnbringend nutzen (übrigens auch zur Erzeugung von grünem Wasserstoff).
zum BeitragAl Dente
"Ob ein Kind schwimmen kann, hängt vom Einkommen der Eltern ab."
Dass es heute so ist, zweifle ich nicht an. Aber das war nicht immer so drastisch.
Ich kann mich rückblickend auf meine Kindheit und Jugend (60'er, 70'er) nicht an Gleichaltrige erinnern, die nicht schwimmen konnten. Und in meinem Umfeld stammten die Gleichaltrigen zu 90% aus Haushalten (meistens nur mit einem Verdiener) von Malochern, Handwerkern und "kleinen" Angestellten.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "CO2 irgendwohin zu verpressen oder zu lagern oder sonst was ist natürlich totaler Beschiss. Dann haben wir nämlich in ein paar Jährchen nicht nur ein Plastikproblem überall sondern auch ein CO2-Lager-Problem überall."
Allein das Wegsperren von CO2 ist sicher keine dauerhafte Lösung, weil natürlich immer das Risiko besteht, dass es (zumindest zum Teil) wieder freigesetzt wird.
Aber es gibt mittlerweile auch dieses Verfahren (Quelle: CORDIS Forschungsergebnisse der EU):
cordis.europa.eu/a...dioxide-storage/de
Zitat aus der Quelle:
"Bei der konventionellen Methode der CO2-Speicherung wird das Kohlenstoffdioxid tief in die Erdkruste injiziert. Doch bei dieser Methode besteht das Risiko, dass das Gas zurück in die Atmosphäre entweicht. Die am EU-finanzierten Projekt CARBFIX (...) beteiligten Forscher speicherten das gasförmige CO2 nicht etwa in leeren Gasreservoirs, sondern injizierten in Wasser gelöstes Kohlendioxid in reaktives Basaltgestein. (...) Ist das Gas in Wasser gelöst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in die Atmosphäre entweicht, geringer. Dank der Reaktion mit dem Basaltgestein wird das CO2 sehr viel schneller in Carbonate umgewandelt, die mehrere Millionen Jahre stabil bestehen bleiben werden (...) Diese Technologie hat das Potenzial, mehr als 80 % des injizierten Kohlendioxids innerhalb eines Jahres erfolgreich in Minerale umzuwandeln."
In Island läuft bereits seit einigen Jahren eine (funktionierende!) Pilotanlage.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Außer in einigen "passend" gentrifizierten Vierteln größerer Städte werden Sie (auch in Zukunft) kaum Mehrheiten für derartige Initiativen/Maßnahmen finden.
zum BeitragAl Dente
"Es müssen mehr Kapazitäten dort installiert werden, wo der tatsächliche Verkehr stattfindet (...)"
Die meisten Ladesäulen müssen nicht dort stehen, wo Verkehr stattfindet, sondern dort, wo die Menschen wohnen, insbesondere Mieter, die nicht auf ihren Stellplätzen oder in ihren Garagen laden können, oder ohnehin an den Straßen parken müssen.
Wäre ich betroffen, dann müsste ich knapp zwei Kilometer bis zur nächsten Ladesäule fahren, dann dort die Ladezeit "abhängen" oder den Weg zurücklaufen und nach ein bis zwei Stunden wieder hin. Das macht kaum ein Mensch.
zum BeitragAl Dente
"Vorausgesetzt, es gelingt einem an dieser Stelle ausnahmsweise, Wohnen und Außengastronomie in Einklang zu bringen – anderswo in der Stadt wird Letztere häufig weggeklagt, weil es offenbar viele Menschen gibt, die zwar mitten in der Stadt wohnen möchten, sich dann aber daran stören, dass die Geräusche macht."
Grundsätzlich ist der "Vorwurf" in der zweiten Hälfte des Zitats natürlich berechtigt. Sofern man lärmempfindlich ist, sollte man sich nicht freiwillig oder gar absichtlich in einer Umgebung niederlassen, in der es laut oder akustisch lästig werden kann.
Erstaunlicherweise wird dieser "Vorwurf" allerdings deutlich seltener erhoben, wenn Menschen, die in der Stadt wohnen, versuchen, den (Straßen-)Verkehrslärm wegzuklagen. Dabei sind Geräusche, die als Lärm wahrgenommen werden, immer (gesundheitlich) belastend. Es ist völlig egal, ob es sich um Verkehrs-, Nachbarschafts- oder sogenannten Freizeitlärm handelt. Nicht die Herkunft des Lärms ist von entscheidender Bedeutung, sondern dessen Eigenschaften. Wie oft und zu welchen Zeiten tritt er auf? Wie lange dauert er an? Mit welchem Schalldruck (Lautstärke) erreicht er die "Empfänger"? Und (ganz wichtig), wieviel Informationsgehalt hat er?
Der Lärm von Außengastronomie ist ungleichmäßig, stark informationshaltig und ragt insbesondere in den Abendstunden aus dem sonstigen Umgebungslärm heraus. Es ist schwer (nicht nur in Innenstädten), das mit den Interessen jener in Einklang zu bringen, die ihr Wohlgefühl zur gleichen Zeit nicht bei der Außengastronomie suchen.
Die Umgestaltung von Verkehrsraum (inkl. Parkplätzen) in Räume für lärmintensive Freizeitaktivitäten halte ich (insbesondere in dicht besiedelten Umgebungen) für keine gute Idee.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die Diagnose "Rechtsruck" wird nicht selten etwas leichtfertig gestellt, also ohne Nachweis, dass die Menschen nicht schon immer so waren und wir das bislang nur nicht wussten.
zum BeitragAl Dente
"Von sogenannten Systemmedien 'totgeschwiegen' zu werden, dürfte Höcke und den Seinen noch mehr Sympathien bescheren.
Sollte es Berichterstattenden also um jene gehen, bei denen noch etwas auszurichten ist?"
Höcke und die AfD sind "wichtig" (eher im Sinne von gefährlich) genug, um über ihre Aktivitäten berichten zu müssen(!). Es interessiert alle Menschen, die politisch/gesellschaftlich informiert sein wollen. Man sollte das allerdings (zumindest im Kontext konkreter Ereignisse) ausschließlich (sachlich) informierend tun und nicht (zusätzlich) mahnend oder belehrend. Letzteres ist für jene, die nichts mit dem braunen Sumpf zu tun haben, ohnehin weitgehend bedeutungslos. Und jene, "bei denen [vielleicht] noch etwas auszurichten ist[/wäre]", schreckt es eher ab. Sie ändern ihre Einstellungen in der Regel nur dann, wenn sie das Gefühl haben, aufgrund von Fakten (oder dem, was sie dafür halten) und/oder persönlichen Erfahrungen selbst zu neuen/anderen/besseren Erkenntnissen gekommen zu sein. Wenn man ihnen hingegen das Gefühl vermittelt, man wolle sie "beim Denken betreuen", überreden oder (falls das nicht funktioniert) ausgrenzen, "treibt" man sie eher in die "Arme" der AfD.
Ja - das ist deprimierend. Aber es die die Realität, der wir uns nicht verweigern können!
zum BeitragAl Dente
[Re]: Dass es eine "Internationale der Hamas-Nichterwähner:innen" gibt, ist unbestreitbar. Im Beitrag ist nicht zu erkennen, dass der gesamten Linken dieses Etikett angeheftet wird.
"Die 68er Jahre (...) muss der Autor in einer anderen Welt erlebt haben."
Hat er "irgendwie" auch, denn er wurde ja erst 68 geboren. Allerdings schildert er gar nicht seine Erlebnisse, sondern zitiert (sofern ich alles richtig gelesen habe) Enzensberger. Und der war nachweislich dabei.
"Vielleicht ging es Herrn Waibel aber auch garnicht darum einen konstruktiven Beitrag zum Nahost- Konflikt zu schreiben ,sondern nur darum Linke pauschal in die Pfanne zu hauen (...)"
Was ist nicht konstruktiv an einem Beitrag, der (nicht zuletzt) auch die Verpeilten unter den Linken darauf hinweist, dass Terroristen nicht Teil einer Lösung sein können?
zum BeitragAl Dente
Gut erkannt, gut beschrieben - bis auf die Vermutung/Annahme, es seien "nur" die Rechten/Rechtsradikalen für diesen gesellschaftlichen Klimawandel verantwortlich.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Vielleicht sollten Sie (und auch @SAM SPADE) mal diesen (quasi parallelen) Beitrag in der taz lesen:
taz.de/Palaestina-...r-Kritik/!6001911/
Allen anderen ist der Beitrag natürlich auch zu empfehlen.
zum BeitragAl Dente
"Und die interessanteste israelisch-palästinensische Initiative für eine binationale Lösung ('A Land for All') basiert auf der Anerkennung, dass beide Völker ein Heimatgefühl 'from the river to the sea' haben. Warum denken wir das nicht aktiv mit?"
Mir WEM sollen wir das mitdenken? Die Bevölkerung in Gaza unterstützt (soweit bekannt) mehrheitlich die Hamas. Und die Hamas will nicht nur, dass der Staat Israel verschwindet, sondern auch die dort lebenden Juden. Viele Palästinenser aus dem Westjordanland werden ähnlich denken. Auch die jüdischen Israelis haben mehrheitlich kein Interesse daran, mit den Palästinensern gemeinsam in einem Staat zu leben, in dem sie dann absehbar nur noch eine Minderheit sein würden und zudem nicht garantiert werden kann, dass ein solcher Staat demokratisch bleibt.
Der Staat Israel existiert jetzt bereits seit rund 76 Jahren und wird mittlerweile von mehr als 160 der 193 Mitgliedsstaaten der UN völkerrechtlich anerkannt (zumindest innerhalb der ihm völkerrechtlich zugestandenen Grenzen).
Die arabische Bevölkerung der Region hätte neben Israel einen eigenen Staat gründen können. Aber abgesehen davon, dass sie vielleicht gar nicht das Selbstverständnis eines gemeinsamen Staatsvolkes hatte, durfte sie es auch nicht, weil die Machthaber der umgebenden arabischen Staaten es nicht wollten. Die danach von diesen Nachbarstaaten angezettelten Kriege haben letztlich zur israelischen Besatzung im Westjordanland und auf den Golanhöhen geführt. Ohne diese Kriege wäre die Situation in der Region heute eine völlig andere.
Wir schreiben niemandem vor, wie er zu denken hat (die Gedanken sind frei), aber wir lassen es nicht zu, wenn das faktische Existenzrecht Israels durch postrationale Erzählungen, die das Völkerrecht (bewusst) ignorieren, in Frage gestellt wird. Mit intolerantem Moralismus hat das nichts zu tun.
zum BeitragAl Dente
"Amnesty Deutschland fordert eine unabhängige Untersuchung zum dem Vorgehen der Polizei gegen den 'Palästina-Kongress' in Berlin. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit gelte 'für alle Menschen, auch wenn sie die deutsche und israelische Regierungspolitik kritisieren'. Die Grenze werde 'durch strafbare Handlungen und nicht durch politisch unliebsame Aussagen markiert'."
Sagt Amnesty das (insbesondere den letzten Satz) auch zur 'National Conservatism Conference'?
taz.de/Rechtspopul...16&s=br%C3%BCssel/
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich unterstütze es in beiden(!) Fällen, dass die jeweils zuständigen Behörden versucht haben, die Veranstaltungen zu unterbinden.
zum BeitragAl Dente
"Sein passives Wahlrecht verlieren kann Höcke durch den Prozess auf keinen Fall: Dafür bräuchte es ein Vergehen mit einem Mindeststrafmaß von einem Jahr oder darüber. "
So steht es in §45 StGB. Wer allerdings eine Straftat im Sinne des sogenannten "Ersten Abschnitts" des StGB begeht (Friedensverrat, Hochverrat und Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates), für den gilt § 92a (Nebenfolgen):
"Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wegen einer Straftat nach diesem Abschnitt kann das Gericht die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden, die Fähigkeit, Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen, und das Recht, in öffentlichen Angelegenheiten zu wählen oder zu stimmen, aberkennen (§ 45 Abs. 2 und 5)."
Da reicht dann schon eine Verurteilung im Umfang von 6 Monaten.
Beispiele dafür findet man in
§ 86 Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen
§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen
zum BeitragAl Dente
"Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht."
(Stanislaw Jerzy Lec)
Ich bin mir nicht sicher, ob Höcke das (obwohl Geschichtslehrer) überhaupt (rational) weiß. Aber er weiß das intiutiv/emotional zu nutzen.
"Dummheit schützt vor Strafe nicht". Hoffen wir mal, dass es so ist.
zum BeitragAl Dente
Eigentlich sollten wir alle wissen, dass es zur Begrenzung der Erderwärmung nicht darauf ankommt, wo wir im Detail Treibhausgasemissionen reduzieren, sondern in welchem Umfang insgesamt. Allein dieser Umfang, um den es geht, ist, bezogen auf den zeitlichen Rahmen, bereits eine erhebliche Herausforderung. Von daher habe ich es nie verstanden, warum wir uns diese Aufgabe mit Sektorenzielen noch zusätzlich erschweren. Wenn das Erreichen eines Sektorenziels teurer und/oder belastender ist, als zusätzliche Emissionsreduzierungen in einem anderen Sektor, dann wäre es völlig gaga, auf dem Sektorenziel zu bestehen. Mit dem Streichen der Verbindlichkeit von Sektorenzielen habe ich somit überhaupt kein Problem.
Die zusätzlich beschlossenen Maßnahmen für den Fall, dass die Gesamtbilanz in absehbarer Zeit nicht mehr stimmt (nach meiner Einschätzung wird dieser Fall eintreten), würde ich allerdings als "vorausschauende" Realitätsverweigerung interpretieren, jedenfalls dann, wenn die Bilanz nicht nur geringfügig im Minus abschließt. Was dann? Dann sollten (müssen!) wir uns zuerst die Frage stellen, ob die gesetzten Ziele überhaupt realisierbar waren/sind. Und dabei geht es nicht nur um Strategie, Organisation und Technik, sondern primär darum, ob wir überhaupt noch dazu bereit sind, zusätzliche Belastungen zum Erreichen dieser Ziele zu akzeptieren/ertragen. Alles Weitere hängt dann von der (mehrheitlich gestützten) Antwort auf diese Frage ab.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Alle, die die Auswirkungen des Klimawandels begriffen haben warten schon Jahre auf ein Sonntagsfahrverbot und Tempolimit."
Wenn das so wäre, dann hätten wir es längst, denn der Klimawandel und seine möglichen Auswirkungen ist vermutlich längst mehr als 80 bis 90% der Menschen bewusst.
Wenn man sich der Realität nicht verweigert, dann sollte man allerdings erkennen, dass eine sehr große Mehrheit die Emissionen des Verkehrs nicht durch eine umfassende Mobilitätswende reduzieren will, sondern lediglich durch eine Antriebswende. Dafür sind allerdings bislang noch nicht alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt.
Der "Kulturkampf" gegen das Auto bringt absolut nichts. Die Menschen werden nicht darauf verzichten.
zum BeitragAl Dente
Treibhausgasemissionen entstehen bei technischen Prozessen, die uns lebensnotwenige Funktionalitäten zur Verfügung stellen. Der Ersatz dieser Prozesse durch emissionsärmere oder sogar emissionsfreie setzt voraus, das die lebensnotwendigen Funktionalitäten dabei erhalten bleiben. In einigen Bereichen ist das sehr viel einfacher zu bewerkstelligen, als in anderen.
Im Verkehrsbereich ist es besonders kompliziert. Die Bahn hat nicht annähernd ausreichende Kapazitäten um den Güterverkehr von der Straße aufzunehmen. Und wenn es schnell gehen muss (verderbliche Waren) ist/wäre sie auch oft zu langsam. Handwerker und Dienstleister kämen ohne Transporter für Werkzeug und Material überhaupt nicht zu ihren Zielen. Das E-Auto hat für viele Menschen nicht die Funktionalität eines Autos mit Verbrennungsmotor, weil sie zu Hause nicht laden können, weil sie nicht weit genug damit kommen und das Laden unterwegs dann zu lange dauert, weil das E-Auto noch viel zu teuer für sie ist. Und der Öffentliche Personenverkehr hat für noch mehr Menschen nicht die Funktionalität des Autos, weil er für sie kaum existiert oder zu selten nutzbar ist, weil er Start und Ziel nicht direkt verbindet (zudem oft Umstiege erfordert) und dadurch unzumutbare Wegezeiten generiert.
Die Begrenzung der Erderwärmung hängt zudem nicht in erster Linie vom Verkehr ab, schon gar nicht vom (privaten) motorisierten Individualverkehr. Wer das Auto nicht (mehr) will, hat in der Regel primär andere Gründe. Er/sie will dann oft auch das E-Auto nicht und würde es selbst dann nicht wollen, wenn man es (nachweislich) klimaneutral produzieren, betreiben und entsorgen könnte.
Wir wissen (in Bezug auf das Klima), was wir (mindestens) tun müssen, damit das Leben auch in Zukunft noch funktioniert, aber davon können wir nur das umsetzen, was nicht dazu führt, dass das Leben schon heute nicht mehr funktioniert.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die Situation in Gaza ist katastrophal!
Die Ursachen für diese Situation sind jedoch absolut nicht mit jenen vergleichbar, die das Warschauer Ghetto hervorgebracht haben. Seinerzeit ging die Gewalt einzig und allein von den Nazis aus. Der Aufstand im Ghetto war (auch in Art und Umfang) eine reine Notwehrreaktion.
Gaza gehört seit knapp 20 Jahren den Palästinensern. Es ist kein israelisches Internierungslager. Und die Gewalt, die am 7. Oktober 2023 von dort gegen Israel ausgeübt wurde, hat mit Notwehr absolut nichts zu tun. Es ist kein Freiheitskampf, sondern ideologisch verschatteter Terrorismus der übelsten Sorte. Genau dagegen wehrt sich Israel. Im Gegensatz zur Ukraine waren die Israelis schnell in der "kompfortablen" Lage, die Verteidigung ihrer Existenz auf das Territorium der Angreifer zu verlagern. Das ist die Ursache für die Situation in Gaza.
zum BeitragAl Dente
"Nur so lässt sich der Eifer verstehen, mit dem zusammen mit dem Vorwurf einer mangelnden Identifikation mit dem israelischen Staat gleich ganze Denkschulen abgekanzelt werden."
Es gibt überhaupt keinen "Vorwurf einer mangelnden Identifikation mit dem israelischen Staat". Die öffentliche "Reichweite" der sogenannten "Denkschulen" und ihrer Anhängerschaft wird "limitiert", weil sie (nicht selten) das Existenzrecht Israels (grundsätzlich) in Frage stellen und/oder sich mit Gruppierungen identifizieren, denen (zumindest in Teilen) jedes Mittel (auch brutalste Gewalt) recht ist, um Israel zu beseitigen.
Mit Netanjahu und Konsorten muss sich hingegen niemand identifizieren. Ich gehe allerdings davon aus, dass die meisten Menschen im Land das auch nicht tun. Aber sie identifizieren oder solidarisieren sich eben auch nicht mit jenen, die Israel mit Gewalt beseitigen wollen. Das macht den entscheidenden Unterschied.
Und es geht schon gar nicht darum, Kritik an der israelischen Administration zu verhindern. Aber man darf bei dieser Kritik, weil es sonst nicht ins eigene Weltbild passt, nicht den Kontext konstruieren/verfälschen, in dem das Geschehen stattfindet.
zum BeitragAl Dente
"Die US-Philosophin Nancy Fraser hat im Oktober 2023 den offenen Brief 'Philosophy for Palestine' unterschrieben. Dieser Text verkleinert den Terror der Hamas und malt die Schuld Israels umso größer."
Wenn Rechstextreme das (historische) Geschehen in ähnlicher Weise relativieren, dann empören wir uns ZU RECHT darüber und versuchen, ihnen keine Bühne für die Verbreitung derartigen Gedankenguts zu überlassen. Außer den Rechtsextremen selbst würde das kaum jemand als "Einschränkung der Meinungsfreiheit" bezeichnen.
Legen wir allerdings bei Linken einen vergleichbaren Maßstab an, dann ist das eine "Einschränkung der Meinungsfreiheit". Das verstehe wer will.
"Bremen zog sich von einer Preisverleihung an Masha Gessen zurück, weil sie den Gazakrieg mit NS-Verbrechen verglichen hatte."
Hätte Masha Gessen das Massaker der Hamas mit NS-Verbrechen verglichen und/oder die israelische Reaktion darauf mit den Flächenbombardements der Alliierten auf Städte in Nazi-Deutschland, dann könnte man immer noch darüber streiten, ob die jeweiligen Größenordnungen derartige Vergleiche rechtfertigen, aber wenigstens die Richtung würde stimmen.
Es geht nicht darum, Kritik an der teilweise rechtsextremen Regierung in Jerusalem zu verhindern. Zu kritisieren gibt es da zudem mehr als genug. Aber man darf bei dieser Kritik, um mehr "Wirkung" zu erzielen oder auch, weil es sonst nicht ins eigene Weltbild passt, nicht den Kontext verfälschen, in dem das Geschehen stattfindet.
zum BeitragAl Dente
"Der Streit darüber, ob die AfD wieder kleiner würde, wenn sie in der demokratischen Öffentlichkeit weniger Aufmerksamkeit bekäme, tobt nun seit Jahren.
(...)
Wie genau aber lässt sich der Raum bemessen, den vor allem die öffentlich-rechtlichen Medien der Partei zum Selberreden überlassen sollten?"
Natürlich leistet die jeweilige Aufmerksamkeit der demokratischen Öffentlichkeit einen gewissen Beitrag zum Erstarken der AfD. Der Anteil der seriösen Medien (insbesondere der öffentlich-rechtlichen) dürfte dabei allerdings eher gering sein. Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Einfluss hätte, wenn die Medien die AfD weitestgehend ignorieren und nur noch das "Unumgängliche" berichten würden. Und ich glaube auch nicht, dass es die AfD stärkt oder schwächt, wenn man ihre Protagonisten (in seriösen Formaten) selbst reden lässt.
Allerdings glaube ich ebenso wenig, dass man die AfD auf diese Weise "schrumpfen" kann:
"Wenn man ausreichend beschreibt, wie dumm und gefährlich die Kurzschlüsse von Rechtsextremen sind, wird die demokratische Gesellschaft auch die Abwehrkräfte aufbringen, sie nicht an die Macht kommen zu lassen."
Das scheint offensichtlich nicht zu funktionieren, egal wie oft man es wiederholt.
Die entscheidende Frage ist weiterhin: Warum wählen Menschen eine Partei, die den meisten von ihnen (abgesehen vielleicht von jenen, die ohnehin schon lange im braunen Sumpf zu Hause sind) inhaltlich nichts zu bieten hat, wobei etliche von ihnen sich dessen anscheinend sogar bewusst sind (weshalb das "ausreichende Beschreiben" dann auch nicht funktioniert)?
Mir ist nach wie vor unklar, ob ein Großteil der AfD-Wähler wirklich da ankommen möchte, wohin die AfD die gesamte Gesellschaft umleiten will, oder ob sie die AfD hauptsächlich darum wählen, weil sie nicht dort ankommen möchten, wohin die anderen Parteien sie (mehr oder weniger schnell) mitnehmen wollen. Solange wir die Beweggründe nicht wirklich verstehen, werden wir das Problem nicht lösen können.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ein Tempolimit von 130km/h ist mittlerweile mehrheitsfähig. Aber bereits bei den 120km/h, mit denen immer gerechnet wird, ist das unklar. Und 80km/h auf Landstraßen oder gar 30km/h (flächendeckend) innerorts sind vermutlich nicht mehrheitsfähig. Zudem kommt es nicht auf die Mehrheit der Bevölkerung an. Ein Tempolimit muss auch von der Mehrheit der Autofahrenden ganz praktisch akzeptiert werden, sonst liegt das reale Tempolimit ohnehin 10 oder 20km/h höher.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Dass 'Wirtschaftsmigration' so problematisch sei, sehen Europäer auch erst so, seit sie selbst nicht mehr aus wirtschaftlichen Gründen gen Westen aufbrechen (...)"
Allein im 19. Jahrhundert haben etwa 52 Millionen Menschen Europa verlassen, die meisten von ihnen in Richtung USA. Die Gründe waren ähnlich, wie bei heutigen Migranten (Armut, Perspektivlosigkeit, Hoffnung auf ein besseres Leben).
Allerdings nannte man diese Menschen (bis heute) in Europa Auswanderer und in Amerika Einwanderer und eigentlich nie Flüchtlinge/Geflüchtete (sie sich selbst in der Regel auch nicht).
zum BeitragAl Dente
Die E-Mobilität ist (besonders für den Schwerlasttransport auf der Straße) noch weit entfernt von der Funktionalität der Mobilität auf der Basis von Verbrennungsmotoren. Darum sind für den Weg zur E-Mobilität eigentlich Brückentechnologien notwendig, die Emissionen senken aber dabei die gewohnte Funktionalität erhalten. Dabei sollte man technologieoffen bleiben. Was sich nicht rechnet, wird sich auch nicht durchsetzen.
Schadet das dem Klimaschutz? Ganz sicher nicht! Emissionsfreie Mobilität wird genau (und erst dann) dann kommen, wenn sie möglich ist. Für eine lebenswerte Welt in der Zukunft wird kaum ein Mensch eine lebenserhaltende Welt in der jeweiligen Gegenwart aufgeben.
zum BeitragAl Dente
Treffende Einordnung!
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wer verwehrt den Menschen in erster Linie das Recht auf Selbstbestimmung? In Russland? Putin und sein Regime! In China? Xi und sein Regime! In Nordkorea? Kim und sein Regime! In Gaza? Das Regime der Hamas! ???
Seit rund 20 Jahren hätten die Menschen in Gaza in Frieden leben können. Voraussetzung dafür wäre es gewesen, (zumindest) das grundsätzliche Existenzrecht Israels anzuerkennen und die Idee von einem palästinensischen Staat in den Dimensionen "from the river to the sea" endlich aufzugeben. Offensichtlich wollten sie es nicht.
Das besetzte Westjordanland ist ein anderes Thema. Aber wenn für Israel keine Gefahr mehr von Gaza ausgegangen wäre, hätte es auch dort eine andere Entwicklung gegeben.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Man wird die Rechtspopulisten ganz sicher nicht aufhalten, indem man ihre Politik übernimmt!
Allerdings ist das Themenfeld Flucht/Asyl/Migration keines, das den Rechtspopulisten gehört. Es beschäftigt auch andere Menschen. Und wie immer gibt es dabei dann in Teilen Übereinstimmungen und in Teilen völlig abweichende Meinungen. Wer also etwas beschließt, mit dem die Rechtpopulisten in Teilen übereinstimmen, übernimmt damit noch lange nicht deren Politik (deren abweichende Meinungen).
Ich z. B. fürchte, dass man die Rechtspopulisten auch (und gerade) nicht aufhalten wird, wenn man die Mehrheitsinteressen der Gesellschaft ignoriert. Das stärkt sie eher.
zum BeitragAl Dente
"Ob die registrierten Taten am Ende auch tatsächlich Straftaten waren und zu Verurteilungen führen, bleibt offen."
Belastbare Zahlen dazu sind schwer zu finden: Ein Gefühl für die Größenordnung kann man sich vielleicht hier verschaffen:
de.wikipedia.org/w...schland)#Statistik
Man muss allerdings davon ausgehen, dass die Verhältnisse deliktbezogen voneinander abweichen würden.
"Zudem vereinen Geflüchtete mehrere Risikofaktoren auf sich: Sie bringen häufig Gewalterfahrungen aus dem Herkunftsland oder von der Flucht mit, leben eingeengt in Sammelunterkünften und sind ökonomisch schlechter gestellt, auch durch Arbeitsverbote."
Leider ist hier wieder einmal nur von Geflüchteten die Rede. Menschen, die bei uns faktisch einen Schutzanspruch aufgrund des Asylrechts und/oder der Genfer Konvention haben, halten sich nicht illegal im Land auf und haben somit auch keinen Grund, sich z. B. illegal zu versorgen. Eigentlich wäre es hilfreich zu wissen, ob es Unterschiede zwischen Geflüchteten und sonstigen Migranten gibt.
"Viele Straftaten dieser Menschen ohne deutschen Pass richten sich zudem ebenfalls gegen 'Nichtdeutsche'."
Das mag zwar stimmen, ist deswegen allerdings nicht weniger verwerflich.
zum BeitragAl Dente
Gäbe es einen vergleichbaren Beitrag in der taz, wenn eine unserer Hochschulen einen renommierten russischen Mathematiker ausgeladen hätte, weil dieser sich offen zu Putins Angriffkrieg in der Ukraine bekennt? Sicher nicht!
Die Wissenschaftlerin Nancy Fraser wurde ausgeladen, weil sie in zeitlicher Nähe zum Massaker der Hamas (die Bezeichnung "Terrorangriff" ist bezüglich dieses Ereignisses fast schon verharmlosend) einen Aufruf unterzeichnet hat, der die Tat relativiert und zum kulturellen und wissenschaftlichen(!) Boykott des Opfers aufruft. Warum das ein größeres(!) Problem ist, kann man z. B. in der taz nachlesen:
taz.de/Ueber-Philo...alestine/!5969264/
Man kann zudem davon ausgehen, dass Nancy Fraser wusste, was sie da unterschreibt. Das gilt gleichermaßen für die im Beitrag (leider immer noch) als Koryphäe bezeichnete Judith Butler.
Mit der Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates von 1967 wurde Israels Recht bestätigt, in sicheren Grenzen zu leben. Man kann wissenschaftlich untersuchen, wie es zu dieser Resolution gekommen ist (was die zustimmenden Staaten bewogen hat). Das Existenzrecht Israels als souveräner Staat ist wissenschaftlich hingegen nicht mehr hinterfragbar. Dieses Existenzrecht wird mittlerweile von 162 der 193 UN-Mitgliedsstaaten anerkannt.
Wer diese (begründete) Realität bewusst(!) nicht anerkennen will, weil sie nicht in das eigene ("postrationale"?) Weltbild passt, der/die darf auch gern dafür "abgestraft" werden, insbesondere dann, wenn es sich um eine Person mit größerer (wenn auch vermutlich ziemlich überschätzter) Reichweite handelt.
zum BeitragAl Dente
"Die internationale Gemeinschaft sowie die Bundesregierung müssen sich für ein Hinrichtungsmoratorium mit dem Ziel der endgültigen Abschaffung der Todesstrafe einsetzen."
Genau das geschieht doch längst. Die UN-Generalversammlung hat bereits im Dezember 2022 mit einer Mehrheit von 125 (von insgesamt 193) Mitgliedsstaaten eine Resolution verabschiedet, die ein weltweites Hinrichtungsmoratorium zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe fordert.
amnesty-todesstraf...nrichtungsstopp-3/
Es bewirkt nur (bislang) nichts.
"Die Bundesregierung solle 'die Möglichkeit universeller Gerichtsbarkeit nutzen, um iranische Verantwortliche auch in Deutschland zur Rechenschaft zu ziehen'."
Das schreckt die Verantwortlichen vermutlich auch nicht wirklich ab, weil Urteile kaum vollstreckbar sein werden.
Sanktionen? Bewirken nicht genug, solange Russland und/oder China sich nicht daran beteiligen. Russland braucht das Regime im Iran für seinen Krieg in der Ukraine. In China werden pro Jahr vermutlich weit mehr Menschen hingerichtet, als im Iran.
Unsere Druckmittel sind ziemlich begrenzt. Traurig, aber leider wahr.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Zukunftsfähigkeit"?
Immer mehr Menschen konzentrieren sich in einer begrenzten Anzahl von (bislang) relativ reichen Regionen, dazu noch in solchen Regionen, in denen das Leben nur mit einem relativ hohen Energieumsatz funktioniert (weil dort z. B. alle beheizbaren Wohnraum benötigen). Die Energie wiederum, darf nur klimaneutral erzeugt werden, damit sich die Erde nicht weiter aufheizt. Das funktioniert schon jetzt nicht. "Wirtschaft schrumfen"? Woher stammen dann die Einkommen der Menschen (inkl. jener Menschen, die zuwandern)? Und woher soll dann der zusätzlich benötigte Wohnraum kommen?
Wie also soll die Zukunft aussehen? Und wie kann sie (nachvollziehbar!) funktionieren?
zum BeitragAl Dente
"Mein Ziel ist Europa, das gelobte Land.
(...)
Zu Hause habe ich wie fast alle hier keine Hoffnung auf einen Job oder irgendeine Form von Sicherheit im Leben."
Wie viele Menschen in Afrika und Asien (bis Afghanistan) schätzen ihre Lebenswirklichkeit ähnlich ein? Und wie viele von ihnen würden sich darum auf den Weg zu uns machen, wenn dieser einfacher zu bewältigen wäre und es in Europa keine Zuwanderungsbeschränkungen gäbe? Würden sie in Europa so leben wollen, wie die Menschen, die bereits dort leben? Oder würden sie (zumindest kulturell) weiterhin wie gewohnt leben wollen?
Ohne halbwegs belastbare Antworten auf vorstehende Fragen bleibt völlig offen, welche Folgen eine ungehinderte Zuwanderung für die Lebenswirklichkeit der aktuellen Bestandsbevölkerung in Europa hätte (haben könnte). Wäre das organisatorisch, materiell und kulturell überhaupt verkraftbar?
Dass wir uns um jene Menschen kümmern, deren Leben ("zu Hause") unmittelbar durch Gewalt bedroht war oder ist, sollte selbstverständlich sein. Aber unser (durschnittlicher!) Wohlstand in Europa reicht nicht aus, allen Menschen dieser Welt, denen es schlechter geht, einen gleichwertigen Wohlstand zu ermöglichen, selbst dann nicht, wenn wir auf große Teile dieses Wohlstands verzichten. Die Vorstellung vom leben können im "gelobten Land" ist eine fatale Illusion (je mehr Menschen dort leben wollen).
zum BeitragAl Dente
Wichtig ist, dass demokratische Parteien ausschließlich demokratische Positionen vertreten bzw. unterstützen. Solange das so ist, müssen (sollten!) sie ihre Positionen nicht aufgeben, auch wenn die eine oder andere Position ab und zu von einer (ganz offensichtlich) nicht demokratischen Partei unterstützt wird. Eine Position wird nicht dadurch undemokratisch, dass die AfD sie als das (aus ihrer Sicht) kleinere Übel betrachtet.
zum BeitragAl Dente
"Demnach soll der Verfassungsschutz dazu verpflichtet werden, es zu unterlassen, ihn als 'rechtsextremes Beobachtungsobjekt' einzustufen, ihn zu beobachten und Daten zu sammeln und zu speichern."
Wo ist das Problem? Wenn der Verfassungsschutz kreativ genug ist, dann stuft er Maaßen zukünftig eben nicht mehr als 'rechtsextremes BeobachtungsOBJEKT' ein, sondern als 'zum Rechtsextremismus offenes BeobachtungsSUBJEKT'.
Dann sehen wir weiter.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Muss man nicht!
Geräumige Kompaktwagen mit normaler Ausstattung und Motorisierung (Flächenverbrauch etwa wie ein aktueller VW-Golf, auch Typ Van oder SUV) wiegen (leer) rund 1.300kg bis 1.400kg. Mehr Auto braucht kaum ein Mensch.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Leider müssen wir in der Welt leben, die wir aktuell vorfinden, unabhängig davon, was man hätte besser machen können.
Abgesehen davon werden der ÖV, das Fahrrad oder gar der Fußgang nie (mehr) alle Mobilitätsnotwendigkeiten befriedigen können, solange wir auf Arbeitsteilung und Spezialisierung setzen. Der MIV lässt sicher (begrenzt) reduzieren, aber nicht mehr verdrängen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Warum steigt die Fahrleistung?"
Für viele unbezahlbare Mieten, Mangel an Wohnraum insgesamt, Konzentration von immer mehr Ressourcen/Angeboten an immer weniger Orten (Abzug aus der Fläche), Mangel an Betreuungsplätzen (Kita, Schule) usw. - das alles bedingt längere Wegstrecken, unabhängig davon, wie man die dann zurücklegt. Einige davon könnte man grundsätzlich auch mit dem ÖV zurücklegen, aber oft nicht mit einem noch zumutbaren Zeitaufwand.
zum BeitragAl Dente
Was die Kommission (aus 45 Mitgliedsländern) beschließt/fordert/kommuniziert, wird wohl nicht primär vom Vorsitzenden abhängen.
Vielleicht ist es sogar gut, dass Saudi-Arabien nicht "nur" Mitglied in dieser Kommission ist, sondern sich in der Vorsitz-Rolle mit allen Inhalten auseinander setzen muss.
Vielleicht wäre mit einem (oder einer) anderen Vorsitzenden im Verlauf eines Jahres mehr möglich (allerdings nicht unbedingt in Saudi-Arabien). Aber schlimmer als es ist, wird es (insbesondere in Saudi-Arabien) sicher auch nicht werden.
zum BeitragAl Dente
Vorheriger Post war eine Antwort an
@THOMAS STAPELFELDT
zum BeitragAl Dente
Ich fände es problematisch, wenn die Emissionen chinesischer Kohlekraftwerke, mit deren Strom z. B. hunderte Millionen Smartphones für den Weltmarkt produziert werden, den Chinesen angelastet würden. Die Emissionen sind eine Folge unserer Nachfrage. Und die Emissionen, die durch die Produktion und Nutzung von Autos entstehen, die wir exportieren, sind eine Folge der Nachfrage an anderen Orten.
Niemand würde ein klimaschädliches Produkt verkaufen können, wenn es keine entsprechende Nachfrage gäbe.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die Quelle belegt zwar nicht die Behauptung, geht aber zumindest eindeutig in Richtung der zitierten Aussage:
www.linguistik-vs-...23-brief-an-raete/
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ob es Nachwuchs in den reichen Industrienationen gibt oder Zuzug ("Import") in diese, ergibt vielleicht kulturell einen Unterschied, aber sicher nicht materiell. Zumindest wer nicht zu uns flüchtet, kommt ja, um materiell besser leben zu können.
Und was die "globale Verantwortung" betrifft ...
Wir sind an das Leben in überschaubaren Gruppen/Rudeln/Horden angepasste Lebewesen. Die Menschheit war noch nie in ihrer Geschichte eine gemeinsame Herde. Kein Mensch war und ist in der Lage, neben der notwendigen Bewältigung seines Alltags den (im Verhältnis zu seinem Umfeld gigantischen) Rest der Welt im Blick zu haben und zu behalten. Also konzentrieren sich die meisten Menschen auf die Stabilität und das Funktionieren der jeweiligen eigenen Gruppen, denn davon hängt das eigene (Über-)Leben in erster Linie ab. Die Menschen in anderen Gruppen sind darum nicht weniger wert. Ihnen wird das gleiche Verhalten zugestanden. Aber sie sind emotional sehr viel weiter weg.
Menschen ticken (emotional) nicht als winziger und solidarischer Teil einer Weltgemeinschaft, sondern "bottom-up" (wer oder was ist für mein eigenes, erträgliches/gutes Überleben wie und warum wichtig?).
Jedenfalls nehme ich das so wahr.
zum BeitragAl Dente
Grundsätzlich ist das Sinken der Geburtenraten eine gute Nachricht. Weniger Menschen kommen mit weniger Ressourcen aus, auch wenn dieser Zusammenhang nicht linear ist und in Details von den jeweiligen Ressourcen abhängt. Weniger Menschen benötigen weniger Nahrung, Kleidung, Möbel, Haushaltsgeräte, Autos usw.. Sie legen in der Summe weniger Wege und weniger Kilometer zurück. Da insgesamt weniger produziert werden muss, sollte es auch (insgesamt) keinen Mangel an Arbeitskräften geben.
Allerdings darf die Geburtenrate unterhalb der Erhaltungsrate nur noch sehr langsam sinken. Sonst ist die Überalterung der Gesellschaft kaum zu kompensieren. Außerdem muss man irgendwann regional nach und nach wieder zur Erhaltungsrate zurückkehren, um die Funktionsfähigkeit von Teilgesellschaften zu erhalten, denn wir werden sicher auch in Zukunft weiterhin verteilt auf der Erde leben.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Unter "verantwortungsvollem Handeln" verstehen unser Kanzler und ein Teil seiner Genossen offensichtlich so etwas wie "aussitzen und hoffen". In zehn Jahren ist die Ära Putin vermutlich vorbei. Da wir (geographisch) nicht in der ersten Reihe stehen, greift er uns in dieser Zeit vielleicht nicht an, wenn wir uns nicht übermäßig gegen ihn exponieren. Und dann sehen wir weiter.
Ich habe zwar keine Ahnung, welcher russische Despot auf Putin folgen könnte, aber wenn Putin mit seinem Vorgehen Erfolge erzielt, dann ist der russische Imperialismus mit Putins Ableben nicht beendet.
Niemand hat die Absicht, Russland zu erobern. Aber wir sollten alles tun, damit das Putin-Regime in/an der Ukraine scheitert. Und das sollten wir auch entsprechend kommunizieren. Den Menschen in Russland sollte klar gemacht werden, dass eine Annäherung wieder möglich ist. Putin und seinen Silowiki sollte klar gemacht werden, dass es mit ihnen kein "normales" Zusammenleben mehr geben wird.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Unter der (realistischen!) Annahme, dass der Kfz-Bestand in absehbarer Zeit keinesfalls sinken wird, ist es gut, wenn immer mehr dieser Kfz mit immer weniger Emissionen betrieben werden.
zum BeitragAl Dente
Guter und notwendiger Kommentar. Danke!
zum BeitragAl Dente
Würde mir selbst zur Zeit allenfalls einen linearen Plug-in-Hybrid kaufen, also ein Auto, dass elektrisch angetrieben wird und den Benzinmotor (plus Generator) lediglich als Range-Extender mitführt. Leider gibt es in dieser Bauart zur Zeit so gut wie kein Auto mit mindestens 80km elektrischer Reichweite. Dafür reicht ein 20kWh Akku aus. Den kann man sogar an einer normalen Steckdose (230V, 16A) in gut 5 Stunden laden. Ich könnte mit so einem Auto bestimmt 95% meiner Wege rein elektrisch zurücklegen, und die wenigen längeren Strecken wären weiterhin so unkompliziert zu bewältigen, wie mit einem Verbrenner.
Die Politik setzt zu sehr auf reine Elektroautos. Denen mangelt es (vermutlich noch lange) an (gewohnter) Funktionalität (bzgl. Reichweiten, Ladezeiten, Lademöglichkeiten, Akku-Gewichte). Und die Hersteller setzen bei ihren Plug-in-Hybriden zu sehr auf Fahrzeuge mit direkten Verbrenner-Antrieben und zugehörigen Getrieben, bei denen E-Motoren nur in bestimmten Situationen und/oder eher unterstützend zum Einsatz kommen. Das bringt in der Regel nicht die erwünschten CO2-Einsparungen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich verstehe das Problem nicht ganz. Wenn Asylsuchende über ein eigenes Konto verfügen, etwa weil sie Arbeit gefunden haben, dann bekommen sie den Lohn für ihre Arbeit doch vom jeweiligen Arbeitgeber auf dieses Konto überwiesen und nicht vom Land Hamburg. Und eigentlich müssten sie vom Geldinstitut, bei dem sie das Konto unterhalten, auch eine Karte für dieses Konto bekommen, mit der sie das jeweils dort vorhandene Guthaben am Automaten abheben können. Es kann in diesem Fall also eigentlich nur um jene Beträge (über 50€) gehen, mit denen das Land Einkommen evtl. noch aufstockt.
zum BeitragAl Dente
Haarige Angelegenheiten
"Ich mag Philosophen nicht, die das Haar auf fremden Köpfen spalten. Noch dazu mit einem Beil."
(Stanislaw Jerzy Lec - Unfrisierte Gedanken)
"Und wir haun mit den Tatzen, den Skins auf die Glatzen"
(Udo Lindenberg - Panik Panther)
Zusätzlich fällt mir noch ein, dass der Arbeitgeber Bundeswehr bezüglich der "Haarpracht" männlich "gelesener" Beschäftigter (jener auf dem Kopf, weniger am Kinn) auch sehr wenig Toleranz zeigt.
Auf jeden Fall macht es wenig Sinn, alle Probleme, die Menschen haben (in diesem Fall mit ihren Haaren) wie Haare zu toupieren.
zum BeitragAl Dente
Dritter Absatz:
"In dem gemeinsamen Aufruf kritisierten die Vereine, dass die Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte für ein rassistisches Motiv sehe."
Letzter Absatz:
"Die Staatsanwaltschaft habe in kürzester Zeit verkündet, es läge kein fremdenfeindliches Motiv vor."
Eine der beiden Aussagen muss(!) falsch sein. Etwas (bislang) nicht zu sehen, bedeutet eben nicht, es auszuschließen.
Ich zitiere darum ergänzend den WDR (28.03.2024 -18:46):
"Es handele sich um eine Tat im 'zwischenmenschlichen Bereich', so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem WDR. Was genau das bedeutet, ist noch unklar. Es habe eine stundenlange Zeugenvernehmung gegeben, die Hinweise auf das Motiv gegeben habe. Demnach handele es sich wohl nicht um eine rassistisch motivierte Tat."
Vielleicht sollten wir einfach mal abwarten und Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Jobs machen lassen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Aussagen von Exilrussen geben eher das Bild einer 'müden' und resignierten Gesellschaft wieder, der eine Vision für die Zukunft fehlt."
Der russische Schriftsteller Sergei Lebedew
de.wikipedia.org/w...gejewitsch_Lebedew
über den auch schon mehrfach in der taz berichtet wurde, hat das kürzlich (noch vor dem Anschlag) in einem Beitrag für die NZZ so formuliert:
"Es ist zu befürchten, dass die Bevölkerung Russlands durch die Sprache der Propaganda mittlerweile völlig korrumpiert ist. Die Menschen treibt nicht allein die Angst, für das Aussprechen der Wahrheit bestraft zu werden. Sie sind auch dabei, ihre unmerkliche Gewöhnung an das Böse und an die Lügen vor sich selber zu verleugnen. So folgt dem allmählichen Erlöschen von Kritik und Selbstkritik am Ende die moralische Apathie."
zum BeitragAl Dente
Zu den Treibhausgasemissionen tragen wir natürlich immer noch bei (knapp doppelt so viel, wie im weltweiten Durchschnitt). Daran, dass diese Emissionen immer noch steigen, sind wir allerdings seit rund 20 Jahren nicht mehr beteiligt. Unser Anteil liegt bei rund 2%. Selbst wir ihn kurzfristig halbieren könnten, würde das die Welt nicht retten.
"Eine Person in Äthiopien verursacht zum Beispiel nur ungefähr ein Zwanzigstel des Klimaschadens eines Menschen in Deutschland."
Dafür werden Menschen in Deutschland im Durchschnitt mehr als 80 Jahre alt, in Äthiopien nicht einmal 70.
Es ist schon lange bekannt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung (direkt und indirekt) von der verfügbaren (externen) Energie abhängt:
www.mpg.de/5879807...auch-geburtenraten
Diese Energie nicht sinnlos zu vergeuden, ist wichtig/notwendig. Ihre Umwandlungsprozesse (möglichst) so zu gestalten, dass dabei die Treibhausgasemissionen sinken, gleichermaßen. Aber man wird niemandem, der Zugriff auf (externe) Energie hat, vermitteln können, grundsätzlich auf einen Teil davon zu verzichten, wenn dadurch seine (statistisch erwartbare) Lebenserwartung sinkt.
zum BeitragAl Dente
"Sollte es wirklich so weit kommen, dass antidemokratische Parteien wie die AfD in Ländern mitregieren (...)"
Ich hoffe immer noch, dass es NICHT so weit kommt. Aber um das zu verhindern, müssen ALLE Demokraten in bestimmten Situationen bereit sein, quasi über ihren Schatten zu springen. Sofern das Mitregieren der AfD z. B. nur durch eine Zusammenarbeit von CDU und Linkspartei zu verhindern ist, dann muss das möglich sein. Dafür bedarf es nicht zwingend einer Koalition. Aber man muss mindestens eine Minderheitsregierung ermöglichen, die dann (evtl. mit wechselnden parlamentarischen Mehrheiten) die fallbezogenen Mehrheitsinteressen jener Menschen umsetzt, die eben nicht die AfD gewählt haben (unabhängig von den Minderheitsinteressen der jeweils eigenen Klientel).
"Und deshalb kann ich auch nicht nachvollziehen, warum wir zum Beispiel immer noch kein Demokratiefördergesetz haben."
Demokraten MÜSSEN sich eindeutig gegen Rechtsextremismus positionieren. Aber allein diese Positionierung macht aus Menschen noch lange keine Demokraten. Organisationen, die sich z. B. (deutlich erkennbar!) von Rechtsextremisten distanzieren, gleichzeitig jedoch die Hamas (oder vergleichbare Terrororganistationen) als "Freiheitskämpfer" betrachten, verfolgen keine demokratischen Ziele. Die (langfristige) Förderung solcher Organisationen muss ausgeschlossen werden bzw. unmittelbar beendet werden können. Und das stellt der vorliegende Gesetzentwurf leider nicht ausreichend sicher.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Würde man vermutlich versuchen, wenn man davon ausgehen muss, dass der Flugkörper ohnehin auf eigenem Territorium einschlägt. Ansonsten ist es wohl zu riskant (irgendwas fällt dann ja auf jeden Fall runter) und es kostet auch Geld und Ressourcen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ihr Mitgefühl für die Opfer ist durchaus angebracht. Das gilt natürlich auch für deren Angehörige und selbst dann, wenn sie Putin freiwillig gewählt haben sollten.
Aber die übliche Leier fährt Putin selbst, mit seinen Schuldzuweisungen an die Ukraine. Er selbst versucht, den Anschlag für seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu nutzen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ihr Beitrag ist zwar etwas abseits der gedanklichen Spur unterwegs, die der Artikel (vermutlich) legen will, aber inhaltlich stimme ich ihm zu. Die Ukraine kann der quantitativen Überlegenheit Russlands nur so etwas entgegen setzen. Und das sollte (muss!) sie auch können. Es ist auch in unserem Interesse.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Im Fall "a)" geht es weniger um Gebiete, als um die Lebensbedingungen der Menschen, die in diesen Gebieten leben.
Im Fall "c)" können sie nichts mehr einfrieren.
zum BeitragAl Dente
Putins "Reaktionszeit" lässt darauf schließen, dass er von dem Anschlag ziemlich kalt erwischt wurde und sich zunächst eine (zumindest für sein Volk) halbwegs glaubwürdige Strategie zum Umgang damit zurechtlegen musste. Auf keinen Fall darf sich das "Gefüh"l verbreiten, seine Sicherheitskräfte dienten ohnehin nur dazu, das Regime vorm eigenen Volk zu schützen.
Putins Strategie folgt jener des Iran nach dem Anschlag in Kerman am 3. Januar. Auch wenn der Anschlag die Handschrift des IS trägt und dieser sich dazu bekennt, muss es andere Drahtzieher im Hintergrund geben. Beim Iran war es Israel, bei Russland ist es die Ukraine.
Ein Problem bleibt allerdings bestehen. Die US-Geheimdienste hatten in beiden Fällen Erkenntnisse über bevorstehende Anschläge (wenn auch nicht über genaue Zeitpunkte und genaue Orte) und haben zeitnah davor gewarnt. Putin ist auf diese Warnung sogar öffentlich eingegangen und hat sie als Provokation zur Spaltung der russischen Bevölkerung zurückgewiesen. Im eigenen Land (mit kontrollierten Medien) kann er dieses "Detail" natürlich wieder unter den Tisch fallen lassen. Aus der Welt ist es damit allerdings nicht.
Die weitere Entwicklung sollten wir vorerst abwarten. Wer da wen, wo, unter welchen Umständen und zu welchem Zeitpunkt festgenommen hat, ist noch weitgehend unklar.
Anzunehmen ist, dass Putin daran festhalten wird, einen Bezug zur Ukraine zu konstruieren. Eine zusätzliche "Front" kann er nicht gebrauchen. Bislang war es allerdings meistens möglich, seine "Konstruktionen" als nicht tragfähig zu entlarven. Für Putin selbst hat das keine Bedeutung. Es kommt aber ohnehin eher darauf an, wie der "Rest" der Welt damit umgeht.
zum BeitragAl Dente
Alles gut, alles nachvollziehbar, bis auf das:
"Die FDP als Partei der 'Leistungsträger' hat gerade die historische Aufgabe ihr Klientel an den Gedanken eines von ihr – und ihr allein – zu stemmenden 'Solidaritätszuschlags Freie Ukraine' heranzuführen (...)"
Schön wäre es natürlich, aber damit würde die FDP den Ast, auf dem sie sitzt vermutlich endgültig absägen.
zum BeitragAl Dente
Vielleicht verzichten ja auch einige Menschen auf (eigene) Kinder, weil sie nicht dazu beitragen wollen, dass die Weltbevölkerung immer weiter wächst.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ja, man kann ...
Ich vermute allerdings, dass die Wirklichkeit, die herauskäme, wenn Sie die Menschen zum Gendern mit Sonderzeichen verpflichten würden, nicht die wäre, die Sie erwarten.
zum BeitragAl Dente
"[Rostalskis] Einspruch gewinnt an Dringlichkeit, weil der Einzelne und die Gesellschaft im Dauerzustand der Vulnerabilität essenzielle Fähigkeiten wie das Aushandeln, Diskutieren und Streiten verlernen. (...) Diese Diskursvulnerabilität könnte im schlechtesten Falle zu einer tieferen Verletzlichkeit nicht nur des Bürgers und der Bevölkerung, sondern auch der Demokratie führen, die dann womöglich nur noch Schutzbedürftige und keine Verteidiger [ihrer selbst, nehme ich an] mehr kennt.
Ein bereits fünf Jahre altes (sehr komplexes) Essay zu dieser Problematik findet man auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung:
www.bpb.de/shop/ze...aetspolitik-essay/
(völlig frei/kostenlos lesbar, trotz des Segments "/shop/" im Link)
Unsere Gesellschaft "zerfällt" immer mehr in Blasen (Minderheiten), die sich nicht allein durch ihre Überzeugungen unterscheiden, sondern denen es auch immer mehr an einer Gesprächsgrundlage auf der Basis gemeinsam anerkannter Fakten mangelt.
Unabhängig davon, wie der Prozess von Meinungsbildung individuell abläuft, basiert er auf Informationen (Erfahrungen). Noch vor ein paar Jahrzehnten stammten die meisten Informationen (mit größerer Reichweite) für die meisten Menschen von den öffentlich-rechtlichen Medien und aus vielleicht einer Tageszeitung und zwei oder drei Zeitschriften. Heute ist die Anzahl der reichweitenstarken Informationsquellen unüberschaubar. Innerhalb den einzelnen Blasen wird allerdings hauptsächlich das (gefiltert) transportiert, was die dort schon vorhandenen Überzeugungen stützt. Nicht mehr objektivierbare Fakten bestimmen seitdem den Diskurs mit den Anderen, sondern lediglich die "eigenen". Der im Beitrag zitierte Jürhen Habermas hat das mal als eine "postrationale Konstellation" bezeichnet. Recht hat er. Und postfaktisch ist sie auch.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "An jedem Unternehmen gibt es Gebote, in welcher Form Sprache genutzt werden soll. Warum dann nicht auch an Universitäten?"
Es geht nicht "nur" um die Kommunikation, sondern auch um wissenschaftlichen Output. Letzterer ist allgemeingültig, also nicht an eine Hochschule gebunden. Und darum sollte man es auch bei Diplom-, Bachelor-, Master- oder Doktorbeiten ihren "Schöpfern" überlassen, ob sie gendern oder nicht.
In meinem Umfeld waren viele von dieser Problematik nur darum weniger betroffen, weil dort in den letzten Jahren Veröffentlichungen vermehrt in englischer Sprache abgefasst wurden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wird in anderen Sprachen auch so gemacht:
forssman-uebersetz...rachen-ohne-genus/
zum BeitragAl Dente
"Es gibt gute Gründe gegen das Gendern, es gibt auch gute Gründe dafür."
Genau so ist es. Und darum sollte es auch den Menschen selbst überlassen bleiben, ob oder wann sie gendern oder nicht.
"Und es gibt gute Gründe gegen überflüssige ideologische Verbote."
Entsprechend gibt es auch genau so gute Gründe gegen überflüssige ideologische "Gebote". Hätte man auf Verpflichtungen zum Gendern (z. B. an Hochschulen, Schulen usw.) verzichtet, dann gäbe es das nun beschlossene Verbot vermutlich nicht.
Abgesehen davon, dass es ohnehin nur um die Verwendung von Sonderzeichen (und deren Artikulation) geht (neutrale Formulierungen, wie z. B. "Beschäftigte" oder "Mitreisende", sind davon ja nicht betroffen), sollten sich für Menschen durch die Verwendung oder Nicht-Verwendung dieser Sonderzeichen keinerlei Nachteile ergeben.
Ich bin absolut kein Fan der Union (und noch weniger Söders), aber das Verbot betrachte ich eher als Reaktion, denn als Aktion. Diese Reaktion wäre vermeidbar gewesen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Den Job der FDP machen eher jene, die unter Demokratieförderung nicht einen Faktor zur Eindämmung von Extremismus (somit natürlich auch Rechtsextremismus) verstehen, sondern ein Werkzeug zum Kampf gegen alles, was nicht links ist.
Die Annahme, nur linke Demokraten seinen gute (oder überhaupt) Demokraten, ist nicht demokratiefördernd.
zum BeitragAl Dente
Natürlich weiß auch ich nicht, was Mützenich wirklich meint.
Ich unterstelle aber mal, dass es einige Leute bei den Sozis gibt, die durchaus damit leben könnten, wenn die Ukraine auf absehbare Zeit ein geteiltes Land bleibt.
Aber wie könnte es dann weitergehen? Würden diese Leute sich dann sogar um eine Normalisierung des Verhältnisses zu Russland bemühen (unter Diktator Putin)?
zum BeitragAl Dente
[Re]: Was bedeutet "Frieden zu rein westlichen Bedingungen"? Der "Westen" besteht ja nicht auf "eigenen" Bedingungen sondern "lediglich" auf der Einhaltung des internationalen Völkerrechts.
zum BeitragAl Dente
Leider können "sprachlichen Anpassungen" auch zu "Verschlimmbesserungen" führen.
Inuit statt Eskimo:
de.wikipedia.org/w...Eskimo#Bezeichnung
Alte Krähe statt altes Weib:
www.dwds.de/wb/Kr%C3%A4he#ot-1
Zudem sollte vermieden werden, dass "sprachlich angepasste" Texte dann Aussagen transportieren, die sie zuvor nicht hatten.
zum BeitragAl Dente
Schaut man sich die SUV-Zulassungszahlen (nach Modellen!) der letzten Jahre an, dann kann man erkennen, dass sich die meisten dieser Fahrzeuge bezüglich Länge (< 4,5m) und Breite (ca. 1,8m) kaum von sogenannten Kompaktwagen (Golf, Astra, Focus) unterscheiden und bezüglich der Höhe (ca. 1,6m - 1,7m) auch kompakte Vans (Touran) oder sogenannte "Hochdachkombis" (Kangoo) nicht übertreffen.
Wenn man Autos dieser Größenordnung (ganz egal, wie sie aussehen) elektrifiziert und ihnen zudem eine (auch nur annähernd) "übliche" Reichweite ermöglichen will, dann benötigt man Batterien mit 80 und mehr kWh, was auch bei Wegfall von Verbrennungsmotor und Getriebe Mehrgewichte ab rund 400kg zur Folge hat. Autos mit deutlich geringeren Reichweiten sind allerdings nur für wenige Menschen (nicht selten dann als Zweit- oder Drittwagen) funktional.
Eine (Übergangs-)Lösung für dieses Problem gibt es grundsätzlich schon lange: Lineare Hybride. Ihre Räder werden ausschließlich von E-Motoren angetrieben. Ausgestattet mit Batterkapazitäten von 20 - 25kWh könnten sie elektrische Reichweiten zwischen rund 80km (in dunklen und kalten Winternächten) und gut 100km ermöglichen. Die Batterien lassen sich selbst an "besseren" Haushaltssteckdosen (230V, 16A, 3,6kW) in max. rund 5 Stunden laden. Für längere Strecken wird ein Benzinmotor mitgeführt (nebst Tank mit 40 - 50l), der immer im sparsamsten Drehzahlbereich laufen kann und die Batterie bei Bedarf mit Strom versorgt. Trotzdem wären diese Fahrzeuge (mit gewohnter Reichweite und "Unabhängigkeit") in der Regel 200 - 300kg leichter als reine E-Autos. Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte der autofahrenden Menschen im Land 80 - 90% ihrer (all-)täglichen Wege mit derartigen Fahrzeugen rein elektrisch zurücklegen könnte.
Ich halte die Vorstellung, dass sich der motorisierte Individualverkehr in absehbarer Zeit zurückdrängen oder gar abschaffen lässt, für völlig realitätsverweigernd. Wir müssen die besten Lösungen mit ihm finden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die Schäden, die Russland mit seinem (zweifelsfrei!) völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine angerichtet (und darum als "Reparationen" zu zahlen) hat, liegen längst über 200 Milliarden.
Wo ist das Problem? Mit "Begehren" hat das nichts zu tun. Und wer sich auf dem "internationalen Parkett" zivilisiert verhält, hat dadurch nichts zu befürchten.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich kann Ihnen teilweise zustimmen und bin in der Migrationsfrage zudem ein absoluter Gegner der mittlerweile auch von Wagenknecht verbreiteten Drittstaatenphantasien.
Aber das ist mir zu einfach:
"Und wer ernsthaft vorschlägt, abgelehnten Asylbewerbern die Lebensgrundlage zu verweigern, hält auch nicht viel vom Grundgesetz."
Im Umkehrschluss würde es bedeuten, dass jeder, der zu uns kommt, auch bleiben kann (also die "Open Borders Position"). Wir (ein Prozent der Weltbevölkerung) wären der einzige Staat der Welt, der sich so verhalten würde. Es ist nicht zu erwarten, dass irgendein anderer Staat der Welt diesem "Vorbild" folgen würde.
Selbst wenn nur ein weiteres Prozent der Weltbevölkerung Interesse an unseren (dann) offenen Grenzen hätte (und das verteilt über mehrere Jahre) wäre unsere Gesellschaft davon (materiell und mental) völlig überfordert.
Es geht nicht darum, Menschen die Lebensgrundlage zu verweigern. Aber wer sich in seinem Herkunftsland (nachweislich) nicht in Lebensgefahr befindet, der kann auch (wieder) dort leben. Das steht nicht im Widerspruch zu unserem Grundgesetz.
zum BeitragAl Dente
"Die Nato hat sich nach Osten ausgedehnt, nicht Russland gen Westen."
Sahra Wagenknechts Denkansatz ist falsch. Die "Expansion des Westens" (wenn man das so nennen will) beruht nicht auf einer Ausweitung der Nato, sondern auf einer Ausbreitung der Demokratie. Letztere basiert nicht auf militärischen Eroberungen, sondern auf freiwilligem Wandel. Die Nato rückt dann nur nach, um zu garantieren, dass dieser Wandel von außen nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Putin hat keine Angst vor der Nato, sondern davor, dass sich die Demokratie auch in Russland ausbreitet.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "wenn man Putins Erklärungen lauscht"
Es gibt keine, für Demokraten, nachvollziehbare Erklärung/Rechtfertigung für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.
"dass Russland durchaus Verhandlungen sucht und dafür keineswegs die Kapitulation der Ukraine verlangt"
Russland ("Putin") hat außerhalb seines völkerrechtlich anerkannten Staatsgebietes absolut gar nichts zu verlangen und noch weniger zu bestimmen. Russland darf allenfalls mitreden, wenn ihm irgendetwas nicht gefällt, hat sich am Ende aber der Mehrheitsentscheidung der Weltgemeinschaft zu fügen!
zum BeitragAl Dente
[Re]: "denn der Verkehr muss fließen. Alles andere, egal."
Das sehen mittlerweile (leider) einige (längst nicht alle) Radfahrer ganz genau so und fordern für sich eine "Grüne Welle".
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Städte sind für Menschen da..und nicht für Autos.."
Die Formulierung führt logisch nicht weiter. Man könnte genauso gut sagen: "Städte sind für Menschen da und nicht für Fahrräder. Es "konkurrieren" ja nicht Menschen mit Sachen, sondern mit anderen Menschen, welche die eine oder andere Sache zur Fortbewegung nutzen.
Zu jedem Auto gehört auch mindestens ein Mensch. Rund 80% aller Haushalte in D besitzen mindestens ein Kfz, 30% sogar zwei oder mehr. Und in 80% aller Haushalte leben mehr als 80% aller Menschen, denn es gibt ja nicht nur Single-Haushalte.
Zu den Menschen (für die die Städte ja da sind!) gehören eben auch sehr viele Menschen mit Autos. Sie haben ihre Gründe. Bequemlichkeit ist ganz sicher einer davon, aber er steht (genau so sicher) für die meisten von ihnen nicht an erster Stelle. Viele legen einen Teil ihrer Wege trotzdem zu Fuß oder mit dem Rad zurück.
zum BeitragAl Dente
Sehr klarer und sachlicher Kommentar!
zum BeitragAl Dente
[Re]: Sofern man nicht allein im Haushalt lebt, kann es auch zwei Arbeitsstätten geben, von denen eine dann vielleicht in der Nähe ist und die andere weiter weg.
Vielleicht kann man einem (neuen) Arbeitsplatz auch nicht hinterher ziehen, weil man in dessen Umfeld keinen bezahlbaren Wohnraum findet.
Vielleicht will/muss man auch in der Nähe betreuungsbedürftiger Eltern wohnen bleiben.
Das sind nur drei von sehr vielen möglichen und (zumindest für mich) nachvollziehbaren Gründen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Nach Umfragen der letzten Monate steht eine Mehrheit der Bevölkerung einem Tempolimit von (mind.) 130 km/h nicht im Weg. Auch das Klimageld dürfte von einer Mehrheit der Bevölkerung befürwortet werden. Beides wird in der Tat von anderen Parteien blockiert.
Ansonsten gilt allerdings, dass es sich bei den Grünen nur um eine 15-Prozent-Partei handelt, die schon allein darum kaum erwarten kann, einen sehr viel höheren Anteil ihrer Forderungen erfüllt zu bekommen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Von den ersten zwei Dritteln des Beitrags muss man (bislang noch) vermutlich nur eine Minderheit überzeugen.
Was das letzte Drittel betrifft, müssen die Grünen realisieren, dass die Mehrheit zwar zu Präventions- und Anpassungsmaßnahmen zwecks Begrenzung der Erderwärmung bereit ist, aber nicht ihm Rahmen einer Transformation, die weit über dieses Ziel hinausgeht. Pragmatische Maßnahmen halte ich für durchsetzbar, nicht jedoch einen ideologischen Wandel.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Flüchtlinge machen etwa ein Viertel der Wohnbevölkerung des Libanon aus. Stand 2023 hat der Libanon von allen Staaten der Welt den höchsten Anteil von Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung. Zudem gehört der Libanon zu den sogenannten Fragile States.
Das rechtfertigt und entschuldigt keine Menschenrechtsverletzungen. Es ist aber nachvollziehbar, dass es aufgrund dieser Situation dort Probleme gibt.
Hätten wir eine solche "Quote", dann ginge es um mehr als 20 Millionen Menschen. Ich bin mir nicht sicher, ob unser Staat dann noch funktionieren würde.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Mit 1,5.-2h hat jemand aber noch sogar einen recht kurzen Arbeitsweg."
Von den 24 Stunden eines Tages benötigt man (im Durchschnitt) etwa 9 zur Regeneration (Schlaf, Körperpflege, Nahrungsaufnahme). Weitere 8 bis 9 verbringen viele Menschen an ihren Arbeitsplätzen. Den Haushalt muss man auch noch bewältigen, inkl. Einkaufen, Nahrung zubereiten (gehört nicht zur Nahrungsaufnahme), etc.. Vielleicht muss man auch noch Kids in die Kita bringen (und sie dort wieder abholen), usw..
"Das öffentlicher Verkehr langsamer ist als Individualverkehr ist nur der aktuelle Zustand."
Mit dem Auto konnte ich die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsplatz (hin und zurück) meistens in 1,5 Stunden zurücklegen. Mit dem Fahrrad waren (und sind) es 4 Stunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln waren es bis vor 10 Jahren ebenfallls 4 Stunden. Seitdem sind es 3. Eine weitere Beschleunigung ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Mehr als 20 Minuten sind dabei auch nicht mehr herauszuholen.
Der öffentliche Verkehr wird in vielen Fällen immer deutlich langsamer sein, als der Individualverkehr, weil er in den meisten Fällen nicht in der Lage ist, Start und Ziel direkt und ohne Zwischenhalte zu verbinden. Da, wo er es kann, kann man ihn auch nutzen.
zum BeitragAl Dente
So ein Beitrag war längst überfälligt. Sehr gut gelungen! Danke!
zum BeitragAl Dente
"Zusammenarbeit mit der AfD
Schwarze Löcher in der Brandmauer"
Wie man dem Beitrag im dritten Absatz entnehmen kann, gibt es nicht nur "schwarze" Löcher.
"Die verbreitete Erzählung, dass extrem rechten Anträgen nicht zugestimmt wird, ist empirisch nicht zutreffend"
Geht es hier wirklich um (inhaltlich!) extrem rechte Anträge, oder geht es (doch) eher um Anträge von extremen Rechten?
"Ein zweiter Fall: eine Resolution gegen Windkraftanlagen im Sonneberger Land, den die AfD im Februar 2020 in den Kreistag einbrachte. Die CDU/FDP-Fraktion, so Hummel, sei der Ansicht gewesen, dass die Resolution nicht weit genug ging, habe sie entsprechend verschärft und ihr dann gemeinsam mit der AfD zugestimmt.
Eine Zusammenarbeit wie in diesen (...) Fällen sei brandgefährlich, sagt Taschke: 'Damit wird der Normalisierung extrem rechter Parteien und ihrer Positionen Vorschub geleistet.'"
Die Ablehnung von Windkraftanlagen liegt in der Regel nicht in meinem (eigenen) Interesse. Sie steht aus meiner Sicht allerdings auch nicht für eine extrem rechte Position.
Wichtig ist, dass die Rechtsradikalen KEINE demokratisch inakzeptablen Positionen durchsetzen können und es auch darüber hinaus wirklich(!) KEINE Absprachen mit ihnen gibt. Unter dieser Voraussetzung solle uns ihr Stimmverhalten weitgehend egal sein, denn wenn wir alles, was inhaltlich (deutlich erkennbar) nicht rechtsradikal ist, tabuisieren, sobald es von Rechtsradikalen "angefasst" wird, dann sind am Ende fast nur noch linke und/oder grüne Positionen zulässig. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich das links-grüne Lager genau das wünscht. Für eine pluralistische Demokratie ist eine derartige "Selbstzensur" allerdings nicht förderlich, weil dann faktisch keine Politik im Sinne einer demokratischen Mehrheit mehr umsetzbar ist. Und genau das hilft dann wieder den Rechtsradikalen.
zum BeitragAl Dente
"Europa-Programm der Union
Mit klar konservativer Handschrift
CDU und CSU beschließen ihr Programm für die Europawahl. Sie fordern Aufrüstung, Asylrechtsverschärfungen und wirtschaftsfreundliche Klimapolitik."
Wäre es nicht (sehr) seltsam, wenn die Union etwas anderes fordern würde?
zum BeitragAl Dente
Mein vorheriger Beitrag bezog sich auf
@JANIX 08:17
zum BeitragAl Dente
"Dann werden auch wir mit dem teuren Bezuschussen des Auto-Komplexes aufhören und angemessen in die Infrastruktur für alle investieren: Bahn, Bus, Fußgängers, Radfahrers."
Das ist eben KEINE Infrastruktur für alle. Zwar lassen sich fast alle Ziele des Alltags auch ohne Auto irgendwie erreichen, aber für die meisten Menschen nicht (mehr) mit zumutbarem Zeitaufwand. Der Tag hat immer genau 24 Stunden. Mehr als 1,5 bis 2 davon können die Menschen in der Regel nicht für Alltagswege aufwenden. Und ihre Ziel/Ressourcen im Raum können sie auch nicht beliebig austauschen.
zum BeitragAl Dente
"Angriffe der Ukraine auf russisches Gebiet sind ebenfalls völkerrechtswidrig."
Völliger Nonsens! Solange die Ukraine nicht gezielt Zivilisten attackiert, kann sie dem Angreifer (Russland) natürlich auch auf dessen Staatsgebiet Schäden zufügen, um ihn dadurch zu schwächen.
zum BeitragAl Dente
"Damit das Land und die EU nicht verloren gehen, braucht es keinen Schuldigen und keine neue Koalition, sondern als Grundlage für alles eine Denk- und Kulturänderung."
Betrachten wir die Problematik mal wie eine Krankheit. Kennt man deren Ursache und verfügt über Mittel dagegen, dann sollte man auch bei der Ursache ansetzen, allerdings nicht mit Dosierungen, die zu unbeherrschbaren Nebenwirkungen führen, und nicht mit "Kombipräparaten", deren zusätzliche "Wirkstoffe" kaum jemand als notwendig erachtet.
"Wir müssen uns die Zukunft zumuten. Sonst haben wir keine."
Wenn wir die Gegenwart vermasseln, dann haben wir auch keine Zukunft mehr.
zum BeitragAl Dente
Gerade beim Spiegel gelesen:
"Auswärtiges Amt hilft bei Evakuierung eines SOS-Kinderdorfs
Mithilfe des deutschen Außenministeriums sind palästinensische Kinder aus Rafah in Gaza ins Westjordanland gebracht worden. Seit mehreren Monaten wurde daran im Hintergrund gearbeitet. Rechtsaußenpolitiker in Israel sind empört. "
www.spiegel.de/pol...-98d9-4def07cd17ef
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich glaube nicht, dass jemand die Absicht hat, Russland zu beseitigen. Also werden wir auch weiter damit leben müssen.
Aber will wirklich jemand Putin oder einem seiner Silowiki in Zukunft wieder die Hand schütteln? Ich hoffe, dass (zumindest bei uns) niemand so tief sinkt.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich würde dem BSW nicht unterstellen, dass es mit Putin (im wahrsten Sinne des Wortes) "unter einer Decke steckt". Aber ich unterstelle Sahra Wagenknecht, dass für sie der Zweck die Mittel heiligt und ihr alles recht ist, was die (sogenannte) westliche Welt schwächt und an ihrer weiteren Ausbreitung hindert.
Bleibt die Frage, ob die Anhängerschaft des BSW am Ende wirklich in einer "anderen" Welt leben will. Habe da so meine Zweifel.
zum BeitragAl Dente
"Druck auf die Hamas könnte stattdessen von Katar kommen: Laut Wall Street Journal hat Doha gedroht, die Führungsriege der Hamas, einschließlich Anführer Ismail Hanija, des Landes zu verweisen, sofern bis zum Ramadan keine Einigung erzielt werde."
Bislang ist davon (leider) noch nichts zu bemerken. Aber genau das braucht es: Druck auf die Hamas; von denen, die diesen Druck auch ausüben können.
zum BeitragAl Dente
Hirte bleib bei Deinen Schafen!
Wenn Franziskus sich irgendwie nützlich machen will, dann sollte er vielleicht in der eigenen Branche anfangen und den Kollegen Kyrill dazu auffordern, seine Kampfhunde anzuleinen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Guter Kommentar!
zum BeitragAl Dente
"Wer bricht hier die Regeln?"
Das ist eine Frage, die sich jeder Mensch stellen darf, wenn er das Gefühl hat, irgendetwas würde nicht regelkonform ablaufen.
Sofern er glaubt, den oder die Regelbrecher gefunden zu haben, kann er dann (im Rahmen geltender Regeln!) gegen diese vorgehen.
Nicht akzeptabel ist hingegen jede Form von "Selbstjustiz". Letzteres ist zudem besonders verwerflich, wenn Unbeteiligte dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.
zum BeitragAl Dente
"Statt Probleme aus den Siebzigern zu wälzen, sollten wir uns dem Jahr 2024 widmen."
Es geht nicht um Probleme aus den Siebzigern. Die letzten "Aktivitäten" der RAF-Terroristen wurden 2015 und 2016 registriert, auch wenn es dabei nicht mehr um Terrorismus ging, sondern "nur" um "gewöhnliche" Raubüberfälle. Die letzten Morde und Anschläge der RAF fanden Anfang der Neunziger statt. Mord verjährt nicht. Insgesamt gab es 33 Morde. Viele davon sind bislang nicht aufgklärt. Täter unbekannt, (Helfers-)Helfer unbekannt. Da gibt es dann auch keine Haftbefehle, die man in eine "Aufrechnung" einbeziehen könnte.
Linksterrorismus gibt es auch heute noch - siehe z. B. den (aktuellen) Anschlag auf den Strommast in Grünheide oder die (noch nicht so lange zurückliegenden) Anschläge auf die Infrastruktur der Bahn.
Natürlich sollten/(müssen!) wir die Gefahr von rechts genau so ernst nehmen, aber Aufrechnungen/Relativierungen darf es diesbezüglich nicht geben. Wir müssen allen, die ideologisch so verpeilt sind, dass sie ihr Weltbild mit Gewalt durchsetzen wollen, immer wieder (und gleichermaßen!) klarmachen, dass wir nicht das geringste Interesse daran haben, so zu leben, wie sie sich das vorstellen.
zum BeitragAl Dente
Es gibt kein von der Weltgemeinschaft vereinbartes Recht auf Freizügigkeit. Das Gegenteil ist der Fall. Alle souveränen Staaten können selbst bestimmen, welche Menschen aus anderen Staaten sie in Land lassen bzw. aufnehmen wollen. Das ist der Grund, warum es überhaupt ein Asylrecht und die Genfer Konvention gibt. Diese Rechte regeln notwendige(!) Ausnahmen, damit sich Menschen in Lebensgefahr über Ländergrenzen hinweg in Sicherheit bringen können.
Das Asylrecht und die Genfer Konvention sind keine Migrationsrechte. Sie beschränken sich inhaltlich ausschließlich auf die Gewährung von Hilfe/Schutz im Falle von Lebensgefahr basierend auf Gewalt. Natürlich gibt es auch andere Gründe, warum Menschen ihre Heimatländer verlassen wollen (Armut oder Perspektivlosigkeit z. B.), aber das erfolgt dann eher gezielt und nicht fluchtartig und fällt nicht in den Geltungsbereich der genannten Schutzrechte.
Die ganze Debatte über diese Problematik kann nicht zielführend sein, wenn man das nicht wahrhaben will. Ein Staat, der das Asylrecht und die Genfer Konvention anerkennt, muss genau jenen Menschen, die von diesen Schutzrechten tatsächlich erfasst werden, den entsprechenden Schutz gewähren. In allen anderen Fällen kann er nach eigenem Ermessen entscheiden, wie weit er mit seiner Hilfsbereitschaft gehen will oder nicht. Letzteres ist primär eine moralische Frage. Und in einer Demokratie kann der moralische Maßstab für das "Ermessen des Staates" eigentlich nur ein Konsens sein, dem eine gesellschaftlche Mehrheit zustimmen kann.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "in ihrem eigenen philosophischen System (...).
Vielleicht folgt auf poststrukturell zwangsläufig irgendwann postrational. In einer Welt ohne oder mit sich stets und schnell wandelnden gesellschaftlichen Strukturen kann die Orientierung schnell verloren gehen.
zum BeitragAl Dente
"Sehr wohl sprach Rhein indes eine weitere Forderung an (...) Er nannte es 'legitim', über eine Obergrenze für Geflüchtete nachzudenken."
Sofern es bei den, als "Geflüchtete" bezeichneten Menschen um solche geht, die sich faktisch auf das internationale Asylrecht oder die Genfer Konvention berufen können (und das, entsprechend dieser Rechte, bei uns), ist es NICHT legitim, für sie eine Obergrenze festzulegen. Solange wir diese Rechte anerkennen (und ich hoffe, dass es dabei bleibt!) müssen wir diese Menschen auch (zumindest vorübergehend) aufnehmen. Und wenn sie ihren Schutzbedarf (rechtmäßig) bei uns geltend machen, dann müssen wir diesen auch vor Ort überprüfen und dürfen die Überprüfung (samt der Menschen) nicht in ein anderes Land auslagern.
Für alle, denen diese Rechte (so, wie sie aktuell formuliert und zudem von der EU und uns "adaptiert" worden sind) jedoch nicht zustehen, ist es durchaus legitim, eine Obergrenze festzulegen und/oder ihnen die dauerhafte Aufnahme zu verweigern.
Die Asyl- und Flüchtlingsrechte verpflichten (weltweit) zu einer (über-)lebensrettenden Nothilfe, aber nicht zu einer lebensverbessernden Sozialhilfe. Natürlich gibt es Staaten, die ihre "Wohlfahrt" nicht nur auf die eigenen Staatsangehörigen beschränken. Wechselseitig verfahren wir im Bündnis EU ja auch entsprechend. Aber ich kenne bislang KEINEN Staat dieser Welt, der darüber noch hinaus geht. Er könnte es sich auf Dauer auch nicht leisten. Die Annahme, dass andere Staaten seinem Beispiel folgen und ihn unterstützen würden, ist völlig realitätsfern.
Die Menschen ticken nicht top-down (als winziger und solidarischer Teil einer Weltgemeinschaft), sondern bottom-up (wer oder was ist für mein eigenes, erträgliches/gutes Überleben wie und warum wichtig?).
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ausgehend von Ihrem Zitat nehme ich einen Bezug zu meinem Beitrag an.
Es geht nicht primär ums Geld. Selbst wenn das reichlich vorhanden wäre, könnten wir die benötigte Infrastruktur (Wohnraum, Lehrkräfte, was auch immer) nicht in beliebiger Geschwindigkeit bereitstellen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Bestandsbevölkerung" schließt alle Menschen ein, die sich rechtmäßig im Land aufhalten, und beschränkt sich gerade nicht auf jene, die über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ergänzung:
Ich hätte auch sagen können: Das, was sich der Autor wünscht, ist nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Das Zitat findet man am Ende des vorletzten Absatzes.
Den letzten Absatz habe ich übrigens auch noch gelesen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ergänzung:
Ich hätte auch sagen können: Das, was sich der Autor wünscht, ist nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen.
zum BeitragAl Dente
"Der Staat baut hier ab. Will per Wehrpflicht tödliche Waffen in die Hand von Menschen drücken, die eigentlich mit Argumenten und Menschenliebe siegen sollten."
Ich bin zwar gegen die Wehrpflicht, aber "mit Argumenten und Menschenliebe" kann man Despoten (wie z. B. Putin) nicht besiegen. Es reicht nicht mal, um sie auf Distanz zu halten.
zum BeitragAl Dente
"Menschenrechtsgruppen kritisierten den Kurs von Bund und Ländern in der Flüchtlingspolitik als grundlegend falsch."
Das ist nicht anders zu erwarten. Sie sind nur zufrieden, wenn es offene Grenzen für (nahezu) alle gibt.
"Eine Arbeitspflicht für sozialversicherungspflichtige Jobs ist nach aktueller Gesetzeslage aber nicht möglich. Genau die fordern seit einigen Tagen nun verschiedene Unions-Politiker*innen (...)"
Das wäre zumindest besser, als eine Arbeitspflicht für gemeinnützige Tätigkeiten (mit einer völlig unwürdigen Entlohnung von 80 Cent pro Stunde).
"Vorstellbar seien 'engere Kooperationen vor allem mit den Staaten, die an den Fluchtrouten liegen und Menschenrechte wahren'."
Nach geltendem Asyl- und Flüchtlingsrecht erlischt das Sonderrecht für Flüchtende, Grenzen (ohne sonstige Einreiseerlaubnis) zu überschreiten, genau in dem Moment, wo sie erstmals einen solchen Staat erreichen. Bereits dort müssten sie eigentlich einen Antrag auf Aufnahme stellen. Sofern es sich beim ersten erreichten sicheren Staat um ein EU-Land handelt, darf dieser das Antragsverfahren dann natürlich nicht in ein anderes Land auslagern.
"Die Diakonie forderte einen grundlegenden Richtungswechsel in der Asylpolitik. Angesichts weltweit steigender Flüchtlingszahlen sei es 'völlig realitätsfern anzunehmen, dass sich die Zahl der nach Deutschland flüchtenden Menschen (...) signifikant reduzieren lässt' (...)"
Kann sein. Mindesten so realitätsfern ist aber auch die Annahme, die Mehrheit der Bestandsbevölkerung würde den vorstehend geforderten Richtungswechsel akzeptieren.
"Es brauche Investitionen in die Sozialsysteme für Geflüchtete statt weiterer Verschärfungen."
Das braucht es ohnehin schon. Aber es ist kurz und mittelfristig überhaupt nicht (schnell genug) realisierbar.
zum BeitragAl Dente
In einem, am 14.02. vom Tagesspiegel veröffentlichten, Streitgespräch über ein AfD-Verbot zwischen der SPD-Bundestagsabgeordneten Maja Wallstein und dem Bundesvorsitzenden der Jungen Union, Johannes Winkel, äußerte Winkel sich wie folgt: "Wir haben einige große Probleme in diesem Land. Migration und Energie gehören sicherlich dazu. Wenn wir die nicht lösen, sondern nur noch verstärken, dann wählen immer mehr Leute AfD." Die Gegenrede von von Wallstein: "Genau darum darf es nicht gehen. Wollen wir Positionen der AfD aufgreifen und deren Politik umsetzen? Dann machen wir uns zu deren politischen Steigbügelhaltern."
Solange es zu den sogenannten "Erkenntnissen zum Umgang mit Rechtsextremisten" gehört, gesellschaftliche Themen, die von der AfD adressiert werden, zu Tabus zu erklären, muss man sich eigentlich keine Gedanken darüber machen, ob man der AfD mit einem Fernsehduell eine Bühne bietet. Die Tabuisierung der Themen pusht die AfD viel stärker.
Zu den "Erkenntnissen zum Umgang mit Rechtsextremisten" sollte gehören, dass man die Themen aufgreift, die die Menschen bewegen und ihnen Lösungen anbietet, denen sie mehrheitlich zustimmen können.
Fall Voigt reden kann und etwas zu bieten hat, sollte man ihn reden lassen.
zum BeitragAl Dente
Aus meiner Sicht ein fast perfekter Kommentar.
Ich störe mich lediglich an dieser Formulierung:
"Wobei es schon gewagt ist, wenn Politiker:innen der Union, der FDP und der Grünen nun so tun, als sei ihnen bestätigt worden, dass die Lieferung des Taurus kein Problem wäre."
Es ist nicht davon auszugehen, dass die Ukraine damit zivile Ziele ins Visier nehmen würde. Und völkerrechtlich ist es völlig legitim, damit zwecks Verteidigung alle militärischen oder militärisch relevanten Ziele (auch in Russland) anzugreifen.
zum BeitragAl Dente
"Scholz' Argumentation gegen Taurus hält stand"
Widerspruch!
Scholz geht es nicht um die (überhaupt nicht zwingend notwendige!) Beteiligung deutscher Soldaten, sondern um die Vermeidung weiterer Eskalation. Und unter Eskalation versteht er Angriffe der Ukraine auf (militärische oder militärisch relevante) Ziele in Russland.
Mit anderen Worten: Die Ukraine darf sich zwar verteidigen, aber bitte nicht so, dass der Aggressor dabei gravierend Schaden nimmt, also faktisch nur auf ihrem eigenen Territorium. Das ist etwa so, als hätte man von David erwartet, sich allein mit Körperkraft gegen Goliath zu verteidigen.
Scholz hat immer noch nicht verstanden, dass Russland diesen Angriffskrieg VERLIEREN muss, damit die Ukraine eine lebenswerte und die Welt eine friedlichere Zukunft bekommt.
Das gilt auch für die Menschen in Russland. Timothy Snyder hat das so formuliert: Wir sollten den Russen eine Chance geben, indem wir ihnen helfen zu verlieren.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass die Konferenz "gehackt" wurde. Wahrscheinlicher ist, dass eine Mail mit der Einladung und den Zugangsdaten (in der Regel für alle gleich) verschickt und irgendwie abgefangen wurde.
In der Regel tritt bei sochen Meetings irgendein Untergebener als Host auf, der für sowas immer wieder den gleichen "Meeting-Raum" nutzt und außer der Startzeit vielleicht selbst nicht weiß, welche Personen daran teilnehmen werden.
Wenn die vier, die sich finden wollten, sich dann finden, werden sie an ihren Smartphones kaum darauf achten, wer da sonst noch angemeldet ist (auf jeden Fall ja der Untergebene). Und wenn der Untergebene dann (ohnehin ohne Bild) z. B. sechs Teilnehmer sieht, dann ist die Welt für ihn auch in Ordnung (wenn deren Kennungen z. B. nur plausible Telefonnummern sind).
Das ist natürlich grenzenlos dumm. Die entscheidende Frage ist, wie Putins Silowiki an die Daten des Meetings gelangt sind.
zum BeitragAl Dente
Wenn der Unmut über die politische Realität in Gewalt ausartet, dann ist das in einer Demokratie nicht hinnehmbar. Alle Demokraten sollten das entsprechend kommunizieren!
Das ändert allerdings nicht daran, dass der 'Unmut an sich' für viele Menschen nachvollziehbar ist und sie dafür in vielen Fällen die Politik der Grünen verantwortlich machen. Dass dann andere Parteien, die das ähnlich sehen (z. B. die Union), diese Menschen vertreten, ist gleichermaßen nachvollziehbar und hat mit rechtsautoritären Angriffen (geschweige denn Gewalt) nichts zu tun. Der demokratische Konsens ist die Ablehnung von Gewalt und nicht das grüne Weltbild.
zum BeitragAl Dente
Es gibt ein durchaus vielversprechendes Speicherverfahren für CO2
de.wikipedia.org/wiki/CarbFix
Zitat:
"Carbfix ist ein CCS-Projekt, bei dem CO2 zusammen mit anderen Sauergasen wie H2S in Wasser gelöst in den Untergrund verpresst wird, wo die Gase im Gestein mineralisieren und als chemisch stabile Mineralien dauerhaft gespeichert werden (CO2-to-stone)."
Vielversprechend ist das Verfahren darum, weil es innerhalb relativ kurzer Zeit (weniger als zwei Jahre) einen Großteil des CO2 dauerhaft bindet. Es kann als Gas dann nicht mehr entweichen. Dafür sind vulkanisch aktive Regionen allerdings offensichtlich nicht ideal geeignet (wie Island; siehe vorstehenden Link) und die Nordsee vermutlich auch nicht. Benötigt werden Vorkommen aus Basalt-Gestein in seismisch ruhigeren Gegenden. Die gibt es allerdings weltweit unter Meeresböden reichlich.
Ganz billig ist es vorerst sicher nicht. Aber es funktioniert. Andere Verfahren/Speicherorte (also das Gas einfach nur "wegsperren/einlagern") sehe ich bislang eher kritisch.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Die fallbezogene Frage:
Wie kann man mit dem Lügner Putin, der unzählige Verträge gebrochen hat und das Völkerrecht mit Füßen tritt, überhaupt noch Verträge schließen, bei denen sichergestellt ist, dass er sie auch einhalten muss?
Die grundsätzliche Frage:
Wie kann eine Lösung aussehen, die allen Despoten dieser Welt signalisiert, dass sich Verbrechen nicht auszahlt?
zum BeitragAl Dente
[Re]: Es gibt mittlerweile glaubhafte Informationen, dass das Gespräch tatsächlich stattgefunden hat, und zwar mittels einer, als unsicher bekannten, Konferenzsoftware von Cisco. Wenn es stimmt, dann ist das nicht nur selten dämlich, sondern ziemlich verantwortungslos.
zum BeitragAl Dente
In der Region Transnistrien steht das größte Kraftwerk Moldaus. Es liefert (nach wie vor) mehr als 70% der benötigten elektrischen Energie (für das ganze Land). Für die Separatisten ist es die wichtigste Einnahmequelle. Die Primärenergie (Gas) für das Kraftwerk kommt bislang (anscheinend kostenlos!) aus Russland via Gaspipeline durch die Ukraine. Der Durchleitungsvertrag läuft allerdings in 2025 aus und wird von der Ukraine nicht verlängert. Damit Moldau danach weiterhin ausreichend Strom zur Verfügung hat, wird es derzeit an das rumänische Netz angeschlossen.
Für die Separatisten-Mafia in Transnistrien fällt 2025 also ihre wichtigste Einnahmequelle weg, denn Brennstoff für das Kraftwerk kann nur auf dem Weg durch die Ukraine oder Moldau geliefert werden.
Das dürfte der Hauptgrund für das aktuelle Geschehen und die zunehmende Panik sein.
en.wikipedia.org/w...rgan_power_station
zum BeitragAl Dente
Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen Nawalny auf seinem letzten Weg begleitet haben. Bei den Repressionen, denen sie ausgesetzt sind hätte ich das nicht gedacht.
Die Vermutung liegt nahe, dass es neben den Mutigen noch sehr viel mehr (durchaus nachvollziehbar) Ängstliche gibt, die ähnlich denken. Vielleicht ist die russische Gesellschaft ja doch (noch) nicht so apathisch (gefügig, abgestumpft), wie Putin hofft und wir (von außen) vermuten.
Für Putin war heute mit Sicherheit kein guter Tag.
zum BeitragAl Dente
"Doch gut verständlich blieb, dass Scholz den Taurus-Marschflugkörper nicht an die Ukraine liefern will, weil er anders als England und Frankreich keine eigenen Soldaten zur Zielerfassung einzusetzen beabsichtige – weder in Deutschland noch in der Ukraine."
Das stimmt - und ist doch nur die halbe Wahrheit. Auch Spanien und Südkorea verfügen über Taurus-Marschflugkörper und können diese ohne Beteiligung deutscher Soldaten einsetzen. Das entsprechende Knowhow könnte man selbstverständlich auch dem ukrainischen Militär vermitteln. Aber dann könnten dieses seine Ziele (innerhalb der Reichweite) frei wählen, also auch Ziele in Russland. Völkerrechtlich ist das völlig legitim, solange es sich dabei um militärische oder militärisch genutzte Ziele handelt (Flugplätze, Brücken, etc.). Natürlich darf die Ukraine zu ihrer Verteidigung auch Ziele in Russland angreifen. Aber genau das will Scholz verhindern. Für ihn darf der Krieg nur auf ukrainischem Boden stattfinden. Das Territorium des Aggressors soll möglicht unbehelligt bleiben. Warum? Das ist es, was Scholz eigentlich begründen müsste.
Und wie Briten und Franzosen es wirklich handhaben, wissen wir nicht. Vielleicht weiß auch Scholz es nicht.
zum BeitragAl Dente
"'Ich, ich, ich werde gewinnen', scheint er immer lauter zu brüllen. Weil ihn jedoch kaum jemand wahrzunehmen scheint, greift er wild um sich. Seine einzige Sprache ist monströse Gewalt.
In seinem eigenen Land hat er damit nahezu alles unter Kontrolle gebracht – und ist dennoch nervös. Der Westen muss eine Strategie finden, seiner eigenen Nervosität Herr zu werden und sich von Putins hilflosen Drohungen nicht verunsichern zu lassen."
Wladimir hat vermutlich mehr Angst als Olaf, allerdings weniger vor Waffen, sondern vielmehr vor der Demokratie. Die ist ihm in Gestalt der Ukraine auf die Pelle gerückt, und nach zwei Jahren Krieg merkt er vermutlich, dass er dieses 'Virus' langfristig nicht mehr los wird. Egal was in der Ukraine in absehbarer Zeit passiert – er wird den Wunsch nach Freiheit nicht ausrotten können.
Was tun? Natürlich darf Olaf Angst haben. Er ist ja auch nur ein Mensch. Aber in seiner Funktion darf er nicht so kommunizieren, dass das sogar Wladimir merkt. Also nicht 'Russland darf nicht gewinnen und die Ukraine darf nicht verlieren', sondern 'die Ukraine muss gewinnen und Russland muss verlieren (zumindest den Angriffskrieg in der Ukraine)'. Und das kommuniziert man am besten (gemeinschaftlich!) in einer Sprache, die ein Gopnik wie Wladimir auch versteht.
zum BeitragAl Dente
Es gibt auch Säfte in Pfandflaschen, die jeder Automat in jedem Supermarkt bei Rückgabe akzeptiert.
Wäre es nicht besser, dieses System zu nutzen?
Die Saftflaschen haben das Volumen normaler Weinflaschen und lassen sich zudem wieder verschließen.
zum BeitragAl Dente
Nach den letzten Umfragen wäre in Thüringen ungefähr mit einem solchen Wahlergebnis zu rechnen:
AfD: 31 Prozent
CDU: 20 Prozent
BSW: 17 Prozent
Linke: 15 Prozent
SPD: 6 Prozent
Grüne: 5 Prozent
FDP: 3 Prozent
Die FDP wäre nicht im Landtag vertreten, und bei den Grünen und der SPD ist es zumindest unsicher.
Wenn sich die CDU an einer Regierung (ohne die AfD!) beteiligen und diese sogar anführen will, dann kommt sie an der Linkspartei oder dem BSW nicht vorbei. Und die Haltung des BSW zur AfD ist bekannt. Die Forderung des BSW nach Begrenzung der Migration ist für die CDU eher kein Problem, aber der Ruf nach Friedensverhandlungen mit Russland und die Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine.
zum BeitragAl Dente
CO2 einfach nur zu speichern (quasi "wegzusperren"), ist auf Dauer sicher keine gute Lösung. Aber es gibt ein (durchaus) vielversprechendes Verfahren zur Versteinerung:
de.wikipedia.org/wiki/CarbFix
Zitat:
"Carbfix ist ein CCS-Projekt, bei dem CO2 zusammen mit anderen Sauergasen wie H2S in Wasser gelöst in den Untergrund verpresst wird, wo die Gase im Gestein mineralisieren und als chemisch stabile Mineralien dauerhaft gespeichert werden (CO2-to-stone)."
In Island hat die Verpressung von Wasser bei Hellisheiði zu induzierter Seismizität, also vom Menschen verursachten Erdbeben geführt, aber das ist vermutlich auf die dortige hohe vulkanische Aktivität zurückzuführen.
Nahezu alle tiefen Ozeanböden bestehen z. B. aus Basalt. Und dort gibt es auch seismisch ausreichend inaktive Gebiete, zumal die Versteinerung sehr schnell erfolgt.
zum BeitragAl Dente
"Macrons Bodentruppen-Vorstoß bedroht den zurückhaltenden Kurs der Nato. Und er ist kein Mittel, um den Krieg zu beenden."
Bei der "großen Geste" von Macron bin ich mir nicht sicher, wem sie eigentlich galt. Wollte er dem kleinen (aber größenwahnsinnigen) Gopnik aus Leningrad endlich mal den Stinkefinger zeigen, oder war das eher eine Reaktion auf den zurückhaltenden Kurs der Nato (und nicht zuletzt Deutschlands)?
Bodentruppen von Nato-Ländern in die Ukraine zu entsenden, erscheint mir zur Zeit ziemlich kontraproduktiv. Aber wir müssen uns von diesem zurückhaltenden Scholz-Kurs verabschieden (Russland darf nicht gewinnen und die Ukraine darf nicht verlieren) und ganz klar sagen: Die Ukraine muss gewinnen (solange sie es selbst will) und Russland muss verlieren (auch im Interesse der demokratischen Welt). Wir (also die Unterstützer der Ukraine) geben dabei keinen Schuss auf das völkerrechtlich anerkannte Staatsgebiet Russlands ab, solange wir nicht von Russland angegriffen werden, aber die Ukraine darf zu ihrer Verteidigung selbstverständlich auch militärische Ziele in Russland angreifen. Und wir (die Nato oder die EU) behalten uns vor, im Notfall auch innerhalb der Grenzen der Ukraine einzugreifen, wenn die Flucht und/oder Vertreibung von Millionen Menschen droht.
Putin und seinem Gefolge muss unmissverständlich klar gemacht werden, dass es für sie keinen völkerrechstverbindlichen "Friedensvertrag" geben wird, bei dem sie irgendetwas gewinnen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Auch kann es sein, dass Russland "nur" eine Marionetteregierung einsetzen würde (...)"
Die Situation in der Ukraine wäre dann vergleichbar mit jener nach einer Eroberung. In Belarus lebt es sich auch nicht besser.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Es wäre eine Herausforderung und würde die Solidarität aller EU Staaten benötigen. Mehr aber auch nicht. Die Zukunft Europas würde davon nicht abhängen oder beeinträchtigt werden."
Glauben Sie ernsthaft an diese Solidarität?
"Die Probleme sind Auswirkungen des Hyperindividualismus und absolut hausgemacht."
Das ändert leider nichts daran, dass die Probleme real vorhanden sind.
zum BeitragAl Dente
"Der Spuk in Moskau wird über kurz oder lang enden."
Das ist mir zu (unbelegt) optimistisch. Der Spuk wird (ziemlich sicher) irgendwann enden, aber wohl eher über lang statt kurz, selbst wenn Putin (hoffentlich!) innerhalb der nächsten zehn Jahre "ablebt" (physisch oder funktional).
Anzustreben ist, dass die Ukraine (wenn möglich) einen Teil der besetzten Gebiete befreit und dabei eine Front aufbaut, die Russland nicht mehr durchbrechen kann. Dazu gehört auch eine immer bessere Luftabwehr, die Russland kaum noch überwinden kann.
Und dann sehen wir weiter. Alles andere ist mir zu spekulativ.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Und warum die Zukunft Europas von der Ukraine abhängen sollte erschließt sich mir nicht so recht."
Man kann davon ausgehen, dass ein Großteil der Menschen in der Ukraine (insbesondere nach all dem, was in den vergangenen zwei Jahren geschehen ist) nicht in Putins Reich leben will. Sollte die Ukraine also in die Hände Russlands fallen, dann würden sich 10 bis 20 Millionen Menschen auf den Weg in die EU machen. Ich bin keineswegs ein Befürworter offener Grenzen für alle Menschen, die zu uns kommen wollen, aber in diesem Fall würde es sich eindeutig um Menschen handeln, die aufgrund politischer Verfolgung Anspruch auf Asyl geltend machen könnten.
Sicher, das (massenhafte) Sterben im Krieg wäre dann weitgehend vorbei, das Sterben im Partisanenkampf (vermutlich) und das Sterben von Regimegegnern in russischer Haft (ziemlich sicher) hingegen noch lange nicht.
Und was macht Europa dann mit derart vielen Asylberechtigten, logistisch (Wohnraum, etc.), finanziell, gesellschaftlich (Integration, etc.)?
Wenn die Ukraine von Putin überrannt wird, dann kommt Putins Krieg auf jeden Fall sofort bei uns an, auch wenn Putin vorerst nicht mehr in der Lage sein sollte, mit Waffengewalt in andere Staaten einzufallen.
Das ist auch eine Antwort auf die Kommentare von
zum Beitrag@FRANKENJUNGE und @ALEXANDER SCHULZ
Al Dente
"Wir müssen stärker in den Blick nehmen, dass nicht alle Menschen dieses Veränderungstempo teilen, es mitgehen können oder wollen, auch wenn die Klimakrise und die anderen Krisen das eigentlich erfordern."
Auch wenn wir (sehr gut begründet!) glauben, zu wissen was notwendig ist, können wir davon immer nur das umsetzen, was möglich ist, ohne dabei gleichzeitig unsere Gesellschaft (finanziell, materiell, technisch, sozial, mental) zu überlasten, denn sonst erreichen wir nicht einmal das, was möglich ist.
zum BeitragAl Dente
"(...) und statt von einem 'Eskimokind' von einem 'Inuitkind'."
Bei Wikipedia findet man das:
"Die von Inuit gegründete Nichtregierungsorganisation Inuit Circumpolar Council möchte den Ausdruck Eskimo allgemein durch Inuit ersetzen. Dieses Wort kommt jedoch nicht in allen Eskimosprachen vor und bezeichnet auch nur die kanadischen und grönländischen Volksgruppen, weshalb die Yupik und Iñupiat ihre Eigenbezeichnung verwenden oder sich dem 'Volk der Eskimos' zugehörig fühlen. Auch die in Inuit-Besitz befindliche, international durch den Vertrieb von Inuit-Kunst bekannte Genossenschaft von Kinngait (ehemals Cape Dorset) im Territorium Nunavut nennt sich seit ihrer Gründung West Baffin Eskimo Cooperative (WBEC). Die meisten Personen in Alaska akzeptieren weiterhin die Bezeichnung Eskimo, möchten jedoch nicht als Inuit bezeichnet werden."
Ist die Änderung vielleicht sogar eine eine "Verschlimmbesserung"?
Hier der ganze Beitrag (auch zur Herleitung des Begriffes Eskimo:
de.wikipedia.org/wiki/Eskimo
zum BeitragAl Dente
[Re]: Gerade gesehen - neuer Titel:
" Protestwelle gegen Rechtsextremismus
Siebtes Wochenende – 100 Demos"
So ist es besser. Danke!
zum BeitragAl Dente
Der "Nachspann" des Beitrags beginnt mit den Worten:
"Seit Januar sammeln wir die Termine für die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus (...)"
Fragt sich, warum der Beitrag dann mit
"Mehr als 1.000 Demos gegen rechts"
betitelt ist.
Ist es so schwer, das auseinander zu halten? Oder ist es beabsichtigt, Rechte (im Sinne von konservativ) mit Rechstextremisten gleichzusetzen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Gerade gesehen - neuer Titel:
" Protestwelle gegen Rechtsextremismus
Siebtes Wochenende – 100 Demos"
So ist es besser. Danke!
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Und die russisch-Orthodoxe Kirche hält die Füsse still!?"
Nicht ganz:
www.tagesschau.de/...m-nawalny-100.html
zum BeitragAl Dente
"Was, wenn Putin gewinnt?"
Dann kommen vermutlich (völlig verständlich und nachvollziehbar!) weitere 10 bis 20 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine in die EU.
Und natürlich würde Putin auch davon profitieren, denn das hätte enorme Auswirkungen auf die Stabilität unserer Gesellschaften und deren Leistungsfähigkeit in den Bereichen Soziales (Wohnraum, Bildung, etc.), Verteidigungsfähigkeit und Klimaschutz. Für alles zusammen würden Geld und sonstige Ressourcen ziemlich sicher nicht reichen.
Selbst wenn Putin vorerst nicht in der Lage wäre, irgendwo in die EU einzumaschieren, wäre er auch damit weiter auf dem Vormarsch.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Es geht nicht primär um den Taurus. Aber allein mit ausreichender Munition für die Front ist der Ukraine auch nicht geholfen. Was sie dringend benötigt, das sind Präzisions-Flugkörper aller Art, mit denen sie (aus sicherer Entfernung) die Nachschublinien der Russen erreichen und nachhaltig unterbrechen kann. Erst wenn der Nachschub auf russischer Seite ins Stocken gerät oder gar ausbleibt, wird deren quantitative Überlegenheit an Soldaten und Material weitgehend wertlos.
zum BeitragAl Dente
"In den von Italien betriebenen Zentren werden dann ihre Asylanträge geprüft und, wenn nötig, schnelle Rückführungen ermöglicht."
Ich gehe zunächst davon aus, dass die grundsätzlichen Lebensbedingungen in diesen "Zentren" nicht unbedingt schlechter sein werden, als in vergleichbaren Einrichtungen in Italien. Nur wird das mit den "schnellen Rückführungen" von dort aus auch nicht einfacher sein, als von Italien aus. In der Folge werden immer mehr Menschen dort (länger bis langfristig) verbleiben. Das ist irgendwie eine 'tickende Zeitbombe' (zuerst für Albanien).
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wenn man das Vorankommen immer weiter beschleunigt, dann ist das in etlichen Fällen so. Die Leute suchen dann in ihrem "Zeitrahmen" neue ("bessere") Ressourcen. Aber Beschleunigung ist schon lange kein Thema mehr.
(Erzwungene) Verlangsamung führt hingegen oft zu unzumutbaren Wegezeiten. Und die Reduzierung von Enfernungen ist oft überhaupt nicht möglich.
zum BeitragAl Dente
Dann hoffen wir mal, das niemand diese Gesetzesänderung blockiert!
zum BeitragAl Dente
Das Wachstum, welches man zuerst begrenzen müsste, war und ist das Bevölkerungswachstum. Mehr noch - die Menschheit müsste sich zudem "gesund" schrumpfen.
Es wird immer so sein, dass die Menschen, die gleichzeitig auf unserem Planeten leben, bestrebt sind, ihr Leben (auch materiell) kontinuierlich zu verbessern. Das kann aber nur funktionieren, wenn ihre Anzahl eine bestimmte Größe nicht überschreitet.
Um nicht falsch verstanden zu werden - es geht NICHT darum, jemanden zu "vertreiben", der bereits da ist.
zum BeitragAl Dente
Die aktuelle Struktur des Raumes hat sich, auch wenn sie sich in Details kontinuierlich verändert, in einem sehr langen Zeitraum (über Generationen) entwickelt. Und schneller kann man sie auch nicht grundlegend umbauen. Mittelfristig mag es realisierbar sein, dass wir 90% aller Ziele im Raum grundsätzlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können, in einem dichten Takt und rund um die Uhr. Nur (leider) nicht in der verfügbaren Wegezeit.
Es ist eben nicht so, dass die meisten von uns mit dem Auto/Motorrad/etc. ständig im Stau stehen. Meistens können sie ihre (von der Raumstruktur vorgegebenen) Wege deutlich schneller zurücklegen. Das ist eher bedeutungslos, wenn es um fünf statt um zehn Minuten geht, aber nicht mehr, wenn es um eine statt zwei Stunden geht.
Der Faktor Wegezeit wird immer unterschlagen. Wir müssen in der Lage sein (bei der jeweils gegebenen Struktur des Raumes), alle unsere im Alltag lebensnotwendigen Ziele mit einem zumutbaren Zeitaufwand zu erreichen. Und die "Ressource" Zeit lässt sich nicht vermehren (beeinflussen). Jeder Tag hat 24 Stunden, von denen die meisten "gebunden" sind und nicht in Wege investiert werden können.
Für den (wie auch immer) motorisierten Individualverkehr gibt es für viele Menschen auf lange Sicht keinen funktionalen (adäquaten) Ersatz.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Was spricht (grundsätzlich) gegen bundeseinheitliche Regeln? Die Leute kommen doch nach D und nicht nach NRW oder Bayern. Asyl etc. ist doch (formal-rechtlich) nicht Ländersache.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Das verhält sich hier eher so, wie mit der Blockade des Wachstumschancengesetzes durch die Union. Die Union will ja nicht das Gesetz verhindern, sondern die Subventionen für fossilen Agrardiesel erhalten ("erpressen").
Die Grünen erwarten "als Gegenleistung" z. B., dass abgelehnte und vollziehbar ausreisepflichtige Asylbewerber beim Arzt nicht aufgegriffen und dann abgeschoben werden dürfen. Das hat mit der Bezahlkarte auch nichts zu tun.
zum BeitragAl Dente
"'Keulen' bedeutet in erster Linie das Töten von Schlachtvieh."
Nehmen wir mal an, das würde stimmen - bei Wikipedia wir das etwas 'breiter' definiert:
de.wikipedia.org/wiki/Keulung
dann wäre Böhmermanns Aussage ein Widerspruch in sich selbst. Bei 'Schlachtvieh' handelt es sich um sogenannte Nutztiere. Dass Nazis irgendeinen Nutzen haben (könnten), ist bislang nicht bekannt. Zudem handelt es sich bei ihnen auch nicht um Tiere, sondern (leider aber definitiv) um mit uns (der Gattung Homo) eng verwandte Wesen (Homi Inutilis).
Interessant ist allerdings die Frage, ob man Menschen, die gegen Böhmermanns (letztlich hauptsächlich effekthaschende) Aussage klagen, in Zukunft Nazis nennen darf. Sie fühlen sich ja zumindest davon angesprochen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Meine zweite Antwort ging an
@KABOOM (17:09)
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wenn die Maßnahmen für den Klimaschutz dazu führen, dass das Leben von immer mehr Menschen nicht mehr funktioniert (weil sie z. B. entweder energetisch 'optimalen' Wohnraum nicht bezahlen können, oder aber ihre Heiz-/Energiekosten), dann werden sie sich für die Zusage einer CO2-Neutralität im Jahr 2045 nicht mehr interessieren.
Man kann von dem, was vermutlich (gut begründet!) nötig ist, immer nur das umsetzen, was real (und sozialverträglich!) möglich ist. Und ja - 'sozialverträglich' meint in diesem Zusammenhang vorrangig die eigene Gesellschaft und nicht die ganze Welt; übrigens nicht, weil diese Gesellschaft sich für 'besser' hält als andere.
Ich gehe darum auch auch davon aus, dass z. B. das Verbrenner-Aus für 2035 nicht Bestand haben wird. Wir sind (aus meiner Sicht) auf dem richtigen Weg, aber die Etappenziele sind völlig irrational und die Mittel zu ihrer Durchsetzung oft kontraproduktiv.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Da fehlt einfach die Frechheit, Unverschämtheit und Unverfrorenheit von Leuten wie Lindner, Söder und anderswo Trump und Putin."
"Ihnen [den Grünen] fehlen einfach ein paar zynische Machtmenschen. Die braucht man nämlich auch, sonst ist man immer nur Opfer, nie Täter (im produktiven Sinn)."
Gruselige Vorstellung!
Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass unsere Demokratie stabil genug (konstruiert) ist, um genau das verhindern zu können.
zum BeitragAl Dente
Kann mir mal jemand verraten, was außer der Formulierung "Die Grünen finden das unnötig" gegen eine Gesetzesänderung spricht. Wenn das im Gesetz steht, was verabredet wurde - wo ist dann das Problem.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Geht mir sehr ähnlich.
zum BeitragAl Dente
"Das Problem der Grünen besteht jedoch nicht darin, dass ihnen die Wähler davonlaufen, sondern den beiden anderen an der Bundesregierung beteiligten Parteien."
Im Gegensatz zu SPD und FDP hat sich das Wahlvolk der Grünen zwar nicht halbiert, ist aber ebenfalls um etwa ein Fünftel geschrumpft.
"Der aktuelle Trick 17 des politischen und medialen Diskurses besteht darin, dass man beiden einzureden versucht, beziehungsweise die sich einreden, dass ihr Problem nicht sie selbst seien, sondern die Grünen."
Natürlich sind SPD und FDP letztendlich selbst für ihre Zustimmungsverluste verantwortlich. Offensichtlich wünschen sich große Teile (zumindest) ihrer ehemaligen Wählerschaft eine andere Politik. Und an dieser Stelle besteht der (keinesfalls sonderlich aktuelle) "Trick 17" der Grünen und Linken darin, kontinuierlich zu reproduzieren, die Menschen würden sich (noch) mehr grüne Politik wünschen. Das Gegenteil, also dass die Zustimmungsverluste von SPD und FDP darauf basieren, dass diese Parteien zu viel grüne Politik akzeptiert oder gestützt haben, darf einfach nicht wahr sein.
"Wenn manche von denen jetzt so tun, als seien die Grünen alles Irre, dann ist das der Versuch, der Veränderungsnotwendigkeit auszuweichen."
Dass es Veränderungsnotwendigkeiten gibt, sehen vermutlich mehr als 80% der Bevölkerung. Aber die meisten von ihnen wollen dann (gleitende) Anpassungen im Detail und keine fundamentale (ideologische) Transformation.
Beispiele:
Energiewende: Energie muss auch in Zukunft absolut zuverlässig verfügbar sein und bezahlbar bleiben.
Verkehrswende: Antriebswende und (da wo sinnvoll) Ausbau eines zusätzlichen ÖV- und Rad-Angebots, aber keine Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs.
Migration: Einhaltung der Verpflichtungen des Asyl- und Flüchtlingrechts, aber strikte Begrenzung darüber hinaus gehender Migration.
Genderzeichen und Stottersprech: Weitgehende Ablehnung, weil als Teil einer ideologischen Transformation verstanden.
usw.
zum BeitragAl Dente
"Das was die Linke will, ist eine Gesellschaft mit mehr Demokratie, mehr Gleichheit, mehr Menschenrechten."
Grundsätzlich richtig. Dafür darf die Linke auch werben. Aber sie darf der Gesellschaft den "Grad" an Humanität nicht vorschreiben. Die Mehrheit der Gesellschaft ist nicht völlig inhuman, wenn sie die linken Ansprüche nicht teilt.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Parteien und deren Führungskräfte die Politik "vorgeben". Sie wollen ihre jeweilige Klientel an sich binden und greifen darum auf, was diese Leute umtreibt.
Und Trump? Bei einem fairen Wahlsystem wäre er nie Präsident geworden (die Mehrheit der Stimmen hatte er nicht). Seine Präsidentschaft hat die Spaltung der US-Gesellschaft weiter vorangetrieben. Hoffen wir, dass es bei uns nicht soweit kommt.
zum BeitragAl Dente
"Die AfD will nicht einfach eine andere Regierung. Sie will eine andere Gesellschaft, ethnisch und in den Wertorientierungen homogenisiert, mit einem reaktionären Rollback im Geschlechterverhältnis, nationalistisch (...)"
Völlig richtig! Aber in Bezug auf homogenisierte Wertorientierungen will leider auch das "linke Lager" eine andere Gesellschaft.
zum BeitragAl Dente
[Re]: In der Summe sicher richtig. Bei mir gings allerdings "nur" um "täglich".
zum BeitragAl Dente
"Huch, ist das aufregend! Am Samstag ging die Polizei in Wuppertal auf Verbrecherjagd."
Soll das Satire sein?
"Endlich bekommen wir Spätgeborenen den Hauch einer Ahnung davon, wie es damals gewesen sein muss (...) Die Polizei verteilte hunderttausendfach vervielfältigte Flugblätter und betrieb engmaschige Verkehrskontrollen; kaum ein Langhaariger blieb unbehelligt."
Es war genau so. Ich (ein Langhaariger) hatte zweimal den Lauf einer Maschinenpistole vor der Nase. Und ich hatte Todesangst. Einmal saß ich auf dem Beifahrersitz eines alten Käfers, dessen Beifahrertür komplett herausgefallen wäre, wenn man sie geöffnet hätte. Also musste ich (für die Polizei völlig unerwartet) über die Fahrerseite aussteigen. Im zweiten Fall saß ich auf der Rückbank und musste zum Aussteigen nach unten greifen, um den Fahrersitz nach vorne kippen zu können. Ziemlich kompliziert, wenn man die Hände hinter den Kopf halten soll (muss). Nachdem dann klar war, das wir (politisch vielleicht eher links orientiert aber) völlig harmlos waren, konnte man auch den Polizisten anmerken, dass sie zuvor Angst hatten.
Ursache des Problems: Ein paar ideologisch völlig Verpeilte, die für ihr Weltbild auch über Leichen gingen. Dass der Staat immer noch nach einigen von denen sucht, ist völlig OK. Hätten sie sich frühzeitig (nach "Auflösung" der RAF) selbst gestellt, wären sie längst wieder in Freiheit.
zum BeitragAl Dente
Dieser Kommentar liefert mir leider keinerlei neue Erkenntnisse und/oder Einsichten.
Falls sich die Autorin ihren Frust/Schmerz von der Seele schreiben wollte - inhaltlich kann ich ihrem Kommentar uneingeschränkt zustimmen!
Was kann man ihr antworten? Ich zitiere mal Stanislaw Jerzy Lec:
"Die Uhr schlägt. Alle."
Irgendwann (in absehbarer Zeit) auch Putin!
Und wir sollten nicht übersehen, dass Putin schon lange jeden Tag für den Tod einer dreistelligen Zahl von Menschen verantwortlich ist.
zum BeitragAl Dente
"Wer bietet eine Bühne für die Suche nach Ab-, nicht Aufrüstung?"
Wenn die Demokratien dieser Welt verhindern wollen, einzeln von Imperialisten oder anderen Fanatikern versklavt zu werden, dann können sie das (vielleicht abgesehen von den USA) nur gemeinsam. Darum müsste man aus der Nato eigentlich ein weltweites Verteidigungsbündnis (ausreichend!) demokratischer Staaten machen, das so stark ist, dass es jedem potentiellen Angreifer (zumindest konventionell) widerstehen kann. Dann würde gelten: Schreitet die Demokratisierung voran, können einzelne Mitglieder dieses Bündnisses ihre Rüstung in beschränktem Umfang zurückfahren, weil die Verteidigungsfähigkeit in der Summe erhalten bliebe. Gleiches würde gelten, wenn Diktaturen wie in Russland oder China scheitern.
Eine andere Möglichkeit kann ich derzeit absolut nicht erkennen.
"Nie wieder Krieg" ist ein Wunsch zu dem wir letzlich leider nur beitragen können, dass von uns selbst kein Krieg mehr ausgeht - jedenfalls, wenn wir in Freiheit leben wollen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen"
Weder der Krieg in der Ukraine, noch der Krieg in Gaza ist von deutschem Boden ausgegangen.
"Ist es besser Unrecht zu tun als Unrecht zu leiden?"
Das Eine ist nicht der logische Gegensatz des Anderen. Wer sich gegen Unrecht zur Wehr setzt, hat dabei das Recht auf seiner Seite.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Kapitalismus und Demokratie schließen sich gegenseitig aus!"
Demokratie bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe aller an der Organisation der Gesellschaft, in der sie leben. Die Strukturen der Organisation sind jederzeit hinterfragbar, nicht aber die gleichberechtigte Teilhabe. Außer dieser gleichberechtigten Teilhabe, die zudem (bei indirekten Strukturen) ausreichend oft (zeitnah) realisierbar sein muss, darf es in einer Demokratie keine Vorgaben geben, die sie nicht selbst beschließt.
Die einzige "Ideologie" (ich selbst würde es eher als Erkennntnis betrachten), die eine Demokratie anerkennt, ist das Prinzip der gleichberechtigten Teilhabe.
Es gibt keine natürliche, unabhängige Instanz, die Entscheidungen über richtig und falsch, gut und böse, gerecht und ungerecht treffen kann. Wir können das nur gleicherechtigt(!) untereinander aushandeln. Und so, wie Menschen evolutionär sozialisiert sind, funktioniert das auch nicht top-down (von einer Weltgemeinschaft ausgehend), sondern nur bottom-up, also ausgehend von den Gruppierungen, in denen sich Menschen primär verorten.
zum BeitragAl Dente
Solange die Ukraine von uns (vom Westen) keine Waffen bekommt, mit denen sie die russischen Nachschublinien nachhaltig unterbrechen kann, wird der Stellungskrieg anhalten.
Dabei geht es zunächst nicht um die Krim und die Brücke, die diese Halbinsel mit Russland verbindet, sondern um die anderen besetzten Gebiete. Die Ukraine muss in die Lage versetzt werden, in diesen Gebieten (und durchaus auch einige Kilometer nach Russland hinein) aus "sicherer" Entfernung Eisenbahnbrücken und Straßenbrücken (für Schwerlastverkehr) zu zerstören.
An der Front sind erst Verbesserungen zu erwarten, wenn der russische Nachschub ausbleibt.
zum BeitragAl Dente
"Fahrräder sind die Antwort auf fast alle Lebensfragen. Sie halten fit, sind vergleichsweise preiswert, lärmen, schmutzen, streiken und stauen nicht. "
Das erinnert an die "Eierlegenden Wollmichsau". Dazu schreibt Wikipedia:
"Eierlegende Wollmilchsau (auch eierlegendes Woll(milch)schwein) ist eine umgangssprachliche Redewendung, mit der etwas (eine Sache, Person oder Problemlösung) umschrieben wird, das scheinbar 'nur Vorteile hat, alle Bedürfnisse befriedigt, allen Ansprüchen genügt', eben deshalb aber irreal ist."
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Die nun anstehende Transformation (ja!) wird unweigerlich mit Wohlfahrtsverlusten, Verteilungskämpfen und folglich gesellschaftlichen Spannungen einhergehen."
Es spricht viel dafür, dass es so kommen wird. Aber dann (und darum) wird die "Transformation" auch nicht so stattfinden, wie sich einige das immer noch "erträumen". Es kann nicht funktionieren.
zum BeitragAl Dente
Sonne, Wind und Wasser allein sind nicht in der Lage, rund um die Uhr eine zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten. Wenn wir sofort aus allem aussteigen, was CO2 (und/oder Methan) freisetzt, dann haben wir innerhalb von ein paar Tagen ein Endzeitszenario, weil immer wieder (oft nachts) stundenlang absolut nichts mehr geht.
Verbrennen wir kein Gas, dann müssen wir Öl oder Kohle verbrennen, wobei Kohlekraftwerke in der Regel dreckiger sind und auch sehr viel
unflexibler.
Realitätsverweigerung löst keine Probleme.
zum BeitragAl Dente
"Also bitte gebt euch mehr Mühe oder überlasst anderen das Feld. (...) Denn es gibt Expert:innen, die dazu in der Lage sind."
Frage mich, wer denn (und warum) wiederum die Expertise hat, das zu beurteilen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Wer zahlt den heute bereits die meisten Steuern und trägt damit im Wesentlichen die Kosten?"
Mir geht es nicht um den Soli. Das ist nur eine (technische) Stellschraube am System. Aber man könnte ja auch mal ganz anders auf das System schauen und statt die Frage "wer zahlt" die Frage "was bleibt" stellen.
Also: "Was bleibt den Menschen von dem, was sie (warum auch immer) eingenommen haben, nach Abzug von Steuern und Abgaben, im Verhältnis zu anderen Menschen"?
Und in welchem Verhältnis stehen die Leistungen zueinander? Wenn z. B. Bauingenieure netto(!) durchschnittlich den Betrag X verdienen, dann ist es schwer vorstellbar, dass irgendwer soviel Zeit und Leistung aufbringen kann, um bei fairer "Bezahlung" netto auf 10X oder gar 100X zu kommen.
Wir brauchen eine faire Belastung, und Glück (Erbschaften, etc.) und/oder Risikobereitschaft (Spekulation) darf dabei eigentlich keine Rolle spielen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Ich bin gespannt was Frau Wagenknecht und andere Russlandversteher dazu sagen werden."
Irgendwas von dem, was die (und Putin selbst) in der Vergangenheit immer schon abgesondert haben. Schuld sind auf jeden Fall die Anderen (oder es war eben 'Gottes Wille').
Frage mich, wo und wie Nawalny bestattet wird, also ob das Putin-Regime ihn herausgibt.
zum BeitragAl Dente
Das eigentliche Problem wird bereits im zweiten Absatz angesprochen:
"Sie sind immer voller mit Patient:innen, die vom Hausarzt abgewiesen werden und dann mit Bagatellen in die Notaufnahmen kommen (...)"
Wir brauchen eine Vollversorgung durch Hausärzte. Es darf nicht passieren, dass Menschen in ihrem Umfeld keine Praxis mehr finden, die sie annimmt.
Das (natürlich völlig inakzeptable!) Verhalten in den Notfallambulanzen, wäre dann kaum noch ein Thema.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Nur dann, wenn das eigene Leben hier und jetzt funktioniert (erträglich, bewältigbar erscheint) beginnen (die meisten) Menschen damit, darüber nachzudenken, was getan werden sollte/muss, damit das auch in der Zukunft so bleibt oder sogar besser wird. Andernfalls wenden sie ihre gesamte 'Energie' für das reale Leben in der Gegenwart auf.
Genau darum ist es wenig zielführend, Maßnahmen (für die Zukunft) zu ergreifen, durch die sich die Lebensqualität von immer mehr Menchen verschlechtert. Natürlich jammern etliche auf ziemlich hohem Niveau. Aber für Menschen mit weniger als dem Durchschnittseinkommen (Geringverdiener, Rentner, unzählige Mieter) trifft das zunehmend nicht mehr zu. Irgendwann geht es nicht mehr um 'Gewohnheiten' sondern um lebensnotwendige Bedürfnisse.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "In Bulgarien dürfte es unter 1000 Landsmänner geben, allein in Hamburg über 30 TSD afghanischstämmige Einwohner. In solche lokale Gemeinschaften – wie in Hamburg - könnte er sich viel leichter integrieren, als in Bulgarien, Rumänien, Polen oder Ungarn."
Und:
"Wichtig ist das Bestehen großer lokaler Sprachgemeinschaften. Hier ist Deutschland viel besser aufgestellt."
Es geht eben nicht darum, dass sich Zuwanderer in lokalen Gemeinschaften gleicher Herkunft/Kultur/Sprache integrieren, sondern in der Gesellschaft des Aufnahmelandes.
Ihre Forderungen unterstützen (aus meiner Sicht) die Entstehung und das Wachstum von Parallelgesellschaften.
Die Zuwanderer sollen sich bei uns ja nicht wie "bei sich zu Hause" fühlen (dort wollten sie ja weg), sondern eben bei uns zu Hause.
Je größer die Notwendigkeit ist, die Sprache des Aufnahmelandes zu lernen, um kommunizieren zu können, desto besser klappt es mit der Integration, weil man dabei nämlich nicht nur die Sprache lernt, sondern sehr viel mehr.
zum BeitragAl Dente
[Re]: War als Antwort auf
@Piratenpunk
gedacht!
zum BeitragAl Dente
"Da redet einer, dem die eigene inhaltliche Nähe zur AfD nicht klar ist."
Das Problem mit der 'inhaltlichen Nähe' - Ich versuche es mal mit einem Vergleich:
Ein (kleiner) Teil unserer Gesellschaft fordert ein Tempolimit von höchstens 100 km/h und würde eigentlich den motorisierten Individualverkehr gern ganz abschaffen.
Ein anderer (kleiner) Teil unserer Gesellschaft ist strikt gegen ein Tempolimit.
Der (weitaus) größte Teil unserer Gesellschaft wäre mit einem Tempolimit von mindesten 130 km/h einverstanden. Damit steht dieser Teil unserer Gesellschaft denen, die gegen ein Tempolimit sind, natürlich 'irgendwie' näher. Aber es ist doch absurd zu erwarten, dass er zur deutlichereren Abgrenzung von den "Rasern" seine eigenen Überzeugungen aufgibt.
Nicht die Denkrichtung ist das eigentliche Problem, sondern das Überschreiten von Grenzen. Das gilt mit Blick auf den linken Rand gleichermaßen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: War als Antwort auf
@Piratenpunk
gedacht!
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Festzumachen beispielsweise am (...) 'Bombenholocaust'. Der dazu dient, die Bombardierung zu dramatisieren und gleichzeitig den Holocaust zu verharmlosen."
Der Begriff 'Bombenholocaust' ist bezüglich der Verharmlosung des Holocaust ein Fall für die Justiz, § 130 (3) StGB:
www.gesetze-im-int...de/stgb/__130.html
Dramatisieren kann man Bombadierungen in der Größenordnung (wie in Dresden) hingegen nicht wirklich. Meine Mutter hat das im Raum Frankfurt am Main miterlebt. Das einzige Haus, das nach einem solchen Bombardement innerhalb von einem 250m langen Straßenabschnitt noch stand war das, in dem sie wohnte. Das waren absolut traumatische Erlebnisse.
Unabhängig davon, wer die ursächliche Schuld daran trägt, ist es des Gedenkens wert. Und daran sollten (dürfen) wir uns von den Torfköpfen nicht hindern lassen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "1. 'Links' und 'rechts' sind keine exakt definierten Begriffe."
'Links' und 'rechts' leitet sich von der Sitzordnung in den Parlamenten ab, bei der (in den meisten Fällen) bürgerliche (konservative) Parteien eher rechts platziert werden. Bezüglich extremistischer Gesinnungen sagt das (wie Sie richtig feststellen) nichts aus. Letztere kann man auch dazwischen finden, bei religiösen Fanatikern, entfesselten Kapitalisten/Egoisten oder bei Anarchisten.
"2. Der Rechtsextremismus definiert sich gerne - und im Falle der AfD - extrem erfolgreich - als 'Mitte der Gesellschaft'."
Der Rechtsextremismus definiert sich (zumindest inhaltlich) eher nicht als 'Mitte der Gesellschaft', sondern er gibt vor, die Mehrheit der Gesellschaft zu vertreten. Damit ist er bei (zur Zeit) rund 20% der Bevölkerung erfolgreich. Zu den anderen rund 80% der Gesellschaft, also zur faktischen Mehrheit gehört auch die 'inhaltliche' Mitte. Die ist in alle Richtungen 'offen', aber nur für Positionen, die ihr aus der 'eigenen Sicht(!)' nicht extremistisch erscheinen. Diese Selbstwahrnehmung der Mitte, die eher nicht von der AfD beeinflusst wird (und schon gar nicht von ihr induziert wurde) gilt vielen im linken Drittel des politischen Spektrums (gemessen am eigenen Weltbild) allerdings mittlerweile bereits als extremistisch.
Halbwegs ideologiefrei beurteilen kann man das nur, indem man das GG als Maßstab anlegt. Und dort stehen die Artikel 2 bis 19 der Grundrechte gleichberechtigt neben dem Artikel 1, der in seinem dritten Absatz genau darauf hinweist. Sie präzisieren zum Teil, was mit Artikel 1 explizit gemeint ist. Das gilt z. B. auch für den Artikel 16a. Positionen, die sich im Rahmen dieser Vorgaben bewegen, sind nicht extremistisch (jedenfalls nicht im Sinne unserer Demokratie).
zum BeitragAl Dente
Natürlich müssen wir uns von Nazis, Faschisten und dergleichen distanzieren. Aber nicht dadurch, dass wir alles als "unrein" betrachten, was auch sie angefasst haben, anfassen oder anfassen könnten. Wir müssen ihnen eher klarmachen, dass das uns gehört und nicht ihnen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Schutzmaßnahmen gegen Extremismus sind exakt zu definieren (...)"
Statt "Schutzmaßnahmen gegen Extremismus" würde ich die Formulierung "Schutzmaßnahmen für unsere Demokratie" bevorzugen, so wie sich diese Demokratie über die Aritkel 1 bis 19 GG (Grundrechte) definiert. Wobei mir (schon lange) nicht einsichtig ist, warum der Artikel 20 (zumindest dessen Absatz 4) nicht zu den Grundrechten gehört.
Woher die Gegner dieser Demokratie kommen (zur Zeit eindeutig von rechtsaußen) ist dabei letztlich nicht relevant. Geeignete Schutzmaßnahmen müssen dauerhaft und darum "universell" funktional sein.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Warum er/sie das tut, ist für mich vollkommen irrelevant."
Wenn man es weiß, kann man es vermutlich auch gezielter bekämpfen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Wenn man "Hegemonie" durch "Deutungshoheit" ersetzt, ist man vielleicht näher dran..
zum BeitragAl Dente
[Re]: Man kann vermutlich davon ausgehen, dass rund 10% der Wahlberechtigten überwiegend rechtsextrem ticken. Diesen braunen Sumpf gab es schon immer. Er war nur nicht immer gleich gut sichtbar. Die zusätzlichen 10%, die mittlerweile ins Klo greifen, können "Mitläufer" sein. Vielleicht kann man einige von ihnen durch öffentlich gezeigte Ablehnung dazu bringen, gar nicht mehr zu wählen, aber man wird sicher nicht erreichen, dass sie sich anderen Parteien zuwenden.
Die wichtigere Frage scheint mir eher: Ist die AfD für diese Leute dann das, was sie wollen oder "nur" das kleinere Übel? Oder: Laufen sie eigentlich zur AfD hin, oder laufen sie eher vor "uns" weg?
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ergänzung!
"Nach Ihrer Lesart verstößt die AFD zwar gegen geltendes Recht, könnte dieses aber beliebig ändern, sobald sie eine Mehrheit hätte."
Könnte sie nicht. Genau darum gibt es den Artikel 20(4) GG:
"Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Nein, nicht alles kann demokratisch ausgehandelt werden. Es gibt Grenzen, es gibt Rechte die unantastbar sind. Das ist das Ergebnis unserer Zivilisation."
Auch (Menschen-)Rechte sind nicht von sich aus vorhanden. Das "Ergebniss unserer Zivilisation" besteht eben gerade aus Konventionen. Bei Wikipedia kann man lesen:
"Eine Konvention ist eine Regel oder Verhaltensnorm, die von einer Gruppe von Menschen aufgrund eines beschlossenen Konsenses eingehalten wird. Die Übereinkunft kann stillschweigend zustande gekommen oder ausgehandelt worden sein."
Nicht zuletzt daher hat die Genfer (Flüchtlings-)Konvention einen Teil ihres Namens.
"Auch in einer Demokratie ist nicht jede Meinung akzeptabel."
Das ist völlig richtig. Vieles von dem, was z. B. am rechten Rand geäußert wird, ist völlig inakzeptabel. Akzeptabel muss aber alles sein, was nicht gegen die geltenden/akzeptierten Konventionen verstößt.
"(...) gesellschaftliche Errungenschaften müssen verteidigt werden (...)"
Diese Forderung kann die gesamte demokratische Gesellschaft für sich beanspruchen.
"(...) die Zukunft muss vor der Gegenwart geschützt werden."
Welche/wessen Zukunft? Die Menschen haben beim Gedanken an die Zukunft ziemlich sicher sehr unterschiedliche Erwartungshaltungen. Was sich (erkennbar) die meisten Menschen im Land gemeinsam wünschen, ist eine Zukunft ohne (Rechts-)Extremisten.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "(...) stattdessen darf man das Falsche wollen (...)"
Was ist "das Falsche"? Wer entscheidet das (darf das entscheiden)? Auf welcher Grundlage (mit welchem Maßstab)?
Bei uns ist die Grundlage das, was wir Demokratie nennen. Was wir für richtig oder falsch halten(!) wird demokratisch ausgehandelt. Es gibt auch Gesellschaften, denen das einfach vorgegeben wird (von Minderheiten, die dort die Macht ausüben). Mit welchem Recht?
Und falls der Maßstab so etwas wie Moral sein sollte - wessen Moral? Es gibt nicht die absolute, wahre, richtige Moral. Moral ist kein Naturgesetz. Wenn man alle Mitglieder einer Gesellschaft gleichberechtigt beteiligen will, dann muss auch ein moralischer Konsens ausgehandelt werden. Den findet man dann, mehr oder weniger detailreich formuliert, in der Gesetzgebung. Die AfD verstößt gegen diesen Konsens (die geltenden Gesetze). Bei der Union ist das hingegen nicht so.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Prozentual ist es so. Dass allerdings (bei der deutlich geringeren Wahlbeteiligung) absolut mehr Menschen für die AfD gestimmt haben, kann man daraus nicht ablesen. Dazu muss man die absoluten Zahlen der 455 Wahlbezirke von 2021 und jetzt miteinander vergleichen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Wer war zuerst da: die Partei oder das Volk?"
Ich würde sagen: das Volk. Und das setzt in der Regel auch die Themen. Die werden eben nicht von der AfD ans Volk herangetragen. Die AfD nutzt diese Themen allerdings in der Weise und der Absicht, wie Sie es beschrieben haben
zum BeitragAl Dente
Der AfD nutzt am meisten, dass die anderen demokratischen Parteien und ihre Klientel und auch die demokratischen Medien und viele gesellschaftliche Organisationen ihr Themen überlassen, mit der selten dämlichen Begründung, die AfD sei die Urheberin dieser Themen und habe damit einen Großteil der Gesellschaft indoktriniert. Beispiele für solche Themen sind der Wunsch der demokratischen(!) Mehrheit an der Begrenzung von Migration, die Ablehnung des Genderns mit Sonderzeichen und Stottersprech oder das Festhalten am motorisierten Individualverkehr.
Wer nicht schon in einer Gedankenwelt versunken ist, in der nicht sein kann, was nicht sein darf, der muss eigentlich erkennen, dass solche Themen nicht von der AfD gesetzt wurden, sondern aus der gesamten Gesellschaft kommen. Die AfD adressiert sie lediglich und reichert sie mit ihrem extremistischen Gedankengut an, leider ziemlich erfolgreich.
Das funktioniert genau darum, weil die demokratischen "Influencer" der AfD diese Themen überlassen. Verständlich, wenn die sich nicht am Gedankengut der Rechtsextremisten abarbeiten wollen (es ist auch kaum erfolgversprechend), aber dem Gedankengut demokratischer Mehrheiten sollten/müssen sie sich endlich zuwenden.
zum BeitragAl Dente
Die überwiegende Mehrheit bevorzugt erfolgversprechende und rein problemorientierte Lösungen. Als solche erkennbar, werden auch linke und/oder grüne Ansätze bis hinein ins konservative Lager akzeptiert, aber eben nicht als Teil eines ideologischen Bundles. An einer umfassenden Transformation nach linken und/oder grünen Vorstellungen haben die meisten Menschen kein Interesse. Insbesondere das marktwirtschaftliche Prinzip steht für sie überhaupt nicht zur Disposition.
Es kann somit durchaus sinnvoll sein, an jeder Baustelle einzeln ansetzen und nicht alles miteinander zu verknüpfen.
zum BeitragAl Dente
"Ich fordere, dass wir mehr Werbung für die Wahrheit machen – ohne dabei ständig auf die Falschwahrheiten der Demokratiefeinde zu reagieren. Es ist mein Appell an die Mehrheit der Medienschaffenden, nicht immer die gleichen Fehler zu machen und dazuzulernen (...)"
Was ist die Wahrheit? Bezüglich des Klimawandels ist diese Frage noch relativ einfach zu beantworten. Dessen Existenz, Entwicklung und erwartbare Folgen sind wissenschaftlich sehr umfangreich belegt. In anderen Fällen dürfte es sehr viel schwieriger sein, die Wahrheit zu erkennen und anzuerkennen. Vielen (seriösen) Medien fällt es z. B. weiterhin schwer, politisch Rechte (im Sinne von konservativ) und Rechtsextremisten auseinander zu halten, erkennbar an den (immer noch) unzähligen Schlagzeilen mit der Formulierung "Demos gegen Rechts".
Zudem reicht es nicht, lediglich (belegbar!) richtige Informationen zu verbreiten. Die Wahrheit leidet auch, wenn sie nur selektiv verbreitet wird. Auch die Haltungen der jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten (also NICHT jene der AfD) zu Themen wie Migration, motorisierter Individualverkehr oder Gendersternchen sind wahr/real.
zum BeitragAl Dente
So schlimm es sich leider anhört - Demokratie und Menschenrechte kann man nicht von außen erzwingen oder gar verordnen. Man kann sanktionieren, die Welt informieren, Verfolgte aufnehmen (wenn sie irgendwie herauskommen) und (demokratischen) Widerstand logistisch unterstützen.
Die notwendigen Veränderungen müssen von innen kommen und zudem von einer ausreichenden Zahl entsprechend gesinnter Menschen. Ansonsten kommt nur das dabei heraus, was wir derzeit z. B. in Afghanistan, dem Irak, Libyen und Syrien beobachten können/müssen.
Für jene, deren Leben derzeit bedroht sind, ist das keine Lösung. Aber Maßnahmen, die ein Vielfaches an Menschenleben kosten würden, sind es auch nicht.
Hier kommt die Moral (zumindest Außenstehender) an ihre Grenzen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Betrifft [1]
Kann man auch beim Spiegel lesen:
www.spiegel.de/wis...-9d7c-e1f80efb0c80
zum BeitragAl Dente
[Re]: Sehr viel stärkere arabische als jüdische Einwanderung ist für den Zeitraum zwischen 1922 und 1947 belegbar. In dieser Zeit stand die Region unter dem Protektorat der Briten.
Die Menschen, die sich heute Palästinenser nennen, sind keine Erfindung der PLO. Auch der Name Palästinenser ist keine Erfindung der PLO. Aber die Aneignung dieses Namens für dieses Menschen erfolgte zu dem Zweck, die gesamte (so genannte) Region, einzig und allein für diese Menschen zu beanspruchen.
Dass diese Selbstbezeichnung (durch die PLO) keinen historischen Hintergrund hatte, kann man auch daran erkennen, dass die Uno sie erst 6 bis 7 Jahre danach in ihr Vokabular aufgenommen hat.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Darauf, dass man Antisemiten im gesamten politischen Spektrum findet, habe ich explizit hingewiesen.
Aber die "weder links noch rechts Laberer" sind nicht die, die auf den Demos mit Palästina-Fahnen und Palästinenser-Tüchern mitgelaufen sind.
zum BeitragAl Dente
"Teils liefen Israelhasser*innen auf diesen Demos mit, verhielten sich aggressiv gegenüber Ordner*innen und anderen Demoteilnehmenden. Für Jüdinnen und Juden ein fatales Signal.
Rechtsextreme sind sowohl rassistisch als auch antisemitisch. Wer sie nachhaltig bekämpfen will, muss sich mit beiden Phänomenen auseinandersetzen."
Es ist wohl kaum davon auszugehen, dass sich Rechtsextreme an den Demos gegen Rechtsextreme beteiligt haben. Die Antisemiten, die da mitgelaufen sind, muss man eher links im politischen Spektrum suchen, in Kreisen z. B., in deren Weltbild Israel nichts weiter ist, als eine Kolonie des (westlichen) Kapitalismus, den es ohnehin abzuschaffen gilt, und, sofern dabei die Demokratie im Wege steht, durchaus auch diese.
Antisemiten findet man vermutlich im gesamten politischen Spektrum. Gehäuft treten sie allerdings an den beiden Rändern auf. Und an beiden Rändern gibt es auch Demokratiefeinde.
Rechtsaußen im Blick zu haben, ist zur Zeit ziemlich wichtig. Aber es reicht nicht.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Offensichtlich wurde die Frau mittlerweile lebend gefunden.
Das z. B. "bringt es", abzuwarten!
zum BeitragAl Dente
[Re]: Mir ist keine historische Person aus der Region bekannt, die sich vor 1968 als Palästinenser bezeichnet hat.
Bevölkerungswachstum nach 1800:
Jahr Muslime Christen Juden
1800 264.300 12.000 8.000
1890 431.800 57.400 42.900
1922 590.890 73.024 83.794
1945 1.061.270 235.550 553.600
Sieht nicht wirklich nach "natürlich" aus, insbesondere ab 1922.
Die Vertreibungsphantasien israelischer Hardliner sind zu verurteilen. Aber das grundsätzliche völkerrechtliche Existenzrecht Israels ist seit 75 Jahren real. Und daran ändert auch die Verbreitung unhaltbarer pro-palästinensischer Narrative nichts.
zum BeitragAl Dente
"Auch manche Palästinenser sind kritisch gegenüber einer Zweitstaatenlösung. Zwar bekämen sie damit einen eigenen Staat, aber sie müssten ihre nationalen Ambitionen auf das ganze Palästina aufgeben."
Genau das müssen sie auch. Völkerrechtlich gehört ihnen das ganze Palästina nämlich nicht! Nur das zählt heute noch. Die Geschichte läst sich nicht mehr zurückdrehen.
"Sie argumentieren, dass ein solcher Staat auf gerade einmal 22 Prozent ihres ursprünglichen Territoriums gegründet würde."
Im Moment ist das vielleicht (noch) so. Aber es ist quasi selbst verschuldet. Hätten sie (bzw. ihre arabischen Freunde) Israel nie angegriffen, wäre es nicht so. Viele Gebietsverluste sind genau dadurch entstanden.
"Das vierte Szenario ist die Einstaatslösung, also ein säkularer, demokratischer Staat, in dem Israelis und Palästinenser, Juden, Muslime und Christen gleichberechtigt zusammenleben."
Das kann nicht funktionieren. Die meisten jüdischen Israelis und etliche Christen fühlen sich der westlichen Welt zugehörig und nicht der arabischen. Bei den Muslimen ist es eher umgekehrt. Legt man die demographische Entwicklung in Gaza zugrunde (Bevölkerungsverdopplung innerhalb von 20 Jahren) und den Umstand, dass für die Palästinenser dann auch alle sogenannten palästinensischen Flüchtlinge (also faktisch eher deren Nachkommen) dazu gehören sollen, dann wären Juden und Christen (zusammen) bereits in ein paar Jahren nur noch eine Minderheit in diesem Staat, ohne jede Garantie auf Fortbestand von Gleichberechtigung und Demokratie. Wer sollte/könnte sie ihnen auch geben.
Die einzige halbwegs humane Lösung kann nur eine Zweistaaten-Lösung sein, bei der Israel im Westjordanland und bezüglich der Region um Jerusalem erhebliche Zugeständnisse machen muss, allerdings in Schritten, bei denen es die Verteidigungsfähigkeit aufrecht erhalten kann.
zum BeitragAl Dente
Sollte es traurige Realität sein, dann werden es irgendwann Alle berichten. Aber man muss sicher nicht zu den (wenigen) Ersten gehören, die eine solche Nachricht verbreiten. Vielmehr sollte man zu denen gehören, die sich ausreichend Gedanken dazu gemacht haben, bevor sie darüber berichten. Das ist gerade keine Sternstunde der taz.
zum BeitragAl Dente
"Jetzt alle Geiseln nach Hause zu bringen muss höchste Priorität haben – egal um welchen Preis."
"egal" ???
Nehmen wir mal an, die Hamas fordert von Israel, gefangen genommene Terroristen freizulassen, die am Massaker vom 7. Oktober teilgenommen haben und denen eindeutig Morde nachgewiesen werden können. Wäre das dann egal?
"Wenn der oder die letzte Verschleppte frei ist, kann der Kampf gegen die Terroristen weitergehen."
Es besteht durchaus die Gefahr, dass die internationale Unterstützung für Israels Kampf gegen die Terroristen abnimmt, wenn keine Geiseln mehr zu befreien sind.
zum BeitragAl Dente
Was an der Geschichte leider nicht stimmt, ist die kulturelle und historische Einordnung. Die Menschen, die sich heute Palästinenser nennen, sind Araber, die erst seit der PLO-Gründung (1968) so genannt werden bzw. sich selbst so nennen, um die (Palästina genannte) Region dadurch/damit für sich zu beanspruchen.
Die Bezeichnung Palästina wurde erstmals von den Römern verwendet (Syria Palaestina), nachdem sie sich der dort lebenden Juden (ziemlich unmenschlich) weitestgehend entledigt hatten und auch den vorherigen Namen (Judäa) nicht mehr verwenden wollten. Palaestina ist abgeleitet von der seinerzeit ebenfalls in der Region lebenden Bevölkerungsgruppe der Philister. Mit diesen Menschen haben die Palästinenser von heute so gut wie nichts zu tun, denn die arabische Sprache und Kultur wurde erst im siebten Jahrhundert durch Invasoren von der arabischen Halbinsel in der Region verbreitet. Danach trug die Region dann wechselnde arabische und osmanisch-türkische Namen. Zudem war sie lange Zeit dünn besiedelt. Ein Großteil der Vorfahren der heutigen Palästinenser sind dort erst im 19. und 20. Jahrhundert eingewandert. Zu der nach dem Untergang des Osmanischen Reiches international (wieder) verwendeten (lateinisch-römischen) Bezeichnung der Region hatten sie inhaltlich keinen Bezug.
Die Araber, die sich Palästinenser nennen, haben, wie alle Menschen, natürlich Kultur und Geschichte. Aber von einer spezifisch palästinensischen Kultur und Geschichte kann man erst seit rund 55 Jahren sprechen.
zum BeitragAl Dente
Kurz und gut!
zum BeitragUnd (endlich mal) ohne ein irgendwo verstecktes "aber eigentlich ...".
Al Dente
Ich wohne direkt am Außenrand einer Großstadt, in der in den letzten Jahren an mehreren Straßen Kfz-Fahrspuren eingezogen und zu Radwegen/Bike-Lanes umgebaut wurden. An einer dieser Straßen gab es bereits an den zuvor vorhandenen Radwegen Zählstellen am Ein-/Ausgang des (engeren) Innenstadtbereiches. Da es längs der nun vorhandenen Bike-Lanes über mindesten drei Kilometer (außer Wohnungen) kaum Ziele gibt, sollte man annehmen, das sich zunehmender Radverkehr auf jeden Fall auch an den Zählstellen bemerkbar macht. Dort hat sich allerdings absolut nichts geändert. Die Zahlen bewegen sich (abhängig von Jahreszeiten und Wetterverhältnissen) wie zuvor zwischen ca. 500 und ca. 1500 pro Tag und Richtung. An einer Ringstraße (zwei Drittel davon durch ein Wohngebiet, ein Drittel durch ein Gewerbegebiet) wurden in vergleichbarer Länge sehr breite Radwege angelegt und mit Zählstellen in der Mitte des Wohngebiets versehen. Im Sommer werden dort pro Tag und Richtung auch mal 300 bis 400 Bewegungen gezählt, aktuell kaum mehr als 80. Die sichtbarsten "Veränderungen" kann man beim Kfz-Verkehr beobachten, der an diesen Straßen nicht abnimmt, sich aber in Stoßzeiten deutlich häufiger und länger staut.
Bei den geschilderten Fällen ist der Nutzen für Umwelt und Klima zumindest fraglich. Sie generieren zudem keinen (nennenswert) zunehmenden Radverkehr und somit auch eher keine zunehmende Nachfrage bei Fahrradhandel und Industrie.
Wer wirklich etwas bewirken will, der muss realisieren, dass die meisten Menschen mit dem Rad im Alltag kaum Strecken von mehr als drei Kilometern fahren wollen. Eine gute Radinfrastruktur lohnt sich also besonders dort, wo besonders viele potentielle Start- und Zielorte in diesem Distanzbereich liegen. Außerdem geht es den meisten Radfahrenden zwar darum, schneller und bequemer voranzukommen, als zu Fuss, aber nicht unbedingt möglichst schnell (mit Überholmöglichkeiten), sondern möglichst sicher.
Für das Rad denken, statt gegen das Auto, könnte helfen!
zum BeitragAl Dente
[Re]: Κάθοδος για πάντα με αίσχος!
zum BeitragAl Dente
"Der Verfassungsschutz darf die AfD-Nachwuchsorganisation als erwiesen rechtsextrem einstufen."
Ein weiterer - wenn auch bislang noch kleiner - Schritt zur Sicherung/Stärkung unserer Demokratie.
zum BeitragAl Dente
Mit dem Gesetz zur Cannabislegalisierung soll der Konsum von Cannabis entkriminalisiert und ein begrenzter Anbau werden (ohne wirtschaftliche Interessen!) ermöglicht werden.
Kein Ziel des Gesetzes ist es, darüber hinaus auch die illegale Produktion von Cannabis und den Handel damit zu entkriminalisieren. Zudem dient das Gesetz nicht dazu, eine flächendeckende Versorgung mit Cannabis sicherzustellen.
Die meisten Konsumenten werden das Gesetz vermutlich als Schritt in die richtige Richtung wahrnehmen. Auch für Niedriglöhner dürfte der Beitrag in einem Anbauclub oder das Ziehen von drei Pflanzen erschwinglicher sein, als die Preise auf dem illegalen Markt.
Ein Großteil der Forderungen/Erwartungen im Interview hat mit dem Gesetz zur Cannabislegalisierung allerdings wenig zu tun, sondern dient lediglich dem Pushen eines eigenen Weltbildes.
Wenn ich einen derart "gestrickten" Beitrag lese, fällt mir immer ein alter Song von Queen ein:
I want it all, I want it all, I want it all, and I want it now
Leute - sagt doch endlich "Das ist doch schon mal was" statt immer nur/wieder "Das reicht mir aber nicht".
Wer zu viel will, bekommt meistens weniger, als vielleicht möglich wäre.
zum BeitragAl Dente
Wir wissen (ungefähr), was uns (bzw. die nachfolgenden Generationen) in vielen Teilen der Welt erwartet, wenn wir nichts gegen die fortschreitende Erderwärmung unternehmen. Und wir wissen, was (mindestens) notwenig ist, um die Erderwärmung bei einer bestimmten Temperatur zu begrenzen. Allerdings können wir von dem, was nötig ist, immer nur das umsetzen, was real auch möglich ist.
Eine derartige Feststellung bedeutet nicht, dass man eigentlich überhaupt nichts machen will oder (schlimmer noch) gar den Klimawandel leugnet. Gleiches gilt für die Feststellung, dass das Ziel ohnehin nur erreichbar ist, wenn Alle weltweit das Notwendige tun, wir jedoch nicht wissen (können) ob das der Fall sein wird und es darum sinnvoll erscheint, parallel auch einen Plan B zum Umgang mit der Erderwärmung zu verfolgen.
Es ist weiterhin richtig und wichtig, uns in Richtung der gesetzten Temperaturbegrenzung zu bemühen. Aber es macht z. B. keinen Sinn, das Risiko für einen Menschen, den eigenen Wohnsitz in 30 Jahren durch eine Überschwemmung oder einen Tornado zu verlieren, mit Maßnahmen zu mindern, die dazu führen, dass der Mensch seinen Wohnsitz schon innerhalb der nächsten 10 Jahre verliert, weil er die Wohnkosten nicht mehr tragen kann. Das wäre ganz sicher kein "starkes politisches Signal mit Vorbildcharakter für andere Staaten".
Hier hilft kein "Wir schaffen das (weil wir es doch müssen)", sondern nur "Wir müssen das schaffen, was wir können".
So viel wir mittlerweile über den Klimawandel (und seine Ursachen) wissen, so ahnungslos sind wir immer noch bezüglich der Kosten/Folgen/Einschränkungen, die sich aus den Maßnahmen gegen die Erderwärmung wirklich(!) ergeben werden/können. Das muss viel intensiver und offener diskutiert werden.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Steuern sind keine zweckgebundenen Gebühren. Rechnen kann man damit aber trotzdem.
Das, was der Staat an Kfz-Steuern, Mineralölsteuern und der (absurden) Mehrwertsteuer auf die Mineralölsteuern pro Jahr vom MIV einnimmt, ist deutlich höher als das, was er pro Jahr für den Verkehr insgesamt(!) ausgibt.
Rechnerisch sind damit auch alle Parplätze am Straßenrand längst bezahlt.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Am sinnvollsten wäre eine Staffelung nach Spritverbrauch, realem Spritverbrauch natürlich, über die Flotte ermittelt."
Damit hätte ich keine Probleme!
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Und das mit dem Verbrauch eines deutlich größeren Fahrzeugs? (Die steile Front können Sie dem SUV nicht absprechen, ohne die ist es kein SUV)"
Ein Dacia Duster (SUV) z. B. ist nicht größer und auch nicht höher(!) als ein VW Touran (Kompaktvan) oder ein Renault Kangoo (Hochdachkombi). Er ist nicht einmal länger als ein VW-Golf, und er verbraucht auch nicht mehr, als die anderen genannten Fahrzeuge, nicht zuletzt, weil er übermotorisiert überhaupt nicht erhältlich ist. Wo ist das Problem?
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Satire"?
Bin ich mir nicht sicher. Vielleicht steht auch nur das Pippi Langstrumpf Syndrom dahinter: Ich mache/denke mir die Welt, wie sie mir gefällt.
Positiv denken in der eigenen Realität
zum BeitragAl Dente
Es gibt unbestreitbar etliche zu große, zu schwere und völlig übermotorisierte Kfz, deren Nutzen für den realen/privaten Bedarf niemand plausibel erklären/begründen kann.
Wenn man sich allerdings ohne Vorurteile durch den öffenlichen Raum bewegt, dann stellt man fest, dass die Mehrzahl der real vorhandenen und als SUVs kategorisierten Fahrzeuge einen Flächenbedarf zwischen einem Kleinwagen und einem Kompaktwagen der unteren Mittelklasse hat, gar nicht über einen Allradantrieb verfügt, und mit gängigen Motoren ausgestattet ist, die auch in anderen Fahrzeugkategorien dieser Größenordnung verwendet werden. Sie "ersetzen" heute Minivans, Kompaktvans und (oft längere) Kombis. Höher, schwerer und länger als Vans oder sogenannte Hochdachkombis sind sie auch nicht.
Wer keinen Kulturkampf gegen den motorisierten Individualverkehr führt, sondern noch wahrnimmt, dass in unserer Welt, so wie sie ist, viele Menschen ohne ein "passendes" Auto ihren Alltag nicht bewältigen könnten, der darf selbstverständlich den nicht nachvollziehbaren Größen-, Protz- und PS-Wahn (in allen Fahrzeugkategorien) kritisieren, aber sicher nicht pauschal Menschen, die einen Suzuki Ignis fahren, einen Renault Captur, einen Opel Mokka oder einen Ford Kuga und was es sonst so in dieser Größenordnung noch gibt.
zum BeitragAl Dente
"Ein Amphibienfahrzeug ist ein Fahrzeug, das sowohl auf dem Land als auch auf der Wasseroberfläche fahren kann."
Ich wusste bislang noch gar nicht, dass SUVs auch schwimmfähig sind und über Wasserantriebe (Schiffsschrauben, etc.) verfügen.
Dann müsste man mit denen, statt zu parken, ja auch in der Seine ankern können.
Man lernt nie aus. ;-)
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Das Problem Parken betrifft insbesondere die Einwohner der Innenstädte nicht mehr: Sehr viele von ihnen haben längst kein Auto mehr, mit dem sie sich durchschlagen müssen."
Haben die Menschen dort ihre Autos abgeschafft, oder wohnen da jetzt andere Menschen (Stichwort: Gentrifizierung)?
"Zusätzlich nötigt der Wohnraummangel in Verbindung mit der Immobilienspekulation viele Berufstätige, ein eigenes Fahrzeug zu benutzen, weil sich die Umland-Kommunen weigern, an einer Verbesserung des ÖPNV im Großraum mitzuwirken (...)"
Allein die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nahezu jeden Ort erreichen zu können (und das vielleicht sogar häufig) löst das Mobilitätsproblem vieler Menschen überhaupt nicht. Es geht auch darum, die Wegezeiten in einem zumutbaren Rahmen zu halten. Viele Pendler könnten schon jetzt grundsätzlich den ÖV nutzen, nur wären sie dann statt 60 oder 90 Minuten pro Arbeitstag 120 oder gar 180 Minuten (3 Stunden) unterwegs (allein für die Wege zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Auf vielen Strecken durch gemischte Räume ist der ÖV immer erheblich langsamer (keine direkte Verbindung zwischen Start und Ziel, Umwege, Umstiege). Die Ressource (noch zumutbare Wege-) Zeit wird irgendwie nie mitgedacht.
zum BeitragAl Dente
" Im Umfrageportal 'MDR fragt' lehnten zuletzt 86 Prozent der Menschen in der Region 'Gendersprache' ab."
Der dieser Passage hinterlegte Link verweist auf eine Umfrage aus 2021.
Wie wäre es denn damit?
www.mdr.de/nachric...t-schulen-100.html
Aktueller (09/2023) und umfangreicher.
zum BeitragAl Dente
"Eine Mehrheit sagt Nein zu den überdimensionierten Stadtgeländewagen."
Eine Mehrheit (rund 94%) sagt überhaupt nichts dazu! Abgesehen davon geht es formal auch gar nicht um SUVs, sondern um Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und einem Gewicht von mehr als 1,6 Tonnen und Fahrzeuge mit reinem E-Antrieb und einem Gewicht von mehr als 2 Tonnen. Zudem geht es auch nicht generell um die Nutzung solcher Fahrzeuge (in Paris herumfahren können/dürfen die ja weiterhin), sondern nur ums Parken.
"Wer außer den Besitzern dieser protzigen, aber den Dimensionen der Innenstadt nicht angepassten Fahrzeuge [SUVs] konnte gegen diese Strafaktion mit hohen Parktarifen sein?"
Z. B. die Besitzer von gößeren Kombis, Familien-Vans oder Kleinbussen.
"Diese Passivität der Betroffenen ist wohl der schlimmste Feind jeder vernünftigen und ehrgeizigen Klimapolitik."
Die meisten Betroffenen sind vielleicht noch in der Lage, zwischen einer vernünftigen Klimapolitik und einem Kulturkampf gegen den motorisierten Individualverkehr zu unterscheiden.
Mich selbst würden die erhöhten Parkgebüren nicht treffen, weil mein Auto nicht in die entsprechenden Kategorien fällt. Ich halte die Maßnahme aber eher für Symbolpolitik. Aus der Abstimmung den Schluss zu ziehen, in Paris hätte eine Bevölkerungsmehrheit den dringenden Wunsch, größere Kfz (insbesondere SUVs) aus der Stadt zu verbannen, ist ziemlich irrational.
zum BeitragAl Dente
"Wer gegen den Rechtsruck demonstriert, demonstriert auch gegen Ampel und Union."
Das ist mir zu pauschal bzw. zu vereinnahmend. Das knappe Drittel der Wahlberechtigten, die den Ampelparteien derzeit noch ihrer Stimmen geben würden, protestiert vermutlich allenfalls partiell gegen diese Parteien.
Jene 30% der Wahlberechtigten, die derzeit den Unionsparteien ihre Stimmen geben würden, protestieren eher gar nicht gegen die Unionsparteien.
Und jene, die auch gegen Ampel und/oder Union demonstrieren, haben dafür oft sehr unterschiedliche Gründe und teilweise völlig gegensätzliche Ziele.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Was fast alle sozialen Milleus in DE im wesentlichen gemeinsam haben, ist dass sie absolut null Erfahrung haben, wie 90% der Weltbevölkerung lebt."
Besonders viel "Erfahrung" kann man damit in der Regel auch nicht haben. Bezüglich entsprechender Kenntnisse mag die Relation hingegen stimmen. Aber das ist kein neues Phänomen. Die Menschheit hatte vermutlich in mehr als 99% ihrer gesamten Geschichte keine Ahnung davon, wie viele Mitglieder ihrer Art es überhaupt gibt, und dementsprechend auch keine Ahnung davon, wie meisten Anderen leben. Geändert hat sich das erst in den vergangenen Jahrhunderten, insbesondere innerhalb der letzten hundert Jahre. Allerdings sind Menschen an das Leben in überschaubaren Gruppen/Rudeln/Horden angepasste Lebewesen. Die Menschheit war nie eine gemeinsame Herde. Und daran ändern die heute verfügbaren Informationen wenig.
Es gibt unzählige größere und "kleinere" Krisenherde auf dieser Welt: Ukraine, Israel/Palästina, Syrien, Irak, Libyen, Myanmar, Sudan, Mali, Haiti, Venezuela usw.. Kein Mensch ist in der Lage, neben der notwendigen Bewältigung seines Alltags den jeweiligen (im Verhältnis zu seinem Umfeld gigantischen) Rest der Welt im Blick zu haben und zu behalten. Also konzentrieren sich die meisten Menschen auf das, wovon sie glauben, dass es vielleicht (direkte) Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben könnte. Und das ist bei uns dann eher die Ukraine, als z. B. der Sudan.
zum BeitragAl Dente
Der abschließende Satz des Interviews bringt es auf den Punkt:
"In bestimmten Milieus ist kein Verständnis mehr dafür da, wie die Lebenswirklichkeit in anderen Milieus aussieht und was für Zumutungen zum Beispiel bestimmte gesellschaftliche Transformationen für andere bedeuten, die für das eigene Milieu kein Problem sind."
Besser (und kürzer) kann man es kaum sagen.
Unsere Demokratie gibt uns (noch) die Möglichkeit, den Einfluss dieser Milieus zu begrenzen, egal ob es sich dabei um rechtsradikale handelt (AfD & Co) oder eher linke (Grüne & Co) oder sich in der "Mitte" verortende (FDP).
zum BeitragAl Dente
[Re]: Das von Ihnen zitierte Gesetz ist (aus meiner Sicht) völlig sinnfrei und "irgendwie" eine typisch irrationale Handlung unserer derzeitigen Regierung. Trotzdem halte ich es für demokratisch völlig legitim, wenn auch eine gesellschaftliche Mehrheit diesseits der Rechtsradikalen unser Land nicht als, für alle offenes, Einwanderungsland versteht.
Ich habe das in einem anderen Beitrag schon mal so beschrieben:
Die meisten Mitglieder unserer Bestandsgesellschaft haben (übrigens schon länger) keine großen Probleme mit einer multiethnischen Gesellschaft, jedoch mit einer multikulturellen, jedenfalls dann, wenn unvereinbare (und von der Bestandsgesellschaft nicht verhandelbare) Wertvorstellungen aufeinander prallen und sich Parallelgeselschaften bilden.
Berechtigte Schutzansprüche nach (auch international) geltendem Asyl- und Flüchtlingsrecht werden von den meisten Inländern (diesseits der Rechtsradikalen) in der Regel nicht in Frage gestellt.
Das ist weit genug weg von AfD & Co. Damit muss man in einer Demokratie leben können. Sonst wird dat nix.
zum BeitragAl Dente
"Jetzt wäre ein starkes demokratisches Lager gefragt (...)"
So ist es, aber weder nach den Vorstellungen der Ampel, noch nach den Vorstellungen der Unionsparteien, sondern orientiert an den Interessen der demokratischen Bevölkerungsmehrheit.
Hinter den Ampel-Parteien stehen derzeit vielleicht noch 30%. Rechnet man die FDP heraus, die aus anderen (quasi gegensätzlichen) Gründen Zustimmung verliert, als SPD und Grüne, stützt nur noch rund ein Viertel der Bevölkerung die Positionen der bisherigen links-grünen Politik. Wenn die Ampel mit ihrer (ja nach wie vor vorhandenen) parlamentarischen Mehrheit endlich eine Politik machen würde, welche die Interessen der Bevölkerungsmehrheit in den Blick nimmt, dann würde das auch dem Tieflieger aus dem Sauerland einiges an Auftrieb entziehen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Abgesehen von jenen 10% (teilweise sogar aus dem linken Lager), die die AfD in den vergangenen zwei Jahren zusätzlich "missionieren/radikalisieren" konnte, bin ich mit ziemlich sicher, dass die Konservativen und/oder die Mitte (wie immer man sie nennen will) die AfD NICHT nachäffen, sondern weiterhin genau das denken, was sie auch ohne AfD denken würden.
zum BeitragAl Dente
Grundsätzlich habe ich nichts dagegen. Die Anwohner sind anscheinend ohnehin kaum betroffen. Und jene mit den besonders dicken "Schlitten" haben am Wohnsitz vermutlich meistens einen privaten Stellplatz. Mich selbst (Autofahrer!) würde es auch nicht betreffen.
Ich frage mich allerdings, wie das umgesetzt werden soll. Es gibt etliche Fahrzeugmodelle (insbesondere Verbrenner/Hybrid, untere Mittelklasse), die, je nach Ausstattung und Motorisierung, mal unter und mal über 1,6 Tonnen kommen. Das kann man aber optisch nicht unbedingt erkennen.
Auf jeden Fall ist das Gewicht als Kriterium fairer als die Form.
zum BeitragAl Dente
Der Geist trifft es nicht, und Begriffe wie Intelligenz oder Intellektualität treffen es auch nicht wirklich.
Begriffe wie Behinderung oder Einschränkung, sind nicht von sich aus abwertend, aber, weil sie einen nicht der Norm entsprechenden Umstand beschreiben, negativ besetzt.
Wenn man es besonders "positiv" ausdrücken will, könnte man auch von
Menschen mit kognitiven Besonderheiten
sprechen. Allerdings wird auch damit ein nicht der Norm entsprechender Umstand beschrieben.
In jedem Fall wird immer jeder wissen, wer mit der entsprechenden Bezeichnung gemeint ist. Worauf es wirklich ankommt ist, wie wir mit diesen Menschen umgehen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Solange Politiker (fast) jeglicher Coleur versuchen, die afd zurückzudrängen, indem sie deren Forderungen ein wenig anders formuliert nachkommen bzw. diese Forderungen fürs eigene Parteiprogramm direkt übernehmen, wird das 'Original' davon profitieren."
Ich halte das für einen fundamentalen Denkfehler. Die Mitte und/oder die Konservativen sind eben keine AfD-light. Vielmehr verkörpert die AfD das, was herauskommt, wenn man in der Mitte oder im konservativen Lager jegliche Selbstbeschränkung aufgibt.
Die Menschen zwischen den Linken und den Rechtsextremen würden auch dann so ticken, wie sie gerade ticken, wenn es die AfD nicht gäbe. Und daran kann man auch nichts ändern, indem man sich immer wieder einredet, dass doch nicht sein kann, was (nach linker Weltanschauung) nicht sein darf. Es ist so, wie es ist. Und (mit Selbstbeschränkung) ist es demokratisch legitim.
zum BeitragAl Dente
Ingesamt ein ausgezeichneter Kommentar!!!
Diese Passage
"Man hat nichts gegen Einwanderung und neue Deutsche, jedenfalls nicht prinzipiell. "
sollte man aber vielleicht etwas präzisieren.
Die meisten Mitglieder der Bestandsgesellschaft haben (übrigens schon länger) keine großen Probleme mit einer multiethnischen Gesellschaft, sondern mit einer multikulturellen, jedenfalls dann, wenn unvereinbare (und von der Bestandsgesellschaft nicht verhandelbare) Wertvorstellungen aufeinander prallen und sich Parallelgeselschaften bilden. Das ist die wesentliche Ursache für den Wunsch nach Begrenzung/Kontrolle von Migration. Berechtigte Schutzansprüche nach geltendem Asyl- und Flüchtlingsrecht werden von den meisten Inländern eher nicht in Frage gestellt.
zum BeitragAl Dente
Die demokratische Gesellschaft hat an beiden Rändern Grenzen. Wer bereits mit einem Bein außerhalb dieser Grenzen steht, der gehört nicht mehr dazu. Wer aber mit beiden Beinen erkennbar innerhalb der Grenzen steht, der gehört nicht nur dazu. Er darf auch dort stehen bleiben, wo er steht. Wer erwartet oder gar verlangt, dass z. B. alle demokratischen Konservativen ihre Positionen aufgeben, um sich möglicht weit von denen zu entfernen, die aktuell den rechten Rand teilweise oder vollständig überschritten haben, der polarisiert und spaltet die Gesellschaft. Die meisten ihrer Mitglieder fühlen sich in der Nähe beider Pole nicht gut aufgehoben.
Das demokratische linke Lager will weitgehend offene Grenzen für alle Menschen. Die undemokratischen Rechtsextremen wollen weitestgehend geschlossene Grenzen und zudem (unabhängig vom geltenden demokratischen Recht) alle Menschen loswerden, die ihnen nicht passen. Die überwiegende Mehrheit will Zuwanderung nach geltendem Recht so gut wie möglich begrenzen. Letzteres kann man links für unmoralisch halten, aber es ist demokratisch legitim. Und die eigene Moral kann man niemandem verordnen.
Auch wenn man es vielleicht gern anders hätte - Es macht keinen Sinn sich immer wieder neu einzureden, dass nicht sein kann, was (aufgrund eigener Überzeugungen) nicht sein darf. Es ist so, wie es ist.
zum BeitragAl Dente
"Sachbearbeiter*in Remigration"
Diese Wortwahl ist in der gegenwärtigen Situation durchaus kritikwürdig. Man hätte es bei
"Sachbearbeiter:in Ausländerbehörde/Aufenthaltsbeendigung"
belassen können.
Wir sollten trotzdem darauf aufpassen, nicht alles, was inhaltlich eigentlich überhaupt nicht rechtsradikal ist, zu tabuisieren, sobald es von den Rechtsradikalen adressiert wird. Sonst sind am Ende nur noch linkes Vokabular und linke Positionen zulässig. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich das linke Lager genau das wünscht. Für eine pluralistische Demokratie ist es hingegen nicht gerade förderlich.
zum BeitragAl Dente
Wie wäre es den damit?
Ein Jahr nach der Erstzulassung werden Fahrzeuge (z. B. 100 pro Modell) anhand ihrer Verbrauchswerte (bei E-Autos auch Reichweiten) nach realer Nutzung neu überprüft. Weichen die Durchschnittswerte um mehr als 5% (nach oben beim Verbrauch, nach unten bei der Reichweite) von den Zulassungswerten im Prüfverfahren ab, muss der Hersteller innerhalb von 6 Monaten entsprechend nachbessern, sonst darf er diese Modelle nicht mehr verkaufen. Das ist ihm vorab bekannt. Also muss er sich darauf einstellen.
Alle Zulassungsverfahren müssen zwar nicht von der absolut ungünstigsten, aber von der real erwartbaren Nutzung ausgehen. Nicht von einer optimierten.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Schafft die Reichen ab."
Das klingt ein bischen brutal, zumindest aber nach Systemveränderung.
Dabei lassen sich Lösungen durchaus auch im bestehenden System finden. Ein Mindesteinkommen haben wir ja bereits eingeführt. Vielleich sollten wir uns mal ein Maximaleinkommen vornehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da absolut nichts gibt, was demokratisch mehrheitsfähig wäre.
zum BeitragAl Dente
"Future Cities" ???
Ich zitiere dazu mal einen schon etwas "älteren" (klaren) Denker:
"Es gibt eine Art von leerem Geschwätz, dem man durch Neuigkeit des Ausdrucks, unerwartete Metaphern das Ansehen von Fülle gibt. Im Scherz geht es an, im Ernst ist es unverzeihlich."
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
Ich persönlich bin kein Befürworter offener Grenzen. Wir sollten die Nothilfe für Verfolgte (Asyl) oder auf andere Weise durch Gewalt Bedrohte (Krieg etc.) nicht zu einer Sozialhilfe/Wohlfahrtshilfe für alle auf der Welt ausweiten, die es irgendwie zu uns schaffen. Weil wir das irgendwann selbst nicht mehr schaffen, nicht allein finanziell, sondern auch (gesellschaftlich) mental. Und nicht zuletzt, weil wir damit völlig allein dastehen würden. Mit ziemlicher Sicherheit würde kein anderer Staat unserem "Vorbild" folgen.
Aber - für jene, die wir (durchaus begründbar) nicht bei uns aufnehmen wollen, die man aber auch nicht zurückschicken kann, weil ihre Herkunftsländer sie nicht zurücknehmen wollen oder die Herkunft nicht geklärt werden kann, kommt das einer Deportation gleich. Und wenn die Bevölkerung in den "Aufnahmeländern" nicht gefragt wird, dann ist das eine neue Art von Kolonisation.
Für mich gibt es viele nachvollziehbare Gründe, nicht alle Menschen die es wünschen/wollen, bei uns aufzunehmen, aber "Future Cities" ordne ich (in einem ziemlich weiten Rahmen) irgendwo zwischen komplett "gaga" und dem Basteln von zivilisatorischen Zeitbomben ein, die dann (zuerst) in Afrika explodieren.
"Future Cities" - irre!
zum BeitragAl Dente
Sehr "selektive" Berichterstattung!
Bei der Tagesschau kann man z. B. auch das lesen:
"Die Unzufriedenheit mit der Mobilität in den Städten ist gewachsen, zeigt der neue ADAC-Monitor. "
und:
"Ebenfalls deutlich negativ wird das Verhalten der Radfahrer bewertet - von Autofahrern sowie Fußgängern. Insgesamt sind Autofahrer, ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger deutlich unzufriedener mit ihrer Mobilitätssituation als im Jahr 2017."
Die Quelle zu Beitrag gibt es hier:
www.adac.de/specia...obil-in-der-stadt/
Darin kommt sogar der ADFC zu Wort.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Nicht Versöhung ist von Seiten der Radfahrer und Fußgänger angesagt, sondern ein massiver unbequemer Kampf den ignoranten Autofahrern (...)"
Ich bin mir nicht sicher, ob die Radfahrer und Fußgänger da immer auf einer Seite stehen:
www.tagesschau.de/...dtverkehr-100.html
zum BeitragAl Dente
[Re]: Auch die Klebeaktionen haben nicht dazu geführt, "dass 40 Millionen Menschen ihr Auto stehen lassen". Vielleicht haben sie nicht mal einen einzigen Menschen "bekehrt". Ich gehe davon aus, dass es überhaupt keine keine Aktionsform gibt, die das bewirken kann.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Wie will eine Regierung Klimapolitik machen, wenn diese nicht mehr mehrheitsfähig ist?"
Es braucht eine Klimapolitik, die die Belastungen gerechter verteilt und die Ärmsten im Land möglichst gar nicht belastet. Wo man dafür ansetzen muss, kann man z. B. hier lesen:
taz.de/Ungleiche-E...tschland/!5922585/
"Es bleibt dabei. Klimaschutz muss sein. Aber ohne Systemwechsel wird das nicht funktionieren."
Wir werden es im bestehenden System hinbekommen müssen, denn einen Systemwechsel wird es nicht geben (zumindest keinen demokratischen).
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Darüberhinaus kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum diese Bundesrepublikanische Gesellschaft es nicht schafft, sich von dem Begriff Volk zu trennen und stattdessen von Bürgern dieses Landes zu sprechen. Es gibt kein deutsches Volk."
Das was Sie Volk nennen (oder auch Bürger), versteht sich (abgesehen von den Torfköpfen, ganz am rechten Rand) mehrheitlich schon lange nicht mehr als Herkunftsgemeinschaft, sondern als Interessengemeinschaft. Vollwertiges Mitglied kann (unabhängig von der Herkunft) jeder werden, der die (jeweils) aktuellen Interessen teilt. Die Interessen sind nicht in Stein gemeißelt. Von innen (also aus der Gemeinschaft heraus) sind sie (mit demokratischen Mehrheiten) jederzeit veränderbar.
Eine multiethnische Bevölkerung ist für eine solche Interessengemeinschaft überhaupt kein Problem. Menschen mit (stark) abweichenden Interessen, die versuchen von "außen" Einfluss zu nehmen oder sich (wenn es ihnen nicht gelingt) in Parallelgesellschaften organisieren, sind es hingegen schon.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Auch ich erwarte für Gaza auf absehbare Zeit keine Selbstverwaltung mehr. Die Hamas und alle anderen Terrororganisationen dürfen nicht beteiligt sein, und auch die UN haben sich mit ihrem von Terroristen unterwanderten UNRWA als unfähig erwiesen.
Aber die (westliche) Welt darf keine (israelische) Verwaltung mit der Vorstellungen akzeptieren: "Wir müssen legale Wege finden, um die Palästinenser zur Emigration zu bewegen". Wer so tickt, dem geht es nicht um Verwaltung, sondern um Landnahme und Vertreibung. So getickt haben (zumindest die westlichen) Alliierten nach dem Sieg über Nazideutschland nicht.
Die Situation ist nicht zuletzt darum so katastrophal, weil die Palästinenser räumlich getrennt leben und Israel mit Gaza quasi den Feind im Rücken hat. Darüber könnte man reden - MIT den Palästinensern. Vielleicht würde eine Mehrheit (in Gaza) einem Gebietstausch zustimmen. Der Preis für Israel wäre, die Siedlungen im Westjordanland zu räumen und vom eigenen, daran angrenzenden, Gebiet eine Fläche in der Größe von Gaza abzutreten. Dann hätte Israel Landgrenzen, die es vermutlich verteidigen kann. Und die Palästinenser hätten einen eigenen Staat, den Israel dann selbstverständlich anerkennen MUSS.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Netanjahu braucht diese extreme Rechte, um an der Macht zu bleiben. An die er sich verzweifelt klammert, ungeachtet aller Konsequenzen."
Vollkommen richtig! Aber wie sieht das die israelische Bevölkerung aktuell? Immerhin sind (vor dem 07.10.23) schon Zehntausende auf die Straßen gegangen, um gegen genau diese Regierung zu demonstrieren. Die wollten eine Entdemokratisierung, wie in Polen oder Ungarn, nicht mitmachen. Bei Neuwahlen hätte Netanjahu bereits zu diesem Zeitpunkt keine große Chance mehr gehabt. Die wirkliche derzeitige Stimmung im Land ist von außen schwer zu beurteilen, außer dass sich eine sehr deutliche Mehrheit ziemlich sicher wünscht, diesen Krieg nicht zu verlieren.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Das frage ich mich auch.
Und was ist mit echten Geländewagen und (Allrad-)Pickups, großen Vans (gar im Kleinbus-Format)?
Selbst sogenannte Hochdach-Kombis haben mindestens die Höhe und den Luftwiederstand eines SUV, und etliche große Limousinen kommen schon auf Leergewichte von 2t.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "abgesehen davon dass es ja weiterhin Parkhäuser (...) gibt"
Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, sollen daraus Kitas werden.
"15,6% arbeiteten 2019 in Deutschland in Schichtarbeit, Distanz zum Arbeitsort unbekannt. Wenn wir nur über die 84,4% reden ist ja schon gewaltiger Schritt gemacht."
Rund 78% aller Haushalte in Deutschland haben ein Auto. 30% sogar zwei oder mehr. Die Zahl zugelassener Kfz steigt immer noch. Vielleicht sollte man auch mal über die Wünsche und Bedürfnisse dieser Menschen reden.
zum BeitragAl Dente
Ich stehe voll und ganz zum Existenzrecht des Staates Israel innerhalb seiner völkerrechtlich anerkannten Grenzen. Die israelische Bevölkerung muss zudem in Sicherheit leben können.
Aber die Israelis müssen(!) mit dem Territorium auskommen, das ihnen zusteht. Gleiches gilt für die Palästinenser.
Der "Westen" wird Israel sicher nicht "fallen" lassen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine westliche Demokratie diese absurden Besiedlungspläne unterstützt. Auch wegschauen wird in Gaza diesmal nicht gehen. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob solche Absichten in der israelischen Bevölkerung letztlich überhaupt mehrheitsfähig sind.
zum BeitragAl Dente
Die Gedanken sind frei!
Ihre Umsetzung würde allerdings die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen ignorieren. Die Folgen wären eine (ausgehend von bestimmten Vierteln/Bezirken) weiter zunehmende Gentrifizierung und eine Änderung des Wahlverhaltens, was man am Beispiel Berlin bereits beobachten konnte.
Die autofreie Stadt wird eine Illusion bleiben, weil die Mehrheit der Menschen sie überhaupt nicht will.
Und das hat nicht allein mit Mobilität zu tun. Parkende Autos machen keinen Lärm, fahrende sind in den vergangenen Jahrzehnten erheblich leiser geworden. Eine immer dichtere Besiedlung und immer mehr Aktivitäten auf den Straßen würden den Lärmpegel hingegen erheblich erhöhen. Und diese Art von Lärm ist aufgrund ihres Informationsgehalts erheblich stressiger, als das Brummen von Motoren. Ein normales Motorengeräusch kann das menschliche Gehirn ausblenden, lautes Palaver hingegen nicht.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Demokratie bedeutet im Kern nicht mehr, als alle Angehörigen einer Gemeinschaft gleichberechtigt an der Willenbildung/Zielsetzung zu beteiligen. Antidemokraten sind somit jene, die diese Gleichberechtigung abschaffen und ihre Überzeugungen über die anderer stellen wollen.
Demokratie an sich ist nicht automatisch moralisch "gut" oder gar "richtig". Moralisch geprägt sind allerdings die Überzeugungen, mit denen sich die einzelnen Angehörigen der Gemeinschaft einbringen. Dabei werden dann Menschenrechte und Umweltschutz "ausgehandelt". Beides sind keine Naturgesetze, sondern lediglich menschliche Konventionen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Gaza ist seit gut 18 Jahren zwar immer noch abgeriegelt, wie zu DDR-Zeiten Westberlin, aber nicht meht besetzt.
Im Westjordanland ist die Situation anders.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ich bin keinesfalls davon ausgegangen, dass ein menschenähnlicher Roboter eingesetzt wird, der Knöpfchen drückt. Darum stand der Roboter auch zwischen "".
Menschen sind in der Lage, Züge mit der vorhandenen Sensorik zu fahren. Neben einem Ausbau der Sensorik an Fahrzeugen und Strecken, kann man also auch versuchen, die Menschen bei ihren bisherigen Aufgaben zu ersetzen.
Es dürfte nicht allzu schwierig sein, alle wichtigen Informationen über den Zustand des Fahrzeugs abzugreifen (Geschwindigkeit, Hydraulikdruck, sicher geschlossene Türen, etc.). Hauptsächlich geht es doch um die Beobachtung der Fahrstrecke (Signale, Hinweiszeichen, erkennbarer Streckenzustand, etc.). Das ist eine universelle Erfordernis. Und die sollte (vielleicht nicht in allen aber) in vielen Kontexten umsetzbar sein. Die Situationsvielfalt ist erheblich begrenzter, als beim Autofahren.
Im IT-Bereich werden Betriebssysteme nicht selten für virtuelle Hardware entwickelt. Um sie auf realer Hardware zum Laufen zu bringen, benötigt man dann immer nur einen "Adapter" zwischen virtueller und der jeweiligen realen Hardware.
So etwa war das gedacht.
zum BeitragAl Dente
[Re]: In der Frage, auf die ich geantwortet habe, war ganz allgemein von Rassismus die Rede (nicht bezogen auf einzelne/bestimmte Gruppen), und die Frage beschränkte sich zudem auf Flüchtlinge. In diesem Kontext habe ich geantwortet. Nicht zuletzt mit dem Hinweis, dass eine vernünftige Antwort sehr viel umfangreicher sein müsste.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Nicht bei allen Menschen, die auf der einen Seite stehen, handelt es sich um völkische Nationalisten mit entsprechendem Überlegenheitsgefühl. Die meisten halten unsere Gesellschaft nicht für besser, sondern für wichtiger/bedeutender in Bezug auf ihr eigenes Leben. Die Stabilität der Bestandsgesellschaft hat für sie darum Vorrang. Dementsprechend sind die Menschen auf der anderen Seite für sie auch nicht weniger Wert, aber emotional weiter weg.
Moralisch mag das für Sie vielleicht keinen Unterschied machen. Aber inhaltlich geht es dann um andere Beweggründe als Rassismus.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Was Imperialismus und Faschismus betrifft, haben Sie die meisten Menschen in unserem Land vermutlich längst auf Ihrer Seite. Da "leistet" Putin aktuell sehr viel "Vermittlungsarbeit".
Kapitalismus wird hingegen nicht als abschreckend wahrgenommen, sondern lediglich seine Auswüchse. Die kann man in einer funktionierenden Demokratie allerdings grundsätzlich kontrollieren (da gibt es sicher noch Lernbedarf). Eine Abkehr vom marktwirschaftlichen Prinzip halte ich nicht für vermittelbar.
zum BeitragAl Dente
Insgesamt (aus meiner Sicht) eine sehr gute Kolumne.
Allerdings -
"Der Denkwechsel angesichts von AfD und radikal veränderter Lage, und das meint explizit sich für 'progressiv' haltende Leute: Wir müssen verstehen, dass wir durch Verhärtung und Dagegensein nichts gewinnen können, sondern nur durch Allianzen. Dass wir ein kritischer, aber überzeugter Teil der Mehrheitsgesellschaft sein müssen."
Ich befürchte mal, dass dieser "Appell" bei vielen von denen, an die er gerichtet ist, allenfalls Unmut hervorruft oder quasi ungehört verhallt. Zwar wären auch diese Leute sicher gern Teil einer Mehrheitsgesellschaft, aber bitte nur einer, die nach ihren Vorstellungen tickt. Letzteres ist allerdings (zumindest auf demokratischen Wegen), nicht realisierbar.
Es gab und gibt etliche Ideen, Anregungen, Vorschläge, Forderungen von den sich für 'progressiv' haltenden Leuten, die mehrheitlich Zuspruch finden, manchmal sogar in ziemlich konservativen Kreisen, aber das linke Politik-Bundle als Ganzes ist nicht mehrheitsfähig. Der Großteil der gesellschaftlichen Mehrheit hat nicht das geringste Interesse daran, die hinter diesem Politik-Bundle stehende Ideologie (bzw. das darauf basierende Weltbild) zu übernehmen.
Die Mehrheit will keinesfalls, das alles so bleibt, wie es ist. Aber sie ist an Veränderungen nur dann und in dem Umfang interessiert, sofern (bzw. wenn) diese Veränderungen von ihr als Verbesserungen wahrgenommen werden oder Verschlechterungen aufgrund nicht selbst kontrollierbarer Herausforderungen verhindern oder verringern können. Sie setzt auf pragmatische Lösungen für 'gleitende' Anpassungen. Und sie hat absolut nichts dagegen, wenn sich die für 'progressiv' haltenden Leute daran beteiligen.
Wer da nicht verstehen will/kann, der hat auch das Wesen der Demokratie nicht verstanden oder nichts (mehr) mit ihr im Sinn.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Ihre Frage ist zwar kurz - eine vernünftige Antwort darauf müsste aber sehr umfangreich sein. Darum nur soviel:
Der (ohne jeden Zweifel) vorhandene Rassismus im Land ist nicht umfangreicher oder ausgeprägter als in den meisten anderen Ländern Europas und darum auch kein entscheidendes Kriterium für oder gegen Deutschland als Ziel.
zum BeitragAl Dente
[Re]: Volle Zustimmung!
zum BeitragAl Dente
Theoretisch könnte man auch den vorhandenen Fuhrpark automatisieren, indem man das Fahrpersonal durch geeignete "Roboter" ersetzt, die zwar (teilweise) die Daten vorhandener Sensoren direkt abgreifen, ansonsten aber (mittels elektromechanischer "Adapter") die vorhandenen Steuerelemente konventionell bedienen.
zum BeitragAl Dente
[Re]: "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern"
Kann man (von links) durchaus so sehen. Die Konservativen würden hingegen eher sagen:
"Auch der beste Zweck heiligt nich alle Mittel".
zum Beitrag