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meine Kommentare
rakader
Das ist in den USA mehr als in Europa eine Güterabwägung, da die Flexibilität von Hire & Fire ausgeprägter ist. Zudem ist der Druck von Gewerkschaften auf den Einzelnen deutlich höher als hierzulande. Und sicher schielt auch der ein oder andere Arbeiter zum Roast Belt, weil er nicht das gleiche Schicksal ereilen möchte.
Es gibt Gründe für und wider Gewerkschaften. Die UAW führt sich als schlechter Verlierer auf, das könnte ihr auf die Füße fallen.
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Chapeau. Da kann Berlin sich wirklich etwas abschauen. Da hat Macron einen guten Riecher gehabt. Die Klarheit ihrer Worte erinnert mich an Ignaz Bubis.
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Die Aussetzung hört sich vernünftig an . Wie mir vor kurzem der oberste Förster Rumäniens erklärte, wurdeb die Regeln der EU für den Westen entwickelt und sind für den Osten zu starr und realitätsfern. Die Vermutung liegt nahe, dass dies auch für nationale Regeln gilt, in die sich Naturschutzverbände und Forstwirtschaft zwar bequem eingerichtet haben - aber wann nimmt der Klimawandel schon Rücksicht auf Bequemlichkeit?
Ich erinnere mich stark an einen Bergrutsch am Trauf der Schwäbischen Alb (Firstwald). Was das für ein Kampf war statt Wiederaufforstung einen Urwald entstehen zu lassen- Die Natuschutzverbände sollten vielmehr den Mut zu unbekanntem Terrain haben und konstruktiv mitwirken. Werden sie letztlich auch tun. Sie wollen sich ja nicht mit der Schmollecke selbst verzwergen.
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Ich selber komme aus Tübingen, elf Kilometer entfernt, von Reutlingen nur durch eine Art Stadtautobahn getrennt. Tübingen akademisch, Reutlingern Arbeiter. Was beide eint: Die Reichsbürger um den Prinzen Reuß hatten hier ihre Pläne am weitesten ausgearbeitet. Denn zu den beiden Städten kommt jetzt noch Freudenstadt dazu. Diese kleine Kreisstadt im Nordschwarzwald, der an das Albvorland von Reutlingen und Tübinge, die als Traufstädte der gegenüberliegenden Schwäbischen Alb gelten, muss man sich zusammen mit Calw und Nagold denken. Letztere drei gelten als Hochburg der Esotierik-Bewegung und der Freikirchen. Spöttisch spricht man auch vom Pietkong in dieser Region.
In diesem Dreieck also wucherte die Reichsbürgerbewegung am stärksten. Und was wunder, das war schon bei den Corona-Protesten der sogenannten Querdenker so. Gefühlte Wahrheiten haben in diesem Landstrich Tradition. Schaut man noch weiter zurück, in die 70er-Jahre: Die Köpfe der RAF kamen überwiegend aus dem Raum Tübingen oder hatten dort studiert, wie Gudrun Ensslin.
Was also, frage ich mich, läuft in meinem Landstrich seit Jahrzehnten falsch, dass Extremisten von links und rechts hier immer ihre Heimstatt haben?
Eine Antwort meine ich zu kennen, sie müsste aber wissenschaftlich verifiziert werden: Die puritanische Intoleranz und Selbstgerechtigkeit, das wissenschaftsbefreite Moraline, das vorgaukelt, immer auf der Seite der Gerechten zu stehen.
In diesem Sinne wäre es auch interessant zu erfahren, ob sich die Gegend bei den antisemtischen, propalästinensischen Codes gegenüber andere ländlichen Regionen in Deutschland abhebt.
Kader
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So vom Bierbrauer zum Biertrinker: Das Augustiner alkoholfrei hat 0,5 % alc.vol. Man darf es aber als absolute Kür der Braukunst bezeichnen, denn hier werden verschiedene Alkoholfrei-Verfahren gemischt.
Augustiner ist da der ganz große Wurf gelungen, der mich als Craftbrauer z.B. wieder zum bayerischen Hellen zurückkehren lässt.
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[Re]: Ja klar - nicht spoilern. Noch ekliger
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Fleischersatzprodukte sind nicht die Lösung. Sie schaffen nur neue Probleme.
Wenn es um Klimaschutz geht, ist Freilandhaltung, regionale Produktion und Züchtung die bessere Lösung.
Die Zahlen was die CO2-Einsparung anlangt, die die Vegan-Lobby verbreitet, sind allesamt veraltet und zu optimistisch. Damit kompensiert man nicht die Flugreise nach Mallorca. abgesehen von den hochproblematischen Ersatzstoffen und der Produktionsweise von Fleischersatz, die das Protein vollkommen danaturiert, um es dann wieder zusammenzubauen.
Wir sind da schon sehr nahe bei Soylent Green.
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[Re]: Ich sehe das weniger positiv als Sie. Ein Einmarsch Russlands halte ich für ein wahrscheinliches Szenario im Fall innenpolitischer Probleme. Außerdem ist die strategische Lage Georgiens nicht zu verachten, wenn man die Türkei in Schach halten will. Mit Dagestan kann man damit Aserbaidschan komplett abriegeln.
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[Re]: Das ist sehr verkürzt und naiv gedacht. Es deckt sich nicht mit der Realität und den Wüsnchen der Menschen vor Ort.
Was Sie da sagen heißt:
Georgien wird von Russland übernommen - ob von außen oder von innen, egal. Das ist überkommenes Appeasement und nur Ausdruck bequmen Sofadenkens aus einem Land, das die heraufziehende Gefahr von Unterdrückung nicht kennt.
Georgien wird nur überleben, wenn es den Preis einer Übernahme in die Höhe treibt. Das geht derzeit nur über den Widerstand in der Bevölkerung. Die Ukraine ist hier ein gutes Beispiel.
Die Gefahr, dass der Westen, die EU zu spät aufwachen, ist dabei gebannt. Man hat in Brüssel gelernt, welchen Fehler man mit dem verzögerten Assoziierungsabkommen gemacht hat.
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[Re]: Diese Betriebskampfgruppen meine ich. Das ruft dort Buzzword die getriggerten Vorkampforganisationen der AfD verlässlich auf den Plan.
zum BeitragWas die Positionierung der FAZ gegen die AfD anlangt, sehe ich manche Redakteure deutlich strenger als Sie. So manches Grünen-Bashing in der FAZ bedient die AfD-Reflexe, die wir von der Monika-Gruber-Demonstration kennen. Ich lese die FAZ wie Sie gleichfalls regelmäßig.
rakader
Ruanda ist bisher eine idee fixe, die FDP und der Kommentator tun allerdings jetzt schon so, als sei die Projektion Realität.
zum BeitragEinfach mal Füße stillhalten und die Reflexe bceruhigen. Wir sind nicht Australien und Papua Neuguinea, es ist schon mancher politische Ikarus verglühlt.
rakader
Bei mir in der grünen Ortsgruppe einer größeren süddeutschen Stadt kein einziger mit Migrationshintergrund oder Angehöriger einer Minderheit. Und das seit über zehn Jahren.
Was also bringen solche Strategiedebatten, wenn sie an der Realität vorbei gehen? Einfach mal ein paar demokratische Grundsätze schleifen, damit die Zielvorgabe passt?
Besser man lässt solche identitätspolitischen Schubladen stecken und übetlegt sich Themen und Inhalte, die Minderheiten ansprechen. Denn über alltagspraktische Inhalte kommen Minderheiten in die Parteien - nicht über theoretische Debatten. Manchmal habe ich bei den Fürsprechern dieser Debatten den Eindruck, dass sie in erster Linie Geschäftsmodell sind.
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Dieser Kommentar müsste in der FAZ, der NZZ, der Welt und Cicero stehen.
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Eine Kulturblase,
- die sich antisemitischer Codes bedient,
– die der umstrittenen Theorie des Postkolonialismus huldigt,
- die Selbsthass auf den Westen predigt,
- die einem Opferkult huldigt, der nie hinterfragt wird,
- die bei Diktaturen wegschaut,
- die Täter-Opfer-Umkehr betreibt und das Kontextualisierung nennt,
- die cancelt und für die angeblich gute Sache diskriminiert...
wundert sich
dass Ihr das Publikum wegrennt und die Gelder ausbleiben?
Klar doch.
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[Re]: @Tomás zerolo
Das ist Relativierung und Whataboutism. Machen Sie das nicht!
Das eine Unrecht rechtfertigt nicht das andere Unrecht. Ich wurde selbst als Schwabe durch den Fall Filbinger politisiert.
Um Ihre rethorische Schlussfolgerung zu beantworten: Das weiß ich vermutlich besser als sie, daher habe ich auch diese Analyse geschrieben.
zum BeitragSie haben übrigens Kiesinger vergessen - der kam aus meiner Stadt.
rakader
[Re]: Aus Ihren Schlussfolgerungen spricht Uninformiertheit. Sie schauen nur auf Schulklassen im engeren Sprengel und spielen den Haushälter, verkennen aber die Strahlwirkung, die dieses Museum und die Arbeit Tucholskys in der Kulturarbeit von Botschaften, Konsulaten, politischen Stiftungen hat.
Insbesondere wenn es um Demokratieförderung, Pluralismus, Pressefreiheit geht, ist Tucholsky immer ein wichtiger Faktor deutscher Kulturarbeit im Ausland.
Den Begriff "touristischer Faktor" müssen Sie unbedingt erweitern.
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Die These ab 45 und Osten stützt das tradierte Russlandbild vor allem von Ostdeutschen durch die Geschichtsklitterung der DDR. Das muss zeitnah intensiver untersucht werden, denn da haben sich antidemokratische Grundeinstellungen verfestigt, die ein Beleg für das Desinteresse politischer Erwachsenenbildung nach 89 sind. Das BSW ist Ausdruck dieser Grundeinstellungen, die sich in den Wahlpräferenzen im Osten seit der PDS über die Linke und AfD bis hin zum BSW verstetigt haben.
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[Re]: Das ist Ihre Holschuld. Seine Positionen triefen nur so vor Antisemitismus, dass ist hinreichend bekannt, muss man das immer wiederholen? Oder wollen Sie auch die Positionen eines Höcke in jedem Artikel über Höcke widergekäut haben?
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"Man muss die Ansichten und einzelne Äußerungen der Organisatoren und Teilnehmer des Kongresses in keinster Weise gutheißen"
Sehr viel Relativierung. Dazu bleibt mir nur zu sagen: Antisemitismus ist keine Meinung. Ich wäre froh, würde die Polizei immer so hart durchgreifen.
zum BeitragAuch bei jenen, die Ukrainern die eigene Existenz absprechen.
rakader
Seltsam, durch die Bank sehen das alle anderen Leitmedien durchgehend positiv. Sabine am Orde bespricht die gleichen Stellen wie die Kollegen, zieht aber andere Schlüsse.
Ich hatte auch große Bedenken, musste mich aber eines Besseren Belehren lassen. Experiment gelungen. Mehr Mut bitte
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Bei Agora Energiewende bin ich seit dem vermurksten Heizungsgesetz vorsichtig.
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Dieser Staat kann von seiner Droge Bürokratie einfach nicht lassen. Zeit für einen Entzug.
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In Maßen tun kleine Discounter-Läden jedem Kiez gut. Ob das der Tesco in der Touristenhochburg in Cornwall am Ende der Siedlung ist oder der Billa neben dem Rathaus in einem Osteuropäischen Touristenhotspot oder der Carrefour am Ende des Parks.
Problematisch wird es immer dann, wennn diese Läden anfangen Fläche zu fressen, weil sie meinen, dass Parkraummanagement auch noch dazu gehört. Wo auf Parkraum verzichtet wird, sind sie für die Einheimischen ein Bollwerk gegen Gentrifizierung. Wenn die Kommune die Läden dazu in historischen Gebäuden unterbringt und ihrer aufdringlichen Corporate Identity Grenzen aufzeigt, funktionieren Discounter zusammen mit inhabegeführten Läden sehr gut.
Problematisch wird es immer dann, wenn Ketten dominieren wollen.
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Es finden sich in der Parteiengeschichte mehr Beispiele für eine Radikalisierung extremer Parteien als umgekehrt ihre Mäßigung. Angefangen mit der NPD im Baden-Württemberg Ender der Sechziger, weiter über die Republikaner in Bayern und Baden-Württemberg, die schon Haider Vorbild waren, dann Haider selbst, der Richter Gnadenlos in Hamburg.
zum BeitragDerzeit sollte Österreich sehr aufmerksam in Bundesländer Thüringen, Sachen und Brandenburg schauen - vor allem in Thüringen ist ein offenes Labor. Die Landesregierung will es nicht ansprechen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Investitionen und Ansiedlungen im Bundesvergleich stärker zurückgehen. Parteien wie FPÖ und AfD sind Parteien des Wohlstandsverlusts.
rakader
Meyer Burger und Solarwatt in Sachsen, die Glasmanufaktur in Brandenburg versus North-Volt in Schleswig-Holstein. Fällt etwas auf? Es sind Bundesländer. Aber der Autor bejammert Christian Lindner von der FDP. Das ist ein Bundesminister. ER übergeht aber hopplahop die Länder - und lässt etwas Entscheidendes aus:
zum BeitragIn Schleswig-Holstein hat die Landesregierung aktiv um die Ansiedlung geworben und Gelder locker gemacht. Prokativ. Dann fließen auch Bundesmittel.
In Sachsen und Brandenburg haben die Landesregierungen das nicht.
Die Kritik von Kai Schönberg springt in meinen Augen zu kurz. Er sollte sich die Landesregierungen vorknöpfen. Denn aktive Industriepolitik geht anders.
rakader
[Re]: Die übliche Relativierung, Kleinrederei und Putinversteheherei. Wer da keine Mechanismen erkennt, ist ignorant. Kommen Sie aus Ihrer Blase.
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[Re]: Sie verbreiten Lügen und reißen aus dem Zusammenhang. Ich war 2014 vor Ort, habe Vertreibungen erlebt, habe Flüchtlingslager besucht und mit ukrainischen und moldauischen Journalisten gearbeitet, die das in TV-Beiträgen dokumentierten. Gleichfalls war damals eine Delegation der OECD vor Ort, die vor allem die Vertreibung anderer Minderheiten (Afrikaner, Asiaten) dokumentierte.
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[Re]: Das ist bekannt. Die Krimtartaren wurden aber nicht in dem Sinn vertrieben wie ethnsiche Ukraine, einfach weil sie nicht an staatlichen Schaltstellen gearbeitet haben, sondern immer sehr autonom agierten, soweit das eben ging.
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Danke für diese klaren Worte. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn die Autorin die Vernebelungstaktik von Emanuelle Macron mit gleicher Verve erläutern könnte, die nämlich strategischen Erwägungen geschuldet ist und gerade in Zeiten von Social Media notwendig. Denn auch eines muss bedacht werden. Transparenz ist nicht gerade ein Vorteil im Krieg. Macron denkt da besser.
zum BeitragDenn einmal mehr geht man in Deutschland über Macrons Initiativen hinweg. Stattdessen wird er eins zu eins übersetzt, was man auch begriffsstutzig nennen könnte. Fürwahr - Deutschland gibt seit geraumer Zeit kein gutes Bild im Ausland ab.
rakader
[Re]: Ja, das ist zu viel verlangt. Zügeln Sie Ihre Ungeduld. Wenn Sie den Artikel aufmerksam gelesen haben, können Sie sich die Antwort selbst geben.
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Enteignung.- geht es auch kleiner? Gockelund die seinen sollten sich einfach mal mit den Kollegen im Bayerischen Wald austauschen. Das wäre lösungsorientiert.
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Mit keinem Wort erwähnt Frau Taschewa den Bevölkerungsaustausch der nicht-tartarischen Bevölkerung, der Ukrainer auf der Krim. Ich habe ab 2014 selbst erwähnt, wie Kollegen, die ethnische Ukrainer sind, ihren Job verloren und so mittelbar zum Verlassen der Krim gezwungen wurden. Ich habe erlebt, wie ethnische russische Ukrainer Nutznießer dieser Entwicklung waren.
Was Frau Taschewa nicht erwähnt, ist, dass das Tischtuch zwischen den Einwohnern der Krim derart zerschnitten ist, dass eine friedliche Rückkehr der Vertriebenen nicht zu denken ist. Parallellen zur CSSR nach '45 sind nicht abwegig.
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Hat der Begriff "Jüden" etwas mit der Hamas zu tun? Oder ist das ein weiterer verunglückter Versuch Begriffe zu gendern? Historisch ist dieser Begriff antisemitisch vorbelastet, er entstammt der Bachs Johannes-Passion, mit seinen Wutchören "Kreuziget ihn" als polemisch affektbeladener Hass auf Juden von den Nazis gerne als antisemitische Musik verwendet.
In der Jüdischen Allgemeinen wird als einziger Zeitung darauf eingegangen:
"»JüdInnen« hatte, wie der Sprachkritiker Hermann Gremliza feststellte, den Nachteil, dass der männliche Part der so Bezeichneten, »der Jüd« im Singular beziehungsweise »die Jüden« im Plural, Begriffe sind, die so seit der späten Neuzeit (»Die Jüden aber schrien«, heißt es in Bachs Johannes-Passion) nicht mehr verwendet werden, außer heute noch im kölschen Dialekt, und dort nicht immer unbedingt nett gemeint."
Das ist noch sehr gnädig formuliert. Bitte liebe taz-Redaktion - verwendet diesen Begriff nicht mehr. Und sensibilisiert Eure Autorinnen und Autoren, sie bedienen einen vorbelasten Begriff. Mit diesem Fahrwasser wollt Ihr sicher nicht gleichgesetzt werden.
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Tolle Aktion. Schön wäre es, wenn für die Staatsschützer immer Internationaler Frauentag wäre.
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"Ex-Präsident Trump macht im US-Wahlkampf Stimmung gegen Migranten aus Lateinamerika. Trotzdem wächst die Gruppe der Latinos, die zu ihm halten."
Das ist das normale Verhalten von Migranten der ersten Generation. Es gibt mehrere Erklärungsmodelle für derem xenophobe Einstellungen. Erstens sie wollen sich als Migranten abgegrenzt wissen und sehen sich als Teil der Mehrheitsgesellschaft, zweitens sie wollen nicht, dass die zweite Generation es leichter hat, drittens sind es Verteilungs- und Verlustängste.
Ich veranstaltete während der Flüchtlingswelle 2015 eine Podiumsdiskussion, u.a. mit einer Vertreterin der AfD. Nicht aber die AfD war dir kritischste was Migration betraf, was Skepsis hinsichtlich Anpassung anlangte, sondern ein ehemaliger italienischer Immigrant der ersten Generation. Ähnliches hatte ich schon Jahre vorher bei jugoslawischen Einwanderern während der Jugoslawienkriege beobachten können.
Natürlich ist es beklemmend über diese Entsolidarisierung zu lesen, man nimmt eine automatische Solidarität an. Dem ist aber nicht so. Gegen die Entsolidarisierung gibt es keine Patentrezepte. Einzig frühzeitige politische Bildung scheint mir zu helfen. Doch die ist bei uns so wenig ausgeprägt wie in den USA.
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Jede technische Innovation in diesem Land wird kaputt geredet udn kritisiert. Das ist so typisch für dieses Land. Dahinter stehen Zukunftsängste. Das muss man ernst nehmen.
Gesellschaftlich schädlich ist, dass sich eine Lobby aus Kritikern entwickelt hat, die von diesen Ängsten gut lebt, deren Kritik anfangs Verbesserungen bewirkt, dann aber nicht mehr bereit ist, einmal in die Welt gesetzte Narrative zu korrigieren.
Eines der besten Beispiele ist die Gentechnik. Vor 25 Jahren waren die Ängste begründet. Jetzt aber werden Entwicklungen ignoriert. Das ist nicht allein Rechthaberei, es ist auch für die gesamtgesellschaftlichte Entwicklung schädigend.
Gleiches gilt für die CO2-Verklappung. Der Klimawandel nimmt keine Rücksicht auf Diskussionsprozesse. Trotzdem denken Umweltschützer immer noch, mit prognostizierten Ängsten den technologischen Fortschritt aufhalten zu können - und sägen dabei auf dem Ast, auf dem sie selbst sitzen. Als hätte man alle Zeit der Welt.
Warum nicht einmal die Mut zum Risiko und dann evaluieren? Einfach mal machen... sonst machen es andere.
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Vielleicht ist der Ansatz 4 % der falsche.
Dass die Richtlinie zurückgenommen wurde, ist zuerst falsch. Auch das Argument der Agarlobby mit der Wettbewerbsfähigkeit ist so ausgelutscht wie das mit Arbeitsplätzen, wenn es um Änderungen geht. Warum?
Die Richtlinie zielt auf die Agrarwüsten vor allem in Brandenburg und Bayern. Ich selbst habe dereinst als Student 220 Hektar unter dem Pflug gehabt, da zwitscherte und summte es - heute sind alle Oasen für Wildtiere in den Feldern und am Wiesenrand verschwunden. Es hat sich ausgesummt.
Der Bienenschwund hat enorme Auswirkungen auf die Bestäubungstätigkeit und versursacht volkswirtschaftliche Schäden, die nicht der einzelne Bauer tragen muss, wohl aber die Allgemeinheit. Die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit ist also ein schlechtes Geschäftsmodell, dass die Allgemeinheit bezahlen muss.
Viel besser wäre nicht das Gießkannenprinzip, sondern die Fixiierung auf Bundesländer mit Agrarindustrien. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft, wie es sie in Baden-Württemberg gibt, darf nicht für die Fehlentwicklungen der Großbaern in Brandenburg, hinter denen oft niederländische Konzerne stehen, in Regress genommen werden.
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[Re]: …dann muss tatsächlich mal jemand vom ADFC in Tübingen, Passau und Stuttgart mit dem Rad unterwegs gewesen sein. Mir kommt es immer so vor, als sei die Radfahrerlobby nur in Hamburg oder Berlin unterwegs - da ist es flach. In den genannten Städten hat aber überall Steigungen zwischen 20 und 30 Prozent.
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Danke für diesen Bericht. Bitte öfter mehr Inside Osteruopa.
Vielleicht wäre es noch wichtig zu erwähnen gewesen: Der Präsident Rumäniens, Klaus Iohannis, war bis 1997 Lehrer am Brukenthal-Gymnsium für Physik und Mathematik in Hermannstadt. Das dürfte die Nachfrage nach diesem Gymnasium (eigentlich Lyzeum) noch einmal erhöht haben.
Eine Tatsache der deutschen Minderheit ist, dass die Rumänen selbst die deutsche Kultur am Leben erhalten. Davon zeugen Volkstanzkurse, Theater, deutsches Kino, Literaturlesungen im Demokratischen Forum in Sibiu. Manche Veranstaltungen werden heute allein von Rumänen am Leben erhalten.
Alle Kinder meiner Freunde in Hermannstadt gehen auf das Brukenthal-Gymnasium, das steht schon mit Geburt fest. Eine Tatsache ist aber auch, dass ein aufwendiger Privat- und Nachhilfeunterricht zum sozialen Muss gehört. Englisch ist immer dabei, Französisch, die Fremdsprache der Großeltern, leider total out.
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Ganz viel richtig, doch auch ganz viel Allgemeinplätze. Mit einer Frontstellung gegen Autofahrer wird sich nichts ändern, mit Einzelnmaßnahmen nur so viel, dass der Regelkanon immer unübersichtlicher wird und das Gegeneinander wächst. Poller sind hierfür das beste Beispiel: sie grenzen aus, diskriminieren. Wieviel besser wäre es, der Autofahrer käme erst gar nicht auf die Idee auf den abgepollerten Platz zu fahren, nur weil er es kann?
Wohlgemerkt, ich bewege mich nur zu Fuß oder per Fahrrad durch die Stadt, mich nervt auch die Rücksichtlosigkeit zugeparkter Gehwege oder zu geringer Abstand. Außerorts liebe ich Autofahren und das gerne schnell oder zum Genießen von Landschaft. Eine Verhaltensänderung wird es nur über zwei Möglichkeiten geben: Drakonische Strafen wie in Italien oder der Schweiz oder Verkehrserziehung von Kindesbeinen an: Mein Vater sagte immer zum Auto "Das ist eine Tötungsmaschine mit über einer Tonne, denke immer daran".
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Ich habe während der Zeit des Maidan, der Annexion der Krim und dem Umbruch nach der Revolution in der ganzen Ukraine gearbeitet und maße mir einen gewissen Überblick an.
Für die deutsche Politik und die Medien war das Land bis zur Annexion eine Terra incognita, der Maidan selbst nur eine Revolution von vielen; man schaute eher auf Janukowitsch, den EU-Assozationsvertrag und Juliya Timoshenko.
Die Ukrainer verstanden bis zur Krim ihr eigenes Land selbst nicht. Dominierend war der Sprachenstreit zwischen Ukrainisch und Russisch, der oft auch ein Bekenntnis war, wohin sich das Land orientieren soll.
In der Westukrukraine hatte die junge Generation sich aber längst entschieden: Nach Europa - das bedeutete Aufstieg ohne die verhassten Hierarchien aus Sowjet-Zeiten, die sie im Alltag zu Bütteln ihrer durch korrupten Chefs machten.
Dieses Land redete nach dem Maidan von Vaterland, hatte das aber noch nicht durchdrungen. Bei der Fahrt durch die Ostukraine spotteten Kollegen aus der Westukraine über die Armut im Osten. "Schau mal wie klein die Häuser sind." Ich sagte: "Ihr habt zwar die gleichen Farben, aber ihr seid noch keine Nation."
Ich erinnere mich an eine Konferenz mit diesen Chefs wenige Tage nach der Annexion. Alle beschlossen alle Kontakte zur Krim abzubrechen. Und auch der ewige Sprachenstreit war webgeblasen. Alle konnten auf einmal Ukrainisch reden. Russisch war tabu.
So schmerzlich die Annexion war, sie hat die Ukraine erst zu einem geeinten Land gemacht, über Ost und West, Alt und Jung hinweg. Erst danach begann dieses Land sich als Nation anderen Ländern in Europa zu vermitteln. Erst da erkannten Merkel, Macron und Co, welche präpotente, ja präkoloniale Politik z.B. beim Minsker Prozess sie gefahren hatten. Merkels DDR-Erfahrung war dabei eher hinderlich, weil immer Russland-zentriert.
Deutschland hat einen Crash-Kurs in Sachen Ukraine erfahren, im Osten sind aber noch viel Leerstellen. Insbesondere die DDR-Prägung ist hier sehr hinderlich, siehe AfD.
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Tolles Projekt, und das vor allem dann, wenn einem Brecht und seine platte Missionierung auf den Senkel geht. Aber das mag dem Alter geschuldet sein. In der Schule ist Brecht nach wie vor wichtig für Orientierung in einer demokratischen Gesellschaft.
Ohne des Antisemitismusvorwurf genau zu kennen - auch Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Franck und Antisemitismusexperte, hat sich gegen den BDS-Beschluss des Bundestages ausgeprochen. Gleichwohl hat er aber auch auch die totalitäre Grundeinstellung der BDS-Bewegung in seinem Buch "Über Israel reden" herausgestellt. Es kommt also stark darauf an, wie man über den BDS redet.
Ich sehe in unserer Gesellschaft ebenfalls einen latenten Antisemitismus, links und rechts, und engagiere mich ein Leben lang dagegen, man sollte aber nicht reflexhaft andere mit Antisemitismusvorwürfen bewerfen, wenn es nicht eindeutig ist. Das schadet der Arbeit gegen Antisemitismus, macht sie unglaubwüdig, nutzt sie ab - Ausnahme sind eindeutige antisemitische Aussagen wie von antisemitischen Palästina-Unterstützern oder den haarsträubenden Ausflüchten der Documenta-15-Macher. Wobei letztere deutlich schwieriger zu dechiffrieren sind.
Zusammenfassend: Die BDS-Bewegung ist antisemitisch, spricht Israel das Existenzrecht ab. Der BDS-Beschluss des Bundestages ist diskussionswürdig. Es gibt Argumente dafür und dagegen. Deswegen darf man Kritik an diesem Beschluss nicht mit Antisemitismus gleichsetzen. Da agierte die Augsburger SPD mit gefährlichem Halbwissen.
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Tolles Projekt. Toller Einsatz für die Demokratie. Einfach vielen Dank dafür!
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[Re]: Das ist bei Wirtschaftswald in den Landeswaldgesetzen immer so vorgeschrieben.
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[Re]: Dieser Wald ist ökologisch nichts wert. Was soll mit diesem Mantra des schützwerten Waldes bezweckt werden? Es ist eine Lüge.
Wir haben gerade in einer größeren bayerischen Stadt die Abholzung von Stadtwald für Gewerbegebiete per Bürgerentscheid untersagt - das waren aber allesamt wertvollere Wälder , u.a. Urwälder, als dieser Industriewald namens Grünheide.
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[Re]: Nachtrag: Und wie man durch Recherchen der SZ weiß, steht der VLAB e.V. aus Bayern der AfD und den Klimawandelleugnern nahe.
Wenn solche Trittbrettfahrer ohne Distanzierung der anderen Gegner beim Protest mitmachen dürfen, ist der ganze Protest nichts wert und schadet künftigen, echten Umweltschutzanliegen.
Drum prüfet, wer da protestiert.
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Dieser Text von Frau Junge kommt mir vor wie in einer Blase geschrieben: "Lasst und reden - Gut, dass wir geredet haben."
Wer nur Gastgeber Christoph Heusgen mit dem chinesischen Außenminister Wang Li auf der Bühne gesehen hat (bei Phönix), dem wurde klar, dass Reden, Reden, Reden Wolkenkuckucksheim ist.
Mir wurde bei den Lügen von Wang Li schlecht. Man kann Christoph Heusgen für seine Haltung nur bewundern.
Aber wenn schon reden, dann bitte genau und treffend reden. Und bitte auf Buzzwords wie "globaler Süden" verzichten. Der globale Süden, das ist eben nicht das schnuckelige Barbados, dass sind allerschlimmste Diktaturen wie in Eriträa, Kongo oder Ägypten. Und nein, die sind nicht gut.
Um der Eskalationitis Einhalt zu gebieten, gehört auch der Verzicht auf solche ungenauen Begriffe, verehrte Barbara Junge. Gewöhnen wir uns wieder eine faktenorientierte Sprache unter Verzicht auf politische Poisitonsbestimmungen in der Sprache selbst an. Die Faktenanalyse wird es danken.
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Protest kann hilfreich sein, er kann aber aber auch überzogen und in seinen Argumenten vorgeschoben sein, weil es eben nicht um Umweltgründe geht, sondern eine grundsätzliche Gegnerschaft zum Kapital.
Man muss differenzieren, aber es wird nicht differenziert - damit setzen sich die Gegner ins Unrecht. Beispiel gefällig?
Der immer wieder beschworene Wald im Gebiet ist nicht schützenswert. Es ist ökologisch wertloser Industriewald ohne Eigenschaften fürs Grundwasser.
Die Sorge ums Grundwasser ist dagegen berechtigt. Die muss Tesla ausräumen. Das ist aber technisch machbar.
Initiativen vor Ort haben ihre Berechtigung, irgendwelche Vereine aus Bayern wie der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V., die auf öffentliche Gelder abzielen, aber nicht. Derartige Initiativen haben in den Umweltschutz- und Verbandsgesetzen ein Geschäftsmodell ausgemacht. Sie schaden dem Gedanken des Umweltschutz. Ihrem Gebahren gehört ein Riegel vorgeschoben.
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[Re]: Nachtrag: Und wie man durch Recherchen der SZ weiß, steht der VLAB e.V. aus Bayern der AfD und den Klimawandelleugnern nahe.
Wenn solche Trittbrettfahrer ohne Distanzierung der anderen Gegner beim Protest mitmachen dürfen, ist der ganze Protest nichts wert und schadet künftigen, echten Umweltschutzanliegen.
Drum prüfet, wer da protestiert.
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[Re]: Sie bringen die Grundproblematik des verstellten Blickes bei der europäischen Linken auf den Punkt. Der Antiamerikanismus der Linken ist genau so unterkomplex wie die Xenophobie der Rechten.
Es ist umso peinlicher, als die Linke sich immer das Mäntelchen des kritischen Denkens umhängt, den Schritt aus der Komfortzochne des Antiamerikanismus aber nicht bereit ist zu gehen.
Transatlantiker waren da immer schon realistischer, ohne die wirtschaftliche Konkurrenzsituation zu den USA zu übersehen, bei aller Wirtschaftsspionage zum Freund aus Übersee.
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[Re]: Das Linke-Parteiprogramm geht hier am Thema vorbei. Abgesehen davon, dass 20 Mrd. pro Jahr extra die Unterfinanzierung fortschreiben würde.
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Es macht sich aber auch zu einfach, wer Aufrüstung in Europa pauschal ablehnt und dabei mit der Vergangenheit argumentiert.
Der Begriff Zweitenwende fiel mir selbst wenige Minuten nach dem Angriff Russlands ein und nutzte ihn Stunden später bei einem Vortrag. (Es ärgert mich, dass Scholz ihn für sich reklamiert ;-))
Zeitenwende, der Begriff, drängt sich bei der Ungeheuerlichkeit Putins auf. Niemand sollte sich aber anmaßen, diesen Begriff bis heute vollkommen ausbuchstabiert zu haben.
In meinem Leben ist der Überfall Russlands auf die Ukraine die dritte Zeitenwende - und niemand, auch politisch denkenden Menschen, haben die Entwicklungen vorhergesehen.
Das erste Mal war der Mauerfall 1989, das zweite Mal 9/11 auf die Twin-Türme in New York 2001. Insbesondere 9/11 war ein Anschlag auf unsere Freiheit, in dessen Zuge weltweit in Demokratien Freiheitsrechte abgebaut wurden. Und die Zivilgesellschaft verstand es nicht, geschockt wie sie war, das Spannungsverhältnis Freiheit und Sicherheit zu definieren. Wo blieb der Aufstand gegen Guantanomo? Wo blieb der Aufstand gegen den Islamismus? Wo verteidigte man demokratische Stimmen im globalen Süden?
Ich fürchte sehr stark, dass es dieses Mal wieder ähnlich ist. Man hält am liebgewonnenen Bild eines zivilen Russlands fest und kritisiert lieber die eigene Haustüre. Man unterliegt aber dem false bias, dass zivilgesellschaftliche Muster in Autokratien nichts gelten.
Das ist mir zu viel Naivität. Da sind mit die Strack-Zimmermanns dieser Welt allemal lieber.
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Falsch. Ein Unrecht durch neues Unrecht zu ersetzen, schafft wieder Unrecht. Der Soli hat sich als einst gerechtfertigte Sondersteuer ins Unrecht gesetzt. Und das seit 20 Jahren.
Eine Krisensteuer ist gerechtfertigt und angebracht. Aber nicht durch eine falsch begründete Steuer, bei der es der Staats nicht schafft wie von einer Droge loszukommen. Ein bloßer Ersatz hätte von Beginn an den Geruch des fortgesetzten Missbrauchs.
Eine neue Steuer einzuführen, ist mühselig. Über dieses Stöckchen muss die Regierung springen. Leicht machen darf man es ihr nicht. Das wäre auch die bessere Gelegenheit über die anfängliche Ungerechtigkeit des Solis nachzudenken und es dieses Mal besser zu machen.
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[Re]: Das hat auch niemand behauptet. Drehen Sie bitte die Aussage nicht um und kosntruieren einen Gegensatz, wo es keinen gibt.
zum BeitragBiberach ist eine CDU-Hochburg. Es hat sich aber ein grünes Milieu entwickelt, das besonders in seiner Mitte sichtbar ist und sich aus den Akademikern und ihren Kindern speist, die bei Boehringer-Ingelheim Biberach und Liebherr Biberach speist. Dieses Milieu hat Biberach toleranter gegenüber früher gemacht wie es selbst gelernt hat Traiditonen zu respektieren. Der Politikertypus Winfried Kretschmann ist die Verkörperung dieser Entwicklung.
Ich selbst komme aus diesem Umfeld und habe einen entsprechenden Freundeskreis in Biberach.
rakader
[Re]: Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen wollen? Ich stamme aus der Gegend und kann die Gegenkultur, die in den 80ern dort gegen den schwarzen Sumpf entwickelt wurde, nicht anders beschreiben. Soziologisch wäre vielleicht Alltagskultur passender.
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Biberach ist insofern ein bobachtenswertes Territorium, als dort die CDU in der Vergangenheit über 70 % erzielen konnte und die Nazis in den 70ern ihre besten Ergebnisse. Dabei gehört der Kreis mit jahrzehntelanger Vollbeschäftigung und Pharma-Riesen und Maschinenbau zu den reichsten des Landes.
Die Brut der Rechten haust in den umliegenden Dörfern, wo die Republikaner in den 90ern ihren Spitzenergebnisse erzielten. Anschlussfähigkeit des rechten Milieus zu den Bauern ist allerdings schon immer vorhanden wie auch dass die Innenstadt von Biberach grün geprägt ist und sich in Jahrzehnten einen besuchenswerten Kiez geschaffen hat mit Konzerten und vielen kulturellen Veranstaltungen und schnuckeligen Cafés, die die Stadt bereichern.
Bei den Protesten jetzt bricht sich auch dieser Kulturkampf Bahn.
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DAs Problem ist, dass Tiere in Zoos durch allerlei Dokumentationen vermenschlicht wurden. Angebot und Nachfrage. Die Zoos selbst haben einen nicht unerklecklichen Anteil daran.
Der Arterhaltungsauftrag ist nun einmal weniger sexier zu vermitteln als kleine weiße Stoffeisbären zu verkaufen.
Mit selbsternannten Tierschützern, die rein emotional aber nicht zoologisch argumentieren, kann man sich nicht vernünftig austauschen.
Weniger Transparenz im Sinne es eigentlichen wissenschaftlichen Auftrages würde wohl viel Dampf aus dem Kessel nehmen.
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Nicht jeder Straßenzug in Ottensen ist dem links-alternativen Milieu zuzurechnen. Mittendrin stehen nämlich gesichtlose Backsteinbauten, Bausünden der 60er, die aber erschwinglich sind. In den schmucken, geduckten weißen Hausreihen wohnen vor allem Studenten und haben afghanische Reparaturbetriebe und türkische Pizzalieferdienste ihren Standort. Das ist das eigentlich links-alternative Ottensen. AfD-Brüllaffen würde da eine steife Brise ins Gesicht wehen.
Grüße
zum Beitragein ehemaliger Ottensen-Mittendrin-Bewohner.
rakader
Die sogenannte Friedenskonferenz ist seit Jahren ein Beispiel für linken Antisemitismus. Insbesondere, dass das Wort "Frieden" hier äußerst selektiv gebraucht wird, ist ein Ärgernis.
Das hat nichts mit "Nachdenken" und "Denkansätzen" zu tun, sondern mit ideologischsten Denkschablonen, angefangen bei Antiamerikanismus als Vorstufe von Antisemitisus, der den Schuldigen immer nur auf einer Seite sucht. Gegenüber Diktatoren und Autokraten gibt es nur Lippenbekenntnis, ansonsten scheint viel Sympathie durch. In der Argumentation werden die Handlungen von Diktatoren wie Putin denen des Westens gleichgestellt. Bigotterie ist fest eingeübt.
Im besten Sinne sind die Denkstrukturen der "Friedenskonferenz" so unterkomplex wie bei Querdenkern und rechten Extremisten.
Die Friedenskonferenz gibt sich ein humanes Mäntelchen, ist aber antidemokratisch wie verschwörerische Stimmen vom rechten Rand. Die Stadt München tut gut daran, die Gelder zu streichen. Sie sollte noch mehr tun.
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Man sollte Frösche nicht zum Trockenlegen eines Teiches befragen. Im Fall der UNRWA zeigt dies auf den ersten Blick: das ist ohne großen neuen Erkenntnisgewinn. Das Hyperventilieren altbekannter Positionen, das Abstreiten von Problem, das Hervorheben von Unkenntnis ist angesichts der Situation nichts anderes als die Aneinanderreihung von Floskeln.
Auf den zweiten Blick zeigt es eines dann doch: Für die UNRWA haben Reformen keine Priorität. Diese Reformunwilligkeit ist typisch.
Insofern ist das doch kein schlechtes Journalismus, in aufgeheizter Stimmung eine Einzelstimme zu präsentieren. Was macht man mit einer reformunwilligen Organisation? Man wickelt sie ab und macht was besseres.
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"Diese Zeit vor Gender
Wer sich als Kind sieht, erfährt: Es war die Zeit, bevor wir zu bestimmten Spielzeugen geschubst und für bestimmte Verhaltensweisen gelobt wurden."
Und siehe, es war gut so.
Ich sitze gerade an einem Buch vor Gender, die Biographie einer Frau, im Hintergrund der prägenden Intelligenzia aus den Anfängen der Republik und entdecke sehr viel Lebensfreude, Mut und einfach Machen und keinem schlechten Gewissen.
Und so viel freier im Geist. Und so viel weniger Opfer.
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Bitte mehr davon. Das System ist auch angetan, um den Ruf Deutschlands im Ausland nachhaltig zu schädigen.
Es gibt sogar Theaterstücke über dieses Thema der Ausbeutung und die Rechtlosigkeit, wenn Arbeitsvermittler mit dem Geld abhauen, bzw. Vermittlungsgebühren ohne Leistung kassieren.
Am Deutschen Theater in Hermannstadt (Sibiu) gab es dazu vor einigen Jahren eine beeindruckend rumänisch-ungarische Koproduktion.
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Sehr guter Artikel, glänzend recherchiert. Dass der Journalismus in Nischenbereichen des Publikumsjournalismus Luft nach oben hat, ist kein Geheimnis. Der Spielejournalismus hat es allerdings mit seiner Fokussierung auf das Werbeumfeld derart übertrieben, dass Glaubwürdigkeit erst gar nicht entstanden ist. Selbst Motorjournalismus thematisiert inzwischen den Klimawandel, Reisejournalismus nicht nur Overtourism, sondern auch Alltagskultur - auch in Autokratien. Zumindest in Teilen - je sportlicher es wird, desto eher ist ein Land Sportgerät.
Dass aber die politischen Implikationen bei Spielen einfach nicht beachtet werden, selbst wenn Autoren sie thematisieren, kann man nur als ignorant bezeichnen, im besten Fall als Unvermögen.
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Herrlich geschrieben. Erinnert mich an eine Wettfahrt mit einer Lokomotive im kroatischen Gebirge die Serpentinen hinab. Die Lok hupte bei regennasser Straße an jeder Kehre und setzte ihren Suchscheinwerfer ein, wenn ich schneller war. Ich gewann trotzdem beim Zieleinlauf Richtung Dubrovnik.
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[Re]: Da liegen Sie falsch. Es gibt in Russland und ehemaligen SU-Mitgliedern noch etliche Straßen, Gebäude und Statuen mit Stalin im Namen. Man findet auch noch Lenin-Statuen. Ich habe eine ganze Fotoserie davon. Selbst in Selenskis Heimatstadt stand Krywi Rih stand bis vor wenigen Jahren ein Lenin. Gerade in dieser Stadt verstand man sich immer als russischsprachige Ukrainer und war mehr in Opposition zu Kiew als zu Moskau. Als die Nationalisten in Moskau aus den Ukrainern Russen machen wollten, änderte sich das sukzessive. Daraus entstand dann das Nationalgefühl, das de Maidan nicht umsetzen konnte. Die Schilder und Statuen erinnerten also an eine permanente Beleidigung der Ukrainer. In diesem Sinn ist ein Kontext unumgänglich. Was Sie mit "blanken Umbenennungen" meinen, wächst auf dem westlichen Diskurs der Identitätspolitik, die vereinfachend ist und ein westliches Wohlstandsphänomen. Da bin ich bei Ihnen
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[Re]: Da bin ich bei Ihnen. Wenn es denn so funktioniert, helfen Ergänzungen sicher. Es sollte aber weniger apodiktisich, denn als Handlungsempfehlungen verstanden sein. Letztlich kommt es auf den Einzelfall an und den gesellschaftlichen Reflex in der Gegenwart.
Aber noch einmal: Ich bin wie Sie auch gegen diese Bilderstürmerei. Sie ist unterkomplex und ahistorisch dumm.
zum BeitragAb
rakader
[Re]: Bismarck war ein wenig früher. Man muss Demokratiefeindlichkeit auch in ihrer Zeit historisch sehen - und das ist bei Hindenburg eindeutig gegeben,
Ich bin im Tenor bei Ihnen, doch mit der Kontextualisierung habe ich meine Probleme, wenn es um Hitler geht. Ich hoffe, da gehen Sie mit mir.
Kontextualisierung ist ein Modewort, ein Totschlagwort, dass mir seit Judith Butlers antisemitischen Verrenkungen und seit der Documenta 15 zunehmend aufstößt.
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Es gibt auch nirgend eine Hitler-Straße. Das CDU-Argument ist vorgeschoben, vielleicht wegen des Preußentums und der Pickelhaube, wer weiß.
Straßennamen sind nicht absolut. In Timisioara in Rumänien, wo die Revolution begann, heißt die Straße jetzt Bulevardul Revolutiei 20 Dezembrie 1989. Vorher war sie nach einem Kommunisten benannt.
Es ist ein Unterschied, ob Straßennamen kulturhistorisches Verständnis ausdrücken - wie Mohrenstraße - oder politisch intendiert sind.
"Mohr" z.B. war volkskundlich anders intendiert als es heute die postkoloniale Bewegung in ihrem Drang Vereinfachung wahrhaben will. "Hindenburg" dagegen ist mit ganz festgelegten politischen Ereignissen verbunden, zuvorderst aber mit einer antidemokratischen Haltung. Das man das heute irgendwie rechtfertigt, entzieht sich jedweden Begründungszusammenhangs und ist im besten Sinne revanchistisch.
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Ein Einreiseverbot war mein erster Gedanke, als ich von dem durch Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen las. Die identitäre Bewegung ist in Österreich deutlich stärker als in Deutschland. Inhaltlich sollte ein Einreiseverbot für Selber nicht das Problem sein.
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Wichtiges Thema im Schatten der Energiedebatte. Ich stelle immer mehr fest, dass Südafrika und seine Staatspartei ANC notorisch konservativ wenn nicht gar reaktiv ist. Das zeigt schon die Hinwendung zu Russland und die antisemitischen Positionierungen. Dabei gibt es progressive Kräfte, die visionär denken. Doch diese gehören so gut wie nie dem korrupten ANC an. Innovative Kräfte werden ausgebremst, weil sie nicht das richtige Parteibuch haben. Das Know How für Sonnenkollektoren wäre vorhanden, die Kontakte zu Windkraftherstellern in Europa, vornan die Niederlande, gegeben. Die Partei Nelson Mandelas zeigt inzwischen autoritäre Züge, das ist einfach mal nach übereinstimmender Beobachtung festzustellen.
Und in der westlichen Welt singen linksliberale Kräfte das Hohelied auf den Globalen Süden. Verstehe diesen false bias wer will.
Ich plädiere dafür die Hilfen und die Kontakte zu Südafrika auf den Prüfstand zu stellen. Sollen die Türken ihr Geschäft machen. Der ANC fühlt sich in autoritärer und intransparenter Umgebung einfach wohler. Das müssen wir anerkennen - und die Konsequenzen ziehen. Für uns.
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Wichtiges Thema im Schatten der Energiedebatte. Ich stelle immer mehr fest, dass Südafrika und seine Staatspartei ANC notorisch konservativ wenn nicht gar reaktiv ist. Das zeigt schon die Hinwendung zu Russland und die antisemitischen Positionierungen. Dabei gibt es progressive Kräfte, die visionär denken. Doch diese gehören so gut wie nie dem korrupten ANC an. Innovative Kräfte werden ausgebremst, weil sie nicht das richtige Parteibuch haben. Die Partei Nelson Mandelas zeigt inzwischen autoritäre Züge, das ist einfach mal nach übereinstimmender Beobachtung festzustellen.
Und in der westlichen Welt singen linksliberale Kräfte das Hohelied auf den Globalen Süden. Verstehe diesen false bias wer will.
Ich plädiere dafür die Hilfen und die Kontakte zu Südafrika auf den Prüfstand zu stellen. Sollen die Türken ihr Geschäft machen. Der ANC fühlt sich in autoritärer und intransparenter Umgebung einfach wohler. Das müssen wir anerkennen - und die Konsequenzen ziehen. Für uns.
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Ich kann und will die Angst vor einem Verbotsverfahren nicht verstehen. Man frage sich andersherum: Was wäre für die AfD bei einem misslungenen Verbotsverfahren gewonnen? Dass sie sich über ihren "Erfolg" freut? Sicher. Aber was hätte das für Auswirkungen außer die innere Befindlichkeit der Faschistenpartei?
Ich halte die Angst vor einem Verbotsverfahren für vorgeschoben. Niemand kann bisher schlüssig erklären, was bei einem Scheitern so schlimm wäre.
Schauen wir uns das Verbotsverfahren gegen die NPD an. Es war ein Freispruch zweiter Klasse. Die Partei wurde nur deswegen nicht verboten, weil sie zu klein und zu unbedeutend war. Und was folgt auf dem Sieg der NPD in Karlsruhe? Richtig, sie benannte sich um. Und heute weiß keiner, wer sie ist und wie sie heißt.
Münzen wir das auf die AfD um. Einen Freispruch zweiter Klasse wird es nicht geben. Denn unbedeutend ist diese eben nicht. Somit wird Karlsruhe auch nicht feststellen können, dass von der AfD keine Gefahr für unser Gesellschaftssystem und die Verfassung ausgeht. Zu 99 % kann man hier sagen, dass dies nicht passieren wird.
Der Einwand, dass ein Verbot nichts an den demokratiefeindlichen, rassistischen Einstellungen in unserem Land ändern würde, ist richtig, er hat aber nur mittelbar mit der AfD zu tun und ist wiederum vorgeschoben, denn er ist eine andere Baustelle: politische Bildung. Darum geht es hier aber nicht.
Es geht im Kern um den Organisationsgrad einer verfassungsfeindlichen Partei, die die Mittel hat, in Institutionen einzudringen, um sie von innen zu zerstören. Es geht um eine Partei, die sich demokratische Freiheiten zunutze macht, um diese zu zerstören. Im Gegensatz zur NPD kann die AfD das - sie ist groß genug. Die Gefahr ist also ihre Größe!
Ein Verbot wäre eine institutionelle Schwächung dieser demokratiefeindlichen Kräfte
Im Umkehrschluss heißt das wiederum: Bei einem Verbotsverfahren kann unser Land nur gewinnen - egal wie es ausgeht.
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Ähnlich wie in Deutschland zündelt die AUR, die rumänische AfD und versucht, die Proteste zu instrumentalisieren.
Man hätte für Rumänienfremde das besser erklären und einordnen können. Gerade mit der AUR böte sich ein Vergleich an wie auch die staatlichen Reaktionen.
Wenn man es mit Klimaklebern vergleicht, ist der Entzug der Fahrerlaubnis nicht das schlechteste Mittel. An Rumänien zeigt sich, dass in Deutschland Justiz und Polizei mit zweierlei Maß messen. Das sollte uns zu denken geben.
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[Re]: Man muss bei Wörtern und ihren Bedeutungen zwischen dem Alltagsgebrauch und dem Fachgebrauch unterscheiden.
zum Beitrag"Relativierung" ist insofern ein hässliches Wort, als es eine inflationär gebrauchte rhetorische Technik beschreibt von Geschehnissen abzulenken, euphemistisch kleinzureden und zu beschönigen. "Relativierung" ist insbesondere eine Argumentationstechnik für antisemitische Chiffren, ganz einfach zu erkennen am "aber".
rakader
[Re]: Relativierung ist ein zu böses Wort. Einordnung trifft es besser.
Die Singvögel in Italien wurden bis in die 90er gefangen. Begegnete mir immer wieder in der Toskana.
Zum Verzehr hieß es immer, doch nirgendwo bestätigte mir das ein Jäger. Vielmehr ging es um profanen Wettbewerb: Wer fängt die meisten.
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Degrowth ist mal wieder ein Konzept, das nur dem Wunschdenken akademischer Denkstuben entspricht, aber an der Realität vorbei geht. Es wird isoliert nicht funktionieren. Die Betonung liegt auf "isoliert". Erst wenn touristisches Abrüsten mit Gratifikationen aufgeladen werden, die Gewinn und nicht Verlust versprechen, wird ein Umdenken stattfinden. In der Psychologie nennt man das positives Ausblenden.
Besonders Bürgermeister müssen überzeugt werden, Der Teufelskreis von immer mehr kann nur durchbrochen werden, wenn man ihnen klarmacht, dass einzelne Touristen mehr Geld im Ort lassen als viele Bus- und andere Massentouristen, für die Busparkplätze und anderweitige Infrastruktur geschaffen werden muss. Dass diese einzelnen Touristen länger bleiben und ihr Geld nicht in der großen Kreisstadt lassen und allenfalls dort für einen Tag Bustourist sind, der nur 2,50 Euro Umsatz bringt. Also klassisches Weniger ist mehr.
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Ich bin nah an diesem Umfeld. Alles richtig, was Wolf Mayer sagt - aber sicher kommt die Enttäuschung nicht aus einem "grün-nahen Umfeld". Das als einziger Einwand.
Die hörbar demonstrieren, sind Vertreter großbäuerlicher Strukturen, die auch die meisten Subventionen einheimsen.
Gerade kleinbäuerliche Betriebe werden von den eigenen Verbänden - hallo, Herr Rukwied - ignoriert, noch mehr, wenn es um grüne Landwirtschaft geht.
Kleine Betriebe leihen sich den Mähdrescher für die paar Tage aus, da fällt das Dieselprivileg nicht so ins Gewicht. Wer als Bauer ökologisch umstellen will, dem werden immer, ja immer, Steine von den eigenen Kollegen in den Weg gelegt. Sie werden in der dörflichen Gemeinschaft geschnitten. Das höre ich von - erfolgreichen - Bio-Bauern in Baden-Württemberg und Bayern immer wieder.
Der eigentliche Skandal ist, das sagt Herr Mayer richtig, dass die Borchert-Kommission nicht gehört wurde. Dafür sollten Bio- und Kleinbauern getrennt auf die Straße gehen.
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Kluge und richtige Antworten und Analysen, genauso richtig ist aber, dass Ska Keller nicht mehr antritt. Sie wurde zunehmend unsichtbarer. Europa braucht Abgeordnete, die Europa vermitteln und damit sichtbar sind.
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Ein notweniger Kommentar im Angesicht des politische Notwendigen, der in seiner Kürze leider die lebensfernen Maximalpositionen nicht demaskiert.
Es gilt der Einzelfall. Und hier kommt das Wertegerüst der freien demokratischen Gesellschaft zur Hilfe. Man muss nicht zynisch seit wie Henry Kissinger, aber doch die Kunst des politisch Notwendigen im Auge behalten. Und die eigenen Interessen. Dazu müsste man sich ehrlicher machen. Gesellschaft und Politik.
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Man darf solch eine Stimme am Ende des Jahres auch nicht überbewerten, sondern muss die Forderung am Ende des Haushaltsjahres auch taktisch verstehen: Es auch darum, dass nicht abgerufene Mittel nicht gestrichen werden.
Dass es um Material und Ausstattung nicht gut bestellt ist, ist bekannt. Dass man deswegen ein international sichtbares Leuchtturmprojekt in den Dreck fährt, wird nicht passieren. Dafür steht zu viel Reputation auf dem Spiel.
Sorgen muss schon mehr die Personalsituation machen. Es ist nicht nur der bekannte Personalmangel allgemein, verschärfend kommt hier hinzu, dass die Soldaten mit ihren Familien nach Litauen ziehen müssen. Dazu fehlt es bisher an Bereitschaft, obwohl es, wie man hört, einige Anreize gibt. Selbst der ursprüngliche Plan einer standortnahen Unterbringung wurde aufgegeben. Die Soldaten sollen künftig in die nächst größere Stadt pendeln, eine Kasernierung ist vom Tisch.
Jetzt kommt das große Aber: Bis zur Vertragsunterzeichnung kommunizierten die Litauer alles zu tun, um die Soldaten unterzubringen. Von Geld war nicht die Rede. Jetzt aber will das Land nur zum Teil für die Unterbringung aufkommen. Das Argument: Der Lebensstandard litauischer Soldaten sei niedriger. Und überhaupt, dass Alles sei zu teuer. Das wiederum dürfte bei deutschen Soldaten wenig überzeugend sein. Und den Eindruck verstärken, dass die Bundeswehr mal wieder der Sündenbock ist.
So beißt sich der Hund selbst in den Schwanz. Viele großspurige Ankündigungen, aber die Sache mit der Kostenverteilung hat man lieber vor sich hergeschoben. Es ist wie so oft bei Vereinbarungen mit Ländern im Osten: Zuvor heißt es immer "Keine Probleme. Macht euch keine Sorgen. Für alles ist gesorgt." Man redet nicht über Geld, wenn man was will." Nach der Zusage kommen diese Probleme dann massiv. 34 Jahre nach dem Mauerfall müsste man das inzwischen wissen.
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Die Süddeutsche Zeitung (Milch und Honig? Daraus wird wohl nichts) hat sich das Urteil näher angeschaut und kam zu dem Schluss, dass der Sprech der Klagenden von der überwiegenden Mehrheit der Medien mit zu wenig Distanz übernommen wurde, denn das Urteil auf den 69 Seiten liest sich ganz anders: Die UEFA muss nur jetzt sehr genau begründen, warum sie Super-League-Vereine ausschließt, sie kann das nicht mehr pauschal tun. Im Urteil steht auch, dass die Monopolposition rechtens sei, solange das Aufstiegsversprechen, also die Durchlässigkeit, gelte. Das ist letztlich das schlagende Argument: Dass es auch der letzte Kreisligaverein in die CL schaffen kann. Das hat der EuGH ausdrücklich betont.
Dem Urteil, dass die Chance für eine SuperLeague gestiegen sind, können sich Juristen nicht anschließen.
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Was ist das für eine naive Überschrift?
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Danke für diesen Artikel und die ausgewogene Beleuchtung der Hintergründe.
Es zeigt einmal mehr die selektive Empathie in der identitätspolitisch geprägten woken Kultursphäre. Nicht erst die Documenta 15 ist ein Beleg dafür. Es zeigt, dass Räsonnement und die eigenen Standpunkte zu hinterfragen mehr denn je in der Kulturszene angezeigt ist, um dem eigenen Anspruch kein Haugout der Doppelzüngigkeit und Unglaubwürdigkeit zu geben. Es besteht sonst Gefahr in Rechthaberei abzugleiten, das zeigen die im Text aufgeführten dünnen Rechtfertigungen. Einzig das Zenner zeigt hier eine glaubwürdige Haltung. In summa ist das aber zu wenig.
Für Leute mit Antennen für Menschlichkeit bar der politischen Verortung heißt das praktisch sich wegduckende, letztlich sich antisemitisch gebende Veranstaltungsorte und Veranstalter zu meiden und zu boykottieren.
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[Re]: Mit Verlaub, das sehen Sie zu sehr durch die rosarote Brille. Die Wahrnehmung von Antagonismen zwischen den Parteien setzt eine Beschäftigung mit den Inhalten voraus. Also zumindest Wahl-o-Mat. Gegen eine extreme Polarisierung und Verunglimpfung demokratischer Standards haben aber Inhalte keine Chance, wenn das Bauchgefühl Opfer zu sein Fakten nicht mehr gelten lässt und Social Media in seiner Blase die Postfaktizität eins ums andere bestätigt.
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Schon vor Gründung der AfD fiel Beobachtern eine extrem russlandfreundliche Haltung bei gleichzeitiger Distanz zum Westen auf. Eine Art Selbstverleugnung, mit besonderer Neigung autoritäre Herrscher zu glorifizieren. In der DDR war Pirna Teil vom Tal der Ahnungslosen, nirgends konnte Propaganda besser wirken. Das wirkt offenkundig immer noch nach.
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Warum wird im Text mit keinem Wort das Verhältnis zu Deutschland erwähnt? Tatsächlich möchte Tusk andere außenpolitische Akzente setzen, d.h. eine vollkommen neue Justierung der polnischen Außenpolitik. Warum wird so etwas weggelassen?
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Zu überlegen ist, ob Lehramt unbedingt universitär gelehrt werden muss oder ob - bis auf Gymnasien - dafür pädagogische Fachhochschulen wie in Baden-Württemberg nicht besser geeignet sind. Meine Beobachtung als Dozent ist die, dass Lehramtsstudenten und -studentinnen nicht die Motivation von Fachstudentinnen und -studenten mitbringen und das Niveau oft herabsetzen. Viele Dozentinnen und Dozenten sind froh keine Lehrämtler in ihren Kursen zu haben.
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Dafür bezahlt man doch kein Lokal-Abo. Wie es anders geht, hat das Schwäbische Tagblatt in Tübingen gezeigt, dass - obwohl im Verbund der Südwestpresse, die den Mantel liefert - ihren Lokalteil massiv ausgebaut hat und, ungewöhnlich, in Wirtschaftsjournalismus investierte und so im Gegensatz zu den Umliegen Lokalblättern dazu gewann.
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Ich bin etwas irritiert - in dem Text (oder dem Buch) kommt Celans Geburtsort Czernowitz, damals Rumänien, heute Ukraine, nicht vor, dafür aber seine zweite Jugendstation Bukarest.
zum BeitragNun sind Jugendorte nicht immer aussagekräftig für eine Künstlerbiographie, hier aber verwundert es schon ein wenig, denn an der Taras Schewtschenko Universität Czernowitz wurde meiner Kenntnis nach viel zu Celan geforscht. Ist dann das Wort "Meilenstein" vielleicht übertrieben?
rakader
Sehr gute Analyse. Danke dafür!
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Schön, dass das noch jemand macht. Ich bin als Jugendlicher immer zum Gitarrenunterricht getrampt, nach Haus vom Internat, in den Dritte-Welt-Laden. Das war pünktlicher als heute die Bahn. In den Ferien dann natürlich nach Griechenland, über den Balkan. Die großen Autobahnen konnte man planen, die Länder und ihre Wartezeiten auch. Viele Lifts waren kleine Abenteuer mit manchmal verrückten Menschen, es waren aber vor allem tolle Menschen mit einer ungeheuren Hilfsbereitschaft, die vielleicht nur von München nach Bad Tölz wollten, aber dann – "was soll's – spontan an die jugoslawische Grenze fuhren.
Die Bild-Zeitung warnte natürlich davor, brachte Horror-Geschichten, es waren ja nur Hippies und Linke so unterwegs. Mit dem Mauerfall verschwand dann diese Art des Reisens, die Sicherheitsgesellschaft setzte sich immer mehr durch.
Warum ausgerechnet mit dem Mauerfall, habe ich nie verstanden. Vielleicht gibt es diese Koinzidenz auch nicht. Jedenfalls: Diese Art des Reisens trug viel zum Austausch und Verständnis der Generationen bei.
Deutschland, so scheint es mir heute, war damals bunter und toleranter. Vielleicht weil nicht jeder ein Sender sein wollte, sondern weil die Menschen Geschichten hören wollten.
Schönen Sonntag.
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Danke für diesen sehr informativen Artikel. Erst durch die Lupe auf einen Einzelvorgang wie in diesem prominenten Fall wird klar, mit welchen entstellenden Rechtsbeugungen die PIS arbeitet und bald gearbeitet haben wird.
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[Re]: Da liegen Sie falsch. Es gibt einen Grund, warum Putin mit den Skythen versucht, die krimtartarische Geschichte als nicht elementar umzuschreiben.
Sie verkennen, dass die russische Geschichtsklitterung Zeitlinien konstruiert, indem Skythen und Russen verwoben werden, auch wenn die russische Besiedlung auf der Krim erst Ende des 18. Jahrhunderts begann. Dies soll den russischen Imperialismus legitimieren.
Ich zitiere den Historiker und Osteuropa-Experten Berthold Seewald:
zum Beitrag"Dass Wladimir Putin sie jetzt zur russischen Kriegsbeute macht, hat mehrere Gründe. Zum einen geht es offenbar darum, die Geschichte der Ukraine zur russifizieren und dem überfallenen Land seine Identität zu nehmen. Zum anderen kann sich der Kriegsherr damit in eine alte Traditionslinie einschreiben, die unter russischen Nationalisten nach wie vor populär ist. Laut ihr werden die Skythen zu fernen Vorbildern umgedeutet, als Verteidiger der russischen Länder gegen das übrige Europa. „Skythisch zu sein“ bedeutet, „gegen den ,dekadenten’ Westen Stellung zu beziehen“, erklärt der Beutekunst-Spezialist Konstantin Akinsha in der „Neuen Zürcher Zeitung“ die magische Anziehungskraft des Skythengoldes auf die russischen Invasoren."
rakader
Hier fehlen zur Einschätzung ein paar grundlegende Informatioen (übrigens in allen deutschen Medien): Die Objekte stammen unter anderem aus dem Taurischen Zentralmuseum in Simferopol, der Hauptstadt der Krim. Taurien ist der alte Name der Krim, abgeleitet vom Volk der Taurier, die im Altertum auf der Krim siedelte.
Ich habe das Museum noch vor der Annexion besucht.
Mit Beginn des Mongolensturms übernahmen Krimtartaren aus der asiatischen Steppe im 13. Jahrhundert die Halbinsel, daher der heutige Name. Nach dem türkisch-russischen Krieg im 18. Jahrhundert versuchten die Russen die krimtatarische Kultur auszulöschen und benannten die Region in Taurien um.
Das Gleiche ist seit 2014 erneut zu beobachten: Die Russen haben Krimtartaren aus dem öffentlichen Leben nahezu verbannt, ihre Medien verboten, waren sie doch die einzigen, die gegen die Annexion protestierten.
Die krimtartarische Kultur ist auf der Krim erneut durch die Russen bedroht. Daher spricht, neben völker- und kulturpolitischen Aspekten, alles dafür, Russland den Zugriff auf diese Kultur zu verwehren, denn es ist eine Umwidmung im Sinne der nationalistischen Agenda Putins zu befürchten. Russland ist wohl der letzte Sachwalter krimtartarischer Kultur.
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[Re]: Mit Verlaub: Damals übernahmen die Subventionen private Förderer. Wir können jetzt eine Henne-Ei-Diskussion beginnen.
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Mich stört bei diesem Bericht der Blick aufs rein Finanzielle. Das ist zu sehr mit dem Blick der deutschen Krämerseele betrachtet. Es zeigt paradigmatisch auch, dass Entrepreneure hierzulande zu schnell in eine Tragfähigkeit gedrängt werden. Die Verwaltungen, die Ministerien, die EU-Kommission rechnen selten über fünf Jahre hinaus. Gerade in Aufbauphasen ist das zu kurz, mitunter innovationsfeindlich.
Halten wir mal inne: Als das Auto erfunden wurde, wurde Benzin von Apotheken verkauft. Es dauert dann über 30 Jahre, bis in Hannover die ersten Tankstelle entstand, 1922.
Ich habe bei Wasserstoff den Eindruck, dass man der Technologie nicht die nötige Zeit zugesteht und gerade in Deutschland bei Wasserstoff das Glas zu schnell halb leer ist.
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Das Verschweigen, Relativieren, Gleichsetzen des Gewaltaktes der palästinensischen Hamas ist eine Form des Antisemitismus, genau wie einseitige Forderungen zum Schutz der Zivilbevölkerung, die den Aggressor nicht berücksichtig.
Insofern ist das Zitat "„Alle, die uns kennen, wissen, dass es überhaupt nicht um das jüdische Volk geht. Hier geht es um das besetzte Volk Palästinas.“" schon als naiv zu werten, besser als Ausrede eines politisch unklugen Menschen. Oder muss man diese Studenten kennen? Was bilden die sich in ihrer Blase ein? Bezüglich ihrer Mitstudenten: Auch selektive Empathie verletzt und diskriminiert.
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Exakt. wegen solcher Ideologen und Partikularinteressen geht die Linke vor die Hunde.
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Ich würde noch weitergehen als Klaus Hillenbrand: Auch die Stadt Kassel und das Land Hessen müssen ihre Fördermittel zurückziehen. Dies gilt auch für Sponsoren, wollen sie sich nicht dem Verdacht der Tolerierung von Antisemitismus aussetzen.
Wer seinerzeit verfolgt hat, wie die Kritik und die Hinweise des Zentralrates der Juden in Deutschland neun Monate vor Beginn der Schau abgetan wurden, wie Mediationsangebote von Experten wie Meron Mendel in den Wind geschlagen wurde, weiß, dass es hier um ein strukturelles Problem der Documenta selbst geht.
Eigentlich schreit alles nach Neuanfang.
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Und warum sind die beteiligten Polizisten und Henning Scherf nie verklagt worden - oder wurde das zumindest versucht?
An Diskriminierung zu erinnern, ist das eine, Ross und Reiter zu nennen, die Täter, das andere.
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Nein, es ist nicht unverantwortlich. Es ist eine Risikoabwägung. Man nennt das wissenschaftlich auch Risikofolgenabschätzung. Und der Fall beweist einmal, dass ein Verdacht, noch dazu versehen mit dem Adjektiv "möglicherweise", nicht für ein Verbot reicht - auch wenn das einem Redakteur mit eindeutiger Positionierung nicht schmecken darf.
Für den Redakteur steht die Schädlichkeit fest, dass er gar nicht mehr auf die Schädlichkeit eingeht. Das unterscheidet ihn von Wissenschaftlern, die das vorsichtiger formulieren - und auf die sich der Minister nun beruft. Hier seinen Fokus geweitet zu haben und nicht ideologisch an Aussagen festzuhalten, ist ein Lernprozess, der einem Minister gut zu Gesicht steht. Das unterscheidet einen Verantwortungsträger, der den Blick über den Tellerrand qua Rolle haben muss, von einem Aktivisten mit einem verengten Blick.
Die Argumentation "diverser Studien" ist dabei eher einem Reflex zuzuschreiben, denn einer faktenbasierten Argumentation. Das weiß man spätestens auch durch Sahra Wagenknecht, deren "Studien" (vgl. Markus Lanz) bei näherem Hinsehen auch in sich zusammenfallen. Das weiß man bei der Gentechnik, gegen die man auch nicht mehr mit dem Wissensstand von vor 20 Jahren argumentieren kann.
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[Re]: Die Gegenüberstellung prozentualer Anteile ist Aber-Rhetorik und per se linker Antisemitismus, der en Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht wahrhaben will.
Es ist übelster Whataboutism. Es ist an der Zeit vor der eigenen Türe zu kehren und die postkoloniale Linke auf ihre inneren Widersprüche, Inkohärenzen und verrutschte Koordinaten hinzuweisen.
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„…sowie der Ausschluss von Kultureinrichtungen von der öffentlichen Förderung, die das Existenzrecht Israels infrage stellen oder mit Personen zusammenarbeiten, die das Existenzrecht Israels ablehnen.“
Im Klartext: Das betrifft dann auch die Documenta, in deren Findungskommission schon wieder ein Antisemit und BDS-Anhänger aus dem "globalen Süden" sitzt.
Dabei hatten die Veranstalter zugesagt, den Antisemitismus der letzten Schau aufzuarbeiten. Die Kommission wurde im März besetzt, aber keiner hat's bemerkt. Bis jetzt. Kulturstaatssekretärin Claudia Roth schweigt abermals, was als Billigung ausgelegt werden kann.
Dumm nur, dass Schauen wie die Documenta eine Visitenkarte Deutschlands sein sollen. Hier die Schere anzusetzen und von fragwürdigem Mitwirken von rassistischen Beratern aus dem globalen Süden sich zu trennen und die Anerkennung von Demokratie und Menschenwürde zur Bedingung zu machen, wäre eine konkrete Umsetzung der sicher gut gemeinten Unterstützungsaussagen. Oder um es ohne weiße Iris zu sagen: Rote Linien ziehen und wo diese überschritten sind, sofortiger Geldentzug.
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[Re]: Danke für Ihren Beitrag. In der Tat sollte man Heidegger und Schmitt den Apologeten des postkolonialen und identitätspolitischen Diskurses viel öfter gegenüberstellen - besser lassen sich die inneren Widersprüche und der inhärente Antisemitismus nicht erläutern. (Für alle, die immer noch denken, es gäbe keinen linken Antisemitismus.)
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Einspruch: Die abgesenkte Mehrwertsteuer für die Gastronomie ist eine Quersubventionierung wie seinerzeit der Nachlass für Hotelbetriebe durch die FDP. Hier mit dem Erhalt von Kultur zu argumentieren, ist schlichtweg falsch. Denn das ist das Gießkannenprinzip, von dem ebenso gesichtslose Ketten profitieren wie überhaupt eine gut verdienende Mittelschicht. Kneipen und Kneipenkultur sind da nur vorgeschoben und Interessen-PR. Die profitieren schon allein der Kundenbindung am wenigsten davon.
Viel mehr Sinn machte es, mit dem Geld einer gerecht veranlagten Mehrwertsteuer Grundnahrungsmittel, Obst und Menstruationsbinden von der Mehrwertsteuer zu befreien. Das hätte käme nebenbei der Gleichberechtigung und der Volksgesundheit zugute. Derlei Effekte sind bei der Gastronomie nicht erkennbar, auch wenn die Dehoga lautstark jammert. Das tun Bauern aber auch.
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Judith Butlers postkoloniales Denken entlarvt sich mit den Hamas-Greueltaten als das was es ist: diskriminierend und antisemitisch.
Längst erstickt diese Ikone des identitätspolitischen Diskurses an ihren eigenen Widersprüchen und offenbart dabei eine abstoßende selektive Empathie.
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Ist doch eine gute Werbung für World Press Photo. Man kann da nur noch sarkastisch sein.
zum BeitragEin Freund war vor einigen Jahren unter den Prämierten. Es ist die größte Ansammlung an zeitgenössischem Wissen über Photographie auf diesem Planeten - so ein Verbot ist nichts anderes als die Vorstufe zur Bücherverbrennung und animiert wohl jeden der Fotografen dort zu einem Portrait über die ungarische Gesellschaft. Denn naiv ist, wer denkt, dass die diskriminierenden Handlungen der Regierung nicht von der Bevölkerung getragen werden. Populisten haben ein Ohr an den niedrigen Gefühlen der Bevölkerung.
Das lässt sich auch gut auf Russland übertragen.
rakader
Die Causa Schirrmacher ist eine Anekdote, dies auf ihn zu verengen, entwertet die jedoch gute Beobachtung. Schirrmacher war sicherlich keine Referenz für Wagenknechts Zielpublikum. Richtig ist, dass durch Schirrmachers Lob sich der seinerzeit der ob ihrer stalinistischen Grundierung neue Schichten öffneten. Ich behaupte aber, dass dies mehr aus Neugier an der Exotik geschah. Allein schon die naive Außenpolitik der Linken verhinderte, dass man sich mit Wagenknechts Positionen näher beschäftigte, wenn man kein Parteigänger war.
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[Re]: Ein Burschenschaftshaus ist halb-öffentlich. Selbst Privaträume können von anderen Kommilitonen eingesehen werden. Die Duldung verfassungsfeindlicher Symbole in einem Burschenschaftshaus stellt eine Art Gemeinschaftsakt dar, die über den Einzelnen hinausreicht.
Juristisch ist das weniger eindeutig, als Sie es darstellen.
Hintergrund: Ich hatte zu meiner Studienzeit guten Einblick in mehrere schlagende Verbindungen in Tübingen und Marburg. Das war eine Zeit, als Verbindungen weniger radikalisiert waren als heute, aber Straftatbestände gab es damals schon.
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Jeder, der ein Bewusstsein für Antisemitismus hat, konnte dies in Teilen von FFF erkennen. Erinnert sich noch jemand an die Causa Ronja Maltzahn und ihre Dreadlocks? Kultureller Aneignung wurde sie geziehen. Und in dieser Verurteilung schwang schon ein gerüttelt Maß an Diskriminierung mit, von welchen, die angetreten sind, Diskriminierung zu verhindern. Schon damals wurde zugelassen, dass randständige Themen das eigentliche Thema Klima überwölbten.
Doch nicht diese an und für sich harmlose Petitesse - außer natürlich für die Betroffene selbst - war das eigentliche Problem, sondern der totalitäre Anspruch und die Deutungshoheit dahinter, die ein paar Jugendliche beanspruchten. Wäre diese Haltung nicht so grundsätzlich, man hätte sie für Auswüchse einer nicht abgeschlossen Adoleszenz halten können. Aber auch Jugendliche können wiel Schaden anrichten.
Seitdem ist das Durchschnittsalter der Bewegung gewachsen, ihr Geltungsanspruch über das eigentliche Kernthema auch.
Luisa Neubauer moderiert das Thema in Deutschland erstaunlich erwachsen. Sie und ihre Mitstreiter hätten jedoch früher damit anfangen müssen. Siehe Ronja Maltzahn und viele andere Aufreger danach.
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Der Autor hat vergessen, die Nachdenkseiten einzuordnen. Dies ist eine antidemokratische, der linken Verschwörungsszene nahestehende, Seite mit antisemitischen Untertönen, die dem Querdenkermilieu nahesteht und dabei auch rechtsextreme Chiffren bedient. Diese unkritische Erwähnung ist nicht hinnehmbar.
de.wikipedia.org/wiki/NachDenkSeiten
Solche Nachlässigkeiten sollten beim Redigieren nicht passieren, liebe Redaktion.
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[Re]: Danke. Dieser Kommentar verdient es gedruckt zu werden. Er beschreibt die Gemegelage treffend.
Einzig dass Sahra Wagenknecht Populismus selbst nicht fremd ist, hätte man noch erwähnen dürfen.
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[Re]: Diese Zielgruppe gibt es überall auf dem Land und in älteren Schichten. Darunter sind viele Ex-SPDler, denen bei Schröders Reformen die politische Heimat verloren ging und die mit den urbanen Trends aus Gender und Identitätspolitik nichts anzufangen wussten.
Die Linken-Spitze - Gysi eingeschlossen - hat es nie verstanden, das zu moderieren. Die, die es hätten können wie Bodo Ramelow, ließ man nicht an die Spitze.
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Wagenknecht ist kühl, ha, aber analytisch? In der Wirtschaftspolitik mag das zutreffen, in der Außenpolitik versteigt sie sich nachweisbar zu puren Behauptungen mit nichtexistenten Studien, um ihren Antiamerikanismus zu kaschieren. Eine abwägende Analytikerin ist sie sicher nicht, aber eine Person, die um Macht und Wirkung weiß, die auch vor populistischen Tönen nicht zurückschrecken weiß.
Wagenknecht hat, als alte Stalinistin, viele Häutungen durchgemacht. Geblieben ist ihr dualistischer Blick auf die Welt. Für den Blick bis zum Tellerrand mag das für sie und ihre Klientel reichen. Zukunft formulieren andere.
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Dieser Kommentar argumentiert so schlüssig wie die Linken-Spitze gestern über den Verlust der Arbeitsplätze in der Fraktion und sagt weniger über die neue Partei aus, als über den Autor selbst. Oder was sollen die allzu ausführlichen Auslassungen über das mögliche Parteikürzel? Also wenn es nicht mehr ist…
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[Re]: Alles richtig. Das spanische Netz ist weniger dicht gewoben als in Dweutschland. Aber da, wo es existiert, funktioniert es, und dann ist es hervorragend in ein Überlandbussystem integiert.
Wenn man sich die Investitionssummen pro Bürger anschaut, weiß man auch warum.
Gruß an die CSU hiernzulande.
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Ich habe keine Ahnung, wie gut die Wahlnuss Wasser speichert, wie sie wurzelt. Aber gibt es da nicht Projekte mit Mischkulturen? Gerade die Israelis haben sehr viel Erfahrung mit ariden Gebieten.
Ganz vorsichtig wage ich zu fragen: Fehlt es da an Know-How-Transfer?
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Schön beobachtet, mit einem feinen Blick, der nicht Gefahr läuft, in Reiseprosa abzugleiten. Habe ich mir was für die nächsten Fahrten abgeschaut. Dank dafür
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[Re]: Leider kann man im Forum der taz keinen thumb up machen. Ihr Kommentar hätte ihn verdient. So sehe ich es auch.
Spalter, Spalter ruft es, Jüdäische Volksfront oder Volksfront für Judäa? - egal, wir werden unterhalten.
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Wichtiger Kommentar. Sage ich ebenfalls. Überfällig!
Eine Freundin, ein Jahrzehnt jünger, sich selbst als links definierend, dem linken Flügel der SPD gefühlt nahestehend, reagierte mit scharfen Abwehrreaktionen, als ich ihr von linkem Antisemitismus erzählte und den Forschungen dazu, die dazu in meinem Umfeld stattfinden.
Tenor: Linken Antisemitismus gibt es nicht. Das sei ein Oxymoron. Das seien Rechte. Und bei den radikalen Hamas-Anhängern liefen Rechte mit. Das können keine Linken sein.
Soviel zur Realitätsverweigerung der postkolonialen Linken und fehlendem Räsonnement.
Ich war in meinem Leben auf vielen Demos angefangen in Wackersdorf bis Mutlangen. Die Grenze ist da erreicht, wo Linke Polizisten den Tod wünschen und schlichtweg faschistoid reagieren.
Was bei der Linken besonders schmerzt, ist ihre Uneinsichtigkeit bei gleichzeitiger Rechthaberei. Oder wie definiert man Dummheit, wann beginnt die?
zum BeitragIch bezeichne mich selbst als Altlinker, hoffe aber, dass ich bei meinen Urteilen gerecht bin. Und nie ideologisch.
rakader
Ja so ist das mit dem Glauben. Vieles weiß man nicht. Und gerade Linke haben ihr ganz eigenes Verhältnis zum Glauben. Also glaubt mal schön. In Stadt und Land. Es wird ein Offenbarungseid sein.
Aber so war das schon immer, wenn man in der Linken "Spalter, Spalter" geschrien hat. Oder wie war das ncoh mit der Volksfront von Judäa oder war das doch die Judäische Voksfront?
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Ist die österreichische Literaturszene wirklich so viel besser, cooler und entspannter als die deutsche? Unsinn. Ich behaupte mal, sie kann sich nur besser verkaufen, inszenieren wie die Österreicher es seit jeher besser verstehen ihre Landschaft zu verkaufen oder wie man landläufig über die Erfindung des Agrotourismus sagt aus Scheiße Gold spinnen. Après Ski hollarödulijöh.
Kultur hat in Österreich einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland, einen politischen. Das zeigt schon der Anteil der Kultur in den Hauptabendnachrichten, der ZIB im ORF. Dann die Inszenierungen vom Wiener Opernball, die Salzburger Festspiele, das Wettlesen für die tote Bachmann in Klagenfurt, kratzbürstige Kabarettisten wie die Lisa Eckhart oder, Gott hab ihn selig, die Schmutzeleien von Manfred Deix. Und die Tante Jolesch darf man natürlich auch nicht vergessen.
Was alle guten österreichischen Künstler nach 45 auszeichnet, ist, sie speien auf ihr Land und das speit zurück, ächtet sie, ist dann aber saustolz, wenn die Geächteten einen ausländischen Preis bekommen, im Ausland hoch angesehen sind. So geschehen mit Bernhard und Jelinek, Eckhart und Deix, Haderer natürlich auch. Und dann sind die österreichischen Verleger deppert traurig, weil die deutschen mal wieder alles wegkaufen.
Was also ist das Besondere an österreichischer Literatur: Sie hält sich immer bereit vom eigenen Land geächtet zu werden. Und die Künstler tun alles, um geächtet zu werden. Denn das macht sie groß, macht sie flügge. Also irgendwie eine Art Biermann, auf den man stolz ist.
Gezeichnet, ein Halbösterreicher.
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Literatur und Architektur sicherte das Überleben der slowenischen Kultur und Sprache in 500 Jahren Besatzung. Deswegen gibt es in Ljubljana keine Statuen von Militärs, sondern nur von Künstlern.
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Verhandlungen deckt sich nicht mit den neuesten Umfragen. Was ich von Freunden und Bekannten aus Israel mitbekomme, ist, dass die Bevölkerung sicher nicht Verhandlungen fordert, sondern Vergeltung.
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In den Worten von Frau Wiedemann schwingt Überraschung mit. Das wundert mich.
Ich war in den 80er-Jahren aktiv als Schüler bei Aktion Sühnezeichen und fuhr nach Ausschwitz, die Gedenkstätte zu pflegen. Unsere Schule war damit ein Exot. Aufklärung über den Holocaust und die Nazi-Zeit fand damals nicht statt. Der Geschichtsunterricht endete immer bei 1933. Dafür begegnete jedem Gymnasiasten in Baden-Württemberg die Französische Revolution drei Mal.
Filbinger wollte das wohl so.
In der politischen Auseinandersetzung mit der Tätergeneration kam Adolf Nazi nie vor, dafür aber immer "Geh doch nach drüben", wenn man für mehr Demokratie eintrat. Der Feind war immer noch im Osten, der Feind im Inneren nicht erkannt.
In den 90ern forschte ich zum Holocaust, speziell zu Nebenlagern der großen KZ. Was mir da für ein Wegdrücken, Leugnen, was mir da für eine Ignoranz entgegenschlug, ist unbeschreiblich. Mein Fall ist dem von Anja Rosmus in Passau nicht unähnlich, die sogar Morddrohungen erhielt; bei uns waren es nur Drohungen.
Um es kurz zu machen: Die Aufarbeitung des Nazi-Vergangenheit begann erst richtig in den 90er-Jahren, als die Tätergeneration wegstarb. Sie begann, als die Verhinderer der Aufklärung in Pension ging und man sich – auf einmal – an mutige Aufklärer wie den Frankfurter Oberstaatsanwalt und Nazijäger Fritz Bauer erinnerte. Sie wurde institutionalisiert mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin 2005.
Und doch ist das Erinnern noch immer von Lügen und Zerrbildern gezeichnet. Hinter dem Positivbeispiel Fritz Bauer können sich all die Schreibischtäter in den nicht entnazifizierten Amtsstuben verstecken. Die Geschichte der Mitläufer oder der Täter im Amt, wie der Gründer des deutschen Geheimdienstes Gehlen wird bis heute nicht erzählt, das Außenministerium, das Innenministerium gibt sich sperrig, wenn es um Altnazis in seinen Reihen geht. Das Ansehen des Amtes ist immer noch wichtiger, als sich dem Schmutz zu stellen. Preußen Obrigkeitsstaat reloaded.
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Auf den ersten Blick sieht es nach handwerklichen Fehlern aus, auf den zweiten mit der Mandatierung von Lansky nicht mehr. Ein Medienanwalt, der russische Propaganda schützt, ist ein No-go. Die eigentliche Frage aber ist: Was hat ein Anwalt und Lobbyist wie Lansky bei ROG überhaupt verloren? Hat niemand seinen Mandantenstamm durchleuchtet und als unvereinbar mit den Zielen einer Menschrenrechtsorganisation erkannt?
Diese Mauschelei ist größer als der Fall Wehrschütz.
Dessen Fall erinnert übrigens stark an den Fall Malte Olschewski im ORF, der den serbischen Nationalismus und damit auch die Kriegsverbrechen rechtfertigte - auch aus einer russophilen Perspektive heraus. Seine serbische Opferthese wurde später wissenschaftlich widerlegt. Im Fall Wehrschütz muss man sich fragen, warum das beim ORF immer an so prominenter Stelle in der Krisenberichterstattung passiert?
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[Re]: Rechtslibertär und sozialdarwinistsich sind gehören zusammen. Beide sind demokratiefeindlich.
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[Re]: @Mirian - Rassismus und Antisemitismus ist keine Meinung, deswegen handelt es sich bei Hass-Postings auch nicht um Zensur, wenn sie gelöscht werden.
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[Re]: Metzgerei Michael Schneider am Marktplatz in Eichstätt in Oberbayern, an der Grenze zu Mittelfranken. Gilt als Grundnahrungsmittel und Studentenfutter für Reingeschmeckte, mit einem herrlichen "Ggoiii" serviert. Kostet 1.30 € (im GEgensatz zu München mit 3.80 €).
Vermutlich sponsert der Bischof im Hintergrund.
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[Re]: Mit Verlaub, liebe taz liebe Redaktion - ihr kennt Euch ja richtig aus, Ihr Experten: Die Weißwürste auf dem Bild sind alt und von Petersilie verhöhnt.
Die rührt kein echter Bayer nit an! :-)))
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[Re]: Ihr Thüringer könnt mit Majoran in Würsten umgehen, aber nicht mit Petersilie wie die Bayern. Musst eine Weißwurst von mir essen - die wird mit Eiswürfeln gemacht, baden-württembergisch.
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[Re]: Falsch. Weißwürste, Brezn und Weißbier am Samstag oder zum Frühschoppen am Sonntag nur bis 11 Uhr. Danach Landesverrat.
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[Re]: Ausgerechnet die Ecke Nordost ohne kulinarische Highlights spielt sich wie das Eisbein bei Paul Bocuse auf.
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Wer nach Berlin kommt, ist sofort von Veggie-Missionierern und geschmacklich verirrten Fleischersatzweißwürsten umgeben.
Außer er findet diese herrliche Straße im Wedding, wo es noch Berliner Eisbein gibt, nur um festzustellen, dass eine bayerische Grillhaxn dann doch besser schmeckt - zusammen mit einem selber gemachten Most von der Streuobstwiese.
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[Re]: Dann nennen Sie das Kind doch beim Namen und beziehen 1988 mit ein. Es waren die Memoranden der Armenier, die die Aseris nicht akzeptierten un daraufhin ihre Truppen von Baku aus losschickten und mehrere Pogrome an den Armeniern verübten. Eindeutige Schuldbeweisungen gibt es hier nicht, sondern allein gebrochene Versprechen Stalins.
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Beim Thema Azach/Bergkarabach muss ganz viel entwirrt werden. Der Artikel zeigt es abermals auf.
In allen Medien wird kolportiert, dass Bergkarabach aserbaidaschanisches Staatsgebiet sei. Dabei beruft man sich auf die UN. Dabei wird unterschlagen, dass nach einem Pogrom 1988 Bergkarabach aus Aserbaidschan von der Roten Armee herausgelöst und direkt Moskau unterstellt wurde.
Armenien hat bisher Russland als Schutzmacht angesehen, mit Blick auf die Türkei und den Genozid in den Balkankriegen 1912 und 1913. Zwar gibt es zaghafte Annäherungen an den Westen, vor allem die USA, seitdem die Schutzmacht Russland ausgefallen ist, doch das soll nichts heißen. Aktuell ist für Russland Aserbaidschan der Partner der Wahl, da dieses Land für die Gaslieferungen nach dem Wegfall der Europäer geostrategisch wichtig ist.
Und auch für Europa ist Aserbaidschan bei der Erdgasversorgung ein Schlüsselstaat, der die russischen Lücken schließen soll.
In Afghanistan hat der Westen Milliarden gepumpt. Das Ergebnis ist, dass die Chinesen das Geschäft mit den seltenen Erden machen.
Wenn Europa nicht zwischen China/Russland und den USA zerrieben werden will, muss es schmutzige Deals im Sinne Politik des Möglichen, wie das Henry Kissinger formuliert hat, machen. Europa muss in diesem Konflikt sehr vorsichtig sein und auf seine Interessen achten. Von daher habe ich für die Zurückhaltung Verständnis.
Sicher, der armenische Präsident hätte gerne, dass Europa Arzach als armenisches Territorium anerkennt. Doch das wird nicht geschehen. Schon die Anerkennung des Kosovo war ein völkerrechtlicher Fehler. Dies hier wäre erst recht einer, weil das Recht hier auf aserbaidschanischer Seite steht. Moral ist leider keine Kategorie in der Politik.
Einzige Möglichkeit wäre Arzach unter UN-Verwaltung zu stellen. Doch welches Land möchte der Protegé dafür sein?
Bitter ist, dass durch dieses europäische Stillhalten die junge armenische Demokratie geschwächt wird.
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[Re]: Das halte ich für eine Ausrede. Merz verlegt den Hass in die politische Mitte, Stimmen her, Stimmen hin. Das macht ihn gefährlicher als das Original.
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Es kann inzwischen als gesichert gelten, dass Friedrich Merz ein Hass auf alles sozial Schwache umtreibt.
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[Re]: Wir machen das mit dieser Lösung. Ein benachbarter Bauer lässt seine Kühe unter unseren Bäumen weiden und abwechselnd seine Ziegen. Das wird angepasst mit Blütezeit etc.
zum BeitragWir arbeiten noch mit Leiterwagen. Das Problem ist der Abtransport. Da es eine Steillage ist, bei der man selbst mit dem Jeep nicht hingekommt, ist es eine Frage der Zeit bis wir das nicht mehr können.
rakader
Es ja nicht einmal de gesetzlichen Mindestlohn. Streuobstwiesen sind Landschaftspflege und Kulturlandwirtschaft. Schafhalter bekommen dafür hohe Ausgleichsprämien - Besitzer von Streuobstwiesen: Nichts. Das Modell Schweiz wäre im Südwesten angebracht. Die Hanglagen der Schwäbischen Alb, deren Höhenlagen, Oberschwaben sind Streuobstwiesen pur. Dagegen sind die Flächen im Norden - Verzeihung - kaum der Rede wert.
Der Tübinger OB Boris Palmer genießt bei der Landbevölkerung übrigens einen so guten Ruf, weil er einen Apfelbaum richtig beschneiden kann.
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In Baden-Württemberg sind Streuobstwiesen in erster Linie Hobby. Und wo ist das Problem? Wir haben 120 Bäume, 60 Apfel und 60 Zwetschgen und Birnen. Darunter viele edle alte Sorten. Wir machen daraus Most und Schnaps. Ich würde gerne mehr damit machen, doch ich scheue die EU-Bürokratie und den Spießrutenlauf, sich bei den Lebensmittelbehörden für alte Sorten stark zu machen.
Darunter sind auch viele alte Speisesorten wie Jakob Fischer oder Kaiser Wilhelm, die nach Vanille schmecken. Es wäre schön wenn sie Organisationen wie Slow Food mit der Arche de Geschmacks dafür interessieren würden. Das passiert leider nicht.
hier muss ich die EU als Europafreund stark kritisieren: Die Restriktionen bei Saatgut und Sorten bewirkt ein Aussterben der Vielfalt - und damit letztlich der Streuobstwiesen. Es geht darum das Diktat der EU Vermarkungsnormen zu reformieren und zu brechen.
Das widerspricht der grünen Strategie in all ihren Zügen. Ich verstehe nicht, warum man an diesem Paradox festhält. Dummes Lobbying der Apfelgroßbauern aus dem Alten Land und vom Bodensee?
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Wenn das Eintreten für Demokratie ohne inhaltsleere Blähworte wie das überstrapazierte "progressiv" auskommt, erreich man sicher breitere Schichten.
Außerdem klingt "progressiv" arg nach Eigenlob. Hey, es geht doch um die Sache und nicht darum sein Fähnchen sichtbar auszustellen.
Nur als kleiner Einwand, sonst voll bei der Autorin.
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"Wird die Partei noch gebraucht, wenn man in diesem Land für linke Ziele kämpfen will?"
Allein die Frage geht mir schon auf den Keks. So holzschnittartig, so plump, so plakativ, so sinnentleert, so ideologisch, so skandierend.
Wie wäre es mit ein paar Begriffen, die für Ziele stehen?
Wie wäre es mit ein paar Begriffen, die den mündigen Bürger adressieren, statt den Mitläufer und die Mitläuferin?
Links ist nicht statisch, sondern wandelt sich. Wenn nicht, übererlebt die Linke ihr Mesozoikum nicht.
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[Re]: Ich kann Ihnen jede Menge Beispiele dafür geben. Grenzen Sie nur ab 2000 ein. Oder ab 1979. Es ist eher so, dass Angrifskrieg ökonomisch eb Fehlgriff sind.
Die Argumentationen diesbezüglich von Wagenkecht sind Schutzbehautungen, mit denen sie versucht ihren Antiamerikanismus zu legitimieren.
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[Re]: Ich sehe nicht, dass diese Langzeitentwicklungen ausgeblendet werden; im Gegenteil, derzeit wird intensiv an diesen geforscht.
Ihre Sicht mit der Überhöhung finde ich interessant und treffend. Meines Erachtens ist ein ausländerfeindliches Mindset (Fremdenzimmer, Gastarbeiter) aber nur ein Nebengleis. Vielmehr würde mich interessieren, welchen volkswirtschaftlichen Schaden rechtskonservative bis reaktionäre Kreise in ihrem Festhalten am "deutschen Volkskörper" verursacht haben - als das wären Hans Filbinger, Friedrich Zimmermann, Alfred Dregger, Hans-Peter Friedrich, Roland Koch, Jürgen Rüttgers, Alexander Dobrindt und Horst Seehofer, um nur einige durch 50 Jahre Budnesrepublik zu nennen.
Derzeit wird überhaupt erstmals an einer Einordnung gearbeitet, mit der man feststellen kann, was antidemokratisch ist und was nicht, respektive was noch erreichbar für den demokratischen Diskurs ist, Stichwort Overton Window.
Die Entwicklung einer Querfront- oder linkskonservativen Partei, egal wie man das nennen mag, wird sehr stark mit der Weimarer Zeit abgeglichen werden, sozusagen als Lackmus-Test für die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Institutionen. Nachdem Eckpunkte einer Wagenknecht-Partei bekannt geworden sind, werden da sicher bereits Projekte vorbereitet, die wir dann in dieser Zeitung oder bei Anne Will bewundern dürfen.
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Einspruch. Starker Einspruch. Viele Politikwissenschaftler sehen dies ganz anders. Ich gehöre dazu.
Die Linke hat sich rein dem urbanen Lebensgefühl und ihren Themen zugewandt. Das zeigt schon die Nominierung von Carola Rackete.
Die Linke kann nicht mehr über die demographischen Gräben und über unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten mit ihren unterschiedlichen Prioritäten hinwegmoderieren.
Eine konservative Linke mit Querfront-Themen wird die Linke wenn nicht halbieren, so doch ein Drittel kosten. Mit der Adressierung an das rechte Milieu hat eine Wagenknecht-Partei das Potenzial die Linke als fünfte Kraft in Deutschland abzulösen.
Letztlich steht und fällt dieses Unterfangen mit einer Mannschaft, die organisieren kann - Wagenknechts bekannter Schwachstelle.
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[Re]: Wenn ich bei diesem Verband die Unterstützer sehe, habe ich meine Zweifel, ob die Gemeinnützigkeit da wirklich so im Vordergrund steht. Unterstützer sind allesamt kommerzielle Anbieter mit teils zweifelhaftem Ruf und kruden Geschäftsbedingungen, die darin wohl eher ein Marketing- und Dateninteresse haben.
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Gute Aktion, lobenswerte Aktivisten. Man kann die Geschichte aber auch bewusst unpolitisch erzählen und somit auch ein Stück Propaganda betreiben. Nicht umsonst heißt ein Bonmot im Journalismus: Keine Geschichte ist auch eine Geschichte.
Und jeder der zu Propaganda forscht, lernt: Am meisten Meinung wird mit Weglassen gemacht.
Mit ist schon klar, dass Russen im westlich orientierten Ausland bewusst ihre Nationalität und ihre Ansichten verschweigen. Das gehört zu Strategie. Von einer russischen Journalistin in Armenien, die von einer aufgeklärten Stiftung wie der taz Panther-Stiftung gefördert wird, erwarte ich mir aber mehr. In den mir bekannten Seminaren für Nachwuchsjournalisten würde dieser Text zerrissen.
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Tolle Idee. In Osteuropa ist Trampen bis heute nicht verloren gegangen. In Rumänien oder Moldau gibt man dem Fahrer bis heute ein paar Lei in die Hand, um in die Stadt zum Markt zu kommen und wieder retour.
Eine App wie in Frankreich ist überzogen; so etwas technokratisiert die soziale Geste zu sehr. Dann passiert das, was mit den Mitfahrzentralen passierte, als sie wie Bla-Bla-Car kommerzialisiert wurden: Es kommen schwarze Schafe hinzu.
Als ehemaliger Tramper sage ich: Besser dem Fahrer ein paar Euro direkt in die Hand drücken. Das unmittelbare Dankeschön zählt.
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[Re]: Korrektur: Ich meine natürlich Amrum. Tippfehler wg. Kaffeeunglück.
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Dass alte Gebäude, denkmalwürdige Gebäude, vom Bürgermeister und der Verwaltung "kaputtkommuniziert" werden, kann ich auch in meiner Stadt immer wieder beobachten.
Es sind auch hier Gebäude um 1860 bis 1900, Jugendstil, handgedrechselte Balkone par excellence. Die Stadt verkauft an ortsfremde Investoren, die nichts machen, das Gebäude verfallen lassen und kauft wieder zurück. So wird durch zeronnene Zeit der Preis für die Sanierung bis zur Unwirtschaftlichkeit hochgetrieben und der Denkmalwert geschmälert. Gleichzeitig wird das Denkmalamt mundtot gemacht. Die Brache lässt sich dann gewinnbringend für gesichtlose Glas-Beton-Bauten verkaufen.
Es scheint ein übliches Verfahren von Gemeinen und Städten hier im Süden zu sein, so Vorgaben einer Landesbehörde zu unterlaufen. Die Aufsichtsbehörde (Bezirk) schreitet dabei leider nicht ein.
Das Gebäude in Norderney mit seiner Turmarchitektur ist emblematisch. Sein Wiederkennungswert ist hoch. Wie ignorant muss man sein, um darin keinen Denkmalwert zu erkennen, wie ignorant muss man sein, so ein Symbolm für eine Landschaft zerstören zu wollen?
Das verstößt ja beinahe schon gegen den Amtseid.
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[Re]: Korrektur: Ich meine natürlich Amrum. Tippfehler wg. Kaffeeunglück.
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"Verdacht der Wissenschaftsferne" - man muss ob dieser übervorsichtigen Formlierung laut schmunzeln; so viel diplomatischen Exkurs ist man in der taz gar nicht gewohnt. Und weil es so übervorsichtig ist, hat man gleich den Vorwurf des Antisemitismus, der bei Anthroposophie dank Rdolf Steiner immer mithabet, unerwähnt gelassen.
Ich mag Weleda-Produkte - dessen ideologischen Unterbau finde ich aber bedenklich. Vielleicht kann Frau Müller hier aufräumen.
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Eine sehr kenntnisreiche Analyse. Kompliment. Besser als so manche aus dem Inneren der russischen Zirkel. Erinnert mich stark an die Explorationen des Bulgaren Ivan Krastev.
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Das erinnert mich stark an einen Auftritt des damaligen sächsischen Wirtschaftsministers Thomas Jurk vor deutsch-rumänischen Industrie- und Handelskammer in Bukarest im Jahr 2008. Er lobte Sachsen über den Klee. "Sachsen is beautiful - kommt und investiert." Neben mir bekamen sich zwei rumänsiche Geschäftsleute vor Lachen nicht mehr ein. "Sachsen is nice, Sachsen is soooo beautiful," äfften sie den Minister nach. Natürlich hatten sie von den fremdenfeindlichen Übergriffen auf Rumänen mitbekommen, uf die fremdenfeindliche Stimmung in Dresden und wie sächsische Behörden, insbesondere die Polizei, diese auflaufen ließen, z.B. bei nichtgezahlten Löhnen am Bau. Dafür war immer der Zoll zur Stelle, wenn es um Schwarzarbeit ging. Und die Gewerkschaften rührten auch keinen Finger, wenn um fehlende Krankenversicherungen ging.
zum BeitragEine rumänisch-ungarische Theatergruppe machte über die moderne detsche Sklaverei später daraus ein Theaterstück. Herausragende Bundesländer: Sachsen und Berlin. Wer will da investieren, außer er bekommt viel Schmerzensgeld?
rakader
Wichtiger Artikel. Aus ihm lassen sich Rückschlüsse ableiten, wie sich eine Gesellschaft demokratisiert - oder eben nicht.
Ich beobachte im benachbarten Rumänien seit mehr als 15 Jahren in Teilen die Entwicklung von Gehältern im öffentlichen Sektor. In Rumänien haben sich seitdem die Gehälter im Bildungswesen nahezu verdreifacht, in Einzelbereichen darüber. Dies geht einher mit einer sich entwickelnden Zivilgesellschaft. Die Politikerelite fürchtet heute die kritische Stadtbevölkerung - nicht umsonst sitzen jede Menge ehemalige Amtsträger hinter Gittern.
Diese Entwicklung in Rumänien hat dazu beigetragen. dass die Korruption zurücking, dass die Abwanderung von Fachkräften gestoppt wurde, teilweise eine Rückwanderung zu beobachten ist. Nach der Wende wurdem das skandalöse System Ceaucesucus beibehalten, High Potentials wie Ärzte wurden schlechter zu bezahlen als Landarbeiter - mit 50 Dollar zu Berufsbeginn. Die Folge waren Korruption und Abwanderung. Genau daher rührt übrigens die Korruption in der Ukraine. Gleiches System. Aber wie in Rumänien hat sich eine Zivilgesellschaft entwickelt - im Gegensatz zu Ungarn.
Für Rumänien war die zeit der Niedriglöhne ein doppelt und dreifaches Verlustgeschäft, wenn man bedenkt, wieviel Geld der Staat in eine Arztausbilung investiert und dieser Akademiker dann 2,5 nichtakademische Stellen schafft. Unter dem Präsidenten Klaus Iohannis hat man diese Disfunktionalität, die sein Vorgänger Basescu nur beklagte, erkannt und gehandelt; Iohannis erprobte die korruptionsfreie Verwaltung schon zuvor als Bürgermeister in Hermannstadt.
Wie anders dagegen Orban. In Ungarn ist der genau entgegengesetzte Trend zu beobachten. Hier werden Angehörige intellektueller Berufe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ärmer, besser gesagt: ärmer gemacht. Und das mit voller Absicht. Alles für die Macht. Es ist, so traurig es ist, eine Technik der kommunistischen Kulturrevolution.
Oder wie es so schön heißt: Maisbrei macht keine Revolution.
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Wo soll man bei diesem Artikel ansetzen? Zum einen kann man Rumänien und Moldau in dieser Frage nicht vergleichen - Rumänien ist nicht direkt bedroht, nicht unterwandert und homogen in seiner Zugehörigkeit zur EU, Moldau ist das alles nicht. Das ist schon arg Äpfel mit Birnen verglichen.
Bregovic hat sich durch "Underground" um die Aufarbeitung des Jugoslawien-Kriegs verdient gemacht, mit "Schwarze Katze, weißer Kater" dem Balkan-Lebensgefühl ein Denkmal gesetzt.
Bregovic hat in seiner Anti-Westlichkeit allerdings auch das Milosevic-Regime verteidigt, den serbischen Nationalismus - kein Wort zu Srebrenica, die serbische Aggression im Kosovo. Intellektuell war er nie in der Lage zwischen den Verbrechen der Serben im Kosovo und der völkerrechtswidrigen Anerkennung zu unterscheiden und nach Gründen für diese Anerkennung zu suchen, bzw. diese als funktional für gerettete Leben anzuerkennen. Bei Bregovic steht die Nation über dem Leben. Er hat sich zu einem Nationalisten gewandelt, der die kritische Distanz wie etwa die Neue Slowenische Kunst vermissen lässt, die auch für ein osteuropäisches Selbstbewusstsein eintritt, ohne dabei allerdings einem Diktator zu huldigen.
Von daher ist der Satz, dass er in Rumänien auftreten darf, sehr flapsig. In gewissen Regionen Rumäniens könnte er das sicher nicht ungestört. Er tritt am 7. Oktober im Sala Palatului in Bukarest auf. Als ehemaliger Bukarester sage ich, dass dieser Auftritt nicht ohne Gegenstimmen geschehen wird. Denn dort, in Rumänien, hat sich längst eine Zivilgesellschaft etabliert, die Demokratiefeinde anklagt und gegebenenfalls vom Hof jagt. Man frage Viktor Ponta und jede Menge korrupte Politiker.
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Ich gebe mal meinen Spruch aus meiner 8-Lesben-WG während meines Studiums wider, den ich anwendete, wenn die Radikal-Feministinnen aus München zu Besuch kamen, um hinter dem Haus bei Neumond im Feld gemeinsam zu menstruieren - weil dann der Psychologie Student richtig Angst bekam:
"Und selbst ist er Mann und zünde einen Jahrgang Emma an." Die Bi-Person konnte darüber richtig lachen, die Radikal-Lesbe zog wutschnaubend ab.
Scheiß Spruch - er entspannte aber in der Situation den Geschlechterkampf (den die Münchner Extremistinnen ignorierten).
Ich ging in den Heuschober und rockte mit meinen Freunden ab (inklusive der Bi als Sängerin). Sie war gut.
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Es gibt keine Romni. Das ist eine selbstermächtigende Beschimpfung. Fragen sie die Roma selbst. Und zwar nicht die in Kreuzberg, sondern überall außerhalb der Blase. Übergriffig. Unmöglich.
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Was für ein Unterschied, wie Pocking sich hier der Vergangenheit stellt. Ich habe vor 30 Jahren selbst zu einem Außenlager des KZ Flossenbürg geforscht und zwar in Eichstätt in Oberbayern.
Es befindet sich in einer Burg, wo heute eine Gastwirtschaft und ein Musem untergebracht ist. Die Augrabungen gestalten sich in Eichstätt aber deutlich schwieriger - in den Köpfen. Die sind härter als Granit. Bis heute möchte in Eichstätt niemand darüber reden, mit Ausnahme der Grünen. Selbst im Wikipedia-Eintrag der Burg, die das Wahrzeichen der Stadt ist, ist die Außenstelle nicht vermerkt, in der Teile für Messerschmitt-Flugzeuge hergestellt und in der Zwangarbeiter mit der Benzinspritze hingerichtet wurden.
Allein dass Pocking einen aufgeschlossenen Amtsleiter hat, eine Bürgerversammlung zum Thema machte, zeigt, dass es handelnde (nicht labernde) Köpfe bei der Aufarbeitung von Unrecht sind, die den Unterschied ausmachen.
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[Re]: Sie haben natürlich recht. Das ist sehr holzschnittartig beschrieben. Vor dem Hintergrund, dass man hierzulande wenig über Mali weiß, sollte dieser Antagonismus Songhei vs. Tuareg für eine erste Orientierung genügen.
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Zur Ergänzung: Die nationalistischen Kräfte im Bamako haben einen Namen: Songhai. Der Konflikt zwischen Songhai und Tuareg gärt seit den frühen 90ern. Er ist dem ehemaligen Jugoslawien nicht unähnlich. Eine Ethnie, in Mali die Songhai, dominiert die Verwaltung und stellt den Machtapparat, die andere Ethnie, in Mali die Tuareg, wird von den Fleischtöpfen ferngehalten.
zum BeitragWenn man auf dem Niger von Bamako nach Timbuktu fährt, heißt es ab da an täglich nicht umsonst "riz au riz" - Reis mit Reis.
rakader
Und ein Sommercamp soll von überregionalem Interesse sein? Da ist Autor und Redaktion wohl etwas der Fanboy durchgegangen
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Es ist ein Verdienst für guten Journalismus, dass die taz hier am Ball bleibt - im Gegensatz zu anderen Leitmedien.
Ein wenig mehr Tiefgang und Recherche würde ich mir allerdings schon wünschen. Wie wäre es, ein Rechercheteam nach Polen auszusenden?
Das würde erklären, warum diese Prekariat der Fernstraßen Europas immer in Deutschland landet!
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Die Forderung zur Rückkehr kann ich als Dozent nachvollziehen. Zu oft bremsen Lehramtsstudenten das Niveau in Seminaren aus, da das Fach nicht Ziel, sondern notwendiges Übel zum Scheinerwerb für Lehramtsstudenten ist.
In der Situation jetzt würde eine Trennung die Lehrressourcen zusätzlich belasten, so viel muss klar sein. Sinnig wäre eine Trennung dahingehend, da das Lehramt international kaum Kooperationen kenntn
Das wusste man aber schon vorher. So bleibt: Das Problem hat sich die Kultusbürokratie selbst geschaffen.
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[Re]: Auch das ist zu pauschal. Und Sie liegen tendenziell falsch. Das Gegenteil ist der FalMedien sind heute so gut wie nicht mehr Inhabergeführt. Wohlmöglich ist das das Problem. Murdochs gibt es wenige. Und Burda ist bei uns die Ausnahme. Dieser Verlag ist extrem innovationsfreundlich - in technischer Hinsicht, nicht in journalistischer. Die meisten Verlage und Medienhäuser sind heute Beteiligungen, gesteuert durch medienfremde Akteure. Das ist das Problem. Siehe RTL.
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[Re]: Das ist zu pauschal und inhaltlich falsch, was Sie hier behaupten. Das Kartellrecht ist bei Medien bedeutend strenger als für andere Unternehmungen. Eben weil Medien eine gesellschaftliche Funktion zugeschrieben wird.
Stichhaltige Kritik wird doch solche Pauschalurteile entwertet.
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Wegen solcher Beschreibungen war Odessa für mich immer ein Sehnsuchtsort. 2010 bin ich zum ersten Mal hin. In diese Welthauptstadt des Jugendstils. Das hat die Autorin nämlich vergessen: Odessa hat mehr als 2000 Gebäude im Jugendstil. Und die wenigsten sind restauriert. Nirgends gibt es mehr zeitlose Eleganz auf so wenig Raum.
Was derzeit passiert, ist ein einziges russisches Verbrechen.
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Danke für diesen sehr informativen Artikel. Wenn das alles so stimmt - ich muss mir die Winkelzüge sicher ein zweites Mal durchlesen - heißt das, dass ein kerngesundes Unternehmen filetiert wurde, um einen kriselnden Fernsehsender, der für Trash-TV statt Journalismus steht, zu pampern.
Was für ein übles Stück. Es kann einem nur schlecht werden. Früher war alles besser? Hier eindeutig ja: Verleger hieß früher neben der ökonomischen Verantwortung auch eine gesellschaftliche Verantwortung zu haben. Bei RTL heißt dieser Pluralismus Bauer sucht Frau versus Bachelor.
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Danke für diesen schönen Text. Leider habe ich es bisher nie zur Zappanale geschafft. Zappa ist das Idol meines Lebens - neben Magma und King Crimson. Für seine Platten reiste ich als Jugendlicher durch ganz Europa auf Plattenbörsen in Amsterdam und Thessaloniki, sah ihn selbst drei Mal, u.a. mit der legendären Zappa-in-New-York-Formation. Als verhinderter Musiker auf der Gitarre, Chapman Stick und Bass hat er mir Jazz und Zwölftonmusik näher gebracht, die Spannung, die das Denken und Fühlen in Collagen von Rhythmik- und Taktwechseln erzeugen. Die Überraschungen beherrschen nur Christian Vander von Magma und Robert Fripp von King Crimson so gut wie er.
Es ist einerseits schön, dass ehemalige Bandmitgleider sich noch immer für seine Musik engagieren, aber andererseits auch schade, dass niemand in seine Fußstpafen tritt und seine Musik weiter entwickelt. Mike Keneally hat zwar einige Scheiben in Reminiszenz zum Meister gemacht, sie kleben aber zu stark am Original.
Mich würde es freuen, wenn Bad Doberan sich zu einem Festival im Sinne der Freigeistigkeit des Schaffens von Frank Zappa entwickelt und sich – in Ehrfurcht – von seinem Meister emanzipierte. Das könnte Überraschungen bedeuten.
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[Re]: "Wegschauen hat den Nationalsozialismus erst möglich gemacht."
Das meine ich ja, nur mit anderen Worten.
Die 70er führe ich als Aktiver bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus an; erst in den 90ern mit einer Serie wie Holocaust begann die Republik sich aktiver mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Ich gebe Ihnen recht, die Schulbehörde hätte Möglichkeiten vor allem auf Lehrer einzuwirken. Was ich von außen in diesem Fall beobachte ist aber, dass sie keine gesteigerten Anstalten macht, ihre Befugnisse anzuwenden.
zum BeitragMir kommt das ein wenig wie sächsische Polizeibehörden vor, die auf dem rechten Auge nach wie vor sehbehindert sind.
rakader
Man kann die chinesischen Konfuzius-Institute ohne Verrenkungen mit den türkischen Ditib-Organisation vergleichen: Beide erfüllen kulturelle Aufgaben und werden vom Staat gelenkt. Was beide Einrichtungen etwa von einem spanischen Cervantes-Institut unterscheidet: Sie beschränken sich nicht auf eine rein kulturelle Agenda der Völkerverständigung, sondern sind dazu angetan, die politische Agenda ihrer Entsendeländer zu stützen und über die Diaspora Einfluss zu nehmen, bzw. auf Abweichler Druck auszuüben.
Ditib schließt in der türkischen Diaspora eine Lücke, für die der deutsche Staat sich nie zuständig füllte. Man kann also sagen, der deutsche Staat hat selbst Schuld daran, wenn der türkische Autokrat Erdogan das Versagen des deutschen Staates politisch ausnutzt.
Der Vergleich mit dem chinesischen Konfuzius-Institut beginnt spätestens hier zu wanken: Es gibt keine vergleichbare chinesische Diaspora in Deutschland. Vielmehr sind Konfuzius-Institute dazu angetan, Wissen zu transferieren. Sie machen das bevorzugt an Hochschulen. Und das ist bedenklich in einem rohstoffarmen Land, dessen einziger nennenswerter Rohstoff nun einmal Wissen ist.
Zwar ist die Nachfrage nach Chinesischekursen sichtbar gestiegen, doch Goethe und Cervantes mit Konfiuzius zu vergleichen, ist vermessen. treffender ist wohl, dass die Sprachvermittlung an den Konfuzius-Instituten nur ein vorgeschobener Grund ist, eine Feigenblattfunktion für weniger freundlichen Aufgabenfelder.
Die Aktivitäten der Konfuzius-Institute müssen eingeschränkt werden, insbesondere dort, wo sie als Mittel der Repression dienen. Leider ist der deutsche Staat da bisher zu zögerlich, man vergleiche nur die Affäre um die chinesischen Polizeistationen. Und so lässt man ein Problem wachsen, bis es nicht mehr handhabbar ist. Siehe Ditib, das einem deutschen Weg von muslimischer Gessellschaft bis heute im Wege steht - mögen noch so viele Islamkonferenzen folgen.
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Das Problem sind auch viele Lehrerinnen und Lehrer, die bewusst wegschauen. Nicht weil sie unbedingt sympathisieren, sondern weil sie um die Reputation der Schule fürchten und die damit verbundene Zusatzarbeit. Wegschauen kann indes auch als stille Bejahung gedeutet werden.
Wegschauen atmet den Geist des Vergessens der 70er in der Bundesrepublik, das ist 2023 noch mehr aus der Zeit gefallen. Vielerorts ist eine Sensibilisierung des Lehrpersonals hin zu aktiver Verteidigung der freiheitlichen Grundordnung dringend angebracht.
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Wer mit Ukrainern gearbeitet hat, wird bestätigen, dass in Verhandlungen immer mal wieder Maximalforderungen aufgestellt werden, die zur Realität in einem Missverhältnis stehen, und dass dies gar nicht so selten ist. Die schräge Selbstwahrnehmung geht einher mit dem Unvermögen oder der Unlust - so genau weiß man das nicht - selbst proaktiv in Vorleistung zu gehen. Es mag sein, dass dieses Verhalten ein Nebeneffekt der jahrzehntelangen finanziellen Hilfe aus dem europäischen Westen geschuldet ist. Es scheint, dass dieses Verhalten sich längst auch an der Spitze des Staates verfestigt hat.
Bei allem Verständnis, für den angegriffenen Staat, die jetzige Diskussion ist weit in die Zukunft gerichtet, auf die Nachkriegszeit. Da ist es statthaft, dass man den Nebel der Einzelaspekte einmal lichtet, den Krieg ausblendet, um zu einem klareren Bild zu kommen. Was da zum Vorschein kommt, lässt die Forderungen der Ukraine unangemessen bis unverschämt aussehen: Erwartet wird ein Fahrplan zur Aufnahme in die Nato, man blendet aber vollkommen seine eigene Bringschuld aus, denkt das nicht einmal mit.
Was ist mit demokratischer Kontrolle der Armee, was ist mit Korruption in der Armee, was ist mit der Interoperabilität der Waffensysteme, was ist mit demokratischer Führungskultur in der Armee? Gibt es da einen Fahrplan? Warum legt Selenski einen solchen für sein Land und seine Armee nicht vor? Dies verdeutlichte nicht nur guten Willen, sondern Mitdenken, Mithandeln und würde den leeren Worten, wonach die Ukraine etwas in die Nato einbringen würde, Substanz verleihen. Proaktiv geht anders.
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[Re]: Dieser Satz ist eine Wohltat. Danke dafür. Es bleibt zu offen, dass die privaten Krankenkassen abgeschafft werden und Beamte und Freiberufler in der GKV müssen. Dann stimmte es auch wieder mit der finanziellen Ausstattung,
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[Re]: Ihre Aussage halte ich für ein aktivistisches Gerücht. Nach derzeitiger Lageeinschätzung der Deutschen Energieagentur reichen die Kapazitäten nicht. Wenn der Angriffskrieg eines gezeig hat, dann, dass es Puffer braucht. Die Zeiten von Oberkante Unterlippe sind vorbei. Hobeck handelt umsichtig, Schwesig nicht.
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Der Autorin ist unbedingt ein Kochkurs zu empfehlen vorzugsweise bei einem Gemüseprofi wie Mario Kotaska. Dann bläht sie nicht solche Nebensächlichkeiten auf und entschuldigt sich bei grünen Paprika in der Vojvodina.
Außerdem kauft man Paprika bei Gemüsehändler, da hat man die Wahl.
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Und wieder einmal ist Meck-Pom in Gestalt von Manuela Schwesig nicht in der Lage oder Willens über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. Es muss hierzulande gar kein Gasnotstand eintreten, es reicht, wenn dieser in den vertraglich gebundenen Ländern wie Österreich, Tschechien und ein paar mehr passiert. Dann steht Deutschland in der Pflicht und muss liefern.
Der Reflex aus dem Nordosten zeigt, dass Schwerin sich immer noch als Insel versteht. Europa ist fern, vor allem wenn man selber Einschränkungen für andere einüben muss.
zum BeitragVor allem zeit diese Nimby-Mentalität, dass man die Zeitenwende im Nordosten so wenig als Chance zu diversifizieren versteht wie in Bayern.
rakader
Ich gehörte als Nahe-Stuttgart-Abstammender, vulgo Tübinger, zwar zu den S21-Befürwortern, weil der Schandfleck Stuttgart Mitte nur besser werden kann, doch der Protest nötigte Respekt ab. Er wurde sachlich geführt, im Pendolino nach Tübingen informierten S21-Gegner mit nachvollziehbaren Argumenten, am Bahnhof selbst die Bahn mit ihren Argumenten. Man konnte sich informieren und dann entscheiden.
Wie wohltuend war das im Gegensatz zu den heutigen Kulturkämpfen bei Gender Heizung, Russenverständnis und Identität, wo es meist nur noch ums Rechthaben geht und mit Falschbehauptungen, Täuschungen und moralischer Entrüstung gearbeitet wird (argumentiert wäre als Wort hier falsch).
Den damaligen Polizeieinsatz habe ich nur in seinen Anfängen mitbekommen, mein Zug fuhr los. Als ich aber live die Bilder im Fernsehen im Hintergrund sah (das Stuttgarter Studio hatte eine Fensterfront zum Schlossgarten), war sofort klar: Hier hat ein gewisser Franz-Josef Strauß in Gestalt von Stefan Mappus seinen Widergänger gefunden. Das gleiche Undemokratieverständnis, das gleiche Verständnis vom Leviathan zu seinen Bürgern, zum Primat des Staates vor seinen Bürgern.
Das war so aus der Zeit gefallen, so bürgerfeindlich, diesen Graben konnten nur die Grünen zuschütten, natürlich unter dem Opfer vieler vieler Häutungen. Um es mit Merkel zu sagen: Das war gut so. Den es befriedete das Land, das Mappus mit seinem Machtverständnis ins Chaos gestürzt hatte.
Zum Fremdschämen ist allerdings, wie dieser Staat dann mit seinen Opfern, an vorderster Stelle mit Dietrich Wagner umgegangen ist. Dieser Geiz, diese Empathielosigkeit macht sprachlos. Da hätte Winfried Kretschmann ein deutlicheres Zeichen durchdrücken müssen. Der Fall Wagner hatte die Dimension in Sachen Entschädigung von Staatsgewalt amerikanische Verhältnisse zu schaffen. Als Abschreckung. So ist es bei warmenWorten geblieben. Traurig.
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So man den Leitlinien des Kommentars folgt, dass es economy stupid, ist, kann man nur schlussfolgern, dass jedwede Quotierung eine Spiegelfechterei ist, weil sie eben von den wahren Bereichen von Gleichberechtigung ablenkt. Ein ernsthaftes Bemühen würde ja auch richtig ins Geld gehen.
Die Autorin hat vollkommen recht, dass die Bewältigung des Problems Teilzeit und Gender Pay Gap viel mehr für die Gleichberechtigung tun würde als irgendwelche Symbolpolitiken. Oder ist dem Wahlvolk der Name Bettina Stark-Watzinger ein Begriff?
(Die im übrigenbei in der Gerechtigkeitsdebatte des wissenschaftlichen Mittelbaus, bei dem Frauen überproportional benachteiligt sind, bestehende Hierarchien so wenig einreißt wie ihre männlichen Kollegen zuvor.)
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Dass Drag-Künstler aus Kinderbüchern vorlesen, geht vollkommen OK. Bedenklich ist allein die sexualisierte Konnotation des Drag-Kings, der sich BigClit nennt. Da fehlt es an Empathie, und es drängt sich doch der Eindruck auf, dass hier Aktivisten ohne Abstriche ihre Agenda durchsetzen wollen.
Geht es auch mal ohne Sexualisierung?
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Danke für diese Rezension. Für jeden Odessa-Liebhaber wohl ein Muss. Es gibt wohl wenige Städte in Europa mit so vielen Gegensätzen - einzigartig schön ob seines Jugendstils und andererseits ein Überlebenskampf vergleichbar nur mit Neapel. Wobei: Odessa ist mehr Melting Pot.
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[Re]: Weil sich die Linke ihrem inhärenten Antisemitismus seit eh und je nicht stellt. Ich empfehle Ihnen das neueste Buch von Meron Mendel "Über Israel reden" und dort die dritte Sektion "Aus der Geschichte verlernt".
Mit freundlichen Grüßen, RK
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Der Kaugummi der Documenta 15 klebt an Roth vollkommen zu recht. Auf Grütters zu verweisen, ist da billig. Tatsächlich gab es im Januar '22 reichlich Stimmen, die auf eine antisemitische Färbunge der Schau hinwiesen. Unter anderem forderte der Journalist Thomas E. Schmidt in der Zeit Roth auf, zu handeln. Ein anberaumtes Gespräch mit den Ausstellungsmachern wurde von diesen abgesagt. Hier wäre es an Roth gewesen, Druck auf die Gesprächsbereitschaft der Documenta-Geschäftsführung auszuüben. Das geschah bekanntlich nicht.
Den Schuh, die politische Sprengkraft der Documenta 15 nicht erkannt zu haben, muss sich Roth anziehen. Da ist sie nicht freizusprechen.
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"Die Austrittsgründe? Verschieden. Oft ist der Austritt kein akuter Bruch, sondern eine schleichende Entfremdung von der Kirche."
Ich bin aber dann doch spontan ausgetreten, nachdem ich immer mehr den Eindruck hatte, nur eine laufende EC-Karte zu sein.
Ich war Hochwasseropfer. Mein Haus war bis zur Decke unter Wasser. Der katholische Priester kam vorbei, spendierte Mut und 100 Euro, informierte über Hilfsangebote. Von meiner Kirche kam ein Bettelbrief für eine Jugendfreizeit und eine Kirchenglocke. Mit vorausgefülltem Überweisungsträger.
Die Zahl der Evangelen ist bei uns sehr übersichtlich. Der Pfarrer fand es aber nicht für nötig, sich blicken zu lassen. Da bin ich ausgetreten.
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Nicht dass hier sich ein falscher Eindruck vergestigt: Ich gehöre auch zu den Basis-Grünen und hätte diesen Brief nie mitunterzeichnet.
Wir müssen hier eine Güterabwägung machen: das Asylverfahren an und für sich und Schengen auf der anderen Seite. Schengen wird zunehmend ausgehöhlt, es bedeutet aber Freiheit. Asyl wird durch Wirtschaftsflucht überstrapaziert. Entwickelt wurde es aber für politische Unterdrückung. Also steht hier Freiheit gegen Freiheit zur Diskussion.
Abgesehen davon, dass mir als Europäer das Hemd näher als die Hose ist, ist die große Frage, wie man das Asylverfahren für politische Flucht menschenwürdig gestaltet und trennscharf gegen Wirtschaftsmigration ausgestaltet.
Das Thema muss vom Eis, die ist eine Chance in eine zwanzigjährigen Konflikt. Europa muss sich in einer multipolaren Welt seinen Platz kümmern. Dazu kann ein einheitliches Asylverfahren sogar nützlich sein, wenn man den Peripheriegedanken in Brüssel und Straßburg wieder mit Leben erfüllt, um nur Wirtschaftskooperationen im Bereich Energie, die berühmte Wasserstoffstrategie, zu erwähnen.
Es war ein Fehler, dass seinerzeit die Gleichstrominitiative nicht gefördert wurde. Die Anrainerstaaten müssen Vorteile in einem solchen Verfahren sehen, Synergien. Eine Win-Win-Politik mit nordafrikanischen Staaten ist möglich. Solche Briefe aber torpedieren das Kompromissfenster.
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Das Thema würde ehrlich gesagt einen längeren Text oder gar Essay erfordern.
In der Region haben sich die USA im Kampf gegen die Taliban breit gemacht, die Russen versuchen durch einseitige Wirtschaftsabkommen zu dominieren, zu China aber halten alle zentralasiatischen Länder traditionell Distanz, sind sie doch Rückzugsraum für drangsalierte Minderheiten in China, wie der Uiguren-Region.
Man sieht diese Distanz deutlichst an der Grenze Kirgisistan-China: Stacheldraht wie einst an der Mauer zur DDR. Die Grenze hat nur zu bestimmten Zeiten offen, wer als Tourist einreisen will, muss einen offiziellen Bus nach Kaschgar nehmen, denn die Grenze ist ein 100km breites militärisches Sperrgebiet. Mit dem eigenen Auto geht nicht.
Heißt: Wenn sich China und seine Anrainer (ich kenne Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan) wirklich annäherten, ist das ein eindeutiger Nachweis für die Schwächung Russlands durch seinen Angriffskrieg.
Analysten weisen schon lange darauf hin, dass China der größte Nutznießer dieses Krieges sein wird. Hier zeigen sich wohl die ersten Resultate.
Bitte liebe taz - genauer und öfter hinschauen. Das wirkt sich auch auf uns aus. Um so hellsichtiger war Annalena Baerbocks Reise kürzlich nach Kasachstan. Man sollte sich mal weniger an ihrer feminstischen Außenpolitik abarbeiten, sondern auch mal anerkennen, dass sie strategisch einiges richtig macht - und mehr Unterstützung erfahren könnte!
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"Ebendiese „Rechtswahrer“ von der ZET haben angeordnet, die Website der Letzten Generation rechtswidrig zu kapern und den Lesern, die sie ansteuerten, mitzuteilen: „Die Letzte Generation stellt eine kriminelle Vereinigung gem. Paragraf 129 StGB dar!“"
Ich habe zwar einige Semester Recht auf dem Buckel, aber kein Strafrecht: Meine große Frage ist: Dürfen die das?Im Rahmen der Gefahrenabwehr? Und: Gibt es da nicht einen Richtervorbehalt?
Es scheint alles schon sehr übergriffig zu sein, insbesondere dass bayerische Auffassungen die anderer Länder übervorteilen.
Es riecht für mich jetzt schon nach Untersuchungsausschuss.
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Die Strafhöhe ist symbolisch zu verstehen und echt nett. In Bayern dürfte es eine Null mehr sein.
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Eine kleine Korrektur: Gagausien besitzt eine Universität und zwar eine anerkannt staatlich namens Universität Comrat, die Nachfolgerin der Nationaluniversität ist.
Sie kann Beobachtern zufolge als Überbleibsel mit sowjetischem Haugout bezeichnet werden; Begriffe wie "Zivilgesellschaft" oder "Pluralismus" produzieren dort verlässlich Hautausschlag.
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Ich kenne den IFJ und Beiträge seiner Vertreter von mehreren interantionalen Tagungen mit russischen Vertretern. Insbesondere nach der Annexion der Krim. Was heute mit Achtsamkeit umschrieben wird, ist nichts anderes als der Versuch von Täter-Opfer-Relativierung, aus einer klaren Sachlage ein diffuses Mischmach zu konstruieren, bei dem man Täter und Opfer nicht mehr auseinanderhalten kann. Das hat der iFJ leider mit einigen Stimmen von Amnesty International gemeinsam, die schon ein paar mal gefährlich in die Nähe von Antisemitismus kamen.
Ich kann so viel berichten, dass ukrainische Journalisten und -ausbilder nach der Annexion von den Russen entlassen und vertrieben wurden. Vom IFJ hörte man dazu nichts, allerdings vom DJV auch nur wenig. Und die DVU von Verdi spielt ohnehin keine Rolle.
Demnächst ist wieder eine große Fachtagung von Medienleuten. Die Benimmregeln im Namen der Achtsamkeit die da zu lesen sind, lassen schon ahnen, dass Vielfalt und Wissen nicht erwünscht sind. Die woken Regeln verwässern klare Positionierungen.
Leider haben wir derzeit nur eine Organisation - Reporter ohne Grenzen - die eindeutig Position bezieht. Der DJV muss viel mehr tun, als nur aus dem IFJ auszutreten.
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Dieser Artikel macht richtig Lust auf Zug in Finnland. Danke dafür! Mehr davon - tolle Züge in Europa weiterhin promoten!
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"Ursula von der Leyen ist auf dem sozialen Auge blind, sie hört viel zu sehr auf die Mitgliedstaaten."
Das gilt aber auch für die grüne Fraktion im EP und ihren nationalen Mitgliedern. Man schaue nur auf die österreichischen Grünen,
Mehr Stimmen wie Rasmus Andresen sind nötig.
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[Re]: Das stimmt nicht, was Sie hier behaupten. Es gibt zwar die berhmte Pressekonzentrationsforschung eines Herrn Knoche, die hat aber an Relevanz eingebüßt, da online mehr Vielfalt entstanden ist. Deutschland hat nach Japan den dichtesten Zeitungsmarkt der Welt.
Der Satz "Wer glaubt, es gebe keine freie Presse, fällt auf eine Erzählung der rechten herein", stimmt unumwunden - er besteht aber auh hier keine Kausalität zu Medienvielfalt
Sie verwechseln Medienvielfalt mit Qualität und Pluralität.
Medienvielfalt gabe es auch unter der NS-Schriftleitung.
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Frau Winkelmann sieht das etwas blauäugig aus ihrer taz-Blase. Gerade im Lokalen sind Versuche einen bestimmte Partei zu fördern gar nicht so selten. Je professioneller Redaktionen arbeiten, desto seltener wird dieses Phänomen. Zusätzlich muss man sagen, je urbaner eine Reaktion, desto weniger tritt diesse Einflussnahme auf. Das ist wissenschftlich belegt.
Das liegt natürlich an der Größe der Redaktionen und den daraus erwachsenen Kontrollmechanismen oder einfach gesagt: Binnenpluralistisch funktioniert es in Städten besser.
Und wenn es nicht funktioniert - wie bei Bild aber auch Zeit online, wo zuweilen identitätspolitische Aktivisten Journalisten ersetzen - korrigieren Verkaufszahlen diese Phänomene schnell. Im Lokalen gilt das nicht.- dort ist man treu zum Blättle.
Da passiert es schon mal, dass eine ganze Redaktion angewiesen wird einen bestimmten Kandidaten zu hochzuschreiben, weil die Chefredaktuerin ihm ins Ministerium nachfolgen will. Und was macht die Redaktion? Sie portraitiert den Angebotenen so unglaubwürdig positiv, dass der Schuss nach hinten losgeht.
Also aufgepasst, wenn beim nächsten Mal in der Bild eine Homestory von Lindner erscheint.
zum BeitragInsofern sind Döpfners Anwandlungen, der mit seinem Verlag eine Weltmarke schmieden will, nur mit einem Wort zu beschreiben: Provinziell.
rakader
Ich will nicht, dass sich die Identitätspolitik durchsetzt. Sie ist zutiefst elitär. Genau darauf läuft aber Biebrichers Vorschlag, die Kulturkämpfe niedriger zu hängen, hinaus.
Gleichzeitig hat er natürlich vollkommen recht: Themen wie Gender, Identitäspolitik bemänteln die Schwachstellen konservativer Politik: Die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Mit Schwachstellen thematisiert man aber die Lust an der Selbstbeschädigung.
Das ist das Dilemma konservativer Politik. Eine ehrliche Bilanz von 25 Jahren Neoliberalismus mit populistischen Untertönen, wie konservativen Parteien, egal ob in Deutschland oder Italien, Frankreich oder England, das Visionäre abhanden gekommen ist und sie die internationale Anschlussfähigkeit Europas verspielt haben. Das liegt vor allem an der Ablehnung dirigistischer und interventionistischen Politiken. China und die USA haben das längst erkannt. Hier in Europa lässt man es einfach laufen und blutet damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und seine Innovationskraft aus.
Was es braucht, sind konservative Grundsatzprogramme, die nicht nur eine technophile Sicht haben, sondern diese mit einer soziophilen Sicht zusammendenken. Was es braucht ist weniger Graf Lambsdorff und mehr Blüm.
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[Re]: Ich kann aus eigenem Erleben und aus dem Schriftverkehr mit russischen Ministerien bezeugen, dass Russland seit 2014 offiziell zivilgesellschaftliche Grundwerte wie Pluralismus, Pressefreiheit ablehnt und auf den Begriff "Zivilgesellschaft" geradezu allergisch reagiert.
Wer einigermaßen mit Geschichte vertraut ist, wird anerkennen müssen, dass bei Rückkehr zu demokratischen Strukturen in Russland eine Art Entnazifizierung nötig sein wird.
Russland hat sich schon vor Jahren vond en Grundwerten des Völkerrechtsverabschiedet - das zeigen allein schon die politischen Morde, wo Tiergarten oder Skripal nur ein Zwischenbild sind.
Die Ablehnung des Völkerrechts durch Russland ist fundamental. Das durch Appeasement nicht gesehen zu haben, ist die große Verantwortung von Merkel, Obama und Holland und ihren Vorgängern. Die Zeit jetzt ist dafür ncoh nicht reif - die Diskussion um diese Fehleinschätzung wird abersehr sehr streng nach dem Krieg geführt werden müssen und ich prophezeie, dass Merkel, Steinmeier & Co danach in der Schmuddelecke der Geschichte landen werden, bei Kurt Georg Kiesinger.
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Ich habe während der Annexion der Krim mit einer Institution dort in Simferopol zusammengearbeitet und erlebt, wie Ukrainer aus meinem Bereich nach sowjetischer Art entfernt wurden.
Besagte Institution gehörte schon vor der Annexion zu den Befürwortern eines Anschlusses an Russland; schon zwei Tage vor der offiziellen Annexion wehte die russische Fahne auf dem Webauftritt, 2 Wochen hatten sich Mitarbeiter schon für Russland ausesprochen - der doppelt so hohen Renten wegen. Im Nachgang kann die Institution, mit der ich zusammenarbeitete, als ungemein gut informiert und als Speerspitze der Annexion gelten.
Während der Annexion hatten alle Ukrainer mit uns ein Treffen in einem anderen Land. Wir mussten Ukrainer und Krim-Ukrainer trennen, damit sie sich nicht verprügelten. Zu der Zeit mochte der Osten den Westen nicht - aber bei der Annexion saßen sie alle an einem Tisch zusammen und die Krim-Ukrainer allein. Die Annexion war, so parasox es klingt, der Beginn der echten Nationenwerdung der Ukraine. Die Offiziellen auf der Krim aber waren Putin-Fans durch und durch; es war die Elite, die um Erbhöfe fürchtete.
Zwei Wochen später begannen die Säuberungen. Ukrainischsprechende wurden entlassen. Wir versuchten sie zu halten unter dem Hinweis, dass sie unabdingar sind und es sonst kein Geld mehr gibt. Doch das hatte nur aufschiebende Wirkung.
Der russische Minister versuchte, dass wir die Herrschaft Moskaus anerkennen. Gleichzeitig weigerte sich die Krim Demokratieziele, die sie vorher vertraglich beurkundet hatte, anzuerkennen.
Letztlich hatten wir mit der Ukraine einen Vertrag und nicht mit Russland. Die Krim war vertragsbrüchig geworden, und dabei blieb es. Wir trennten uns einstimmig von ihr. Und mussten in den kommenden Monaten immer mehr erleben, wie ukrainisches Leben, Sprache, Kultur unterdrückt wurde und aus dem öffentlichen Leben verschwand.
Was auf der Krim stattgefunden hat, dafür gibt es seit den Jugoslawienkriegen ein Wort: Ethnische Säuberung.
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Exzellent recherchiert und dargelegt. chapeau dem Autor.
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"Bukarest will nah an Berlin, Brüssel und Washington sein – aber der Wunsch ist stark, bloß nicht direkt in den Krieg verwickelt zu werden."
Das ist richtig. Die anderen Seite der Medaille hat Stefan Reinecke aber ausgelassen: Bukarest macht sich aber auch einen faulen Lenz, wenn es um Engagement für die Ukraine und die Ukrainer geht: Von Staat können ukrainische Flüchtlinge nicht viel erwarten; die überwiegende Hilfe für die Ukraine in Rumänien hat die Zivilgesellschaft in die Hand genommen. Das ist von Hilfslieferungen über Fahrdienste an der Grenze bis hin zu Familienunterbringung ab Grenze alles vorbildlich organisiert.
Darüber könnte die taz einmal größer berichten. Denn dieses zivilgesellschaftliche Engagement ist auch ein Stück Demokratieentwicklung.
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Dass Russland […] frei agieren will – zu welchem Preis auch immer. Friedensverhandlungen mit der Ukraine? Die Hoffnung, der Kreml werde sich an Vereinbarungen halten? Von wegen! Wie viel Anschauungsmaterial braucht es noch?
Immer wieder und immer wieder noch mehr. Die Schreihälse, die dem Westen die Schuld oder Mitschuld geben, werden nicht weniger. Sie werden mehr, je länger dieser Krieg wird, je kriegsmüder das Land, je länger die Propaganda und das Täter-Opfer-Umkehr-Narrativ Russlands. Die lauten Stimmen übertönen die dann immer mehr schweigende Mehrheit und es ist diese verdammte journalistische Pflicht, den Pluralismus von Tag zu Tag sichtbar zu machen. Immer wieder. Darum ist die vierte Gewalt heute für die Verteidigung unserer Demokratie wichtiger denn je.
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Interessant wäre es zu wissen, inwieweit es bei Saisonarbeitern Standards etwa der Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen oder der Europäischen Kommission gibt und wenn ja, inwieweit die in Deutschland befolgt und umgesetzt werden. Ich hege den leisen Verdacht, dass in diesem überregulierten Land bewusst Gesetzeslücken fortbestehen, die den Vorwurf eine modernen Kolonialismus rechtfertigen.
Nebenbei: "Arbeitende" ist grammatikalisch falsch - oder arbeiten die Georgier gerade auf dem Feld?
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Der Artikel überzeichnet ein wenig. In Moldau hat es nie diesen spaltenden Sprachenstreit gegeben, wie in der Ukraine. Tatsächlich wechseln Moldauer im Gespräch vom Rumänischen ins Russische und zurück - zuweilen in einem Satz.
Der Begriff Moldauisch ist natürlich ein Treppenwitz aus Sowjetzeiten, der jetzt in den russischen Nationalismus hervorragend passt.
Man darf aber nicht vergessen, dass das Land bis vor kurzem 50:50 in einen russischen und einen rumänisch-europäischen Teil gespalten war. Und man darf auch nicht vergessen, dass Europa eine Neuentdeckung für Moldau ist. Noch vor wenigen Jahren, unter der Regierung Basescu im benachbarten Rumänien, wurde über einen Anschluss Moldaus zu Rumänien diskutiert und verhandelt. Da hatten die russischen Moldauer Angst, die Verlierer zu sein.
Irgendwann merkten dann die Moldauer, dass die Karte Europa der König ist, der die Dame Rumänien sticht. Da konnte Bukarest noch so viele Pässe ausstellen, die einen Eintritt nach Europa ermöglichten. Am Ende haben sich die Moldauer für den König in Brüssel entschieden.
Und seien wir ehrlich. Die Sprache verliert mehr und mehr ihre Beweiskraft einer bestimmten Zugehörigkeit. Ganz pragmatisch ist es einfach so, dass in der EU mehr Rumänisch als Russisch gesprochen wird. So einfach ist das. Die Österreicher, obwohl sonst sehr verkrampft, wenn es um Abgrenzung zum Piefke geht, sehen das auch ganz ungezwungen und sprechen Deutsch und nicht Österreichisch.
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"Das Ergebnis: Es wird zu viel."
Na und? Klimaexperten sind nun einmal keine Wirtschafts- und Sozialexperten.
Überangebot senkt die Preise.
Wenn man die Akzeptanz in der Bevölkerung für Klimaschutz erhöhen will, müssen die anhänger der reinen Lehre diese Kröte schlucken.
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Viel Schaum vorm Mund - in Bayern würde man Granulär sagen - und amit wäre alles gesagt.
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Die Perspektive der Analyse mag man hinterfragen: Gerade die Radikalität des linken Flügels der Grünen und ihre Ignoranz die Mehrheit der Stadtgesellschaft mitzunehmen, hat die Situation erst heraufbeschworen. Und das fing beileibe nicht mit der Diskussion um die Förderung von Lastenfahrrädern an. Nein, der moraline nackte Zeigefinger hat diese Situation heraubeschworen. Es verwundert nur, warum der Fingerzeig nicht noch deutlicher ausgefallen ist.
Und trotzdem war der Beitrag der Linksgrünen wichtig. Mit Betonung auf war. Es ist wie bei der Klimaschutzbewegung: Es muss erst die Radikalität der Letzen Generation die Mehrheit abschrecken, um die Positionen der Fridays mehrheitsfähig zu machen.
So gesehen war im Agieren der Mitte- und Prenzels-Grünen die Selbstverzwergung schon angelegt.
Für eine derartige Klientel-Politik ist Deutschland einfach zu sehr Provinz und zu sehr Mittelgebirge, zu wenig urban und zu wenig flach.
Was ich schade finde, dass die Berliner Grünen der Republik keine Impulse geben konnten, nicht einmal in der Nahverkehrspolitik. Der Kiez ist eben auch nur ein Dorf, das an seinen Rändern endet.
Insofern halte ich es nicht für ausgemacht, dass die Berliner Grünen in drei Jahren der natürliche Partner für die Union sein werden.
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[Re]: Ergänzend muss man anfügen, dass die Kyjiver Ausladung natürlich handfeste Gründe hat: Zum Narrativ des Putinschen Angriffskrieges gehört die Lüge die ukrainische Regierung seien Nazis. Da viele Länder vor allem im Globalen Süden dieser Erzählung glauben, wäre es absurd damit im Land Ukraine künstlerisch zu spielen. Der Krieg ist auch ein Propagandakrieg. Egal wie man es wenden würde: Für die Kriegstreiber in Russland wäre so etwas eine Steilvorlage für ihre Propaganda.
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Ich kenne Laibach und vor allem ihr Kollektiv NSK sehr gut und habe mehrfach mit Gründern und Theoretikern der Gruppe gesprochen, die in ihrer Anfangszeit wie ein Staat aus Künstlern organisiert war und vom jungen Slowenien in Ermangelung von Diplomaten als diplomatische Botschafter in die Welt geschickt wurden. Das Spiel mit Totalitarismus gehört zur DNA der NSK. Dafür steht letztlich das Malewitsch-Kreuz. Das Motto der Gruppe ist an einer osteuropäischen Identität ausgerichtet, die sich explizit gegen eine westliche Vereinnahmung und Kontextualisierung richtet.
Das begann schon Ende der 80er mit einem Tito-Bild mit Hitlerzügen auf dem Titel der ebenfalls zur NSK gehörenden Zeitschrift Mladina, setzte sich fort mit den Reden ani deutsche oder österreichische Nation von Petr Mlakar bei Laibach-Konzerten. Das Spiel mit den Totalitarismen soll vor eben diesen Totalitarismus warnen und ist bewusst verstörend angelegt. Sie hält selbstgewissen Nationen wie den Deutschen den Spiegel vor - was das "Fliegenschiss der Geschichte"-Bonmot eines versehentlich gewählten Extremisten im deutschen Parlament belegt. Journalisten aus Deutschland oder Österreich wurden von Laibach durchaus schon einmal mit Hitlergruß verabschiedet. Verstörend - ja, verstörend aber auch, was sich mancher Slowene an nationalistischen Diskursen in ihren ehemaligen Unterdrücker-Staaten anhören mussten (bis ein gewisser Janos Jansa kam).
Diese verstörende Bildsprache hat dann Rammstein übernommen. Und da frage ich mich dann doch, ob die auch in Kyjiv ausgeladen worden wären.
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[Re]: Ergänzend muss man anfügen, dass die Kyjiver Ausladung natürlich handfeste Gründe hat: Zum Narrativ des Putinschen Angriffskrieges gehört die Lüge die ukrainische Regierung seien Nazis. Da viele Länder vor allem im Globalen Süden dieser Erzählung glauben, wäre es absurd damit im Land Ukraine künstlerisch zu spielen. Der Krieg ist auch ein Propagandakrieg. Egal wie man es wenden würde: Für die Kriegstreiber in Russland wäre so etwas eine Steilvorlage für ihre Propaganda.
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"Dafür muss man aber erst an einen Termin beim Landesamt für Einwanderung kommen, wo die Verpflichtungserklärungen abgegeben werden. In Berlin etwa gibt es erst wieder Mitte April Termine."
Über so viel bürokratischen Zynismus ist man nur noch entsetzt und muss sich fremdschämen.
Entschuldigung türkische Opfer, misstrauische Politiker und kaltherzige Bürokraten in Deutschland wägen Risiken höher als Humanität. So viel zu den Sonntagsreden der christlichen Tradition - sobald von der Kanzel an die unteren Ränge durchgereicht, verkümmert das in Deutschland.
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Klar liegt Kühnert nahe. Daran habe ich auch sofort gedacht. Aber Hand in die Hosentasche und Finger cross: Der ist doch nicht so dumm, um sich im Roten Rathaus die Finger zu verbrennen. Zumal er als einzige Großreserve der SPD gelten darf und keine Verwaltungserfahrung einbringen kann, die gerade in Berlin so dringend nötig tut.
Was mit Hoffnungen in der SPD auf dem falschen Posten passiert, sieht man bis heute sehr gut an der Person Nils Schmid. Der bog in Baden-Württemberg als Finanzminister in die Landespolitik statt in die Bundespolitik ab, verlor bei der nächsten Wahl krachend gegen einen ehemaligen Ethiklehrer und ist heute ein geachteter Fachpolitiker nunmehr in der Auswärtigen Politik, allerdings wie bei Fachpolitikern üblich auf den hinteren Rängen.
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Zu meiner Zeit gab es nur zwei Leistungskurse. Ich hätte mir mehr gewünscht, denn oft ändert sich die Präferenz durch das Fach selbst oder dann im Studium selbst.
Auch ein flexibles Leistungskursfach wäre zu wünschen und trüge der Orientierung der Heranwachsenden Rechnung.
G8 war eine Katastrophe mit Ansage und der Sündenfall einer ignoranten Kultusbürokratie. die Gründe dafür waren billiger und sind bis heute nicht besser geworden: Wer früher in den Arbeitsmarkt kommt, zahlt länger in die Sozialsysteme ein. Das war letztlich der meiner Meinung nach nie offen eingestandene Grund für G8.
Im Übrigen bin ich kein genereller Freund von Vereinheitlichung. Wenn es da den Standard hebt: ja. Wenn es dort den Standard senkt: nein.
Wichtiger erachte ich Benchmarks von Wissenshöhen. Diese lassen sich wissenschaftlich eruieren
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Ein Gesetz zu zimmern, dass die AfD-Stiftung rechtssicher ausschließen wird, ohne rechtsstaatliche Grundsätze zu beschädigen, wird einer Meisterleistung gleichkommen.
Es wird vor allem der Union nicht schmecken. Denn es muss eine Abwägung zwischen der Rechtsstaatlichkeit der Linken und der AfD vorgenommen werden, bei der einige Narrative der Union in den Gulli gespült werden.
Damit wird auch die Gewissheit einhergehen, dass die Ablehnung der Nato auf rechtsstaatlichen Füßen steht, auch wenn einem das nicht passen muss, aber "Umvolkungserzählungen" und "Fliegenschisse der Geschichte" eine ganz andere Qualität haben. Es wird also ein Narrativ formuliert werden müssen, das aufklärt, was mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung denn so gemeint ist. Eigentlich. Ehrlich gesagt, so schlecht ist das nicht und irgendwie längst einmal mehr überfällig. Eigentlich.
Und schließlich: Das Gesetz muss so wasserdicht und allgemein und gleichzeitig zielgerichtet formuliert sein, dass es eben nicht jährlich Belege des rechtsextremen Personals für einen Nichtzugang zum staatlichenFördertopf braucht. Dies wäre ein jährliches Gewürge, das sich kein Demokrat regelmäßig antun wollte, nicht zu sprechen von der unappetitlichen Propagandasteilvorlage für Höcke-Parteien, die damit geschaffen würde.
Aber auch die Linke wird dann nicht ganz aus dem Schneider sein, wenn sie es nicht schafft, freie Radikale wie Putinversteher Dehm einzuhegen.
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"Doch dafür müsste die SPD als kleine Partnerin der CDU ins Rote Rathaus verhelfen. Und was daran gut sein soll für Berlin, bleibt schleierhaft."
Also wenn man schon kommentierend argumentiert, sollte man auch seine Aussagen mit Fakten belegen. Warum die CDU nicht ins Rote Rathaus einziehen soll, bleibt hier aus schleierhaft.
Ein guter Kommentar sollte herleiten und begründen. Das geschieht hier nicht. Sorry, aber das ist Schülerzeitungsniveau.
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Sehr wichtiger Kommentar. Danke. Man muss aber vorsichtig sein, Antisemiten, egal welcher Couleur, keine Vorlage zu bieten.
Dazu ist es notwendig, die innerisraelischen Mesalliancen aufzuschlüsseln. Diese enden nicht im Militärischen und beginnen nicht im Ethnischen etwas bei eingewanderten Russo-Israelis, die traditionell als sehr konservativ gelten.
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Am Turnhallen-Argument ist etwas dran. Ich habe aber auch den Eindruck, dass die Länder den schwarzen Peter an den Bund durchreichen wollen und sich einen schlanken Fuß machen.
Dass ein Landratsamt in einem Weiler in Bayern die fünffache Anzahl Flüchtlinge unterbringt, wird nicht auf dem Mist des Amtes gewachsen sein, sondern auf einem Landesministerium, das nicht bereit ist, zu entzerren und den Druck auf die unterste Verwaltungsebene durchreicht.
Man kann Faeser hier verstehen - sie versucht die Länder wieder stärker in die Pflicht zu nehmen. Angesichts der anderen Aufgaben nur zu verständlich.
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Danke für diesen wichtigen Kommentar. Er hätte noch schärfer sein können. Denn über was wir hier wirklich sprechen müssen ist eine Täter-Opfer-Umkehr.
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Ins Gestalten kommen? Da muss Lindner erst einmal seinen Buschmann an die Leine nehmen, der alles wegbeißt, was gestalten will.
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Eric Bosse schreibt es selber: Die Sanktionen sind noch zu jung. In so einem Stadium gerinnt eine Evaluation zum Selbstzweck. Alle in Brüssel wissen, dass Evaluationen, Monitorings und all die ganzen Instrumentarien der Absicherung der Kommission dienen, viel Bürokratie für wenig Erkenntnis.
Hinter diesen Zahlen lässt es sich leicht verstecken, wenn politische Entscheidung und Führung gefragt ist.
Es ist ein durchsichtiges Manöver. Wer bereits jetzt eine Evaluation des Ölpreisdeckels fordert, weiß, dass der Dieselpreis steigen und es Gegenwind geben wird.
Was aber wäre die Alternative? Den Preisdeckel wegen steigender Verbraucherpreise abzuschmelzen oder auszusetzen? Der politische Preis dafür wäre höher als jedwede Erhöhung an der Zapfsäule.
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Nebenbei: Der Bayerische Anglerschein gilt als der schwierigste aller Bundesländer.
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Gut recherchiert. Kompliment. Die bisher beste Übersicht aller Tageszeitungen.
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Natürlich gibt es in diesem Land strukturellen Rassismus. Das fängt mit dem Namen an, gilt für den Wohnungsmarkt, endet noch lange nicht bei Behörden.
Das Land ist bisher aber nicht bereit, den Wurzeln dieses Rassismus auf den Grund zu gehen. Damit sind nicht die Untaten des 3. Reiches gemeint, sondern die Strukturen, die im Zuge des Wirtschaftswunders geschaffen wurden; Begriffe wie Gastarbeiter, Familiennachzug drücken dies aus, Bilder wie der ein-Millionste Käfer an einen türkischen Arbeiter meinen: ihr seid unsere „Bimbos". Die Mentalität dahinter, Familien zu verhindern, Einbürgerung zu blockieren, die schlechtesten Wohnungen, das Fremde fremd halten, hat zu diesem Rassismus geführt, hat zu Parallelgesellschaften geführt, hat Machtstrukturen geschaffen, Kellner und Gast, Herr und Diener. Politiker wie Zimmermann, Rüttgers, Dregger, Koch, Beckstein, Friedrich drehten kräftig an dieser xenophoben Schraube. Hört man heute Friedrich Merz, fremdelt der noch immer mit dem Wandel zum Einwanderungsland. Die Realität wird geleugnet.
Zwischen den Ergebnissen gesellschaftlichen Rassismus und purer Verrohung, wie an Sylvester zu unterscheiden, ist schwer. Wer jedwede Entgleisung auf Rassismus schiebt, macht es sich indes zu leicht und entwertet den Begriff. Allzuoft verstecken sich gerade Menschen aus dem linksliberalen Umfeld hinter dem Begriff, um wegzusehen - und verschärfen damit das Problem, statt es zu lösen. Das hat durchaus ideologische Züge. Man traut sich nicht asoziales Verhalten anzusprechen.
Die Trennlinie zwischen Gründen von Rassismus und schlichter Verrohung ist zuweilen dünn. Es ist eine Güterabwägung. Nicht immer dürfen soziologische Gründe gelten. Eine Anpassungsleistung darf man bei aller Buntheit einfordern. Nur wenn Fehlverhalten von Einwanderern klar benannt wird, kann Diskriminierung von Migranten angegangen werden - sonst besteht die Gefahr, dass ein objektives gesellschaftliches Phänomen politisch zerredet wird und sich nichts bessert.
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[Re]: Sollte allgemein bekannt sein. Googeln Sie ein wenig, bevor sie Halbwissen mit Tatsachen gleichsetzen.
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Danke für diesen Lagebericht. Exzellent dargestellt!
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[Re]: Hofreiter ist kein Militärfachmann. Er hat umgeschult, nachdem er nicht Minister wurde. Das aber überzeugend. Leider aus Sicht der Ampel falsche Partei.
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Ich stimme in allen Punkten überein. Das Geschwurbel der Christine Lambrecht lässt sich auch nicht mit Rudolf Scharping und seiner Gräfin vergleichen - das wäre die naheliegende Analogie.
Aber liebe Journalisten - Ihr müsst jetzt schnell sein. Der nächste Parteikader mit Versorgungsposten - und Lambrecht war so eine Figur - wartet schon in den Startlöchern. Das gilt es zu verhindern. An der Universität der Bundeswehr in München und wenigen anderen Institutionen sitzen Köpfe vom Fach. Die braucht es jetzt. Parteibuch ist schnurzpiepe. Keine Partei hat sich mit der Bundeswehr mit Ruhm bekleckert wie kein Verkehrsminister (ach ja, CSU) mit infrastruktur und ökologischem Umbau. Die so gut beleumundeten Namen Rühe und Struck stehen auch für das Versagen - und Weghören von Osteuropa-Spezialisten seit 2004.
Ein gegenteiliges Thema für die Pipeline bitte:
zum BeitragBitte, macht der SPD Druck und redet der SPD aus die beste Innenministerin seit 40 Jahren auf einen Versorgungsposten in Hessen ziehen zu lassen: Allein das Springer jeden Tag eine Kampagne gegen sie fährt, adelt Faeser.
rakader
@Piratenpunk Das stellt niemand in Abrede, doch Kompetenz hat im Meinungskampf keinen Wahrnehmungsvorteil. Schauen Sie sich nur Talks wie Maischberger und Phoenix Runde an. Dann ist Renner Mitglied einer Partei, die es mit Rechtsstaatlichkeit auch nicht immer genau nimmt - ich nenne nur die Russlandfreunde für die Krim um André Brie. Die Linke hat auch einige Chupallas in ihren Reihen.
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Ich bin auch für ein AfD-Verbot. Ob dafür allerdings eine Linken-Politikerin als Proponentin eine glaubwürdige Stimme ist, wage ich zu bezweifeln.
Warum ist die Redaktion den leichten, erwartbaren Weg gegangen und hat sich stattdessen nicht einmal im Kosmos der Politikwissenschaften oder ehemaligen CSU-Granden umgehört?
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[Re]: Was für ein Verschwörungsgeschwätz.
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Vielleicht kannte Steinmeier schon 2014 den Begriff Holodomor, dass damit auch die Auslöschung der ukrainischen Sprache und Kultur gemeint war, sicher nicht.
Denn sonst wäre ihm wenige Wochen nach Annexion der Krim aufgefallen, dass dort, auf der Krim, eine ethnische Säuberung im Gange war: Überall wurden ethnische Ukrainer aus Staatsbetrieben, Universitäten, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen entlassen.
Steinmeier und die Regierung Merkel bekamen das sicher von den Diensten gesteckt, aber sie ignorierten es.
Es muss leider noch sehr sehr viel schmutzige Wäsche über das Verhalten Deutschlands in dieser Zeit gewaschen werden. Das werden auch die deutschtümelnden Kampagnen von Merkels Nachfolger Merz gegen Ausländer, Migration und Arbeitslose nicht übertünchen. Die Russophilie wird Säulenheilige in Union und SPD stürzen; Steinmeier versucht die Korrektur. Das ehrt ihn, als Erklärung genügt es nicht.
Die Anerkennung des Holodomor als Genozid ist ein erster Schritt, die Ukraineblindheit zu überwinden.
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Ich bin jetzt nicht unbedingt ein Fan von Frau Ataman wegen ihrer zum Teil überzogenen und einseitigen Äußerungen in der Vergangenheit - aber hier muss ich ihr als ehemaliger Mitarbeiter in verschiedenen krichlichen Einrichtungen recht geben: Dass ich kirchenloser Agnostiker bin, geht niemand etwas an - ich rede selbst im engsten Umfeld ungern darüber.
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[Re]: Nachtrag: Das Zeitfenster von Lula muss genutzt werden und darf nicht durch nebengleisige Bedendenkenträgerei geschwächt werden. Der Vertrag kann noch nachverhandelt werden. Insbesondere sollte darin ein Passas vorhanden sein, der es einem möglichen zweiten Bolsonaro verunmöglicht hinter den Status quo zurückzukehren und etwa wie in den vergangenen Jahren Umwelt- und Ressourcenschutz auszuhebeln.
Zeitnah sollte die EU aber die chance nutzen, Lula da Silva durch ein Abkommen zu stützen. Das wäre eine Investition in die Demokratie und mehr als nur Soft Power.
Wie verantwortungsvolles Wirtschaften von Europäern geht, macht übrigens Walter Meier, der Sänger von Yello, in Argentinien vor, der europäische Standards mit lateinamerikanischen Möglichkeiten bei der Produktion von Nahrungsmitteln verknüpft.
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Dann wird es Zeit das Handelsabkommen mit dem Mercosur in die Tat zu setzen.
Das darf dann aber auch nicht ideologischem Veggie-Horror vor dem Steak aus Brasilien oder Argentinien scheitern. Vielmehr soll der Bezug der kriminalitätsanfälligen Güter im Abkommen so genutzt werden, dass kein Fleisch, kein Soja aus Raubbauregionen auf europäische Teller kommt. Die Regulierung durch den Kunden, in diesem Fall die EU, ist immer noch das schärfste Schwert.
Das wäre gleichbedeutend mit der Ächtung räuberischer Konzerne und ihrer Produkte.
Vermutlich ist das illusorisch, denn es setzte auf beiden Seiten des Atlantiks sehr viel politischen Mut vorraus. Glaube keiner, dass im Fleisch-, Holz- und Sojahandel nicht auch Europäer kräftig mitmischen. Es ist einfach zu viel Gewinn im Spiel.
Man sieht es schon vor unserer Haustüre, wo österreichische Holzkonzerne kräftig beim illegalen Holzeinschlag in Rumänien und der Ukraine mitmischen – verdeckt durch Firmenkonstruktionen, die die Teilhabe verschleiern.
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[Re]: Nachtrag: Das Zeitfenster von Lula muss genutzt werden und darf nicht durch nebengleisige Bedendenkenträgerei geschwächt werden. Der Vertrag kann noch nachverhandelt werden. Insbesondere sollte darin ein Passas vorhanden sein, der es einem möglichen zweiten Bolsonaro verunmöglicht hinter den Status quo zurückzukehren und etwa wie in den vergangenen Jahren Umwelt- und Ressourcenschutz auszuhebeln.
Zeitnah sollte die EU aber die chance nutzen, Lula da Silva durch ein Abkommen zu stützen. Das wäre eine Investition in die Demokratie und mehr als nur Soft Power.
Wie verantwortungsvolles Wirtschaften von Europäern geht, macht übrigens Walter Meier, der Sänger von Yello, in Argentinien vor, der europäische Standards mit lateinamerikanischen Möglichkeiten bei der Produktion von Nahrungsmitteln verknüpft.
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Manche Debatten kann und muss man sich sparen. Besonders solche, bei denen entweder Sonntagsgeseire oder Unappetitliches wie Fliegenschisse herauskommen.
Transparenz ist kein Wert an sich.
Die Würde des Menschen ist es. Da muss man nicht diskutieren und es ist auch nichts zu bekritteln.
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Es stellt sich hier bei diesem krassen Fall die Frage: Kann man der Betreibergesellschaft NEB die Betriebserlaubnis entziehen und sie einer anderen Gesellschaft übertragen, weil hier das öffentliche Interesse da Privatinteresse überwiegt?
Kurz gefragt: Ist Enteignung wegen Unfähigkeit möglich?
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[Re]: Ziemlich genau die Fallhöhe zwischen Niederländisch und Deutsch.
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Hoffentlich erwähnt das Buch auch Hoffnung machende Initiativen der EU zur Eindämmung der Landflucht. So gibt es tolle Projekte der EU in den spanischen Pyrenäen, die dort die Dörfer retten.
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Die Beobachtung kann ich mehr als bestätigen. Ukrainischsprachig war bisher der Westen bis ungefähr Kiew: Czernowitz, Ternopil,. Lwiw, Iwano-Frankiwsk. In meinem ukrainischen Freundeskreis sprach bisher die Hälfte Russisch. Verteilt ungefähr von Kiew, Sumy, Dnipro bis Odessa. Das ist vorbei. Besonders bei Kiewern, die eingentlich immer beide Sprachen beherrschen, fällt das auf.
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Die FDP klingt wie der einsame Fahrer, der im Verkehrsfunk die Warnun vor einem Geisterfahrer hört und sagt „Nur einer? - Nein, viele!”
Deutschland erlebt 2022 die größte Krise seines Bestehens. Alle demokratischen Parteien schlachten goldene Kälber, einzig die FDP tut das mit der Schuldenbremse nicht.
Im Falle von Geisterfahrern versucht die Polizei den Verursacher sachte von der Fahrbahn zu lenken, im Falle von Wahlen ist das der Wähler. Ob der Wagenlenker danach noch einmal auf eine Autobahn auffahren darf, hängt von seiner Einsicht ab.
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In Kunst, Kultur und Medien bekennen sich viele dazu trans zu sein. Oft hat man als Außenstehender das Gefühl, das sei ein Trend. Empirisch ist das sicher nicht haltbar. Wer Öffentlichkeit herstellt, bekommt automatisch mehr Aufmerksamkeit.
Nun wissen wir spätestens seit den Beatles, dass Künstler Rollenvorbilder sind. In der Pubertät als Findungsphase spielen diese als Vorbilder eine große Rolle. Der Grad zwischen Schwärmerei und nüchterne Abwägung ist hier schwerer einzuschätzen, als in allen folgenden Lebensphasen.
Hier in dieser Findungsphase Beratung verpflichtend zu machen, gehört zur Fürsorgepflicht eines Gemeinwesens. Dazu gehört auch ein gewisses Moratorium. Es muss allerdings so ausgestaltet sein, dass es nicht stigmatisierend ist. Es muss so ausgestaltet sein, dass nicht eine einzelne Person den Lebensweg zeichnet. Es sei nur an die unseligen Schulempfehlungen von Grundschullehrern erinnert, denen die Reife für solche Entscheidungen fehlt. Es muss letztlich eine Abwägung sein, bei der die Person das letzte Wort hat und auch Eltern zurückstecken müssen.
Es muss das Ziel sein, dass Transmenschen sich gut bei dem Prozess fühlen und ihn hinterher nicht bereuen. Dies geht nur mit vielen Ansprechstationen über einen gewissen Zeitraum. So viel Zeit muss sein.
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[Re]: Ich mache jetzt etwas, was ich nie bei Kommentaren mache:
Ich sage herzlichen Dank für Ihre Worte. Sie bringen die Gemengelage auf den Punkt und benennen die wesentlichen Konfliktfelder dieser Spielart von linkem Rassismus, der sich wie jeder Rassismus aus einer Position der Überlegenheit speist.
Im Extrem wird gerade Antisemitismus links und rechts unterschiedslos, weil die Chiffre des Andersseins in jeder Ideologie verfängt.
Worüber ich nur den Kopf schüttele, dass die linksliberale Elite so wenig zu Selbstreflexion fähig ist.
zum BeitragDaraus folgt: Antisemitismus hängt nicht (nur) mit Bildung und Bildungsferne zusammen. Das ist einer der vielen Aspekte die von der Documenta 15 hängen bleibt.
rakader
Die Grünen müssen das Thema Atomkraft ideologiefrei schlachten.
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hat es diese Woche auf den Punkt gebracht: An der Gefahrenlage ändert sich vor dem Hintergrund der Endlagerung nichts, wenn man das Letzte aus den verbliebenen Meilern herausholt.
Eine ganz andere Geschichte ist dagegen der Neubau von AKW: Zu lang, zu teuer - das Geld ist besser und effektiver in klimfreundlichen Energien angelegt. Denn die wirken sofort fürs Klima und nicht erst in 19 Jahren. Das ist die durchschnittliche Bauzeit für ein AKW.
Insofern muss die FDP mit neuen AKWs, Schuldenbremse, Tempolimit viel mehr heilige Kühe schlachten. Die Grünen haben sich gehäutet, immerhin. Dauert etwas, aber es wird. Hintendran ist Lindner und seine neoliberalen Sturmtruppen.
Ich bin gespannt auf die Wiederholung der Berlin-Wahl.
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Schöner Text. Als Expat kann ich das nachvollziehen. Nur mit Sprache kommt man in einem Land an. Und das heißt vor allem raus aus der Blase. Ich habe unterdessen drei Anläufe unternommen, die Sprache meines Gastlandes zu lernen. Insofern kann ich sagen: Papa - Hut ab. Alles richtig gemacht. Dranbleiben.
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Toller Text. Mehr von dieser Autorin. Wie wäre es mit einem Tagebuch, wie es Tempo bei der Belagerung von Sarajevo gemacht hat?
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[Re]: Sie vollkommen recht. Ich gehöre zur ehemaligen Solibewegung und bin nur noch entsetzt.
Das Monster Ortega war in den 80ern aber nicht sichtbar. Alphabetisierungskampgnen, Gesundheitsversorgung, Landreform - vieles war ein gewaltiger Fortschritt für die vorher rechtlosen Campesinos.
Wir Altsolis müssen uns dann aber vorwerfen lassen, dass wir zusehends weggeschaut haben. Es gab andere Spielzeuge.
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[Re]: @Resto da haben sie recht. Mann kann in einem Forenbeitrag aber nicht eine ganze Abhandlung schreiben.
zum BeitragWer geregelte Arbeitszeiten will, für den ist dieser Beruf nichts oder er arbeitet in einer Kantine, dann ist er aber in meinen Augen kein Koch, sondern ein Essensverwerter.
rakader
Schön, dass die Köchin eine so unbekannte Zutat in den Vordergrund stellt.
Als Kinder auf der Alm in Kärnten angelten wir immer Forellen und beizten sie mit den jungen Trieben der Bergtanne. Die haben noch Süße. Einfach Salz und Pfeffer dazu, in Alufolie einwickeln und ins Feuer im Kamin schmeißen. Danach: Köstlich!
Tannentriebe eignen sich übrigens auch hervorragend in einem Gewürzbier.
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Der Text greift zu kurz, viel zu kurz. Er verkennt Ursache und Wirkung. Das eine ist, die Reaktion der Millenials und Zoomer zu beschreiben. Richtig. Was ist aber damit gewonnen?
Das andere ist es doch, dass es in der Dienstleistungsgesellschaft zu viele Business-Modelle gibt, die bei einem fairen Miteinander nicht lebensfähig wären. Sie sind die Verursacher dieser Krise. Die Reaktion durch Kündigungen zeigt nur, dass eine rote Linie überschritten wurde. Die Plattform-Industrie hat einen neuen Typus von Manchester-Kapitalismus hervorgebracht. Dieses Mal sind es nicht Gewerkschaften, die dagegen angehen, dieses Mal ist jeder Einzelne seine eigene Gewerkschaft. Das ist der einzige Unterschied.
Die derzeitige Situation ist ein Machtkampf. Es ist offen wie er ausgeht. Alle Zeichen deuten derzeit darauf hin, dass die Inhaber von Dienstleistungsunternehmungen ihre Geschäftsmodelle hin zu einer besseren Teilhabe umgestalten werden müssen. Sonst werden sie über kurz oder lang dicht machen müssen.
Verkürzte Öffnungszeiten in der Gastronomie bis hin zu komplett geschlossenen Tagen zeigen, dass die Krise längst Folgen zeitigt. Dies gilt auch für viele niedrigschwellige Anlernberufe im Dienstleistungssektor. Dies strahlt auf ausbildungsintensive Berufe wie Koch ab.
Eine Revision des Geschäftsmodells Gastronomie könnte zum Beispiel sein, dass die Gastronomen nicht mehr mit dem Trinkgeld für Bedienungen rechnen, mit dem sie bisher die unterirdische Bezahlung rechtfertigten.
Dass alles wird natürlich höhere Preise in Gastronomie und Einzelhandel zur Folge haben. An der Politik wird es liegen, das vernünftig zu moderieren, gerade im Hinblick auf den Online-Handel, der davon natürlich profitieren will.
Dass das Gewerkschaften im Rahmen der Tariffreiheit hinbekommen, daran gibt es mehr als berechtigte Zweifel. Gerechte Löhne in der Gastronomie sind seit 60 Jahren ein Thema. So gesehen erfolgt die Reaktion der Beschäftigten äußerst zeitverzögert und absolut überfällig.
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[Re]: Also man kann Ihre Frage ganz einfach auf Sie ummünzen: Angenommen die bayerische Polizei soll sie beschützen, weil sie ein Bürgermeister einer kleinen Gemeinde sind und Sie die Coronaleugner mit Tod bedroht haben, weil Sie die Gemeindebürger zum Impfen aufgerufen haben. Der bayerische Verfassungsschutz bestätigt diese Bedrohungslage, das Bundeskriminalamt ebenso. Aber ihre lokale Polizeistation wiegelt ab und sagt Ihnen, dass keine Gefahr bestünde.
Außerdem gebe es ein Dorffest und die Wirte wollen nach der Öffnung wieder Umsatz machen. Und der Tourismusdirektor sagt Ihnen, dem Bürgermeister, der Ort brauche diese PR. Sie fragen nochmal bei der Polizeistation nach, doch die sagt, Sie sollen nicht dramatisieren und die füße still halten.
In der Nacht werfen diue Coronaleugner und Rechtsextextremen Molotow-Cocktails in Ihr Haus. Die Hälfte Ihrer Familie kommt ums Leben.
Sie wollen danach Aufklärung von den Polizisten vor Ort. Die sagen, Sie hätten im Rahmen der Gesetze gehandelt. Sie schieben die Schuld auf die Bundesbehörden und verweigern Akteneinsicht. Sie verklagen die Bundesrepublik Deutschland, das Land Bayern, die Gemeinde München, weil Polizisten und Beamte Diener des Staates sind. Doch dieser Staat ist nicht gewillt, sein Versagen zuzugeben. Also klagen Sie weiter und machen das jetzt 50 Jahre lang. Und der Staat hat sich immer noch nicht entschuldigt, weil er der Annahme ist, wenn er das macht, wird es teuer und es wird noch teurer für alle ähnlichen Fälle in der Zukunft.
Verstehen Sie jetzt?
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Eine kleine Anmerkung:
zum BeitragIch kenne keine Roma die sich Romni nennt. Ich arbeite öfter in Rumänien mit Roma zusammen. Woke Sprachregelungen sind ihnen so was von egal und sie werden in den meisten Fällen mit Unverständnis reagieren, weil sie sich hinter diesen Begriffen, die nicht von ihnen stammen, stehen. Das ist auch eine Art postkoloniales schwach machen wie das Bild mit der Tüte.
rakader
Man muss einen Schritt zurücktreten. Der „heiße Herbst“ könnte auch eine Selfulfilling Prophecy sein, je öfter die Angst hyperventiliert wird.
Leitmedien fällt hier eine besondere Verantwortung zu, wie leicht ist dieses Thema herbeigeschrieben. Das gilt auch für die taz. Zurückhaltung ist angebracht.
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Die Hinterbliebenen versuchen, die Regierung umzustimmen.
Fehlverhalten muss wenn sanktioniert wehtun. Warum sollte es bei Staatsversagen anders sein?
Anders als bei ähnlichen Fällen - man erinnere sich nur beim NSU-Komplex an die unsäglichen Verdächtigungen der Polizei gegenüber den Opferfamilien, haben die Hinterbliebenen hier mehr Möglichkeit: die internationale Öffentlichkeit. Und sie nutzen diese Waffengleichheit aus. Wer kann es ihnen nach all der Zeit verdenken?
Mehr ist dazu nach 50 Jahren und Fehlverhalten der Behörden gegenüber den Geschädigten nicht mehr zu sagen.
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Wenn Abfallprodukte aus der Zementherstellung im Spiel sind, wo Calciumoxid (CaO₂ oder Callciumhydroxid Ca(OH)₂ eine Rolle spielt und giftproduzierendes Algenwachstum durch einen erhöhten pH-Wert angeregt wird, ist diese Ursachenkette durchaus denkbar, insbesondere, weil durch die Hitze die exotherme Reaktion der säurevernichtenden Salze noch einmal beschleunigt wird.
Wer sich ein wenig mit Wasserchemie beschäftigt, weiß, wie vielfältig die unterschiedlichsten Parameter interagieren und wie schwer eine Ursachenanalyse ist.
Die unglückliche Kommunikation der polnischen Behörden ist das eine, auf der anderen Seite ist eine Vorverurteilung auch nicht angebracht.
Sollten die polnischen Behörden (oder die deutschen) etwas (mutwillig) übersehen haben, wird es herauskommen. Für die Lebensmittelproduzenten am Fluss bitter ist, dass jeder vergeudete Tag aufs Schadenskontor einzahlt. Auf der anderen Seite geht hier Genauigkeit vor - die Öffentlichkeit muss sich einfach mal gedulden.
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[Re]: Das stimmt in der Absolutheit nicht, wie Sie es hier darstellen:
Viele Ukrainer haben eine Doppelstaatsbürgerschaft, z.B. noch die rumänsiche. Dies rührt aus der Zeit vor dem Assoziationsabkommen her. Niemand aber wird mit mit einem Doppelpass in Ämtern arbeiten. Nein, ganz praktisch hat man den in der Hinterhand.
Fremdsprachige Zeitungen werden mehrsprachig gedruckt. In einem Blatt, z.B. die Ukrainian Press Group in Kiew, die Den, Der Tag, herausgibt. Dass sie das müssen, ist dem sogenannten Patriotischen Journalismus nach der Annexion zuzuschreiben. Sie haben das aber auch schon vor dem Maidan gemacht. Zielgruppe sind Expats.
Angesichts der Propagandamaschine Russlands habe ich Verständnis für die Reaktionen, und es hat in den vergangenen Jahren einige unschöne Maßnahmen gegeben. Gleichzeitig wuchs aber der investigative Journalismus im Land und die Bildung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems nach Vorbild der BBD und ARD wurde angestoßen - das gehörte zur Einschränkung der Oligarchenmacht.
Gleichwohl gebe ich Ihnen recht, dass die Gesetzgebung bei Grundrechten in der Ukraine mehr als früher durch die EU-Brille beurteilen muss. Auch mehr als bei Ungarn und Polen früher.
Mit freundlichen Grüßen
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Polen ist ein Land der Dörfer. Die PIS rekrutiert ihre Stimmen auf dem Land. Das lässt zumindest eine vage Hoffnung wachsen.
Fakt ist jedoch auch, dass die polnischen Bauern entlang der Oder erst aufwachen, wenn sie unmittelbaren Schaden haben, etwa wenn das verseuchte Wasser die Lebenqualität unmittelbar einschränkt. Ein paar Fische reichen nicht.
Fakt ist aber auch, dass Polen durch seine Mediengesetze inzwischen wie Ungarn auch eine gelenkte Presse und einen PIS-dominierten Rundfunk hat. Die kritischen Blätter werden in den Städten gelesen.
Es ist anzunehmen, dass die PIS das Agenda Framing einmal mehr in ihrem Sinne umdreht: Wenn umweltkritische Stimmen aus Deutschland kommen, sind es nur wieder die bösen Deutschen, gegen die man sich wehren muss. Kritik wird mit Bevormundung gleichgesetzt. Diesen antideutschen Reflex bedient die PIS seit Jahren erfolgreich. Wetten?
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[Re]: Ergänzend: Es ist bekannt, dass die ukrainische Regierung nicht mit Empathie gesegnet ist, wenn es um Sprache geht. Der Sprachenstreit teilte das Land schon vor dem Maidan. Nach dem Maidan wurde dann das Russische in vielen Regionen als zweite Amtssprache verbannt, wenn der Anteil Russischsprachiger unter 10% lag; ein Umstand, der die Separatisten im ukrainischen Osten bestärkte und viele rein Russischsprachige im Alltag vor Probleme stellte.
Umgekehrt ist es in Transkarpatien aber so, dass die ungarische Minderheit eine Art Sonderstatus für sich reklamiert. Dies rührt vom Visaregime der EU her, als ethnische Ungarn ohne Einschränkungen in die EU reisen konnten, Ukrainer aber langwierig um ein Visum betteln mussten. Seit dem Assoziationsabkommen ist es damit vorbei.
Orbans Einfluss ist sicher hinderlich, was das Miteinander der ungarischen Minderheit mit der ukrainischen Mehrheit anlangt. Auch wenn die - durch Orban alimentierten - Minderheitenvertreter ein Bild der Eintracht zeichnen.
Dies ließ sich kürzlich auch bei ungarischen Minderheit in Rumänien beobachten, als Orban ungeschminkt wie nie zuvor seine nationalistische Ideologie unter die ungarische Minderheit im Kreis Harghita schleuderte. Die dortige Ungarnpartei spricht sich schon lange für ein Loslösung von Rumänien aus. Keine gute Grundlage für das Zusammenleben.
Die von den ungarischen Minderheiten betonte Eigenständigkeit ist oft nur ein Lippenbekenntnis, denn tatsächlich geben die Orbans Gelder den Ton an. Das ist seine Politik.
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Natürlich werden in ersten Gesprächen 1.000 Dollar für eine Wohnung aufgerufen. Das gehört zum Posing des Lokoalkolorits dazu. Doch diese Spitzen sind natürlich Urban Legend. Tatsächlich zahlt niemand der Transkarpaten so viel für eine Wohnung, auch in Uschgorod nicht.
Und ehrlich gesagt geht eine vegane Lebensweise den meisten Transkarpaten auch am Allerwertesten vorbei; dieser Eindruck entsteht nur, wenn man sich im Zentrum aufhält und sich bewusst von dieser Blase einvernehmen lässt.
Schwerer wiegt da schon das Orban-Diktat. Es ist common sense, dass ungarische Nationalisten sich diesen Landesteil gerne einverleiben würden. Das passt als Zutat zur russischen Karte Ungarns.
Es ist aber auch common sense, dass die Ukraine gerade mehr demokratische Standards erfüllt als Ungarn. Insofern ist das ukrainische Gefühl der Selbstständigkeit sogar durch die Realität gedeckt.
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[Re]: Ergänzend: Es ist bekannt, dass die ukrainische Regierung nicht mit Empathie gesegnet ist, wenn es um Sprache geht. Der Sprachenstreit teilte das Land schon vor dem Maidan. Nach dem Maidan wurde dann das Russische in vielen Regionen als zweite Amtssprache verbannt, wenn der Anteil Russischsprachiger unter 10% lag; ein Umstand, der die Separatisten im ukrainischen Osten bestärkte und viele rein Russischsprachige im Alltag vor Probleme stellte.
Umgekehrt ist es in Transkarpatien aber so, dass die ungarische Minderheit eine Art Sonderstatus für sich reklamiert. Dies rührt vom Visaregime der EU her, als ethnische Ungarn ohne Einschränkungen in die EU reisen konnten, Ukrainer aber langwierig um ein Visum betteln mussten. Seit dem Assoziationsabkommen ist es damit vorbei.
Orbans Einfluss ist sicher hinderlich, was das Miteinander der ungarischen Minderheit mit der ukrainischen Mehrheit anlangt. Auch wenn die - durch Orban alimentierten - Minderheitenvertreter ein Bild der Eintracht zeichnen.
Dies ließ sich kürzlich auch bei ungarischen Minderheit in Rumänien beobachten, als Orban ungeschminkt wie nie zuvor seine nationalistische Ideologie unter die ungarische Minderheit im Kreis Harghita schleuderte. Die dortige Ungarnpartei spricht sich schon lange für ein Loslösung von Rumänien aus. Keine gute Grundlage für das Zusammenleben.
Die von den ungarischen Minderheiten betonte Eigenständigkeit ist oft nur ein Lippenbekenntnis, denn tatsächlich geben die Orbans Gelder den Ton an. Das ist seine Politik.
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Ich versuche seit Jahr und Tag in den rumänischen Karpaten einen Wolf vor die (Foto-)Linse zu bekommen. Es ist unmöglich. Nun sind die Karpaten weniger dicht besiedelt als Deutschland, dafür ist die Wolfspopulation größer. Ich kann nur sagen, einem Wolf zu begegnen ist nahezu unmöglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einem Bären (in Rumänien) begegnet, ist deutlich höher; die gehen dem Menschen nämlich nicht aus dem Weg.
Wenn hierzulande von Schäden am Wildbestand oder Nutzvieh geredet wird, sind das meiner Erfahrung nach vorgeschobene Gründe. Die Schäden durch Wildverbiss sind in Deutschland derart hoch, dass die Förster aus anderen Ländern nur noch die Köpfe ob dem Beharrungsvermögen deutscher Jäger schütteln. In Rumänien wird der Bestand an Schalenwild und Schwarzkitteln auch von den Ämtern aus in Maßen gehalten, damit Verbissschäden gar nicht erst zum großen Problem werden. Bei diesem Thema den Wolf überhaupt in die Betrachtungen einzubeziehen, löst bei rumänischen Förstern und Jägern nur mitleidiges Kopfschütteln aus wie überhaupt die deutsche Unart alles regeln, hegen und pflegen zu müssen.
Vor einiger Zeit fragte ich nach einer Umsiedlungsmöglichkeit für Biber an. Die Antwort lautete schlicht: Wozu - last ihn doch machen.
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Schlesingers Rücktritt hat nichts, aber auch gar nichts mit Feminismus und Frauen in Führungspsotionen zu tun. Allenthalben zeigt er, dass die „Quote" eine zur hohlen Phrase geronnene Ideologie ist, zum Selbstzweck, zur Selbstbestätigung von Frauenlobbyisten und -lobbyistinnen. Der Rücktritt zeigt, die Quote macht nichts besser. Schon der Fall Anne Spiegel zeigt, dass Unfähigkeit und Kleben am Stuhl nicht geschlechtsspezifisch ist, sondern Ausdruck der gleichen Unfähigkeit zur Fehlerkultur, wie das den bei Amigos so ist, wenn es um den Verlust von Macht geht.
Die gleichen Fehler werden wie eh und je gemacht, das Geschlecht ändert daran nichts. Nur: Je mehr Frauen in Fühungspositionen kommen, desto mehr wird diese Disposition sichtbar.
Besser wird es nur durch Compliance, und zwar keine auf dem Papier, sondern eine solche, die auch gelebt wird.
Was heißt das? Man schaue sich nur die russische Verfassung und das Presserecht an. Darin sind die gleichen Standards wie hierzulande enhtalten. Nur gelebt wird es nicht.
In diesem Sinne lässt der Rücktritt Patricia Schlesingers hoffen. Und es darf und soll wieder eine Frau an der Spitze des RBB sein, es soll nur eine sein, deren Macht ihre Antennen nicht vernebelt.
Übrigens: Danke der taz für ihre faire Berichterstattung den Öffentlich-Rechtlichen Sendern gegenüber. Alle anderen Qualitätsmedien sind da eindeutig Partei und fahren eine Kampagne gegen die ÖRR. Warum? Ganz einfach: Die Apps der ÖRR nehmen FAZ, SZ, Spiegel, Springer & Co zahlende Abonnenten weg, vor allem junge Abonnenten. Einzig die taz bewertet hier fair und leistet dem Vorwurf des Staatsfunks, den die Rechten so lieben, nicht Vorschub. Das rechne ich ihr hoch an!
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"Die Zutaten sind schnell besorgt. Während man in Deutschland seinen Biosalat mit dem SUV einkaufen geht, sieht man in der Bretagne jede Menge alte, verbeulte Renaults. Die Preise für Lebensmittel sind gepfeffert, dafür benutzen die Franzosen keinen 1.000-Euro-Weber-Grill für den 2,50-Euro-Schweinenacken.”
Wunderbar geschrieben, provokant und zutreffend. Es hätte von meinem Lehrmeister für Warenkunde im Périgord sein können. Wer jemals auf einem Markt in Südfrankreich war, weiß - der SUV ist dort ein Trüffel in Stroh oder eine Ente mit Rüschenkragen aus gefaltete Papier.
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Selbst habe ich in früheren Jahren mich bei Amnesty engagiert, doch unterdessen kann ich nicht mehr anders, als zuzugeben, auf Distanz zu Amnesty gegangen zu sein.
Angefangen hat diese meine Distanzierung wohl mit der zögerlichen Haltung von Amnesty zum politischen Islam bis hin zur antisemitischen Haltung in einem Bericht dieses Jahr, der Israel mit Apartheid gleichsetzt.
Immer wieder ist über die Genese der Entschlüsse und Berichte zu lesen, dass relevante Gruppen innerhalb Amnesty ausgeschlossen wurden, um eine, man darf es sagen, woke Haltung durchzusetzen. Dies geschah auf diese Art und Weise bei dem unseligen Israel-Bericht als auch jetzt beim Ukraine-Bericht: wie im Artikel erwähnt, wurde die Expertise der Kiewer AI-Sektion ignoriert.
Dies folgt einem Muster von Cancel Culture innerhalb AI, wo inzwischen in der Leitungsebene postkoloniale Stimmen den Ton angeben.
Dabei stünde in manchen Punkten AI etwas Zurückhaltung durchaus gut zu Gesicht: Der Apartheids-Vorwurf an Israel ist wohl nichts anderes als Chuzpe, wenn man um die Haltung von AI während der Apartheid in Südafrika weiß. Die war nämlich sehr zurückhaltend, um es vorsichtig zu formulieren. Lange konnte sich AI nicht zu einer Verurteilung des Rassistenregimes in Südafrika durchringen.
Auch jetzt im Ukraine-Krieg scheint sich dieses Muster zu wiederholen: AI benennt zwar die Taten des Aggressors Russland, betreibt aber mit der unterschiedslosen Anprangerung der Ukraine eine Nivellierung des russischen Unrechts. Im besten Fall verhält sich AI damit politisch ungeschickt, im schlechtesten Fall hilft es damit russischer Propaganda und setzt sich selbst ins Unrecht.
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Einer der lesenswertesten Texte zum Thema Gendern, die ich als Sprachverliebter über Jahre gelesen haben.
Was mir gefällt, ist der pragmatische Ansatz, der Moralisieren als kontraproduktiv und ideologisch unnötig demaskiert.
Ich selbst lehne Gendern als unästhetisch, übergriffig, bevormundend ab. Die Theorie, das Sprache Bewusstsein formt, ist bisher unbewiesen, die Studien dazu sind vom Methodendesign allesamt fragwürdig, wissenschaftlich irrelevant.
Ich frage mich aber auch, wie man es besser machen kann? Nach Binnen-I und Genderstern und Auswüchsen wie dem Leipziger „Professorix”, könnte die Nominalisierung des Partizips, das aus studierend eben die Studierenden macht, die Lösung sein. Auch wenn Max Goldt und Bastian Sick wie auch ich noch vor Jahren begründeten, dass die nominale Partizipkonstruktion nur im Augenblick der Tätigkeit gilt und nicht dann wenn man schläft oder Liebe macht, ist die Partizipnominalisierung für mich bisher der akzeptabelste Versuch, Gendersprache zu akzeptieren. Ich überlege noch.
Womit Ayan sicher recht hat: Mit der Gewöhnung wird man die Ursache vergessen - Genderstern und Binnen-I dagegen verhindern eine Gewöhnung, weil sie sich in ihrer Mutwilligkeit nicht einschleifen.
Die Kernfrage von Ayan ist aber sicher die - und das unterschreibe ich sofort: Was ist damit gewonnen?
Sicher, man wird öfter darüber nachdenken, welche Form man verwendet. Die Gefahr ist aber unstrittig darin, dass man mehr auf Formalismen achtet, als auf den Inhalt. Das lenkt ab und ist störend.
Schlimmer ist aber die spaltende Ideologie dahinter. Statt die integrierenden Kräfte der Gesellschaft zu fördern, ihre Toleranz, die Unterschiede als Zugewinn versteht und davon partizipiert, wird das Unterscheidende, Ausgrenzende zementiert. Das Wir und Ihr. Ein Uns kommt in dieser Haltung nicht mehr vor.
Einst forderte die liberale Linke Toleranz für die Gesellschaft, heute agiert sie dagegen. Das lässt mich die Gender-Ideologie zutiefst ablehnen.
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Der Satz „Wir brauchen mehr Abstieg trotz Bildung“, offenbart nicht nur eine unsägliche Arroganz der Autorin (die damit sich sicher nicht selbst gemeint haben wird), sondern auch eine vollkommene Unkenntnis vom Stand sozialwissenschaftlicher Forschung.
Dass die Koinzidenz von Bildung und sozialem Status gleich Einkommen schon seit bald zwei Generationen in Auflösung begriffen ist und man seit Ulrich Beck mit der Fahrstuhltheorie Ende der 80er die Schichtentheorie deutlich komplexer und differenzierter sieht, ist der Autorin entgangen.
Aufstieg durch Bildung ist heute nur noch ein Claim der FDP. Stattdessen ist heute Lifelong Learning LLF der Standard (dem sich Staat und Betriebe entziehen, weil das kostet).
Vor diesem Hintergrund bei Blue-Collar-Jobs von Abstieg zu sprechen, offenbart Halbwissen, Arroganz und Lebensfremdheit. Halbwissen ist nicht zu Ende gedacht, und falsch bleibt falsch.
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Zwei, drei elementare Sorten in Frankreich, in Italien, in Österreich, der Schweiz?
Lutz Geissler - übernehmen sie.
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Wenn das stimmen sollte, ist das kriminell vom Ausländeramt wie vom Landratsamt. Der Entzug der Dokumente macht den Priester wohl absichtlich rechtlos. Das geht weit über das Gebot zur Verhältnismäßigkeit hinaus. Warum ist so etwas erlaubt oder ist das der Graubereich des Ermessensspielraums? Wenn dem so ist, muss das Handeln der Behörden als Verstoß grundlegende Rechte gewertet werden. Es ist Täuschung des Gerichts wie Justizversagen. In diesem Handeln offenbart sich offene Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Xenophobie in Gestalt des Beamtentums, die mich sprachlos macht.
Für mich stellt sich hier die Frage nach der Strafverfolgung der Amtspersonen. Der Amtsstatus darf hier nicht schützen. Denn das alles riecht nach Missbrauch von Macht.
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Wissen wir doch längst alles. Wie wäre es aber, wenn sich die Qualitätsmedien im deutschsprachigen Raum überlegt würden, wie sie die wenigen kritischen Medien in Ungarn in Print und Audio unterstützen können?
Es böten sich vielerlei Formen der Unterstützung an - auch unmittelbare, etwas durch Anzeigenhilfen, denn das muss ja alles finanziert werden.
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To be continued… Please
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Vor dem Euromaidan 2014 gab es eine unsichtbare Sprachgrenze in der Ukraine, die in etwa von Kiew bis nach Odessa gezogen werden kann. Der Sprachenstreit drückte zu diesem Zeitpunkt die Spaltung des Landes aus, das sich noch nicht sicher war, ob es in die russische Sphäre eintreten sollte oder mit dem EU-Assoziierungsabkommen in die EU-Zone. Die ganze Politik Janukowtischs spielte auf dieser Klaviatur.
Wer zu dieser Zeit mit Ukrainern aus den verschiedenen Landesteilen zu tun hatte, stand immer vor dem Problem, ob man sich auf Russisch oder Ukrainisch verständigt - das war bei der Wahl der Dolmetscher wichtig.
Das zweite Gesetz, dass die Revolutionsregierung nach dem Maidan veröffentlichte, war ein Sprachengesetz, das Russisch als gleichberechtigte Amtssprache ausschloss. Damit wurden russischsprachige Ukrainer automatisch zu Bürgern zweiter Klasse. In zweisprachigen Regionen wie Odessa war das zu kompensieren, nicht aber im Donbass und auf der Krim, in der Region Sumy, Charkiw.
Dieses Gesetz war eine Steilvorlage für die russische Propaganda und Separatisten, von der Unterdrückung des Russischen und von Nazis zu schwurbeln. Mithin war dieses Gesetz mitverantwortlich für die Abspaltungen im Osten.
Leider wird das bisher kaum in der Politik- und Geschichtswissenschaft thematisiert. Ich bin aber überzeugt, dass diese handwerklichen Fehler der Regierung Jazeniuk für das aktive Eingreifen Putins in der Ukraine mitverantwortlich sind.
Mit dem Angriffskrieg Putins ist der Sprachenstreit entschieden. Viele Ukrainer und Ukrainerinnen, die ich kenne, sprechen jetzt Ukrainisch, obwohl Russisch ihre Muttersprache ist.
Diese Tendenzen gab es nach der Annexion in abgeschwächter Form. Putin hat die ukrainische Nationenwertung gestärkt - bis zur Annexion war das Land emotional sehr deutlich in Ost und West geteilt. Davon ist nichts mehr zu sehen. Insofern ist dieses Gesetz unnötig und schlechte Staatskunst - die Ukrainer stimmen schon längst mit den Füßen ab.
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Ein ganz wichtiger Text. Vielen Dank dafür und bitte mehr davon. Nur solche Geschichten, positive Erinnerungsgeschichten, bewahren nicht nur vor dem Vergessen, sondern vor allem daran, das Tabuzonen von Anhängern des völkischen Denkens wie Alexander Gauland mit seinem „Fliegenschiss der Geschichte” geschliffen werden. Das gilt aber auch für die postkoloniale und identitätspolitische Linke, die immer wieder antisemitische Narrative bedient, weil sie nicht in der Lage ist, zwischen Israelkritik und Israelfeindlichkeit zu unterscheiden.
Ich schreibe diese Zeilen als durch einen jüdischen Nennonkel gesägter aktiver Angehöriger gegen das Vergessen, der bei der Aktion Sühnezeichen bei der Gräberpflege in Auschwitz in den 80ern die Anfänge der Aufarbeitung erlebte wie auch die Seilschaften von Tätern und Behörden in den 90ern, wenn es galt, historische Forschung, die das Ansehen der Stadt aus ihrer Sicht beschmutzen musste, zu verhindern.
Das Beispiel mit dem Erinnerungsschild in der Öffentlichkeit der Polizei in Nancy zeigt, wie schwer es Behörden und offiziellen Vertretern des Staates immer noch fällt, Aufarbeitung und Erinnern als Chance zu begreifen. Es geschieht eigentlich zu spät, denn nur lokales Storytelling wird das Erzählen der Überlebenden des Naziterrors ersetzen können, wenn es diese Überlebenden nicht mehr gibt.
Solche Artikel sind mithin der wichtigste Beitrag, sich der Erinnerung zu stellen. Die Geschichte von Nancy zeigt ja auch, dass die meisten Polizisten Mitläufer waren - sonst würde die Ausnahme nicht derart gewürdigt.
Erinnern heißt nicht zwischen positiven und negativen Geschichten zu unterscheiden. Erinnern heißt Lehren aus der Geschichte zu erzählen. Dabei ist es einerlei, ob die Orte Nancy oder Dachau heißen. Beide Orte gemahnen.
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Viel wichtiger als die sich abzeichnende Gefängnisstrafe dieser Person ist der Schutz der Allgemeinheit durch ein lebenslanges Berufsververbot.
Danke für diesen nüchternen und werturteilsfreien Bericht.
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Schwieriges Thema. Staatsferne ist erstens eine grundlegende Errungenschaft, die die deutsche Presselandschaft weltweit auszeichnet und Deutschland zu einem Land mit der größten Pressevielfalt weltweit macht.
Andererseits ist die Qualität gerade in der Lokalberichterstattung oft unterirdisch. Spötter nennen die Berichterstattung am Montag oder Dienstag nicht zu unrecht Brawurstjournalismus. Es kommen dann vor allem die Vereine vor, der Sponsoren im Vorfeld sogenannten Kollektiven kräftig Anzeigen geschaltet haben. Nachrichtenwert gleich null. Locker, flockig, Pfanne Püree. Früher führten wir immer das Kameradschaftstreffen der Freiwilligen Feuerwehr an. Löschen mit Bier war einen Dreispaltig wert.
Wenn sich gerade in Einzeitungskreisen ihn nennenswerte journalistische Konkurrenz Stadtverwaltungen daran machen, journalistische Qualität zu heben, kann das niemand wundern. Sicher, vor dem Hintergrund unserer Geschichte ist ein Trennungsgebot wichtig. Aber die Demokratie leidet mehr bei Abwesenheit von Information. Schon heute gibt es in den USA Städte wie San Francisco, die keine Tageszeitung mehr haben. Die junge Generation meidet die Paywall der Verlage und wendet sich Angeboten wie den Apps der Öffentlich-Rechtlichen zu.
Lokaljournalismus ist hier in einem Spannungsverhältnis. Und er ist eben kein Wirtschaftsgut wie jedes andere, sondern er hat eine öffentliche Aufgabe.
Von daher denke ich, sollte sich das Rezeptionsverhalten der Generation Z nicht ändern, wird dieses Urteil keinen Bestand haben. Vielmehr ist anzunehmen, dass das Bundesverfassungsgericht hier ein Grundsatzurteil sprechen wird, wie es das schon oft im Rundbereich gemacht hat. Das FRAG-Urteil von 1984 begründete immerhin Privat-Fernsehen und Privatradio in Deutschland.
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Alles vollkommen richtig. Ich selbst habe Erfahrungen mit Projekten im Verantwortungsbereich von Neelie Kroes.
Projekte werden nach einem Punkteverfahren vergeben. Unter Kroes wurden jedoch niedergerankte Projekte gegenüber höhergerankten Projekten vorgezogen - Frankreich war da auffällig oft benachteiligt.
Den Mut zu sagen, dies geschehe aus politischen Gründen, hatte die Agentur der Kommission nie.
Die Kommission fordert europaweit Transparenzkriterien ein, selber lässt sie aber Mindeststandards vermissen. Sie kann das. Sie hat die Macht.
Bitte an diesem Thema dranbleiben!
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Vieles an den Vorwürfen stimmt - mir gefällt aber die Tonlage dieses Meinungsstückes nicht. Daraus spricht pure Polizeifeindlichkeit. Eine ganze Institution wird für die Verfehlungen Einzelner in Sippenhaft genommen.
Dass die Fehler oft im System Polizei liegen, dass es ein Ungleichgewicht zwischen Bürger und Polizei gibt, dass Korpsgeist von Staatsanwaltschaften toleriert wird, dass es ein Demokratiedefizit der Polizei gibt - alles richtig und bekannt.
Dieser Artikel hätte aber in seinem Einsteig auch vom schwarzen Block kommen können - deswegen schmeckt er mir nicht. Und er schadet ernsthafter Kritik an der Polizei.
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Könnte wollte hätte Fahrradkette.
So etwas nennt man den Versuch einer Relativierung oder Neudeutsch Re-Framing.
Die taz war schon mal besser originelle Gegenpositionen aufzumachen.
Ist, als ob die Feuerwehr einen Brandbeschleuniger verteidigte.
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"Der Bau eines einzigen Tunnelkilometers setzt so viel CO2 frei wie 26.000 Autos, die je 13.000 Kilometer fahren, so viele legen die Bundesbürger im Durchschnitt pro Jahr zurück.”
Das ist doch Lobbyistenaugenwischerei. Diese Zahlen haben keinerlei Evidenz. Das macht den ganzen Artikel unglaubwürdig.
Man wird von Bahnseite dagegenhalten, wieviele Autos mit 13.000 Kilometer pro Jahr man pro Tunnelkilometer einspart.
Ne - so kommen wir nicht weiter, wenn man die Debatte so verengt. Da geht es dann nur noch ums Rechthaben.
Die Bahn braucht Leuchtturmprojekte wie Stuttgart 21 und keine verhinderten Meilensteine wie den Berliner Bahnhof. Das muss aber gekoppelt ans Klein-Klein der Provinz werden, an die Reaktivierung stillgelegter Strecken aus der Mehdorn-Zeit. Und man darf nicht den Fehler machen, die Bahn auf das Ökologische zu reduzieren. Sie ist deutlich mehr.
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Sehr oberflächlich gedacht. Und die Kritikpunkte werden rhetorisch hintenüber fallen gelassen.
Die Autorin scheut das Wörtchen „übertrieben” auszubuchstabieren, denn dahinter verbergen sich jede Menge totalitäre und antisemitische Fehlentwicklungen, die auf ein Defizit an fehlendem Räsonnement deuten.
Aber Ideologen, die 2022 immer noch in Rechts-Links-Schemata argumentieren gleich Gut und Böse können wohl nicht anders.
Das lässt das manichäistische Weltbild nicht zu. Schade nur, dass dabei die sich entwickelnde Toleranzgesellschaft mit all ihren bereichernden Lebensentwürfen auf dem Altar des Besserwissers geopfert wird.
Wenn Wokeness eine Erscheinung des Kulturkampfes war - mir soll es recht sein. Kein RIP, wohl aber ein „Rest” ohne Peace. Vielleicht ist das die Chance, das Gemeinsame, statt das Unterscheidende zu betonen.
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An und für sich keine dumme Idee, Englisch in der Bürokratie einzuführen. Doch es ist Wunschdenken. Abwärts dem gehobenen Dienst, sind Englischkenntnisse von Behörden grottenschlecht. Vorgelagert müsste erst einmal die Schulbildung besser werden.
Und wenn ich mir die Blockadehaltung an Universitäten anschaue, wenn es darum geht Englischsprachige Studiengänge einzuführen, wird mir schlecht.
So gesehen ist’s eine populistische Randnotiz im beginnenden Sommerloch.
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"Was ich nicht befürworte: das Diffamieren und Dämonisieren queerer Belange.„
Was das ist, darüber schweigt der Autor sich aus. Doch gerade an diesem Punkt wäre eine tiefergehende Betrachtung nötig.
Denn beides stimmt: Das Austesten des Sagbaren ist ein eingeübtes Ritual der Neuen Rechten, siehe „Fliegenschiss der Geschichte“. Auf der anderen Seite reagiert die Szene auch immer arg dünnhäutig bei Kritik. Die hat sie sich teilweise selber zuzuschreiben, weil sie sich durch Cancel Culture selbst Diskussionen verschließt und damit leider zu oft Mechanismen der Rechten, die sie selbst und zu recht kritisiert, erkennen lässt.
Ein wenig mehr Robustheit und Souveränität täte Not.
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Die Frage warum das unverständlich ist, kann wohl nur ein Veganer stellen. Fisch ist ein Luxusprodukt, allerdings eines, das bei vielen Diäten ganz oben auf der Karte steht und darum erschwinglicher werden muss. Auch lässt sich damit Diabetes Typ 2 im Anfangsstadium zurückdrängen.
Volkswirtschaftlich gesehen macht der Vorschlag durchaus Sinn, wenn er den richtigen Fisch adressiert, also den mit richtigem Label. Verarbeitete Fischprodukte sollten nicht dazu gehören.
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[Re]: Sehe ich tendenziell anders: Historische Pseudoargumente sind das sicherlich nicht; sie hatten zu ihrer Zeit durchaus ihre Berechtigung, etwa nach 1989/90 den europäischen Partnern durch Abrüstung die Angst vor einem erneuten deutschen Hegemonialen zu nehmen und die neue Weltordnung durch Einbindung ohne Sonderwege zu betonen.
Wenn man allerdings heute mit diesen Konzepten von damals argumentiert, offenbart dies Denkfaulheit und ist sicher nicht im Geist einer wie immer apostrophierten Zeitenwende.
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Wenn der Autor für „Domani“ schreibt - der neue Leuchtturm am Himmel des italienischen Qualitätsjournalismus - sollte man seine europäische Perspektive durchaus ernst nehmen, auch wenn man zuerst denkt, es würden hier olle Kamellen aus den frühen 90ern wiederbelebt.
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Jetzt wird mir so einiges klar. Vor einigen Jahren versuchte ich Gagausien mit ins Boot für ein zivilgesellschaftliches Projekt zu holen, das eben Zivilgesellschaft im Titel hatte.
Das Angebot wurde von gagausischer Seite empört zurückgewiesen - man sei „russisch“ und wolle mit dem Westen nichts zu tun haben. (Ähnliche Stimmen vernahm ich auch aus Luhansk.)
Meine moldawischen Freunde und Kollegen haben sich auch nie über Gagausien ausgelassen, eher brach man das Tabu über Transnistrien und äußerte dort die Angst vor der russischen „Friedensarmee“. Gagausien war nicht existent.
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Erst einmal: Jammern gehört für Bauern zum Geschäft. Neben Winzern dürfte kaum ein Zweig der Landwirtschaft so hohe Gewinne einfahren, wie Spargel und, ja, auch Gurken.
Ich kann nur aus dem Süden berichten. Niederbayern, Abensberg ist eine Hochburg für Spargel und Gurken. Die schlechten Arbeitsbedingungen für Saisonarbeiter aus Rumänien oder der Ukraine sind Legion. Die Lokalpresse geht das Thema nicht an, schließlich und die Spargelhöfe gute Anzeigenkunden.
Richtig geht einem die Hutschnur auf, wenn man erfährt, dass für die Unterbringung der Saisonkräfte in üblen Containern gleich mal Miete vom Lohn abgezogen wird. So hat man sich die Unterbringung und den Transport in Pensionen gespart.
Nein, mein Mitleid hält sich in Grenzen, vor allem wenn ich sehe, mit welchen Nobelkarossen - Porsche und Daimler - die Besitzersippen herumfahren. Das sind keine Bauern mehr, diese Romantik ist verquer, das sind einfach Ausbeuter mit einem unsozialen Geschäftsmodell. Dagegen lobe ich mir jeden Winzer, der das Gemeinsam hochhält und als soziale Aufgabe begreift.
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[Re]: Nein, es ist kein dünnes Eis. Etliche Kampagnen von Greenpeace bestätigen das. Das hat mir unlängst ein ehemaliger Kampagnenchef von Greenpeace in der Diskussion nach einem Vortrag bestätigt.
Dieser Fall ist ein hervorragendes Beispiel für die Notwendigkeit einer unabhängigen und pluralistischen Presse.
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Alles richtig, was die Zustandsbeschreibung angeht. Und nötig ist es auch, im fast schon militärisch organisierten Gesundheitswesen genauer hinzuschauen.
Doch muss man das unter dem Rubrum #MeToo diskutieren? Die MeToo-Bewegung hat für mich diesen Hautgout, dass alles in der Gesellschaft sexualisiert und auf das Geschlechtliche reduziert wird. Das verengt den Blick und verbaut Lösungen, verbaut Akzeptanz in der Gesellschaft.
#MeToo ist inzwischen zu sehr Kulturkampf. Es wird zu sehr Missbrauch damit betrieben, der Machtaspekt drängt zu sehr auf Kosten der Missstandsbehebung in den Vordergrund.
Im Gesundheitswesen gibt es nicht ohne Grund die Metapher „Götter in Weiß“ - das hat per se erst einmal nichts mit Geschlecht zu tun. Und wenn man sich mit erfahrenen Intensivpflegern und Intensivpflegerinnen unterhält, die Fehler junger Ärzte ausmerzen, bekommt man eine Ahnung, dass das Problem zuerst in den Hierarchien zu suchen ist. Dieses System würdigt nicht Erfahrung, es ist zu wenig permissiv.
In anderen Ländern sind die Standesunterschiede weniger bedeutsam - dort erfordert Pfleger ein Studium. Ich habe meine Zweifel, ob da eine „Uschi“ möglich wäre. Oder ein „Horst“.
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Die Kritiker:innen liegen hier ganz falsch.
Andere Kritiker kritisieren die 100 Milliarden als viel zu niedrig. Allein wenn man schon von 20 Milliarden Munitionsbedarf ausgeht, ist schon ein Fünftel weg und kein Jota modernisiert worden, nur dass das vorhandene Material nicht im Schuppen vermodert.
Strategieexperten und Militärplaner – und nicht solche aus der Bundestrainerecke – gehen im Gegenteil von einem zusätzlichen Bedarf von 300 Milliarden aus. Stand vorgestern.
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Was für ein wohltuender Kommentar. Alles drin, was ich selber immer so sage - und am meisten regt die übergriffige Besitzstandskultur der Fans auf. Dass die den deutschen Fußball damit international marginalisieren - geschenkt. „Hauptsache meine Freiheit als Fan.“ Kennen wir doch - leicht abgewandelt - von anderer Stelle - oder?
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D'accord mit dieser Analyse. Aus eigener Anschauung habe ich miterlebt, wie Ukrainisch sprechende Krim-Ukrainer wenige Wochen nach der Annexion sich zum Russentum bekennen sollten.
Das Team der Kollegen auf der Krim war vorher gemischt, aber alle ethnischen Ukrainer wurden binnen weniger Wochen entlassen. Weil es um Geld ging, konnte ich mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit der einzelnen Personen Entlassungen noch verhindern, letztlich aber nur hinauszögern.
Im persönlichen Gespräch begegneten mir absolut eingeschüchterte Menschen, die das Ende ihres Karriereweges vor Augen hatten.
Wenn ich mir die Diskussionen hierzulande anschaue und mit der Russifizierung auf der Krim vergleiche, kann ich nur sagen: So sieht echte Diskriminierung aus.
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Ist das so, dass die Grünen die glaubwürdigere Identitätspolitik haben? Nein, ich glaube nicht, sondern nur realistischer und weniger radikal. Bei der Linken war indes eine Ausschließeritis zu beobachten, bei der man den Eindruck gewann, je identitätspolitischer umso linker.
Dumm nur, dass das an der Lebensrealität der Kernwählerschaft vollkommen vorbei geht. Und da hat Sarah Wagenknecht - ausnahmsweise - einmal recht. Dass das Thema aber hochempört zurückgewiesen wurde, zeigt, dass man bei der Linken nicht gewillt ist vor der eigenen Haustüre zu kehren. Dazu gehört – schon wieder – die Russlandliebe oder besser: der Antiamerikanismus einer Sarah Wagenknecht, die nur Statthalterin einer weiterverbreiteten Ideologie bei der Linken ist.
Auch hier verweigert sich die Partei wieder einer Revision, nur dass sie sich dieses Mal wegduckt. Dabei geht es dieses Mal nicht allein - schon wieder - um Sarah Wagenknecht, sondern um das gesamte Konstrukt der Außenpolitik bei den Linken. Deren Pazifismus ist nämlich nur vorgeschoben. Der hat nur Bestand, wenn es um – Achtung Feindbild – die NATO geht. Wie sonst lassen sich Besuche des verurteilten Wahlbetrügers Andreas Maurer auf der Krim mitsamt Solidaritätsbekundungen erklären (zusammen mit der AfD)? Mehr noch organisierten Linke wie Maurer regelmäßige Reisen auf die Krim, um die Sanktionen zu unterlaufen – zusammen mit Verschwörungsideologen wie Ken Jebsen oder versuchten wie der Ex-Abgeordnete Alexander Neu oder Dieter Dehm die Ukraine als Diktatur darzustellen und Putin als vertrauenswürdiger als Angela Merkel darzustellen.
Kein Witz: Auf dem Parteitag 2017 lehnte es die Linke ab, die Menschenrechtsverletzungen auf der Krim zu verurteilen und 31% fanden Putin vertrauenswürdiger als Merkel. Ach ja - noch einmal Wagenknecht: Sie bezeichnete Merkel auf Putins Propagandasender RT als folgsame „Anhängerin Amerikas”.
Noch Fragen Kienzle?
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Es ist wie immer bei der Linken. Sobald es „Spalter, Spalter“ tönt, zerlegt sie sich selbst.
Der größte politische Gegner der extremen Linken ist immer noch sie selbst.
Die Linke scheitert immer an der Hybris ihrer Personen und mit diesen am Weltenbrand. Unter dem machen die es einfach nicht - und liegen damit immer falsch – gelle, Frau Wagenknecht.
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Sarah Wagenknecht legt manchmal zu recht den Finger in die Wunde, so bei der übersteigerten Identitätspoltik der Linken. Dass es dann genau in dieser Partei sexuelle Übergriffe gibt, ist Beleg für eine nicht gelebte Politik, die zuvorderst aus Worthülsen besteht und Mimikry für die Leerstellen eigentlicher Politikfelder sind.
Dazu gehört in vorderster Linie die Außenpolitik der Linken. Wagenknechts Bedauern, was der Ukraine widerfährt, klingt pflichtschuldig. In erster Linie gilt es für sie ihren Antiamerikanismus über die Zeitenwende hinüberzuretten. Ja, so geht rückwärtsgewandt Ideologie.
Dass diese Ideologie wirkmächtig ist, bewiesen nicht zuletzt die Besuche der Linken auf der Krim 2018, wo es kräftig Propagandahilfe für Putin gab. Zusammen mit der AfD.
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Wer kann, wenn er alle Sinne zusammen hat, solche verirrten Ideologen wählen?
Wagenknecht ist eine hochbegabte Politikerin, Ökonomin. Ihre Ideologie hat aber etwas Zerstörerisches, etwas Selbstzerstörerisches. Und das gilt für viele Politiker der Linken, die sich der Realität verschließen. Schade nur, dass die AfD die Quittung weniger stark abbekommt.
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Was will man von einem Land erwarten, dass einst das Wort Fremdenzimmer für Gäste eingeführt hat. Doch halt, es gab einmal eine Pflicht von Wirten jedem mit Notdurft die Tür zu öffnen.
Auf der Schwäbischen Alb im Süden ist das noch heute so. Da zeigte sich jüngst eine Wirtin entsetzt, als Touristen aus dem Norden nach dem Gang aufs Örtchen zahlen wollten. Der Wirtin war es schlicht peinlich, dass jemand gedacht haben könnte, sie verweigere aus Profitgier ein menschliches Bedürfnis.
Leider sagen Firmen wie Sanifair sehr viel über den Zustand unseres Landes aus…
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Der Kommentar unterschlägt doch einiges - und das sollte von der deutschen Leitmedien deutlich intensiver beleuchtet werden – und das ist schade:
1. Annalena Baerbock betont ausdrücklich "Vollmitgliedschaft". Sie grenzt sich damit von Stimmen aus der Union ab.
2. Annalena Baerbock unterstützt ausdrücklich die Reforminitiative von Ammanuel Macron und verquickt diese mit der Aufnahme der Ukraine: Erst Reformen, dann Aufnahme
3. Annalena Baerbock treibt Olaf Scholz damit erneut vor sich her. Gestern schwere Waffen, heute Europareform.
Da versucht eine den Merkel aus dem Scholz zu treiben - und niemand geht darauf ein?
zum BeitragDer andere große Fehler der Merkel-Ära war nämlich Macron am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Jetzt versucht der es wieder. Doch wie lange noch? Irgendwann geht das Fenster zu und Deutschland war Führungsnation.
rakader
[Re]: Bitte kein Wörterbuch voraussetzen.
zum BeitragIch schieße dafür nicht mit Latein oder Schwäbisch - versprochen.
rakader
"Bemerkenswert ist auch, dass die AfD gerade in einem Land aus dem Landtag zu fliegen scheint, in dem ein ausgesprochen liberaler CDU-Ministerpräsident regiert, der rechtspopulistischen Ausflügen eine Absage erteilt und auf einen mittigen, pragmatischen und fortschrittlichen Kurs gesetzt hat."
Tja, wenn das die Bajuwaren um Dobrindt und Söder auch so sehen würden. Diese Einsicht ist von der CSU aber weniger zu erwarten.
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Baerbock ist in Sachen feministischer Außenpolitik längst einen Schritt weiter als die Autorin: Die Verteidigung des Lebens und der Lebensweise ist Primat.
Militarismus, Bellizismus, sind Kampfbegriffe, die ideologisches Denke entlarven und mit dem Ideologinnen schnell bei der Hand sind.
Allein - und was geht es? Versuchen seine Ideologie angesichts veränderter Prämissen der Weltpolitik zu retten, wie Sarah Wagenknecht - oder eine Zeitenwende im Denken zu erlauben, weil es nicht der Krieg so verlangt, sondern die Menschen, die überleben wollen?
Der Begriff feministische Außenpolitik ist für sich genommen falsch, weil ausgrenzend. Aber egal, wenn er weitergeleitet ist, sich am Leben, der Freiheit, unserem Lebensmodell orientiert und dieser Begriff weniger arrogant Außenpolitik als bisher definiert, indem zum Beispiel osteuropäische Erkenntnisse und Empfindungen nicht als Außenpolitik zweiter Ordnung wahrgenommen werden, sondern kooperativer und integrativer im Sinne der EU-Idee, so soll es mir recht sein.
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Danke für diese Reportage. Ich kenne Trostjanetz als Stadt auf dem Weg nach Sumy. Als ich den Artikel gelesen hatte, kramte ich in meinem Archiv nach Bildern: Kukuruz- und Sonnenblumenfelder, leckere Suppe in einem Straßendorf davor, lachende Babuschkas mit Kürbissen vor ihrem Garten. Ein Idyll im ostukrainischen Irgendwo. Jetzt muss ich wohl sagen: kannte.
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[Re]: Das wäre auch ein Thema für einen ausführlichen Essay. Unter der Woche würde sich eine tiergehende Betrachtung versenden.
Ich bin mir sicher, dass die taz das Thema an prominenter Stelle angehen wird. Andere Zeitungen werden dies auch tun. Das Thema ist innenpolitisch ein wichtiges, da es das deutsche Parteienspektrum selbst anlangt.
Die Linke muss sich häuten wie die Grünen derzeit. Und sie muss die innere Spaltung überwinden. Und sie muss die Frage beantworten, wie sie es mit den Herausforderungen der Wirklichkeit hält: Träumen West oder gestalten Ost?
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Ja, ein Parteienspektrum ohne Linke wäre ein Verlust. Doch man sollte sich auch als wohlmeinender Kommentator ehrlich machen – mal eben die Kritik der Wagenknechts wegzudrücken, ist oberflächlich und wenig hilfreich.
Die Krise der Linken ist nämlich systemischer, als sie sich eingestehen mag. Was Wagenknecht mit "Lifestyle-Linken" umschreibt, ist in Wahrheit ein Kampf zwischen urbanen und ländlichen Lebensentwürfen. Gendersprech und Identitätsgeschwurbel wird in der Provinz als zutiefst verstörend wahrgenommen. Umfragen belegen, dass die Mehrheit der Deutschen die Genderidee als übergriffig ablehnt und der zugrunde liegenden Kulturkampf an ihrer Lebenswirklichkeit vorübergeht. Das gilt in stärkerem Maße für die Klientel der Linkswähler und -wählerinnen.
Statt sich aber der Debatte um diesen Kulturkampf und den dahinter liegenden Auseinandersetzungen zu stellen, hat die Linkenspitze das Thema weggedrückt und bestenfalls wegmoderiert. Bei Kohl hätte es geheißen "ausgesessen".
Verstörend und erschwerend kommt hinzu, dass die berechtigte Kritik Wagenknechts in der Kultur- und Identitätsdebatte bei Themen wie Corona und dem Krieg in der Ukraine Verschwörungsmythen verstärkt und mit realitätsferner Ideologie, Stichwort Antiamerikanismus, auflädt und die innere Zerrissenheit verstörend deutlich macht. In dem Maße fällt der Linken ihre fatale Haltung in der Außenpolitik bei Putins Angriffskrieg auf die Füße.
Außenpolitik ist in Friedenszeiten für die Lebenswirklichkeit der meisten Wähler und Wählerinnen ein Luxusthema. In Kriegszeiten dämmert es aber jenen, denen außenpolitische Solidarität sonst schnuppe ist, dass eine realistische Haltung existentiell ist und ideologische Aversionen nicht hilfreich sind.
Wenn die Linkenführung sich diesem Spannungsverhältnis nicht stellt und ideologische Altlasten über Bord wirft, wird sie aus dem Parteienspektrum verschwinden. Wenn nicht wann jetzt, könnte sie Scholz zeigen, wie man eine echte Zeitenwende angeht?
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Danke für diesen informativen Artikel. Zeit, sich doch noch einmal das Album mit Eric Dolphy anzuhören. Bis jetzt habe ich keinen Zugang dazu gefunden. Bebop ist anstrengend, die Instrumentierung gleichtönig, die Phrasierungen fand ich immer zu schematisch - im Gegensatz zum Erneuerer Miles Davis. Aber das liegt wohl an mir…
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Schlecht.
zum BeitragKindisch.
Wahrheit lerne mal auf einer Glatze Locken drehen (frei nach K. Kraus)
rakader
[Re]: Woiza is a Unglück, aus der Not wegen Rohstoffmangel geboren.
Und wenn es ein Woiza gibt, dann das unerreichte Gutmann mit eigenem Hefestamm.
Woiza ist in dem Sinn kein Bier so wenig wie ein Sweet Ale - es ist vom Hopfen verschont.
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Klare Worte. So ist es.
Wenn Spiegel nicht zurücktritt, lässt sie die politische Kultur vermissen, die Grüne immer selbst eingefordert haben. Schlimmer, sie fällt selbst hinter schlimmste CSU-Amigo-Besitzstandswahrerei zurück.
zum Beitrag